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David Ernst Oppenheim 20 April 1881 in Brunn Mahren 18 Februar 1943 im KZ Theresienstadt war ein osterreichischer Altphilologe und Gymnasiallehrer fur Griechisch und Latein Psychologe und Vertreter der Individualpsychologie David Ernst Oppenheim um 1920 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben BearbeitenOppenheim wurde 1881 in Brunn als Sohn des Sekretars der Israelitischen Kultusgemeinde geboren Seine Vorfahren waren seit Generationen Rabbiner Von 1899 bis 1905 studierte er Philosophie Padagogik und Alte Geschichte an der Universitat Wien 1906 belegte er eine Vorlesung Sigmund Freuds Im gleichen Jahr hatte er Amalie Pollak die Tochter eines Rabbiners geheiratet die Mathematik und Physik studiert hatte und zu den ersten Frauen gehorte die an der Wiener Universitat promovieren konnten Von 1909 bis zu seiner Entlassung im Mai 1938 durch die nationalsozialistischen Machthabern war er Gymnasiallehrer am Akademischen Gymnasium Neben seiner Lehrtatigkeit betrieb er wissenschaftliche Studien in Psychologie um das Geheimnis der Menschenseele zu erforschen Im Januar 1910 wurde er Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung WPV Als es zum Bruch mit Freud kam verliess er mit Adlers Anhangern im Oktober 1911 die WPV und wurde Grundungsmitglied der neuen tiefenpsychologischen Schule der Individualpsychologie Im Ersten Weltkrieg kampfte er anfanglich begeistert an mehreren Fronten wurde verwundet und hoch dekoriert Spater entwickelte er sich immer mehr zum uberzeugten Pazifisten trat 1918 der SPO bei und blieb bis zu deren Verbot 1934 aktives Mitglied In den 1920er Jahren war er im Verein fur Individualpsychologie aktiv Seine Zusammenarbeit mit Adler dauerte bis 1930 Wahrend seine beiden Tochter nach Australien fliehen konnten wurde er trotz seiner Kriegsauszeichnungen aus dem Ersten Weltkrieg zusammen mit seiner Frau Amalie am 21 Oktober 1942 ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wo er starb weil man ihm als Diabetiker das lebensnotwendige Insulin vorenthielt Seine Ehefrau uberlebte das Konzentrationslager und emigrierte 1946 zu ihren Tochtern nach Melbourne in Australien Werk BearbeitenEr beteiligte sich am wissenschaftlichen Vereinsleben der WPV und publizierte unter dem Pseudonym unus multorum die Arbeit Der Selbstmord im kindlichen Lebensalter Oppenheim betrieb Studien zum Thema Traume im Folklore Gemeinsam mit Freud verfasste er vermutlich 1911 das Manuskript von Traume im Folklore das von Oppenheims Witwe nach Australien gerettet wurde und erst 1958 in Dreams in Folklore Teil 2 International Universities Press New York S 69 111 veroffentlicht wurde 1 In den 1920er Jahren arbeitete er im Wiener Verein fur Individualpsychologie prasidierte offentliche wissenschaftliche Sitzungen und liess in der Internationalen Zeitschrift fur Individualpsychologie IZIP Vortrage und Aufsatze veroffentlichen Schriften BearbeitenNeoptolemos und Pyrrhos Dissertation Universitat Wien 1904 Der Selbstmord im kindlichen Lebensalter Diskussionen des Wiener Psychoanalytischen Vereins Heft 1 Uber den Selbstmord insbesondere uber den Schulerselbstmord Wiesbaden Publiziert unter dem Pseudonym unus multorum 1910 Der Mann in Schonherrs Weibsteufel IZIP 2 1 S 26 31 1923 Shakespeares Menschenkenntnis IZIP 2 2 s 37 39 1923 Vergils Dido IZIP 3 S 79 91 1925 Der Kampf der Frau um ihre gesellschaftliche Stellung im Spiegel der antiken Literatur IZIP 3 S 287 290 1925 Die Frau in der judischen Religion IZIP 3 S 335 337 1925 Dichtung und Menschenkenntnis Psychologische Streifzuge durch alte und neue Literatur Bergmann Verlag Munchen 1926 Zu Schillers Novelle Der Verbrecher aus verlorener Ehre IZIP 6 S 358 362 1928 Selbsterziehung und Fremderziehung nach Seneca IZIP 8 S 62 70 1930 Ziel und Weg der Menschkenntnis IZIP 8 S 221 233 1930 Sigmund Freud und David Ernst Oppenheim Traume im Folklore Dreams in Folklore 1911 International Universities Press New York 1958 von Eurem treuen Vater David David Ernst Oppenheim in seinen Briefen 1938 1942 Bohlau Verlag Wien 1996 ISBN 3 205 98417 XLiteratur BearbeitenElke Muhlleitner Biographisches Lexikon der Psychoanalyse Die Mitglieder der Psychologischen Mittwoch Gesellschaft und der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung 1902 1938 Tubingen 1992 Bernhard Handlbauer Die Adler Freud Kontroverse Psychosozialverlag Giessen 2002 Clara Kenner Der zerrissene Himmel Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2007 ISBN 978 3 525 45320 9 Peter Singer Mein Grossvater Die Tragodie der Juden von Wien Aus dem Englischen Pushing Time Away von Wolfdietrich Muller Europa Verlag Hamburg Leipzig Wien 2005 ISBN 3 203 82012 9Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource David Ernst Oppenheim Quellen und Volltexte Sabine Zaufarek David Ernst Oppenheim Biografie Bernhard Handlbauer Oppenheim David Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 564 f Digitalisat Todesfallanzeige Ghetto Theresienstadt vom 18 Februar 1943 Brief Sigmund Freuds an David Ernst Oppenheim vom 28 Oktober 1909 kostenpflichtig Evelyn Ebrahim Nahooray Peter Singer Mein Grossvater Die Tragodie der Juden von Wien Universitat Wien Doris Liffman Oppenheim Kurzbiografie uber Oppenheims Tochter Traume im Folklore von Sigm Freud und D E Oppenheim 1911 mit Brief FreudsAnmerkungen Bearbeiten Vgl Sigmund Freud Uber Traume und Traumdeutungen Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1971 1980 ISBN 3 596 26073 6 S 53 76 und 123 f Normdaten Person GND 119319799 lobid OGND AKS LCCN nr00025765 VIAF 15577656 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oppenheim David ErnstALTERNATIVNAMEN unus multorum Pseudonym KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Padagoge Psychologe und Vertreter der IndividualpsychologieGEBURTSDATUM 20 April 1881GEBURTSORT Brunn MahrenSTERBEDATUM 18 Februar 1943STERBEORT KZ Theresienstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title David Ernst Oppenheim amp oldid 235038988