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deisel dʼeʃel altirisch neuirisch deiseal bedeutet im inselkeltischen Brauchtum in der Richtung des Sonnenlaufes oder des Uhrzeigersinnes Die entgegengesetzte Richtung wird tuaithbel tua8bel neuirisch tuathal genannt Eine Bewegung im deisel gilt als gluckbringend im tuaithbel als unheilbringend Rituelle Umzuge wie sie in der altirischen Heldensage beschrieben werden waren stets in der Richtung des Sonnenlaufes auszufuhren wenn sie eine gunstige Wirkung hervorrufen sollten Um einen negativen Erfolg wie eine Verfluchung zu erzielen war die Gegenrichtung einzuschlagen Dabei wurden oft auch noch Fluchsteine auf einem bullaun Steinsockel ebenfalls gegen den Sonnenlauf gedreht Umgekehrt gedreht wurde der Fluchstein zum Wunschstein In einer Erzahlung aus dem mythologischen Zyklus der keltischen Mythologie entweiht die Flussnymphe Boand die geheime Quelle ihres Gatten Nechtan im Sid Nechtain durch Umschreiten im tuaithbel worauf sie ertrinkt Die Quelle geht uber und so soll der Fluss Boand Boyne entstanden sein 1 Bei der patterns Pilgerfahrten von Baile Bhuirne Ballyvourney County Cork dem Turas in Gleann Cholm Cille und anderswo werden die Stationen mit den bullauns nach wie vor im Uhrzeigersinn umkreist Ahnliches Brauchtum ist jetzt noch beim schottischen Hogmanay zu sehen wo die Teilnehmer ein Feuer im Uhrzeigersinn umschreiten und mit einem Stock oder einer Feuerzange auf ein Bocksfell schlagen 2 Literatur BearbeitenHelmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1997 ISBN 3 7001 2609 3 S 805 807 Bernhard Maier Lexikon der keltischen Religion und Kultur Kroners Taschenausgabe Band 466 Kroner Stuttgart 1994 ISBN 3 520 46601 5 S 97 Einzelnachweise Bearbeiten Helmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur S 690 Helmut Birkhan Kelten Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur S 805 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deisel Brauchtum amp oldid 238678749