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In der Informatik und Softwaretechnik ist eine Datenstruktur ein Objekt welches zur Speicherung und Organisation von Daten dient Es handelt sich um eine Struktur weil die Daten in einer bestimmten Art und Weise angeordnet und verknupft werden um den Zugriff auf sie und ihre Verwaltung effizient zu ermoglichen Datenstrukturen sind nicht nur durch die enthaltenen Daten charakterisiert sondern vor allem durch die Operationen auf diesen Daten die Zugriff und Verwaltung ermoglichen und realisieren Inhaltsverzeichnis 1 Erklarung 2 Grundlegende Datenstrukturen 2 1 Datensatz 2 2 Array 2 2 1 Zuordnungstabelle 2 2 2 Menge 2 3 Verkettete Liste 2 4 Warteschlange 2 4 1 Stapelspeicher 2 4 2 Deque 2 4 3 Vorrangwarteschlange 2 5 Graph 2 6 Baum 2 7 Heap 2 7 1 Treap 2 8 Hashtabelle 3 Speicher und Rechenaufwand von Datenstrukturen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseErklarung BearbeitenDie Festlegung Definition von Datenstrukturen erfolgt im Allgemeinen durch eine exakte Beschreibung Spezifikation zur Datenhaltung und der dazu notigen Operationen Diese konkrete Spezifikation legt das allgemeine Verhalten der Operationen fest und abstrahiert damit von der konkreten Implementierung der Datenstruktur Wird der Schwerpunkt der Betrachtung nicht auf die konkrete Implementierung der Operationen verschoben so wird anstelle des Begriffs Datenstruktur auch haufig von einem abstrakten Datentyp gesprochen Der Ubergang von der Datenstruktur zu einem abstrakten Datentyp ist dabei nicht klar definiert sondern hangt einzig von der Betrachtungsweise ab Mit Blick auf den oft veranderlichen Speicherbedarf vieler Datenstrukturen wird dann auch von dynamischen Datentypen gesprochen denen technisch eine dynamische Speicherverwaltung zugrunde liegt Von den meisten Datenstrukturen gibt es neben ihrer Grundform viele Spezialisierungen die eigens fur die Erfullung einer bestimmten Aufgabe spezifiziert wurden So sind beispielsweise B Baume als Spezialisierung der Datenstruktur Baum besonders gut fur Implementierungen von Datenbanken geeignet Bei vielen Algorithmen hangt der Ressourcenbedarf also sowohl die benotigte Laufzeit als auch der Speicherplatzbedarf von der Verwendung geeigneter Datenstrukturen ab Grundlegende Datenstrukturen BearbeitenDie folgenden Datenstrukturen sind in der Regel fur die klassische imperative Programmierung entwickelt und optimiert worden Andere Programmierparadigmen wie die funktionale Programmierung konnen durchaus andere Datenstrukturen erfordern Datensatz Bearbeiten Hauptartikel Datensatz Datensatze auch Tupel oder englisch Record genannt sind die einfachsten Datenstrukturen Sie verkorpern ublicherweise in einer fest definierten Anzahl und Folge Werte die andere Werte enthalten Datensatze identifizieren sich meist durch eines oder mehrere der in ihnen enthaltenen Elemente oft Datenfeld genannt Array Bearbeiten Hauptartikel Array Datentyp Das Array auch Feld ist die einfachste verwendete Datenstruktur Es werden hierbei mehrere Variablen vom selben Basisdatentyp gespeichert Ein Zugriff auf die einzelnen Elemente wird uber einen Index moglich Technisch gesehen entspricht dieser dem Wert der zu der Startadresse des Arrays im Speicher addiert wird um die Adresse des Objektes zu erhalten Die einzigen notwendigen Operationen sind das indizierte Speichern und das indizierte Lesen die auf jedes Element des Arrays direkt zugreifen konnen Im eindimensionalen Fall wird das Array haufig als Vektor und im zweidimensionalen Fall als Tabelle oder Matrix bezeichnet Arrays sind aber keinesfalls nur auf zwei Dimensionen beschrankt sondern werden beliebig mehrdimensional verwendet Wegen ihrer Einfachheit und grundlegenden Bedeutung bieten die allermeisten Programmiersprachen eine konkrete Umsetzung dieser Datenstruktur als zusammengesetzten Datentyp Array im Grundsprachumfang an Zuordnungstabelle Bearbeiten Hauptartikel Zuordnungstabelle Einen Sonderfall bildet die Zuordnungstabelle auch assoziatives Array oder Schlussel Wert Paar bei dem nicht uber einen numerischen Index sondern uber einen Schlussel auf die gespeicherten Daten zugegriffen wird Eine mogliche Art ein assoziatives Array zu implementieren ist die Hashtabelle Menge Bearbeiten Hauptartikel Menge Datenstruktur Einen weiteren Sonderfall bildet die Menge Hier kann nicht auf konkrete Werte mittels Index oder Schlussel zugreifen Sie ist ungeordnet Es entspricht einer Zuordnungstabelle mit Schlusseln die nur einmalig vorkommen konnen aber ohne Werte Verkettete Liste Bearbeiten Hauptartikel Liste Datenstruktur Die verkettete Liste ist eine Datenstruktur zur dynamischen Speicherung von beliebig vielen Objekten Dabei beinhaltet jedes Listenelement einer verketteten Liste als Besonderheit einen Verweis auf das nachste Element wodurch die Gesamtheit der Objekte zu einer Verkettung von Objekten wird Die zu einer Liste gehorenden Operationen sind relativ unspezifiziert Sie werden oft in komplizierteren Datenstrukturen verwendet und statt uber Operationen wird dort aus Effizienzgrunden meist direkt auf ihre Elemente zugegriffen Die in Programmbibliotheken angebotenen Listen sind in ihrer zugrunde liegenden Datenstruktur meist viel komplexer und stellen nicht selten gar keine echten Listen dar geben sich nach aussen aber als solche aus Listen sind stets lineare Strukturen Werden Vorganger und Nachfolger bidirektional verkettet so spricht man von einer doppelt verketteten Liste Warteschlange Bearbeiten Hauptartikel Warteschlange Datenstruktur In einer Warteschlange englisch queue kann eine beliebige Anzahl von Objekten gespeichert werden jedoch konnen die gespeicherten Objekte nur in der gleichen Reihenfolge wieder gelesen werden wie sie gespeichert wurden Dies entspricht dem FIFO Prinzip Fur die Definition und damit die Spezifikation der Queue ist es unerheblich welche Objekte in ihr gespeichert werden Zu einer Queue gehoren zumindest die Operationen enqueue um ein Objekt in der Warteschlange zu speichern und dequeue um das zuerst gespeicherte Objekt wieder zu lesen und aus der Warteschlange zu entfernen Eine Warteschlange wird gewohnlich als verkettete Liste implementiert kann intern aber auch ein Array verwenden in diesem Fall ist die Anzahl der Elemente begrenzt Stapelspeicher Bearbeiten Hauptartikel Stapelspeicher In einem Stapelspeicher englisch stack kann eine beliebige Anzahl von Objekten gespeichert werden jedoch konnen die gespeicherten Objekte nur in umgekehrter Reihenfolge wieder gelesen werden Dies entspricht dem LIFO Prinzip Fur die Definition und damit die Spezifikation des Stapelspeichers ist es unerheblich welche Objekte in ihm gespeichert werden Zu einem Stapelspeicher gehoren zumindest die Operationen push um ein Objekt im Stapelspeicher abzulegen und pop um das zuletzt gespeicherte Objekt wieder zu lesen und vom Stapel zu entfernen top oder peek um das oberste Element zu lesen ohne es zu loschen Die top Operation ist nicht zwingend vorgeschrieben wird aber oft implementiert um pop push zu ersetzen da es oft interessant ist das oberste Element zu testen Ein Stapelspeicher wird gewohnlich als Liste implementiert kann aber auch ein Vektor sein Deque Bearbeiten Hauptartikel Deque Bei der Deque Double ended queue handelt es sich um eine Datenstruktur ahnlich der Warteschlange oder des Stapelspeichers Es kombiniert die Eigenschaften beider Datenstrukturen Der Unterschied besteht darin dass die Daten an beiden Enden gelesen eingefugt oder entfernt werden konnen Vorrangwarteschlange Bearbeiten Hauptartikel Vorrangwarteschlange Eine Spezialisierung der Warteschlange ist die Vorrangwarteschlange die auch Prioritatswarteschlange bzw engl Priority Queue genannt wird Dabei wird vom FIFO Prinzip abgewichen Die Durchfuhrung der enqueue Operation die in diesem Fall auch insert Operation genannt wird sortiert das Objekt gemass einer gegebenen Prioritat die jedes Objekt mit sich fuhrt in die Vorrangwarteschlange ein Die dequeue Operation liefert immer das Objekt mit der hochsten Prioritat Vorrangwarteschlangen werden meist mit Heaps implementiert Graph Bearbeiten Hauptartikel Graph Graphentheorie und Graphentheorie Ein Graph ermoglicht es als Datenstruktur die Unidirektionalitat der Verknupfung zu uberwinden Die Operationen sind auch hier das Einfugen Loschen und Finden eines Objekts Die bekannteste Reprasentation von Graphen im Computer sind die Adjazenzmatrix die Inzidenzmatrix und Adjazenzliste Planare Graphen lassen sich mittels Half Edge Datenstruktur abbilden Baum Bearbeiten Hauptartikel Baum Datenstruktur Hauptartikel Baum Graphentheorie Baume sind spezielle Formen von Graphen in der Graphentheorie Als Datenstruktur werden meist nur Out Trees verwendet Dabei konnen ausgehend von der Wurzel mehrere gleichartige Objekte miteinander verkettet werden sodass die lineare Struktur der Liste aufgebrochen wird und eine Verzweigung stattfindet Da Baume zu den meist verwendeten Datenstrukturen in der Informatik gehoren gibt es viele Spezialisierungen So betragt bei Binarbaumen die Anzahl der Kinder hochstens zwei und in hohen balancierten Baumen gilt zusatzlich dass sich die Hohen des linken und rechten Teilbaums an jedem Knoten nicht zu sehr unterscheiden Bei geordneten Baumen insbesondere Suchbaumen sind die Elemente in der Baumstruktur geordnet abgelegt sodass man schnell Elemente im Baum finden kann Man unterscheidet hier weiter in binare Suchbaume mit AVL Baumen darunter Fibonacci Baume als balancierte Version und B Baumen sowie einer Variante den B Baumen Spezialisierungen von B Baumen sind wiederum 2 3 4 Baume welche oft als Rot Schwarz Baume implementiert werden Nicht sortiert aber verschachtelt sind geometrische Baumstrukturen wie der R Baum und seine Varianten Hier werden nur diejenigen Teilbaume durchsucht die sich mit dem angefragten Bereich uberlappen Baume sind in ihrem Aufbau zwar mehrdimensional jedoch in der Verkettung der Objekte oft unidirektional Die Verkettung der gespeicherten Objekte beginnt bei der Wurzel des Baums und von dort in Richtung der Knoten des Baums Heap Bearbeiten Hauptartikel Heap Datenstruktur Der Heap auch Halde oder Haufen vereint die Datenstruktur eines Baums mit den Operationen einer Vorrangwarteschlange Haufig hat der Heap neben den minimal notigen Operationen wie insert remove und extractMin auch noch weitere Operationen wie merge oder changeKey Je nach Reihenfolge der Prioritat in der Vorrangwarteschlange wird ein Min Heap oder ein Max Heap verwendet Weitere Spezialisierungen des Heap sind der Binare Heap der Binomial Heap und der Fibonacci Heap Heaps werden meistens uber Baume aufgebaut Treap Bearbeiten Hauptartikel Treap Der Treap vereinigt Eigenschaften von Baumen Trees und Heaps in sich Hashtabelle Bearbeiten Hauptartikel Hashtabelle Die Hashtabelle bzw Streuwerttabelle ist eine spezielle Indexstruktur bei der die Speicherposition direkt berechnet werden kann Hashtabellen stehen dabei in Konkurrenz zu Baumstrukturen die im Gegensatz zu Hashtabellen alle Indexwerte in einer Ordnung wiedergeben konnen aber einen grosseren Verwaltungsaufwand benotigen um den Index bereitzustellen Beim Einsatz einer Hashtabelle zur Suche in Datenmengen spricht man auch vom Hashverfahren Bei sehr grossen Datenmengen kann eine verteilte Hashtabelle zum Einsatz kommen Speicher und Rechenaufwand von Datenstrukturen BearbeitenOperation Array DynamischesArray VerlinkteListe BalancierterBaum HashtabelleEinfugung Loschung am Anfang N A 8 n 8 1 8 log n 8 1 bis 8 n 1 Einfugung Loschung am Ende N A 8 1 8 1 2 Einfugung Loschung mittig N A 8 n suche 8 1 3 Suche 8 n 8 n 8 n 8 log n 8 1 bis 8 n Zusatzlicher Speicherplatzgegenuber Array 0 0 8 n 4 8 n 8 n 8 n Zugriff auf ein beliebiges zufalliges Element 8 1 8 1 8 n 8 n 8 n Siehe auch BearbeitenKontrollstruktur zusammengesetzter Datentyp Verbund Datentyp Literatur BearbeitenEllis Horowitz Sartaj Sahni Susan Anderson Freed Grundlagen von Datenstrukturen in C International Thomson Publishing Bonn 1994 ISBN 3 929821 00 1 Chris Okasaki Purely Functional Data Structures Cambridge University Press Cambridge 1999 ISBN 0 521 66350 4 Thomas Ottmann Peter Widmayer Algorithmen und Datenstrukturen 4 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2002 ISBN 3 8274 1029 0 Hanan Samet Foundations of Multidimensional and Metric Data Structures Elsevier Amsterdam 2006 ISBN 0 12 369446 9 Niklaus Wirth Algorithmen und Datenstrukturen in Pascal 5 Auflage Teubner Stuttgart 2000 ISBN 3 519 22250 7 Martin Dietzfelbinger Kurt Mehlhorn Peter Sanders Algorithmen und Datenstrukturen Hrsg Springer Springer Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 05471 6 Einzelnachweise Bearbeiten Dan Schmidt The Perl Journal 1999 Building a Better Hash Unter der Annahme dass die verlinkte Liste sich einen Pointer der Datenendposition merkt sonst muss erst das Ende der Liste mit dem Zeitaufwand 8 n ermittelt werden Gerald Kruse CS 240 Lecture Notes 1 2 Vorlage Toter Link www juniata edu Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Linked Lists Plus Complexity Trade offs 1 2 Vorlage Toter Link www juniata edu Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Juniata College Spring 2008 Unter der Annahme dass ein Puffer fur Erweiterungen vorgehalten wird Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Datenstruktur amp oldid 233479959