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De Arte Metrica ist zusammen mit De Schematibus et Tropis eine Darstellung der Regeln und der Praxis des Verseschreibens Beda Venerabilis hat sie fur den Unterricht im klosterlichen Umfeld in lateinischer Sprache zu Beginn des 8 Jh n Chr erstellt Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau und Quellen 2 Inhalt 2 1 Kapitel 1 8 2 2 Kapitel 9 14 17 23 2 3 Kapitel 15 16 24 25 3 Weiterwirken und Uberlieferung 4 Textausgabe 5 Literatur 6 EinzelnachweiseAufbau und Quellen BearbeitenDas Werk gliedert sich in 25 Kapitel sehr unterschiedlichen Inhalts Kapitel 1 8 beschreiben die Buchstaben und die Silben im Bezug auf ihre Lange Kapitel 9 23 geben Wissen uber die antike Metrik weiter Kapitel 15 16 24 25 bieten daruber hinausgehende Ausfuhrungen uber die Dichtkunst Seine Quellen sind lateinische Grammatiker des 4 und 5 Jh n Chr Die zahlreichen Beispiele entnimmt er uberwiegend christlicher fur ihn zeitnaher Dichtung die klassische Antike wird seltener herangezogen Inhalt BearbeitenKapitel 1 8 Bearbeiten Die grundlegenden Ausfuhrungen in diesem Kapitel findet er hauptsachlich in den grammatischen Schriften des Adhelmus des Aelius Donatus Ars grammatica des Flavius Mallius Theodorus De metris und des Maurus Servius Honoratius 1 Aus dem Buch De finibus des letzteren ist das gesamte Kapitel 5 De mediis syllabis fast wortlich kopiert 2 Kapitel 9 14 17 23 Bearbeiten Beda listet in Kapitel 9 die zwei und dreisilbigen Versfusse auf die in der antiken griechischen und lateinischen Dichtung seit vielen Jahrhunderten verwendet wurden Anschliessend erlautert er verschiedene Verse hauptsachlich Hexameter und Pentameter und Techniken wie etwa Synaloiphe Verschmelzung von Ende eines Wortes und Anfang des Folgewortes Er definiert aber auch 7 Versformen wie den metrum Saphicum und den iambicum senarium die bereits von lateinischen Lyrikern ja selbst schon von Plautus verwendet wurden 3 Die Informationen entnimmt er wieder den spatantiken Grammatikern So verwendet er in Kapitel 9 De pedibus Ausschnitte aus dem gleichlautenden Kapitel der Ars grammatica des Donatus 4 Beda zitiert zahlreiche lateinische Dichter um die Versmasse zu erlautern Von den Poeten der Klassik nennt er allerdings nur Vergil Lucan und Lukrez und auch diese nur wenige male Vielmehr zieht er zahlreiche spatantike christliche Autoren heran Die meistgenannten sind Venantius Fortunatus Sedulius Prosper und Paulinus von Pella In Kapitel 10 reklamiert er sogar den hebraischen Text des Deuteronomiums fur den Pentameter und das Buch Hiob fur den Hexameter Diese Angaben konnte er von Isidor von Sevilla ubernommen haben 5 Kapitel 15 16 24 25 Bearbeiten In diesen Kapiteln entwickelt Beda ein Fortschreiten der Dichtkunst weg von den antiken Vorbildern hin zu einer neuen christlichen aber auch modernen und lebendigen Poesie 6 In Kapitel 24 schreibt er von etwas vollig neuem dem rithmo dem rhythmischen Vers Er benutzt damit einen Begriff der in der klassischen Poesie und Redekunst kaum verwendet wurde Er ist vielmehr der Musik zuzurechnen 7 rithmus non metrica ratione sed aurium examinata ut sunt carmina vulgarium poetarumRhythmus nicht nach der Vorschrift der Metrik sondern nach dem Urteil der Ohren wie es die Lieder der einfachen Dichter sindDamit meint er zwar kaum Dichtung in der angelsachsischer Sprache des Landes sondern einfache christliche Hymnen 8 Er leitet aber schon uber zur Rhythmik als einem der mittelalterlichen Dichtkunst eigentumlichen Prinzip 9 Weiterwirken und Uberlieferung BearbeitenWegen Bedas Ruhm als Gelehrter und Theologe wurde das Buch schon zu seinen Lebzeiten in ganz Europa verbreitet und war jahrhundertelang eines der wichtigsten Lehrbucher des westlichen Europa 10 Der spanische Archidiakon und Gelehrte Dominicus Gundissalinus 12 Jh verwendet in seiner Schrift Uber die Einteilung der Philosophie im Kapitel Uber die Poetik Inhalte und Zitate 11 ohne Beda zu nennen Es haben sich fast 100 Handschriften erhalten Die alteste Edition findet sich 1473 gedruckt von Antonius Zarotus 12 Textausgabe BearbeitenCalvin B Kendall Bede Libri II De Arte Metrica et De Schematibus et Tropis Saarbrucken 1991Literatur BearbeitenSandro Boldrini Prosodie und Metrik der Romer Stuttgart Leipzig 1999 Franz Brunholzl Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters Band 1 Munchen 1975 Ch W Jones Bedae Opera in Corpus Christianorum CXXIII C Turnholt 1980 Calvin B Kendall Bede Libri II De Arte Metrica et De Schematibus et Tropis Introduction Saarbrucken 1991 Calvin B Kendall Introduction zu De Arte Metrica in Corpus Christianorum CXXIII A Turnholt 1975Einzelnachweise Bearbeiten Ch W Jones Bedae Opera Indices S 714 803 Calvin B Kendall Bede S 71 Anm 26 Sandro Boldrini Prosodie und Metrik der Romer S 102 148 CH W Jones Bedae Opera Indices S 744 Isidor von Sevilla Etymologiae Buch I XXXIX Calvin B Kendall Bede S 21f Isidor von Sevilla Etymologiae Buch III de musica XXII Calvin B Kendall Bede S 161 Anm 92 Franz Brunholzl Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters Band 1 S 209 Calvin B Kendall Bede S 15 Alexander Fidora und Dorothee Werner Dominicus Gundissalinus De divisione philosophiae Uber die Einteilung der Philosophie Freiburg im Breisgau 2007 Anm S 128 139 Calvin B Kendall De Arte Metrica in Corpus Christianorum CXXIII A S 60 72 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title De Arte Metrica amp oldid 213677456