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Der Tor aus Tokio japanisch 坊ちゃん Botchan ist ein Roman des japanischen Schriftstellers Natsume Sōseki 1867 1916 Der Roman erschien 1906 als Anhang nicht als separater Band der Zeitschrift Hototogisu Spater wurde das Buch vielfach nachgedruckt und ubersetzt Die deutsche Ubersetzung von Jurgen Berndt und Seiei Shinohara erschien erstmals 1965 im Aufbau Verlag Das Buch das in 11 Kapitel gegliedert ist handelt von dem jungen aus Tōkyō stammenden Lehrer der seine erste Stelle an einer Schule in der Provinz antritt Natsume verarbeitet in dem Buch Erinnerungen an seine Lehrtatigkeit 1894 in Matsuyama auf Shikoku Natsume als Lehrer Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Nachbemerkung 3 Wurdigung 4 Benutzte BuchausgabenInhalt BearbeitenIm ersten Kapitel berichtet der Ich Erzahler dass ihn seine Haushalterin Kiyo liebevoll Botchan nannte und nennt was eine Verniedlichung des Begriffs Boya 坊や Junge ist Er berichtet dann uber seine Jugend mit schwierigen Eltern und einem schwierigen Bruder Nach dem Ableben der Eltern gibt sein Bruder ihm aus dem Erbe einen Geldbetrag mit dem der Erzahler eine dreijahrige Ausbildung zum Physiklehrer bezahlen kann In den nachsten Kapiteln tritt der Erzahler seine Stelle an einer Schule in einer Provinzstadt an Er wird seinen Kollegen vorgestellt und berichtet in einem kurzen Brief an Kiyo welche Spitznamen er ihnen gegeben hat Er findet ein Zimmer in einem Gasthof dessen Besitzer ihm unbedingt Malerei und Tuschsteine verkaufen will Seine Schuler die ihn in einem Nudel Imbiss entdeckt haben verhohnen ihn Sie wissen auch dass er wie auch seine Kollegen zum nahe gelegenen Thermalbad fahrt Der Erzahler wird gleich zur Nachtwache im Internat der Schule eingeteilt wobei die Schuler ihm Heuschrecken ins Bett stecken und spater draussen Larm machen Es kommt zu einer Konferenz zu dem Vorfall wobei die Kollegen der Meinung sind man durfe die Jugend nicht zu sehr bestrafen Sein Wirt will ihn loswerden er zieht aus und sucht sich ein neues Zimmer und findet eines bei einer alten netten Dame Sie weiss uber den Klatsch in der Stadt Bescheid dass die Manner hinter einem hubschen Madchen her sind das Madonna genannt wird Madonna sollte eigentlich Kurbis also den Chinesisch Lehrer heiraten Die neue Wirtin mahnt den Erzahler auch er solle bald heiraten Es findet eine Feier anlasslich des Sieges uber China im Japanisch Chinesischen Krieg 1894 bis 1895 statt Daran schliesst sich eine ausgiebige Feier am Abend an auf der Kurbis den die Kollegen loswerden wollen verabschiedet wird Er muss in die noch tiefere Provinz bedankt sich dabei aber noch ehrerbietig Die Feier endet in einer Prugelei bei der der Erzahler verletzt wird Die Zeitung berichtet daruber und schwarzt ihn und seinen Kollegen Stachelschwein an Dieser wird entlassen der Erzahler kundigt deswegen auch Bevor sie gehen verprugeln sie noch die Anschwarzer Zuruck in Tōkyō findet der junge Lehrer Arbeit bei einer Strassenbahngesellschaft bei einem Lohn der nur fast halb so hoch ist wie sein vormaliges Lehrergehalt Nachbemerkung BearbeitenDas Buch erfreut sich trotz des zeitlichen Abstandes bis heute grosser Beliebtheit in Japan denn mit Schule wird ja immer die Erinnerung an merkwurdige Lehrer und Schulerstreiche verbunden Beruhmt in Natsumes Buch sind die Spitznamen die der junge Lehrer in der Erzahlung seinen Kollegen zuschreibt Natsume der in dem Buch seine Erinnerung an seine kurze Lehrtatigkeit verarbeitet deutet an wie auch in seinen anderen Buchern wie gross um 1900 noch der Unterschied ist zwischen der weltgewandte Metropole Tōkyō und der schlichten Provinz Um den Lehrer nicht zu uberlegen darzustellen wird der aus Tōkyō kommende Lehrer in der Erzahlung als etwas unwissend gekennzeichnet was alte Kunst und was Bashōs Gedichte die Haiku angeht Der Ubersetzer Berndt lasst den Text frei von Fussnoten oder Hinweisen so dass man bei Natsumes Text bleibt und nicht gleich zum Kleingedruckten oder ins Glossar das auch hier vorhanden ist wechselt Es fehlt im Glossar allerdings der Hinweis dass es sich bei dem besuchten Thermalbad um das real existierende Dōgo Onsen handelt Wurdigung BearbeitenBerndt weist in seinem Nachwort darauf hin dass Natsume zwar selbst noch in der kleinburgerlichen Welt verhaftet sei aber sieht dass eine neue gesellschaftliche Struktur der Gleichberechtigung notwendig ist Weiter fuhrt er aus Mit beissendem Spott mit uberlegener Ironie uberschuttet er nicht ohne Selbstverspottung nicht ohne Selbstironie die Gesellschaft die Intellektuellen seiner Tage Benutzte Buchausgaben BearbeitenDer Tor aus Tokio Ubersetzt von Jurgen Berndt und Shinohara Seiei Mit Erlauterungen der japanischen Begriffe und einem Nachwort von Berndt Theseus Verlag 1990 ISBN 3 85936 038 8 Botchan Tuttle 1968 ISBN 0 8048 0071 5 Englisch ursprunglich 1922 erschienen Botchan In Natsume Sōseki zenshu 5 Chikuma Bunko 1987 Nachwort von Yoshida Seiichi ISBN 4 480 02162 0 Botchan Shincho Bunko 1979 Nachwort von Jun Etō ISBN 4 10 101003 X Normdaten Werk GND 4551362 4 lobid OGND AKS VIAF 188297254 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Tor aus Tokio amp oldid 229951556