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Der Yoghi ist ein deutscher Stummfilm aus dem Jahre 1916 von und mit Paul Wegener der in einer Doppelrolle zu sehen ist FilmTitel Der YoghiProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1916StabRegie Paul WegenerDrehbuch Paul WegenerProduktion Paul Davidsonfur PAGU BerlinKamera Mads Anton MadsenBesetzungPaul Wegener Yoghi Rasmus Lyda Salmonova Mira eine Inderin Fritz Huf Gott Schiwa Hedwig Gutzeit 1 Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Einzelnachweise 5 WeblinksHandlung BearbeitenInspiriert vom Erfolg seines zwei Jahre zuvor gedrehten Golem Filmes wandte sich Wegener mit diesem mystischen Stoff Der Yoghi erneut dem Kino des Phantastischen zu Zum Inhalt Rasmus ein junger Erfinder kommt in seinem Tatendrang nicht so recht weiter Die Entwicklung einer Maschine an der er arbeitet will nicht voranschreiten An einem toten Punkt angelangt versucht der Erschopfte Entspannung zu finden und sucht Erholung in einem nahe einer Grossstadt gelegenen landlichen Kurort Das einzige Gasthaus am Platz kann ihn wegen Uberfullung nicht mehr unterbringen daher versucht er sein Gluck in einem kleinen Haus am Rande des Ortes Dort ist man gern bereit ihm eine Schlafstatt freizuraumen und uberlasst ihm das Erdgeschoss des Hauses Im Dachgeschoss wohnt bereits ein merkwurdiger Fremder der im Dorf als komischer Kauz verschrien ist Der Honoratiorenstammtisch des Kurorts warnt Rasmus vor seinem obergeschossigen Mitbewohner der nur selten gesehen worden ist Dieser sei sehr eigenartig Uberhaupt sei dieses Haus verwunschen ein fruherer Mieter sei schwer gestort aus diesem Haus geflohen Der grosste Warner gegenuber Rasmus ist der ortsansassige Arzt der sich mit indischen Geheimlehren auskennt Rasmus wischt all die Bedenken der Dorfler als provinzielles Geschwatz beiseite und wird bald eines Besseren belehrt Sein uber ihm hausender Mitmieter ist ein indischer Forscher namens Yoghi und der hat gerade einen geheimnisvollen Zaubertrank entwickelt mit dem man sich unsichtbar machen kann Yoghi ist ein fanatischer Anhanger der Sekte des Gottes Schiwa Unter Yoghis Bann steht die junge Inderin Mira Sie spielt bei der Herstellung des unsichtbar machenden Zaubertranks eine ganz besondere Rolle Denn nur sie kann mit ihrer Hand der einer reinen und unschuldigen Jungfrau das Gegenmittel herstellen das den Unsichtbar Zauber aufhebt Basis dieses Entzauberungsmittels sind Mohnblumen und beim mitternachtlichen Pflucken ebendieses Gewachses bei Mondschein uberrascht Rasmus eines Tages das junge Madchen Der Yoghi bekommt mit dass Rasmus Mira aushorcht und unternimmt daraufhin einiges um den allzu neugierigen und so hofft er schreckhaften Gast aus dem Hause zu vertreiben Als Unsichtbarer mit allerlei Spuk Matzchen im Repertoire macht er Rasmus zunachst tatsachlich Angst doch der lasst sich nicht so leicht einschuchtern und verletzt den unsichtbaren Yoghi mit einem Pistolenschuss Wahrend sich der Yoghi im Ort vom Arzt die Schussverletzung verbinden lasst befreit Rasmus die regelmassig in ihrer Kammer eingeschlossene Mira Beide beginnen bald etwas fureinander zu empfinden und beschliessen dem Yoghi das Handwerk zu legen Dazu muss erst einmal der unsichtbar machende Zaubertrank entwendet werden Bei dem Zugriff nimmt Rasmus selbst einen kraftigen Schluck aus der Pulle und wird nun ebenfalls unsichtbar Als der Yoghi vom Arztbesuch zuruckkehrt ist Rasmus verschwunden Der Yoghi der noch ein wenig vom Wundermittel mit sich fuhrt ist ausser sich vor Wut und will daraufhin Mira in seinen Augen eine Verraterin umbringen Der Yoghi schluckt den Rest seiner Wundertropfen und es kommt zum Zweikampf der beiden Unsichtbaren Ein Dolch wirbelt durch die Luft Mobel fallen um Rasmus gelingt es den Yoghi im Hause einzusperren und gemeinsam mit Mira Hilfe zu holen Vorher hat diese ihn mit ihrem Entzauberungstrank wieder sichtbar gemacht Der Yoghi von seiner wie eine Sklavin gehaltenen Muse im Stich gelassen ist jedoch dazu verdammt unsichtbar zu bleiben Als glaubiger Schiwa Anhanger bittet er seinen Gott um Hilfe und bringt ihm daher ein Brandopfer Bei dieser Aktion fangt jedoch gleich das ganze Haus Feuer Wahrend die Dorfbewohner in Begleitung von Rasmus und seiner Mira anrucken steht bereits das gesamte Haus in Flammen und brennt lichterloh Produktionsnotizen BearbeitenDer Film besteht aus einem Vorspiel und funf Akten Die Urauffuhrung von Der Yoghi fand vor geladenen Gasten unmittelbar nach der von Wegeners Marchenfilm Rubezahls Hochzeit statt am 5 Oktober 1916 ebenfalls im Berliner Union Palast Kurfurstendamm Die Bauten stammen von Wegeners Regieassistenten Rochus Gliese mit dem er nahezu zeitgleich bei Rubezahls Hochzeit zusammengearbeitet hatte Rubezahl Kameramann Mads Anton Madsen war in Der Yoghi gleichfalls involviert Die Innenaufnahmen entstanden im UFA Union Atelier in Berlin Tempelhof Der Yoghi und Rubezahls Hochzeit konnen als die ersten Resultate einer Reform des Kinowesens und Filmverstandnisses angesehen werden zu der Wegener im Fruhjahr zu Ostern 1916 in seinem Vortrag Neue Kinoziele angeregt und aufgerufen hatte Damals schrieb Wegener Lasst doch das Kino alle erdenklichen Moglichkeiten zu selbst die merkwurdigsten phantastischsten Einfalle anschaulich zu machen Kritiken BearbeitenDer Yoghi wurde von der Kritik uneinheitlich aufgenommen Kritisiert wurde oftmals die allzu konventionelle Regie gelobt hingegen sein Phantasiereichtum und die archaisch wirkenden tricktechnischen Effekte Die Lichtbild Buhne kam zu folgendem Schluss Der Wegener Film Yoghi der am Donnerstag vor geladenem Publikum zum erstenmale gezeigt wurde hat die Hoffnung die allgemein auf Wegener gesetzt wurde schwinden lassen Kinematographische Spielereien technische Feinheiten Tricks in schonem Gewande die dem Publikum wenig verstandlich sind und das Sujet im Ganzen beherrschen sind nicht dazu angetan uns neue Wege zu weisen in einzelnen Bildern glanzend gelungenen Aufnahmen die hinreissende Gestaltungskraft das dramatische Spiel Paul Wegeners die Plastik aller Bewegungen und das verstandnisvolle Mienenspiel der unvergleichlichen Lydia Salmonowa waren einer besseren Sache wurdig gewesen Wenn in die ganze Sache ein mehr leichterer flotter Ton hineingelegt worden ware der Film nicht so lang und ermudend gewirkt hatte ware auch beim Publikum ein Erfolg erzielt worden 2 In der Berliner Morgenpost vom 8 Oktober 1916 konnte man lesen Das Publikum das den Raum bis auf den letzten Platz fullte war voll bester Erwartung zu der es der vor einigen Tagen gezeigte prachtige Rubezahlfilm wohl berechtigte Doch die Erwartung wurde getauscht trotz Wegeners packendem Spiel in der schwierigen Doppelrolle Aber die Szenen in denen der Yoghi sich unsichtbar macht und die Gegenstande durch den Raum fliegen von unsichtbarer Hand geschleudert erinnerten zu stark an die guten alten leider so selten gewordenen Trickfilms die durchwegs komisch waren und die Lachluft anregten Und das war leider auch bei den ernst gedachten Trickszenen des Yoghi der Fall Wegeners gut gemeinte Absicht hat sich hier an einem untauglichen Vorwurf versucht Was im Rubezahl reizend wirkte wurde im Yoghi zum Komischen 3 Im Casseler Tageblatt vom 16 Oktober 1916 heisst es D er Versuch Wegeners ist durchaus zu begrussen die Filmkunst wenigstens auf Aufgaben hinzulenken die dem Theater schon aus technischen Grunden verschlossen sind und bleiben mussen die aber gleichwohl dem guten Geschmack deswegen noch gleich nicht ins Gesicht schlagen den Zauber der Marchen und Geisterwelt fur den das deutsche Volk nun einmal nicht nur im Kindes sondern auch im reiferen Alter eine so eigenartige Schwarmerei besitzt dem sinnlichen Auge erstehen zu lassen Paul Wegener zeigte sich auf allen Gebieten seiner Kunst er ist sein eigener Dichter und Regisseur in technisch und ausgefuhrter Manier und verkorperte die mannlichen Hauptrollen des Rasmus und des Joghi in meisterhafter Weise 4 Einzelnachweise Bearbeiten bei Hedwig Gutzeit handelte es sich um Wegeners fast vier Jahre altere Schwester Lichtbild Buhne Ausgabe 40 vom 7 Oktober 1916 Berliner Morgenpost Kritik in filmportal de PDF 365 kB Casseler Tageblatt Kritik in filmportal de PDF 400 kB Weblinks BearbeitenDer Yoghi in der Internet Movie Database englisch Der Yoghi bei filmportal deFilme von Paul Wegener Der Golem 1914 Der Yoghi 1916 Rubezahls Hochzeit 1916 Der Golem und die Tanzerin 1917 Hans Trutz im Schlaraffenland 1917 Der fremde Furst 1918 Der Rattenfanger 1918 Der Golem wie er in die Welt kam 1920 Herzog Ferrantes Ende 1922 Lebende Buddhas 1925 Die Freundin eines grossen Mannes 1934 Ein Mann will nach Deutschland 1934 August der Starke 1936 Moskau Shanghai 1936 Die Stunde der Versuchung 1936 Krach und Gluck um Kunnemann 1937 Unter Ausschluss der Offentlichkeit 1937 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Yoghi amp oldid 212026245