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Das Gold von Caxamalca ist eine historische Novelle von Jakob Wassermann die 1923 in Wien zusammen mit zwei anderen Erzahlungen in einer Sammlung mit dem Titel Der Geist des Pilgers erschien Erzahlt wird von der Gefangenschaft und dem Sterben des Inka Herrschers Atahuallpa wahrend eines Feldzugs unter General Francesco Pizarro Francisco Pizarro gegen die Peruaner in den Jahren 1532 und 1533 aus der Perspektive des Ich Erzahlers Domingo de Soria Luce Handlungsort ist wie schon im Titel festgestellt die alte Inkastadt Cajamarca Hohepunkt der Handlung ist die Schlacht von Cajamarca die Hinrichtung des Inka Herrschers und das Massaker an den Inka Jakob Wassermann 1873 1934 Francesco Pizarro 1476 1541 Atahuallpa zwischen 1500 und 1533 bei der GefangennahmePrescottAls Quelle diente Wassermann das Buch Conquest of Peru von William Hickling Prescott aus dem Jahr 1847 Inwieweit der Vorwurf des Plagiats gerechtfertigt ist wird bis heute diskutiert 1 Im Mittelpunkt von Wassermanns Darstellung der Ereignisse steht der Kontrast zwischen dem als edlem Wilden dargestellten Atahuallpa und der masslosen Goldgier der Spanier und der Unreinheit die mit ihnen uber das Land gekommen ist und Atahuallpa lahmt Das Buch ist eine verbreitete Schullekture in der Mittelstufe besonders der Gymnasien 7 8 Jahrgangsstufe Inhaltsverzeichnis 1 Inhaltsangabe 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseInhaltsangabe Bearbeiten1 KapitelDreizehn Jahre nach der Eroberung des Landes Peru hat sich der stotternde Ritter Domingo de Soria Luce in ein Kloster der Stadt Lima als Monch zuruckgezogen Anno 1562 dreissig Jahre nach den Ereignissen erzahlt Domingo von den letzten Monaten im Leben des Inkaherrschers Atahuallpa 2 KapitelAnno 1532 zieht Domingo als Offizier und Ritter unter General Francesco Pizarro sieben Tage uber das ungeheure Gebirge der Kordilleren nach Caxamalca der Froststadt Dort lagert das Heer des Inka Atahuallpa Die dreihundert Ritter und etliches Fussvolk sind besturzt angesichts der unubersehbaren Heerscharen des peruanischen Gegners die allerdings ihrerseits die Pferde Kanonen und Gewehre der Spanier furchten 3 KapitelGeneral Pizarro schickt den jungen Ritter Hernando de Soto einen Freund des Ich Erzahlers Domingo zusammen mit funfzehn Reitern ins Heerlager des Inka In der Gesandtschaft reiten auch Domingo und der getaufte eingeborene Dolmetscher Felipillo ausser dem gegen den Inka hasserfullten verschlagenen Felipillo konnten die Spanier keinen einzigen Abtrunnigen in ganz Peru finden Hernando bittet Atahuallpa um einen Gegenbesuch beim General Pizarro Der Inka schweigt beharrlich sagt dann aber einen Besuch fur den nachsten Tag zu Die Fremdlinge werfen begehrliche Blicke auf die Goldschatze ringsum Hernando fuhrt Reitkunste vor Der Inka habe diejenigen seiner Edlen die vor dem Reiter Furcht zeigen noch am selben Tage wegen Feigheit hinrichten lassen hat Domingo gehort 4 KapitelGeneral Pizarro weiss dass er trotz erwarteter Verstarkung mit nur sechshundert Mann gegen die peruanische Ubermacht wenig ausrichten kann Deshalb will er den Inka in einen Hinterhalt locken und ihn im Angesicht seines ganzen Heeres zum Gefangenen machen 5 KapitelPizarros tollkuhner Plan flosst den kastilischen Rittern grosse Besorgnis ein Doch der Ich Erzahler Domingo der daheim in Kastilien sein Erbteil vertan hat sieht auch keinen anderen Weg um die Schatze Neu Indiens zu erbeuten 6 KapitelDomingo weiss von Tempeln mit Dachern und Treppenstufen aus Gold Den Peruanern bedeutet Goldbesitz nichts Unbegreiflich Besitzverhaltnisse sind hier in Neu Indien ganz anders geregelt als in Europa 7 KapitelDer Inka Atahuallpa erscheint im Feldlager Pizarros sitzend auf einem Thronsessel aus gediegenem Gold Getragen wird er von acht der vornehmsten Edelleute Pater Valverde der kastilische Feldpriester fordert Atahuallpa wiederholt auf sich dem christlichen Kaiser in Ubersee zu unterwerfen In dem Fall werde der Kaiser den zinspflichtigen Atahuallpa beschutzen Der Inka schaut den Pater ratlos halb verwundert halb unwillig an Pizarro lasst seinen Besuch uberfallen Die Inkas wehren sich erstaunlicherweise nicht Durch das schauerliche Gemetzel werden alle Auswege mit Leichen verstopft Atahuallpa wird als Gefangener abgefuhrt 8 KapitelDie Eindringlinge plundern und legen Feuer Der Dolmetscher Felipillo rat Atahuallpa er solle sich doch einfach mit Gold freikaufen Atahuallpa begreift das nicht Fur ihn besitzt Gold keinen konkreten Wert 9 KapitelVom Hofe des Inka des Sohnes der Sonne kommen verstorte Untertanen und wollen zu ihrem gefangenen Herrn vorgelassen werden Pizarro wahlt einige aus Darunter ist der Prinz Curacas der Lieblingshalbbruder des Inka Die Abgewiesenen begehen Selbstmord 10 KapitelAtahuallpa ertragt die Gefangenschaft fast ohne Schlaf mit gekreuzten Beinen auf den Fliesen kauernd 11 KapitelZwischen Atahuallpas Halbbruder und einem kastilischen Bewacher kommt es zu einer Auseinandersetzung Der Soldat zieht das Schwert Atahuallpa kann seinen Halbbruder retten indem er dem Soldaten Gold schenkt 12 KapitelDer Inka erkennt mit Gold kann er sich freikaufen Er verspricht Pizarro fur seine Freiheit ein Zimmer mit Gold zu fullen und zwar innerhalb von zwei Monaten Der Vertrag wird geschlossen Die kastilischen Conquistadoren sind wie toll vor Freude 13 KapitelDem Inka graut es vor Pizarro und dessen Leuten als das Gold nach und nach eintrifft und sich das Zimmer unter deren glasigen Blicken langsam fullt Hunderttausende von bewaffneten Inkakriegern schreiten nicht ein um die dreihundert Eindringlinge zu toten 14 KapitelAtahuallpas Lieblingsschwester und Gattin Huoco lasst einen kugelformigen Opal uberbringen Atahuallpa schickt ihn zuruck Das ist das Todesurteil fur die Frau Man bringt Atahuallpas gezahmten Puma Das traurige Tier stirbt in der Gefangenschaft Der Inkageneral Callcuchima wartet mit dreissigtausend Kriegern auf das Losschlagen Atahuallpa weist seinen altesten Heerfuhrer ab 15 KapitelDer Dolmetscher Felipillo attackiert in sinnlicher Besessenheit eine der jungen Frauen des Inkakonigs Atahuallpa beschwert sich bei Pizarro uber dieses schlimmste Verbrechen eines Peruaners Darauf redet der Dolmetscher dem aufhorchenden General Pizarro ein Atahuallpa habe mit seinem Heerfuhrer eine Verschworung gegen die Eroberer verabredet Pizarro schenkt dem Glauben weil er den Vertrag mit Atahuallpa brechen mochte 16 KapitelPizarro lasst die aufgehauften Schatze durch einheimische Goldschmiede einschmelzen Die dreihundert Mann starke kastilische Verstarkung kommt Entsetzt sieht Atahuallpa mit an wie ein kastilischer Soldat den eigenen Kameraden im Streit um ein Schmuckstuck eine goldene Schildkrote die jeder der beiden besitzen mochte mit dem Schwert erschlagt Inzwischen versteht der Ich Erzahler Teile der Sprache Atahuallpas ausreichend Atahuallpa sagt Seht nur die goldne Schildkrote trinkt Blut 17 KapitelAtahuallpa hat seinen Teil des Vertrags erfullt Er mochte die Freiheit Pizarro macht Ausfluchte zumal er befurchtet dass er und seine Manner anschliessend verloren sind Hernando der bei Pizarro auf Einhaltung des Vertrags besteht wird mit einer Streife ins Gebirge geschickt und somit kaltgestellt 18 KapitelPizarro stellt einen Gerichtshof zusammen und lasst den Dolmetscher Felipillo als Hauptbelastungszeugen gegen Atahuallpa auftreten Der Inka wird schuldig gesprochen und soll noch am selben Abend bei lebendigem Leib verbrannt werden 19 KapitelPater Valverde stimmt dem Urteil zu Er moge sterben 20 KapitelDer Inka inzwischen mit Ketten an den Fussen mochte im Angesicht der Sonne sterben Pizarro stimmt zu Atahuallpa in Ahnung seines nahen Todes hatte bereits nach seinen Ahnen in Cuzco geschickt 21 KapitelIn einem Moment der Schwache bittet Atahuallpa um sein Leben Pizarro scheint erschuttert zu sein bleibt jedoch bei seinem Beschluss Damit ist Atahuallpas Schicksal entschieden Als dieser erkennt dass sein Flehen vergeblich war ergreift ihn ratlose Scham uber die Selbsterniedrigung zu der er sich hatte hinreissen lassen 22 KapitelDer Inka bewundert dem Monch Domingo gegenuber dass die Spanier eine Schriftsprache haben Dieser demonstriert diese Errungenschaft indem er auf einen Fingernagel des Inkas das Wort Crux schreibt um es dann von verschiedenen Offizieren lesen und anschliessend dem Inka ins Ohr flustern zu lassen Atahuallpa beschamt seinerseits nun Pizarro indem er den General vor den dessen Offizieren als Analphabeten blossstellt Dieser unterschreibt mit XXX und konnte das Wort Crux nicht lesen In der Novelle heiss es dazu erganzend Atahuallpa begriff den Zusammenhang und mit bewundernswertem Zartgefuhl war er bestrebt den begangenen Fehler wieder gutzumachen indem er lachelnd zu dem General sagte Sicherlich hast du schon vorher gewusst was geschrieben steht Cruxsteht geschrieben Du ein Gott unter deinen Landsleuten hattest nicht notig dich erst mit deinen Augen zu uberzeugen 23 KapitelDer Scheiterhaufen fur den Herrscher wird vorbereitet Atahuallpa sitzt allein unbeweglich an einer langen Tafel gedeckt fur funfundzwanzig Personen 24 KapitelDer Inka erkennt dass Gold der Gott der Eindringlinge ist Ihn dauern die Sonnenlosen Atahuallpa fragt die Spanier wie es sei ohne Sonne zu leben und ob in Spanien denn keine Sonne scheine da die Spanier die Sonne nicht vergottern sondern nur das Gold 25 KapitelAuf vierundzwanzig goldenen Stuhlen werden die aus ihren Grabern herbeigefuhrten Ahnen Atahuallpas hereingetragen Der Inka nimmt mit ihnen symbolisch die letzte Mahlzeit ein und schreitet hernach mit heiterem Lacheln zum Richtplatz Zu diesem Zeitpunkt wird der Ich Erzahler Domingo fur langere Zeit ohnmachtig 26 KapitelDomingo schliesst mit einer tiefen Klage erkennt die Nichtigkeit alles Habens Der Stern auf dem er lebt sei vielleicht von Gott verstossen Literatur BearbeitenWassermanns QuelleWilliam Hickling Prescott Conquest of Peru 2 Bde 1847 E Text SekundarliteraturRudolf Koester Jakob Wassermann Morgenbuch Berlin 1996 ISBN 3 371 00384 1 S 64 65 AusgabenJakob Wassermann Das Gold von Caxamalca Novelle Mit 30 Illustrationen von Peter Laube Insel Leipzig 1976 Jakob Wassermann Das Gold von Caxamalca Erzahlung Mit einem Nachwort v Wolfgang Delseit Reclam Stuttgart 2001 ISBN 3 15 006900 9 Jakob Wassermann Das Gold von Caxamalca Texte und Materialien Klasse 7 8 von Klaus Ulrich Pech Rainer Siegle Klett Stuttgart 2008 ISBN 978 3 12 262728 7 Weblinks BearbeitenDas Gold von Caxamalca im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Delseit Nachwort Das Gold von Caxamalca ein Plagiat In Jakob Wassermann Das Gold von Caxamalca Stuttgart 2017 S 58 72 Normdaten Werk GND 4704402 0 lobid OGND AKS VIAF 197685468 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das Gold von Caxamalca amp oldid 232930822