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Deiokes assyrisch Daiukku war ein mannaischer Konig dessen Regierungszeit unklar ist aber auf 728 v Chr bis 716 v Chr geschatzt wird Inhaltsverzeichnis 1 Deiokes bei Herodot 2 Deiokes in assyrischen Inschriften 3 Nachfolge 4 Quellen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseDeiokes bei Herodot BearbeitenUber Deiokes Jugend ist nichts bekannt Dem griechischen Geschichtsschreiber Herodot zufolge war Deiokes ein Meder und fungierte in seinem Heimatort ein angesehener Richter der aufgrund seiner gerechten Urteile einen sehr guten Ruf genoss und weit uber die Grenzen des Ortes hinaus bekannt war Der Andrang auf seine Urteilssprechungen war sehr gross und Deiokes erkannte dadurch dass er das Volk in der Hand hatte Bald erklarte er laut Herodot das Richteramt niederlegen zu wollen weil er sonst seine eigenen Angelegenheiten vernachlassigen musse Da es in der Folgezeit immer haufiger zu Verbrechen und Gewaltakten kam forderte das Volk dass Deiokes den Richterstuhl wieder besteigen solle Schliesslich beschloss man sogar Deiokes zum Konig zu wahlen da man davon uberzeugt war dass er Recht und Gesetz im Land durchsetzen konne Deiokes nahm die Konigswurde an und befahl einen Palast zu errichten um den eine neue Ortschaft gegrundet wurde Herodot zufolge handelte es sich dabei um die Konigsstadt Ekbatana heute Hamadan Deiokes soll demnach fortan als Despot regiert haben Personliche Audienzen mit den Untertanen gewahrte er nicht mehr Er fungierte als oberster Richter und liess die Einhaltung des Rechts im Reich durch Spitzel uberwachen Vor allem aber soll er zahlreiche iranische Volksgruppen unter seiner Konigsherrschaft vereint und damit das Mederreich begrundet haben Herodot nennt die Buser Paretakener Struchater Arizanter Budier und die Mager als dem Deiokes untertanige Mederstamme 1 Deiokes in assyrischen Inschriften Bearbeiten nbsp Mannaa und umliegende GebieteHerodots Beschreibungen des Lebens und der Herrschaft des Deiokes wurden inzwischen durch die moderne Forschung in weiten Teilen als Fiktion identifiziert und stimmen mit den uberprufbaren historischen Tatsachen nicht uberein Herodot verfasste seinen Bericht erst um 430 v Chr also lange nach den angeblichen Ereignissen Assyrische Inschriften nennen einen Daiukku als Konig der Mannaer ein Stammesfurst unter vielen der den Assyrern entgegentrat Damals strebten die Assyrer die Herrschaft uber das gesamte Hochland an und standen sowohl den Urartaern als auch den Mannaern feindselig gegenuber Die Urartaer waren den Mannaern gegenuber jedoch aufgeschlossen da sie ihnen einerseits als Pufferstaat zu dem assyrischen Reich dienten und auf Grund ihrer Kampfkraft wertvolle Verbundete waren Davon dass Daiukku die Vereinigung mehrerer medischer Stamme unter seiner Herrschaft gelungen ware findet sich in den zeitgenossischen assyrischen Quellen nichts Als es 716 v Chr zum Krieg zwischen Assyrien unter Sargon II und den Urartaern unter Rusas I kam verbundete sich Daiukku mit Urartu Die Assyrer behielten in diesem Krieg jedoch die Oberhand nahmen Daiukku und seine Familie gefangen und deportierten sie ins syrische Hama Weder Herodot noch spatere persische Quellen erwahnen diese Deportation Herodot nennt fur Deiokes eine Regierungsdauer von 53 Jahren die Deportation von Daiukku wird auf 716 v Chr datiert was einer Regierungszeit von 768 715 v Chr entsprechen wurde Zieht man jedoch Herodots Beschreibung der spateren medischen Konige hinzu zeigt sich wie problematisch die Erschliessung der fruhen iranischen Geschichte wegen fehlender primarer medischer und iranischer Quellen ist Herodots Deiokes tragt deutliche Zuge eines Tyrannen wodurch deutlich wird dass der Bericht vorwiegend griechisches Gedankengut transportiert Nachfolge BearbeitenNach Herodot 1 102 folgte auf ihn sein Sohn Phraortes als zweiter Konig der medischen Dynastie 2 Die fruher teils erwogene Identifikation mit dem Konig Fravartish der gegen Dareios I revoltierte ist chronologisch unmoglich Quellen BearbeitenHerodot Historien I 96 102 Literatur BearbeitenRoman Ghirshman Iran From The Earliest Times To The Islamic Conquest Paris 1951 Mischa Meier Barbara Patzek Uwe Walter Josef Wiesehofer Deiokes Konig der Meder Eine Herodot Episode in ihren Kontexten Franz Steiner Verlag Stuttgart 2004 ISBN 3 515 08585 8 Rezension Robert Rollinger Die Meder In Walter Eder Johannes Renger Hrsg Herrscherchronologien der antiken Welt Namen Daten Dynastien Der Neue Pauly Supplemente Band 1 Metzler Stuttgart Weimar 2004 ISBN 3 476 01912 8 S 112 115 Einzelnachweise Bearbeiten Herodot Historien 1 101 perseus tufts edu Encyclopedia Iranica Phraortes 1 Normdaten Person GND 118679260 lobid OGND AKS VIAF 32790512 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME DeiokesKURZBESCHREIBUNG mannaischer KonigGEBURTSDATUM 9 Jahrhundert v Chr oder 8 Jahrhundert v Chr STERBEDATUM 8 Jahrhundert v Chr oder 7 Jahrhundert v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deiokes amp oldid 232465844