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Das Deportationsmahnmal Schlachthoframpe in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden erinnert an die Deportationen judischer Burger der Stadt wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Es befindet sich an der ehemaligen Viehverladerampe des Schlachthofs die seinerzeit fur die Deportationen genutzt wurde Es wird durch das Stadtarchiv Wiesbaden verwaltet Das Deportationsmahnmal Schlachthoframpe von Norden gesehenMahnmal von Suden mit Durchblick auf die Baume Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Das Mahnmal 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksHintergrund BearbeitenBereits kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 fielen die ersten judischen Burger Wiesbadens Mordanschlagen zum Opfer Die erste Abschiebung von neunzig Juden fand Ende Oktober 1938 nach Polen statt Am 10 November 1938 wahrend der Novemberpogrome wurden die Wohnungen und Geschafte judischer Burger wie auch die Wiesbadener Synagogen niedergebrannt oder demoliert Wahrend vor 1933 noch uber 3000 Personen judischen Glaubens in Wiesbaden lebten waren Anfang 1942 nur noch rund 1000 so genannte Volljuden registriert Am 23 Mai 1942 wurden 27 Juden deportiert Am 10 Juni folgte eine zweite Deportation von weiteren rund 380 Personen Die dritte Deportation 1942 fand am 1 September statt Etwa 370 Personen wurden ins Ghetto Theresienstadt gebracht In der Folgezeit wurden noch einige kleinere Deportationen durchgefuhrt oftmals auch solche von Einzelnen Rund hundert judische Menschen haben wahrend jener Jahre in Wiesbaden keinen Ausweg mehr gesehen und Suizid begangen Bei der Befreiung Wiesbadens im Fruhjahr 1945 lebten in Wiesbaden noch etwa zwanzig Juden Die Halfte der uber 3000 Menschen judischen Glaubens beziehungsweise judischer Herkunft die vor 1933 einmal in Wiesbaden gelebt hatten ist dem nationalsozialistischen Vernichtungsprogramm zum Opfer gefallen Auch die in Wiesbaden und Umgebung lebenden Sinti wurden am 8 Marz 1943 von der Schlachthoframpe aus deportiert Sie mussten sich zuvor im judischen Gemeindezentrum bzw der Synagoge registrieren lassen und wurden dann uber die Bahnhofstrasse zur Viehverladerampe getrieben Das Mahnmal Bearbeiten nbsp Mahnmal von Norden mit Foto von der Deportation nbsp Foto auf der Westwand des MahnmalsDas Mahnmal beruht auf einem Entwurf des Kunstlers Vollrad Kutscher Eine Kastanienallee fuhrt auf die erhaltene Wand eines abgerissenen Fabrikgebaudes der vormaligen Firma Fauth an der ehemaligen Viehverladerampe zu Diese Wand tragt ein von dem Spruhkunstler Yorkar7 geschaffenes Bild das eine Deportationsszene zeigt als Vorlage diente eine Fotoaufnahme die wahrend der Deportationen entstanden war Die Pflanzschalen in denen die Kastanien eingesetzt sind zeigen in unterschiedlichsten Schriftzugen Textfragmente die zumeist Briefen von Deportierten entnommen sind Flankiert wird das Mahnmal von einer aufgestellten Informationsstele nbsp Mit diesen wenigen Zeilen nbsp nehmen ich und meine Frau nbsp Abschied nbsp fur immer nbsp Fur uns alte Menschen ist eine so nbsp ubergross grassliche Verbannung nbsp dem Tode gleichzustellen drum nbsp ziehen wir ein schnelles Ende vor nbsp Was ich dann tue nbsp ist allerdings fraglich nbsp denn ich komme mitte nbsp marz aus der schuleEroffnet wurde der Gedenkort am 28 Mai 2010 Massgebliche Initiative leistete hieran das Aktive Museum Spiegelgasse in Wiesbaden Siehe auch BearbeitenZug der Erinnerung mit Hinweisen auf weitere Deportationsmahnmale im Zusammenhang mit Bahnhofen oder Bahnwaggons Sonderzuge in den Tod eine Wanderausstellung zum selben Themenkreis Deportation von Juden aus Deutschland Viehwaggon Holocaust und kunstlerische Verarbeitung Liste der Stolpersteine in WiesbadenLiteratur BearbeitenDeportationsmahnmal Schlachthoframpe Wiesbaden 2010 herausgegeben vom Kulturamt Wiesbaden K d o R Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mahnmal Schlachthoframpe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Aktives Museum Spiegelgasse Gedenkort Schlachthoframpe Landeshauptstadt Wiesbaden50 06541 8 24796 Koordinaten 50 3 55 5 N 8 14 52 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deportationsmahnmal Schlachthoframpe amp oldid 231503835