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Die Diozese von Korsun 1 2 auch Diozese von Chersones franzosisch Diocese de Chersonese russisch Korsunskaya eparhiya ist eine russisch orthodoxe Eparchie des Patriarchats von Moskau und der ganzen Rus gegrundet 1960 untersteht sie seit 2018 organisatorisch dem Patriarchal Exarchat in Westeuropa geleitet allerdings in Personalunion von Bischof Nestor Sirotenko seit 2022 mit dem Bischofstitel Metropolit von Korsun und Westeuropa Korsunskij i Zapadnoevropejskij Die Diozese ist benannt nach der antiken Stadt Chersones russisch Korsu n Korsun auf der Krim Sie umfasst die Gemeinden in Frankreich und der Schweiz Bischofskirche ist die 2016 fertiggestellte Dreifaltigkeitskathedrale in Paris Das Patriarchal Exarchat in Westeuropa umfasst zudem auch die Bistumer fur Spanien und Portugal Grossbritannien und Irland Diozese Sourozh Italien Vikariat Bogorodsk Belgien sowie die Niederlande Nicht dem Exarchat unterstellt sondern direkt dem Moskauer Patriarchat sind die Diozesen Berlin und Deutschland sowie Wien und Osterreich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bischofe 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Metropolit Eulogius Georgijewski um 1925 Die russisch orthodoxe Gemeinde in Paris geht zuruck auf das 19 Jahrhundert Sie hatte in der 1859 bis 1861 erbauten Alexander Newski Kathedrale ihr Zentrum Der erste Versuch eine westeuropaische Diozese der russischen Kirche zu schaffen wurde bereits 1897 unternommen von Erzbischof Anton Wadkowski von Finnland Seit 1907 war Archimandrit Wladimir Putjata Bischof von Kronstadt zustandig fur alle russisch orthodoxen Gemeinden ausserhalb des Russischen Reiches mit Ausnahme der Botschaftskirchen in Athen und Konstantinopel Dieses Vikariat wurde aber zwei Jahre spater bereits wieder abgeschafft die russisch orthodoxen Gemeinden in Westeuropa waren nun der Jurisdiktion des Metropoliten von St Petersburg unterstellt Mit dem Ausbruch der Oktoberrevolution 1917 brach die Organisation der russischen Kirche zusammen 1920 wurde Eulogius Georgijewski 1868 1946 vormals Erzbischof von Volyn und Zhytomyr von der provisorischen Kirchenleitung in Sudrussland zu diesen Zeitpunkt durch den Burgerkrieg von der Kirche in Moskau abgeschnitten zum Metropoliten und zum Direktor der russischen Kirchen in Westeuropa ernannt Diese Ernennung wurde vom Moskauer Patriarchen Tichon in einem Dekret vom 8 April 1921 bestatigt Georgijewski befand sich zunachst in Serbien 1920 und dann in Berlin 1921 1922 kam er nach Paris und ubernahm die Leitung der hiesigen Gemeinde bis zu seinem Tod 1946 Als Reaktion auf die sowjetische Kirchenverfolgung verliess Eulogius 1931 die Jurisdiktion des Moskauer Patriarchats und unterstellte seine Eparchie dem Okumenischen Patriarchat von Konstantinopel Die Glaubigen die beim Moskauer Patriarchat blieben grundeten im selben Jahr in Paris die Gemeinde Drei Heilige Hierarchen mit einer improvisierten Kirche im Keller eines Wohnhauses Eglise des Trois Saints Docteurs 15 Arrondissement Paris 3 1945 kam es unter Eulogius Fuhrung zu einer kurzzeitigen Wiedervereinigung unter einem Exarchat fur Westeuropa Nach seinem Tod 1946 kehrte der Grossteil der Eparchie mit der Alexander Newski Kathedrale wieder zur Konstantinopeler Jurisdiktion zuruck sie bildeten das Erzbistum der orthodoxen russischen Gemeinden in Westeuropa 1960 2003 von 2003 bis 2018 Exarchat der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa nbsp Die Kathedrale Trois Saints Docteurs in Paris Gebaude von 1958 Photographie 2017 Die Grundung der Diozese von Chersones datiert auf 1960 Sie hatte ihren Sitz zunachst in der Drei Hierarchen Kirche seit dem Abriss des ursprunglichen Gebaudes 1958 in einem Neubau an derselben Adresse Die Benennung nach Chersones war symbolisch und die Diozese von Korsun Chersones ist zu unterscheiden von der seit 1837 bestehenden Diozese von Cherson und Tauris Hersonskaya i Tavricheskaya eparhiya in der Ukrainisch Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchat 4 Als Bischof wurde Nikolaj Jerjomin eingesetzt mit dem Titel Korsunskij Die Drei Hierarchen Kirche wurde 1960 als einziger Standort einer Gemeinde unter der Jurisdiktion des Moskauer Patriarchats trotz ihrer sehr bescheidenen Erscheinung im Neubau von 1958 war sie nun nicht mehr in einem Keller aber die Bauherrschaft hatte verlangt dass das Gebaude von aussen nicht als Kirche erkennbar sein durfe in den Bauplanen war sie als Ladenlokal eingezeichnet als Kathedrale deklariert auch nach der Einweihung der neuen Kathedrale 2016 wurde ihr dieser Titel nicht aberkannt 5 1963 wurde Anthony von Sourozh Bischof der Diozese Sourozh benannt nach Sudak Grossbritannien und Irland als Exarch von Westeuropa Moskauer Patriarchat ernannt Peter L Huillier ein franzosischer Konvertit wurde 1968 als Nachfolger von Nikolaj Jerjomin als Bischof von Chersones eingesetzt 1979 ging L Huillier nach Amerika als Bischof von Brooklyn Bereits 1936 wechselte die russisch orthodoxe Gemeinde in Zurich von der Auslandskirche zum Moskauer Patriarchat und damit in die Zustandigkeit von Eulogius Georgijewski Von 1971 bis 1997 bestand eine separate Diozese Zurich unter Seraphim Rodionov 1905 1997 als Bischof ab 1989 Erzbischof von Zurich und Vikar des Metropoliten des Exarchats fur Westeuropa Rodionov grundete 1995 das Dreifaltigkeitskloster in Dompierre Waadt als erstes orthodoxes Kloster in der Schweiz 6 Zwischen 1979 und 1990 hatte die Diozese Chersones keinen ansassigen Bischof als Stellvertreter amtierten Filetet Wachrimejew der Metropolit von Minsk und nach ihm Vladimir Sabodan der Metropolit von Rostow und Kirill Gundiajew der Erzbischof von Smolensk nbsp Die Bischofe des Patriarchal Exarchats von Westeuropa v l n r Bischof Ambrosius Munteanu Vikariat Bogorodsk Italien Erzbischof Nestor Sirotenko Diozese von Madrid und Lissabon Erzbischof Simon Ischunin Diozese von Brussel und Belgien Metropolit Antonij Sevrjuk von Korsun und Westeuropa Erzbischof Eliseos Ganaba Diozese von Den Haag und den Niederlanden Bischof Matthaus Andrejev Diozese Sourozh Grossbritannien und Irland Foto Dreifaltigkeitskathedrale in Paris 4 Dezember 2019 Das Exarchat fur Westeuropa wurde 1990 aufgelost und ihre Diozesen wurden direkt dem Patriarchen von Moskau unterstellt Erstmals seit 1979 wurde ein in Paris ansassiger Bischof eingesetzt Valentin Mischtschuk der bereits 1992 nach Weissrussland versetzt wurde sein Nachfolger war Gurij Schalimow Gegen Schalimow wurden 1999 Anschuldigungen wegen sexuellen Ubergriffen laut diese blieben aber unerwiesen und der Bischof gewann 2000 einen Verleumdungsprozess gegen das Boulevardblatt Komsomolskaja Prawda Wahrend der Aufarbeitung des Skandals wurde der Bischof aber durch einen Statthalter Kirill Gundiajew vertreten Dessen Nachfolger war Innokentij Wassiljew von 1999 bis 2010 Nach dem Ende der Sowjetunion gab es ein starkes Wachstum russischer Gemeinden in Westeuropa 2006 wurden die Gemeinden in Italien der Diozese von Korsun angegliedert im Folgejahr am 27 Dezember 2007 allerdings wieder abgelost und einer neuen Diozese Bogorodsk unterstellt bis 2019 als sie wiederum zum neu kreierten Patriarchal Exarchat in Westeuropa kamen Wassiljew wurde 2010 Bischof der Diozese Litauen sein Nachfolger als Bischof von Chersones war Nestor Sirotenko 2016 konnte nach langen Planungen und Verhandlungen an zentraler Stelle in Paris die Dreifaltigkeitskathedrale mit Kultur und Begegnungszentrum fertiggestellt werden finanziert vom russischen Staat Die Grundung des heutigen Patriarchal Exarchats in Westeuropa Patriarshij ekzarhat v Zapadnoj Evrope geht zuruck auf das Schisma zwischen Moskau und Konstantinopel 15 Oktober 2018 Die Diozese von Korsun wurde diesem Exarchat unterstellt als Bischof wurde Ioann Roschtschin eingesetzt mit dem Bischofstitel von Korsun und Westeuropa Sirotenko wurde stattdessen als Bischof der Diozese Spanien und Portugal eingesetzt ebenfalls unter dem neuen Patriarchal Exarchat in Westeuropa Bereits 2019 wurde Roschtschin aber abgelost von Antonij Sewrjuk bis dahin Bischof von Wien und Roschtschin wurde neuer Bischof von Wien Diese Rochade geschah unter dem Einfluss des Kirchenstreits zwischen Moskau und Konstantinopel sie wurde dahingehend interpretiert das Patriarch Kyrill mit Sevrjuk der sein personlicher Sekretar war einen Mann der sein personliches Vertrauen geniesst mit den schwierigen Verhandlungen der einzelnen Gemeinden der Diozese die vom Patriarchen von Konstantinopel als aufgelost erklart wurde betrauen wollte 7 nbsp Die Metropoliten Johannes Renneteau und Antonij Sewrjuk am 6 Dezember 2019 Alexander Newski Kathedrale Daneben besteht das Erzbistum der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa unter Johannes Renneteau Dies ist im Wesentlichen die Gemeinde der Alexander Newski Kathedrale in Paris die zuruckgeht auf die Gemeinde die 1946 beim Okumenischen Patriarchat verblieben war Allerdings wurde dieses Erzbistum am 27 November 2018 durch die Synode von Konstantinopel aufgelost Johannes Renneteau der bis dahin den Titel Erzbischof von Charioupolis getragen hatte anerkannte diese Auflosung nicht In Folge wurde er von der Synode von Konstantinopel am 30 August 2019 als Bischof entlassen als Priester der Alexander Newski Kathedrale wurde Alexej Struve eingesetzt Der Teil der Gemeinde die bei Konstantinopel verbleiben wollte wurde der griechischen Metropole in Frankreich Mhtropolh Gallias unter Metropolit Dimitrios Ploumis zugeteilt Alexej Struve akzeptierte seine Ernennung als Priester der Alexander Newski Kathedrale verzichtete aber auf Versuche die Leitung der Kathedrale auch tatsachlich zu ubernehmen um weitere Konflikte zu verhindern 8 Am 14 September 2019 bat Johannes Renneteau die Synode des Moskauer Patriarchats mit der Mehrheit seiner Gemeindemitglieder die sich fur einen Ubertritt zu Moskau ausgesprochen hatten um Aufnahme Noch an demselben Tag kam die Synode diesem Wunsch nach und Johannes Renneteau wurde am 3 November neu der Titel Metropolit von Dubna Mitropolit Dubninskij verliehen Gleichzeitig bestatigte Patriarch Kyrill die Existenz des Erzbistum der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa unter dem Moskauer Patriarchat Demnach residieren in Paris Stand 2021 zwei Bischofe unter dem Moskauer Patriarchat Antonij Sewrjuk als Metropolit von Korsun und Westeuropa und Johannes Renneteau als Metropolit von Dubna Anfang Juni 2022 wurde Antonij zum Leiter des Aussenamtes des Moskauer Patriarchats ernannt als Nachfolger des wieder zum Metropoliten der Diozese Budapest Ungarn degradierten Hilarion Alfejew Aufgrund dieser Rochade wurde Nestor Sirotenko nun erneut interimistisch als Metropolit von Korsun und Westeuropa eingesetzt 9 Bischofe BearbeitenNikolaj Jerjomin 5 Januar 1960 14 Januar 1963 Pierre L Huillier 12 September 1968 16 November 1979 Filatet Wachromejew November 1979 28 Marz 1984 locum tenens Metropolit von Minsk Vladimir Sabodan 28 Marz 1984 19 20 Februar 1990 locum tenens Metropolit von Rostow Kirill Gundiajew 19 20 Februar 27 Oktober 1990 Erzbischof von Smolensk Walentin Mishchuk 27 Oktober 1990 18 Februar 1992 Gurij Schalimow 14 Januar 1993 31 Marz 1999 Kirill Gundiajew 31 Marz 6 Oktober 1999 locum tenens Metropolit Smolensk Innokentij Wassiljew 6 Oktober 1999 24 Dezember 2010 Nestor Sirotenko 24 Dezember 2010 28 Dezember 2018 Ioann Roschtschin 28 Dezember 2018 30 Mai 2019 Antonij Sewrjuk 30 Mai 2019 13 Oktober 2022 Nestor Sirotenko seit 13 Oktober 2022 Weblinks BearbeitenWebsite cerkov ru com Quelques mots sur le diocese de Chersonese Eglise Orthodoxe Russe en France franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten http www pokrow de 2006 12 06 erzbischof alexij van der mensbrugghe der erste erzbischof von dusseldorf https web archive org web 20190506102357 https de sputniknews com kultur 20080513107230342 trois saints docteurs fr pravoslavie ks ua Bischof Ioann Siopko seit 2006 patriarchia ru Kafedralnyj hram v chest Treh Svyatitelej v Parizhe cerkov ru com Muzhskoj monastyr v chest Presvyatoj Troicy v Domper cerkov ru com Orthodoxer Kirchenstreit ist auch in Wien spurbar Vatican News 4 Juni 2019 Udalos li RPC zakryt dramu revolyucii i Grazhdanskoj vojny ng ru 17 September 2019 Mgr Nestor Metropolite de Chersonese et d Europe occidentale egliserusse eu Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diozese von Korsun amp oldid 238216431