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Das Aktive Museum Spiegelgasse mit dem offiziellen Namen Aktives Museum Spiegelgasse fur Deutsch Judische Geschichte in Wiesbaden e V ist ein Ort zur Dokumentation des deutsch judischen Erbes als Teil gemeinsamer Stadtkultur in Wiesbaden Aktives Museum Spiegelgasse Das Gebaude in der Spiegelgasse 9DatenOrt Wiesbaden 50 08525 8 24272 Koordinaten 50 5 6 9 N 8 14 33 8 OEroffnung 1999Betreiber Aktives Museum Spiegelgasse fur Deutsch Judische Geschichte in Wiesbaden e V Website www am spiegelgasse de Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude 2 Geschichte 3 Konzept 4 Aktivitaten 4 1 Ausstellungen Auswahl 4 2 Publikationen und Medien Auswahl 4 3 Langerfristige Angebote 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGebaude Bearbeiten nbsp Das Gebaude in der Spiegelgasse 9Zum Aktiven Museum kurz AMS genannt gehoren in der Wiesbadener Spiegelgasse die Hauser Nr 9 und Nr 11 Das Haus Spiegelgasse 11 ist ein Fachwerkhaus aus dem Jahr 1735 und das alteste noch erhaltene judische Wohnhaus in Wiesbaden Nach einer umfassenden Restaurierung dient es dem AMS seit 1999 als Ausstellungshaus ausserdem befinden sich dort die Buroraumlichkeiten der Jugendinitiative Spiegelbild des AMS In der Spiegelgasse 9 befinden sich die Geschaftsstelle des Vereins eine umfangreiche Fachbibliothek mit fast 6000 Banden das Archiv sowie weitere Arbeitsraume Haus Nr 9 das heute unter anderem das Pariser Hoftheater beherbergt war im 18 und 19 Jahrhundert ein judisches Badehotel das Badhaus zum Rebhuhn in dem sich damals auch eine Mikwe befand 1 Geschichte BearbeitenIm Herbst 1987 fanden sich zahlreiche Burger zusammen mit dem Ziel das Haus Nr 11 in der traditionsreichen Wiesbadener Spiegelgasse die seit Ende des 17 Jahrhunderts Ort judischen Lebens war vor Verfall und Abriss zu bewahren Im Marz 1988 grundete sich aus dieser Initiative der Forderkreis Aktives Museum deutsch judischer Geschichte in Wiesbaden e V der den historischen Ort Spiegelgasse zu einem Ort der Erinnerung machen und sich in der ganzen Stadt fur aktives Gedenken an das deutsch judische Leben in Wiesbaden einsetzen wollte Eine Vielzahl von Aktivitaten sollte dazu beitragen vor allem auch im Zusammenwirken mit den Kirchen dem Stadtjugendring und anderen Institutionen Am 30 August 1992 organisierte der Verein einen Mahngang zum Gedenken an die ermordeten Wiesbadener Juden unter dem Motto K Ein Tag wie jeder andere erstmals wurden alle damals bekannten Namen der Wiesbadener Opfer der Schoah bekannt gemacht Von Anfang an war der Kontakt zu ehemaligen judischen Burgern und deren Nachkommen ein wichtiger Teil der Arbeit Immer wieder kamen einige von ihnen auch nach Wiesbaden und waren bereit sich als Zeitzeugen der jungen Generation gegenuber zu offnen Im Jahr 1993 konnte der Forderkreis seine Geschaftsstelle in der Spiegelgasse 7 eroffnen eine kleine Bibliothek einrichten und zu eigenen Veranstaltungen einladen Historische Orte vor allem der Michelsberg als nicht mehr erkennbarer Platz der zerstorten Synagoge und der Schlachthof als Ort der Deportation nach Theresienstadt wovon zahlreiche Fotos Zeugnis ablegen wurden immer wieder in das offentliche Bewusstsein geholt oft auch mit kunstlerischen Projekten In den folgenden Jahren wurde stets der Deportation nach Theresienstadt oder der beiden anderen gedacht Viele Rundgange in der Innenstadt und den Vororten auch zu den insgesamt 7 judischen Friedhofen fanden statt Im Sommer 1999 war die Spiegelgasse 11 renoviert und konnte als Ausstellungshaus gemietet werden Neben Filmen und Publikationen meist in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern wurden nun auch eigene Ausstellungen entwickelt Im November 1999 verlieh die Landeshauptstadt Wiesbaden dem Verein den Kulturpreis 2001 benannte er sich um in Aktives Museum Spiegelgasse fur Deutsch Judische Geschichte in Wiesbaden 2004 wurden der Mitbegrunder des AMS Lothar Bembenek und die Vorsitzende Dorothee Lottmann Kaeseler mit dem Obermayer German Jewish History Award ausgezeichnet 2 2005 wurde erneut wieder in Zusammenarbeit mit der Judischen Gemeinde Wiesbaden und der Fachhochschule Rhein Main ein intensiver Versuch unternommen die Landeshauptstadt Wiesbaden fur ein Mahnmal am Michelsberg zu gewinnen die Hochbrucke war bereits 2001 abgerissen worden Ein Wettbewerb dazu fand endlich 2006 statt Im Jahr 2007 wurde mit finanzieller Unterstutzung der Stadt Wiesbaden die Stelle eines Bildungsreferenten geschaffen und die Jugendinitiative Spiegelbild gegrundet die Jugendarbeit im Sinne des AMS leistet und Jugendliche und junge Erwachsene in der Auseinandersetzung mit Geschichte und Erinnerung unterstutzt Konzept BearbeitenTrotz des Namens ist das AMS kein Museum erst recht kein judisches Museum im traditionellen Sinn Es ist Ort des Sammelns und Bewahrens der Forschung und Dokumentation Es versucht dabei die Offentlichkeit aktiv einzubinden damit eine Brucke zwischen der heutigen judischen und der allgemeinen Stadtkultur wachsen und sich entwickeln kann Das AMS konzentriert seine Arbeit auf vier Schwerpunkte Erinnerungsarbeit Zeitzeugnisse Kontakte zu Uberlebenden der Shoa und ihren Nachkommen Erforschung und Dokumentation der lokalen und regionalen deutsch judischen Geschichte Begegnung mit judischen Burgern um die Kenntnis und Vertrautheit mit judischem Leben und judischer Kultur zu fordern sowie Fremdheit zu uberwinden Arbeit mit jungen Menschen auch jenen mit Migrationshintergrund um sie an das aktive Gedenken heranzufuhren und in die Erinnerungsarbeit gemass ihrer eigenen Lebenswelt zu integrieren In diesen Bereichen gibt es sowohl kurzfristige als auch langerfristige Tatigkeitsfelder und Projekte unterschiedlicher Art So wanderte zum Beispiel ein offener Container in dem 30 Fotos von der Deportation Wiesbadener Juden nach Theresienstadt im Jahr 1942 gezeigt wurden 1998 vom Tag des offenen Denkmals an fur ein Jahr durch die Stadt wobei an den einzelnen Standorten die jeweilige NS Stadtgeschichte der Umgebung mit einbezogen wurde alle Reaktionen wurden dokumentiert und die Fotos und Objekte fur eine Ausstellung zusammengestellt mit der im folgenden Jahr die Spiegelgasse 11 eroffnet wurde Aktivitaten BearbeitenAusstellungen Auswahl Bearbeiten 2007 Hai und Topsy Frankl Bilder Lieder und Geschichten 2007 Costa und Julia Bernstein Virtuelle Begegnung mit dem judischen St Petersburg 2007 Ein Leben aufs neu Das Robinson Album Judische Displaced Persons auf deutschem Boden 1945 1948 2007 Vor dem Vergessen bewahrt Vier Entstehungsgeschichten von Erinnerungsblattern 2006 Ausstellung ZURUCKGEBEN Schlusspunkt eines uber mehrere Jahre laufenden exemplarischen internationalen Projekts zu Fragen von Provenienz Restitution von Alltagsobjekten 2006 Sterne die vom Himmel fielen Dani Karavan E R Nele Wolfgang Niedecken Miguel Rothschild Micha Ullman und weitere Kunstler 2005 Judische Kinderliteratur Geschichte Traditionen Perspektiven 2005 Judische Nachbarn in Wiesbaden und Mainz Familienschicksale in Zeiten der Ausplunderung 1933 1945 2004 Teofila Reich Ranicki Bilder und Studien 1999 Das bewegte Denkmal 30 Fotos von der Deportation am Schlachthof waren zuvor ein Jahr durch die Stadt gewandert Publikationen und Medien Auswahl Bearbeiten Elke Steiner Herbert Lewin und Kate Frankenthal Zwei judische Arzte aus Deutschland Katalog Auch Siebdruck Wiesbaden 2005 Judische Kinderliteratur Geschichte Traditionen Perspektiven Ausstellungskatalog Wiesbaden 2005 Spurensuche II Rundgange in Wiesbaden Wiesbaden 2003 Wiesbadener Jugendliche zwischen Hakenkreuz und Davidstern Die Jahre zwischen 1933 und 1945 aus der Perspektive derjenigen die damals jung waren VHS Video 2000 Charlotte Opfermann geborene Lotte Guthmann Der Film beschreibt in ihren eigenen Worten das Leben einer judischen Wiesbadenerin von der Kindheit bis zur Deportation nach Theresienstadt VHS Video 1995 Kein Tag wie jeder andere Film uber die Verfolgung und Deportation der Wiesbadener Juden Zeitzeugen erzahlen aus den Jahren 1933 1945 VHS Video 1992 Trude Simonsohn erzahlt aus ihrem Leben Trude gib nich auf Der Hitler wird draufgehn und du wirst weiterleben Edition Zeugen einer Zeit Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 941289 00 0 1 Audio CD Arno Lustiger erzahlt aus seinem Leben Ich habe mein ganzes Leben Gluck gehabt Edition Zeugen einer Zeit Wiesbaden 2008 uberarbeitete Auflage 2013 ISBN 978 3 942902 07 6 1 Audio CD Edgar Hilsenrath erzahlt aus seinem Leben Deutsch war nicht die Sprache der Nazis Es war meine Sprache Erganzend zu Hilsenraths selbsterzahlten Erinnerungen liest Ulrich Matthes aus dessen Werk vor Edition Zeugen einer Zeit Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 941289 03 1 2 Audio CDs Henny Brenner erzahlt aus ihrem Leben Nichts gewusst Sie haben uns doch gesehen mit dem gelben Stern ISBN 978 3 942902 01 4 Reihe Edition Zeugen einer Zeit Hrsg Paul Lazarus Stiftung im Aktiven Museum Spiegelgasse Erschienen 2011 2 Audio CDs Rolf von Sydow erzahlt aus seinem Leben Ich wollte von Hitler zum Ehrenarier ernannt werden ISBN 978 3 942902 02 1 Edition Zeugen einer Zeit Hrsg Paul Lazarus Stiftung im Aktiven Museum Spiegelgasse Wiesbaden 2011 1 Audio CD Salomea Genin erzahlt aus ihrem Leben Ich kam als Kommunistin in die DDR und fand zuruck zu meinen judischen Wurzeln ISBN 978 3 942902 04 5 Edition Zeugen einer Zeit Hrsg Paul Lazarus Stiftung im Aktiven Museum Spiegelgasse Wiesbaden 2012 2 Audio CDs Eugen Herman Friede erzahlt aus seinem Leben Ich war kein Widerstandskampfer Mir hat es Spass gemacht etwas gegen die Nazis zu tun ISBN 978 3 942902 05 2 Edition Zeugen einer Zeit Hrsg Paul Lazarus Stiftung Wiesbaden 2012 2 Audio CDs Rachel Dror erzahlt aus ihrem Leben Wir waren froh aus der Holle rauszukommen In Palastina waren wir freie Menschen ISBN 978 3 942902 06 9 Reihe Edition Zeugen einer Zeit Hrsg Paul Lazarus Stiftung Wiesbaden 2013 1 Audio CD Klaus Traube erzahlt aus seinem Leben Die Vergangenheit ist etwas was ich erinnere aber sie hat nichts Bedrangendes mehr ISBN 978 3 942902 08 3 Reihe Edition Zeugen einer Zeit Hrsg Paul Lazarus Stiftung Wiesbaden 2013 1 Audio CDLangerfristige Angebote Bearbeiten Neben den Sonder und Dauerausstellungen sowie der Bibliothek mit zirka 6000 Banden und dem Archiv mit Ton Film und Photodokumenten zu den Themen Judenverfolgung Zeitzeugen Erinnerungsarbeit und Gedenkpadagogik Erschliessung und Pflege der Lazarus Bibliothek mit 1200 Banden hierbei handelt es sich um die dem AMS zugeeignete Bibliothek des liberalen Rabbiners Paul Lazarus der 1938 nach Palastina emigrierte Bearbeitung der Opferdatei die alle judischen Burger die im Holocaust ermordet wurden nach ausgewahlten Basisdaten ausweisen wird Padagogische Arbeit Lehrerfortbildung Zeitzeugengesprache mit Schulklassen sowie Angebote zur Geschichte der Juden in Wiesbaden fur Lehrkrafte ferner Angebote an Jugendliche im Rahmen der Jugendinitiative Spiegelbild in Kooperation mit Schulen Jugendzentren und Jugendbildungstragern Recherchen und Patenbetreuung im Rahmen des Stolpersteinprojektes von Gunter Demnig Hilfestellung bei genealogischen Anfragen Gestaltung und Veroffentlichung von Erinnerungsblattern zum Gedenken an die Wiesbadener Holocaust Opfer Fuhrungen und Rundgange zu historischen Orten sowohl des judischen Lebens als auch der Judenverfolgung in Wiesbaden Religionsphilosophischer Gesprachskreis Halomdim sowie Judisches Lehrhaus Lehr und Lerntag zu Themen judischer Kultur und Religion Jugendbegegnung zwischen Wiesbaden und dem israelischen Beit Berl College 3 Siehe auch BearbeitenListe der Stolpersteine in WiesbadenLiteratur BearbeitenStefan Weiller Erinnerung fur bessere Zukunft Aktives Museum Spiegelgasse fordert seit 20 Jahren Kultur des Erinnerns In Wiesbadener Tagblatt vom 26 November 2007 Anja Koch Die Retter der Spiegelgasse In Frankfurter Rundschau vom 26 November 2007 Hans Riebsamen Die Aufklarerinnen Krieg Holocaust Widerstand In FAZ vom 19 Mai 2007 online Dorothee Lottmann Kaeseler Aktives Museum Spiegelgasse Zur Erinnerung an die grosste Deportation Wiesbadener Juden vor 64 Jahren am 10 Juni 1942 online Margit Fehlinger Zur Erinnerung Gedenkblatter mit den Biografien von 1200 judischen Menschen die vor dem Holocaust in Wiesbaden lebten In Frankfurter Rundschau vom 14 November 2003 Dr Monika Holscher Hg Das ehemalige KZ Aussenlager Stadtallendorf und das Aktive Museum Spiegelgasse in Wiesbaden aus der Reihe Hessische GeschichteN 1933 1945 HLZ 2013 Wiesbaden Download pdf Weblinks BearbeitenOffizielle Website des Museums Ausstellungen AMS Aktives Museum Spiegelgasse In Wiesbaden de Spiegelbild Jugend und Bildungsinitiative des Aktiven Museums SpiegelgasseEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Jung Vom judischen Badehaus zur Kleinkunstbuhne Der Pariser Hof in Gerhard Honekamp et al Hrsg Alltag zwischen Machtigen und Mussiggangern Historische Erkundungen in Wiesbaden und Umgebung Breuer Wiesbaden Erbenheim 2 Auflage 1995 S 41 46 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 22 Oktober 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und 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