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Der Arbeitsmann ist ein Gedicht von Richard Dehmel aus dem Jahr 1896 1 Der sozialkritische Text zur Zeit des Naturalismus zeigt einen gesellschaftlichen Stand mit dem Wunsch nach Revolution Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Gestaltung des Gedichts 3 Literatur 4 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenIn dem Gedicht Der Arbeitsmann von Richard Dehmel wird dargestellt wie eine Ansprache an bestimmte Personen gehalten wird Die Ansprache bezieht sich immer auf den Zustand der Freiheit Denn um so frei zu sein wie Vogel es sind fehle nur Zeit Im Verlauf des Gedichts wird erst die Frau des lyrischen Ichs dann das Kind und zuletzt das Volk angesprochen Nur Zeit Wir wittern Gewitterwind wir Volk Gestaltung des Gedichts Bearbeiten nbsp Hans Anetsbergers Abbildung zu Dehmels Der Arbeitsmann im Simplicissimus von 1896Das Gedicht gehort zur Gattung der Volkslieder es hat drei Strophen a sieben Versen daher ist es eine regelmassige Anordnung eine Symmetrie Als Metrum liegt ein vierhebiger Jambus mit mannlichen Kadenzen vor der durch unregelmassige Senkungen erganzt wird Das Reimschema abcacaa dacdcac aecacac wechselt zwischen Kreuzreim und dem umarmenden Reim Am Ende jeder Strophe wiederholt sich die Phrase Nur Zeit was den Refrain bildet In der letzten Strophe wird diese Aussage schon im ersten Vers wiederholt was die Bedeutung der Zeit verdeutlichen soll Durch den regelmassigen Aufbau den einfachen und einpragsamen Text mit Refrain kann man hier von einem Volkslied sprechen was nicht selten vertont wird und als Gesang gedient hat In der ersten Strophe spricht das lyrische Ich sein Weib an und erklart ihr dass es ihnen prinzipiell an nichts fehlt da sie beide eine Arbeit Bett und Kind hatten Er fuhrt auch Motive aus der Natur wie Sonne Regen und Wind an Einzig allein fehle den beiden nur die Zeit Es zieht wieder den Vergleich zum naturlichen Motiv frei zu sein wie die Vogel Dabei ist das frei als eine Idealvorstellung des lyrischen Ichs anzusehen Die Strophe wird durchgangig im Prasens gehalten es unterstutzen ein paralleler Aufbau sowie Alliterationen und Anaphern die Aussage Die Zeit selbst wird als Kleinigkeit zur Freiheit beschrieben Das lyrische Ich spricht nun in der zweiten Strophe sein Kind an erzahlt ihm von den Sonntagsspaziergangen durch die Felder Es ist davon auszugehen dass nun der Herbst die derzeitige Jahreszeit sein soll denn die Ahren des Feldes die weit und breit zu sehen sind zeigen den Erntezustand an Ausserdem fliegt das Schwalbenvolk umher was eine Art von Aufbruchsstimmung im doppeldeutigen Sinne als gesellschaftliche Aufruhr oder revolutionaren Gedanken darstellen soll da das Kompositum Schwalbenvolk die Verbindung zum Menschen mit Volk deutlich macht Zudem kommt wieder das Naturmotiv auf denn das Wiederholen des Vogelmotives um so schon zu sein wie die Vogel sind erhalt den naturlichen Charakter des Volkslieds Das Adjektiv schon zahlt wieder zu der Idealvorstellung und Vollkommenheit die sich das lyrische Ich wunscht Die Strophe endet mit diesem Refrain und wieder ist der letzte Vers Nur Zeit Diese Phrase eroffnet auch die dritte Strophe in der das lyrische Ich das Personalpronomen Wir fur das Volk und sich benutzt Die Alliteration Wir wittern Gewitterwind wir Volk zeigt einerseits das anstehenden Wetterereignis an andererseits kann es als ein drastisches Geschehnis in der Gesellschaft gedeutet werden In diesem Falle ist auf die Aufbruchsstimmung in der zweiten Strophe hinzudeuten dort wurde der revolutionare Gedanke als wechselnde Jahreszeit dargestellt Die kleine Ewigkeit als Oxymoron zeigt durch den Gegensatz einen Widerspruch das eine Ewigkeit nicht klein sein kann verdeutlicht dass die fehlende Zeit keine Kleinigkeit fur das Volk ist Das lyrische Ich wiederholt die vorher angesprochenen Personen Mein Weib mein Kind und die Aussage dass es ihnen an nichts ausser der Zeit fehlt Die Verknupfung zu den Vogeln findet erneut statt diesmal mit dem Adjektiv kuhn Die Sammlung von Adjektiven zeigt insgesamt eine Idealvorstellung des Menschen Im letzten Vers wird wieder auf Nur Zeit zuruckgegriffen Literatur BearbeitenLudwig W Kahn Richard Dehmel Der Arbeitsmann Eine Gedichtinterpretation In The German Quarterly 1940 Heft 2 S 101 107 Ernst Weber Richard Dehmel Der Arbeitsmann In Ernst Weber Die epische Dichtung Zweiter und dritter Theil Leipzig 1923 S 229 232Einzelnachweise Bearbeiten Richard Dehmel Der Arbeitsmann Abgerufen am 28 September 2020 Normdaten Werk GND 1213742196 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Arbeitsmann amp oldid 205130414