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Dea Syria die Syrische Gottin altgriechisch Syria 8ea Syria thea war eine der phrygischen Kybele ahnliche Gottheit mit einem bedeutenden Tempel in Hierapolis Bambyke Manbog Die ausfuhrlichste Beschreibung ihres Kultes an diesem Ort in dem Werk De Syria dea wird Lukian von Samosata zugeschrieben Inhaltsverzeichnis 1 Name und Wesen der Gottheit 2 Kult und Priesterschaft 3 Verbreitung des Kults 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und AnmerkungenName und Wesen der Gottheit BearbeitenDer ursprungliche Name der Gottin lautete Atargatis syrischtgrt sie wird aber haufig auch als Derketo wiedergegeben am haufigsten ist in romischer Zeit jedoch die Bezeichnung ohne Namen als syrische Gottin Der Kult in Hierapolis ist das Ergebnis eines langen synkretistischen Transformationsprozesses Auf der Suche nach dem ursprunglichen Wesen der Gottheit wurde der Name Atargatis etymologisch gedeutet ohne dass hierbei ein Konsens erreicht wurde Aufgrund der numismatischen Bezeugung vermutet H J W Drijvers dass die Gottin in Hierapolis als tr th Gottin Ateh verehrt wurde Ateh sei die aramaisierte Form des Namens Anat 1 Lukian versucht die vielen Aspekte der Dea Syria dadurch in den Blick zu bekommen dass er sie mit unterschiedlichen griechischen Gottheiten Hera Rhea Artemis Aphrodite versuchsweise identifiziert Ebenso wie Ischtar und Kybele ist die Dea Syria eine Grosse Gottin Als Muttergottin ist sie vor allem durch ihre Allmacht gekennzeichnet als Natur und Fruchtbarkeitsgottin wird sie als Herrin der Tiere dargestellt 2 In der romischen Kaiserzeit wird sie oft mit der Kybele deren Kult schon anerkannter war gleichgesetzt Bei Apuleius wird sie mit den Beinamen der Kybele bezeichnet aber deren Schwester genannt Ikonographisch wird sie auf einem Lowen oder einem von Lowen flankierten Thron sitzend dargestellt gemeinsam mit ihrem mannlichen Partner Hadad und haufig auch einem anikonischen Kultmal das Lukian als shmhion semeion bezeichnet 3 Dieses ahnelt einem romischen Feldzeichen geht jedoch offenbar auf altere lokale Vorstellungen zuruck Die Dea Syria wird wohl in Verwechslung mit Derketo auch als Wesen dessen untere Korperhalfte einem Fisch gleicht dargestellt 4 Kult und Priesterschaft BearbeitenDas goldene und mit Edelsteinen geschmuckte Kultbild der Dea Syria im Tempel von Hierapolis war zwar nur fur die hochsten Priester zuganglich aber da das Adyton offen war fur die Glaubigen gut sichtbar und Lukian beschrieb es genau Demnach war die Dea Syria sitzend auf einem Lowenthron dargestellt mit einer Mauerkrone auf dem Kopf ihre Attribute waren Tympanon Zepter und Spindel was sie in welcher Hand hielt spezifizierte er nicht Im 4 Jahrhundert v Chr war Hierapolis eine Munzstatte die Silbermunzen mit aramaischen Inschriften und dem Kopf bzw der Buste der Gottin auspragte Spater wurden in der romischen Kaiserzeit zwischen Trajan und Philippus Arabs in Hierapolis Munzen gepragt auf denen die Dea syria so wie Lukian sie beschreibt mit Mauerkrone Chiton Peplos auf einem Lowenthron zu sehen ist auf einem anderen Munztyp reitet sie auf einem Lowen 5 Im Tempel von Hierapolis stand der Kult der Dea Syria im Mittelpunkt ihr Partner Hadad war in romischer Zeit von untergeordneter Bedeutung Taglich werden beiden zweimal Opfer von Rindern Ziegen und Schafen dargebracht der Dea Syria mit Musik dem Adad in Stille Der Tempel soll uber einem Erdspalt errichtet sein in dem das Wasser nach der Sintflut abgeflossen sei ein Hauptfest der Dea Syria hat den Inhalt dass die Kultteilnehmer zum Meer ziehen dort Wasser schopfen es in versiegelten Gefassen nach hierapolis bringen und in den Erdspalt giessen Nahe dem Tempel befand sich ein fischreicher See Ein holzerner Altar mitten in dem See wurde von Schwimmern bekranzt die auf diese Weise ihre Gelubde erfullten An Festen wurden die Kultbilder zum See gebracht Beim Fruhlingsfest brachten die Pilger Opfertiere mit und hangten ausserdem Textilien und Objekte aus Edelmetall an Baume die sie anschliessend verbrannten Im Tempelareal waren grosse saulenartige Phalloi aufgestellt Zweimal jahrlich brachte ein Mann auf der Spitze einige Tage zu und bot den Besuchern an gegen Bezahlung fur sie zu beten 6 Die eigentliche Priesterschaft teilte sich in diejenigen die im Tempel Dienst taten und die niedrigeren Priester die in den Aussenbereichen verschiedene Aufgaben erfullten Sie trugen weisse Kleidung und eine Kappe Pilos Die Amtszeit des Hohepriesters war ein Jahr er war an einem Purpurgewand und goldener Tiara kenntlich Ausserdem hielten sich am Tempel Musikanten Eunuchen Gallen und charismatische Frauen auf Die Gallen hatten sich in Ekstase mit einem Schwert selbst kastriert und waren mit langem Haar bunten Gewandern und geschminkten Augen als eine Art Heilige kenntlich wenn sie auch den Tempel nicht betreten durften Bei den grossen Festen in Hierapolis waren sie zahlreich zugegen und zogen sonst als Bettelpriester mit einem Kultbild ihrer Gottin uber Land 7 Verbreitung des Kults BearbeitenIn Askalon wurde die dea Syria halb als Frau halb als Fisch dargestellt Im 3 2 Jahrhundert v Chr ist ihr Kult in Agypten Makedonien Atolien und Messenien nachgewiesen auf Delos besass sie ein Heiligtum und genoss in Rom zeitweilig kaiserliche Gunst Sueton berichtet in seinen Kaiserviten dass der Kult zur syrischen Gottin der einzige Gotterkult war den Nero nicht verachtete bis er eines Tages sogar dieses Gotterbild mit Urin besudelte 8 Mit den romischen Legionen kam der Kult der Dea Syria in die Donauprovinzen und bis nach Britannien 9 Literatur BearbeitenFranz Cumont Dea Syria In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band IV 2 Stuttgart 1901 Sp 2236 2243 Monika Horig Dea Syria Atargatis In Heidentum Romische Gotterkulte Orientalische Kult in der romischen Welt Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Band 17 4 De Gruyter Berlin u a 1983 S 1537 1581 Eduard Meyer Astarte In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 1 1 Leipzig 1886 Sp 645 655 Digitalisat Weblinks BearbeitenFrancis Redding Walton Antony J S Spawford Atargatis In The Oxford Classical Dictionary Oxford University Press 4 Auflage Online Version von 2012 Lukian Von der syrischen Gottin Ubers Wieland Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Monika Horig Dea Syria Atargatis Berlin u a 1983 S 1540 Vgl H J W Drijvers Cults and Beliefs at Edessa Leiden 1980 Monika Horig Dea Syria Atargatis Berlin u a 1983 S 1545f Lukian De Syria dea 33 Lukian De Syria dea 14 englisch Monika Horig Dea Syria Atargatis Berlin u a 1983 S 1551 1553 Monika Horig Dea Syria Atargatis Berlin u a 1983 S 1546f Monika Horig Dea Syria Atargatis Berlin u a 1983 S 1547f Sueton Nero 56 Francis Redding Walton Antony J S Spawford Atargatis In The Oxford Classical Dictionary Oxford University Press 4 Auflage Online Version von 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dea Syria amp oldid 235379342