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Die DR 133 006 bis 008 sind fruhe Schienenbusse der Deutschen Reichsbahn und eine Parallelentwicklung zu den Wismarer Schienenbussen Nach der Vorstellung der Triebwagen 720 bis 722 erfolgte durch die Anwendung von Bauweisen und Bauelementen aus dem Automobilbau eine weitere Gewichtsreduzierung der Fahrzeuge So ahnelten die Schienenbusse eher Strassenfahrzeugen als Triebwagen Die drei Schienenbusse besassen betrieblich gegenuber den gleichzeitig beschafften Leichtbautriebwagen einige Nachteile weshalb es nicht zu Weiterentwicklungen oder Nachbauten vor 1945 kam Alle drei Fahrzeuge gelten als Kriegsverluste In der Historie wurden die Fahrzeuge als Schienenbusse Bauart Henschel bezeichnet und galten als Wegbereiter der Uerdinger Schienenbusse DR 133 006 bis 008Nummerierung DR 133 006 bis 008Anzahl 3Hersteller Henschel amp Sohn LHB BautzenBaujahr e 1933Ausmusterung bis 1945Bauart urspr B bmab 1934 A1 bmGattung CtrvTSpurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 11 460 mmLange 11 290 mmHohe 2 850 mmBreite 2 800 mmGesamtradstand 5 000 mmDienstmasse leer 11 500 kg besetzt 15 840 kgHochstgeschwindigkeit 70 km hInstallierte Leistung 74 kW 100 PS Raddurchmesser 965 mmMotorentyp Henschel DMotorbauart Sechszylinder Viertakt OttomotorNenndrehzahl 1 600 minLeistungsubertragung mechanisch mit DreiganggetriebeTankinhalt 150 l 8 l HilfskraftstoffbehalterBremse Vakuumbremse Bauart Bosch DevandreSitzplatze 34 12 KlappsitzeStehplatze 10Fussbodenhohe 822 mmKlassen 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktive Merkmale 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1931 erhielt Henschel amp Sohn den Auftrag zum Bau von drei derartigen Schienenbussen die auf der Basis einer Schienenbuskonstruktion fur die Grifte Gudensberger Kleinbahn entstanden Die Fahrzeuge waren fur den Einsatz in der Reichsbahndirektion Regensburg vorgesehen und wurden 1933 zur Abnahme an das RAW Nurnberg ausgeliefert Da sich der ursprunglich geplante Zweiachsantrieb nicht bewahrte und die Konstruktion der Lenkachsen mit Deichselgestell noch unzureichend war erreichten alle drei Fahrzeuge keine hohen Laufleistungen So waren fur alle Fahrzeuge bis Mitte 1938 je 110 000 km im Register angegeben 1 Die Lenkerausstattung der Deichselgestelle hat sich in Kombination mit den verwendeten Gummischeibenradern auf Dauer nicht bewahrt so dass die zulassige Hochstgeschwindigkeit auf 40 km h herabgesetzt werden musste 2 Die Laufleistungen der Fahrzeuge war bedeutend niedriger als bei den 720 bis 722 was ausser an den genannten Mangeln daran lag dass durch die Schienenbusse mit der geringen Stehplatzanzahl nicht flexibel auf Stosszeiten reagiert werden konnte und keine Kupplungsmoglichkeit fur einen Beiwagen besassen Als Einsatzorte waren bei ihnen nach den Umbau als Fahrleitungsuntersuchungswagen Waldenburg Dittersbach bei der Schlesischen Gebirgsbahn VT 133 006 Saalfeld VT 133 007 und Munchen Ost VT 133 008 angegeben Einsatze im Krieg sind nicht bekannt es wurde lediglich erwahnt dass die Schienenbusse fur den Betrieb mit Flussiggasbetrieb umgerustet wurden 1 Alle drei Triebwagen gelten als Kriegsverluste 1 Konstruktive Merkmale BearbeitenDie Fahrzeuge wichen von ihrer Bauweise und Aufbau teilweise erheblich von der Konstruktion bis dahin gebrauchlicher Fahrzeuge der Deutschen Reichsbahn ab Das 11 290 mm lange Untergestell bestand aus gepressten Nickelstahl und besass Aussparungen fur den Durchgang der Radsatze Die Langstrager waren tief angeordnet und trugen auf ihrer Oberseite die 2 434 mm langen Quertrager die aus gewalzten U Profil bestanden Das gesamte Untergestell besass ein Gewicht von 7 200 kg Die Quertrager trugen den etwa 4 700 kg schweren Wagenkasten der in ublicher Weise in Stahlspantenbauweise erstellt wurde und fur damalige Verhaltnisse mit 2 000 mm lichter Innenhohe gewohnungsbedurftig knapp bemessen war Der Fussboden lag mit 822 mm uber Schienenoberkante SOK ausserordentlich niedrig was im Einstiegsbereich lediglich eine Trittstufe auf einer Hohe von 463 mm notig machte Die vier Enden der Langstrager trugen je eine Kastensaule die durch ein Rohr verbunden waren und als Stossstange fungierten Zwei Pufferscheiben auf ihr mit einem Tellerdurchmesser von 240 mm dienten als Prallschutz und ein abklappbarer Zugbugel als Notkupplung fur das Abschleppen des defekten Fahrzeuges Das Dach des Fahrzeuges war sehr flach gewolbt und bestand aus Kiefernbrettern mit Blechbeblankung von 2 mm Starke Der Fahrgastraum besass je Fahrzeugseite je eine mittlere Einstiegstur Sie war als Doppelschiebetur ausgebildet und hatte bezogen auf die Trittstufe eine lichte Hohe von 1 988 mm auf den Wagenfussboden eine lichte Hohe von 1 629 mm Die anderen Seitenturen waren als einfache Schiebeturen mit 700 mm lichter Weite ausgebildet und gleichzeitig die Zugangsturen fur die Fuhrerstande Ein Fuhrerraum mit Gepackraum von 2 5 m besass ausserdem eine Zugangstur vom Fahrgastabteil aus Der Schienenbus war nur fur kleine Distanzen vorgesehen und daher nicht mit einem Abort ausgerustet Der Fussboden war durchgangig mit Kiefernbohlen belegt und mit Linoleum verkleidet Im Fussboden waren Klappen zur Wartung der Maschinenanlage vorhanden Die Wandverkleidung war bis zur Fensterunterkante aus Sperrholz hergestellt und mit Linoleum verkleidet Alle anderen Wandflachen sowie die Trennwande bestanden aus lackiertem Eschenholz Die Sitze im Fahrgastraum waren in der Anordnung 3 2 und aus naturfarbig lackiertem Eschenholz hergestellt Die Ruckenlehnen besassen an der Gangseite Handgriffe Der Wagenkasten besass insgesamt zwolf Fenster mit einer Hohe von 700 mm Acht von ihnen waren als Kurbelfenster ausgebildet die restlichen waren fest verglast Die Fenster an den Fuhrersitzen besassen zusatzlich Blendschirme und elektrisch bediente Scheibenwischer Ursprunglich war der Schienenbus mit den Auspuffgasen des Motors beheizt Spater wurde diese durch eine Warmwasserheizung ersetzt 1 Die vier Rader des Schienenbusses waren als Scheibenrader mit Gummigewebe ausgebildet Die 60 mm dicken Radreifen von ihnen wurden mit den Radnaben durch die Gummigewebescheiben verbunden Die Gummigewebescheiben sollten alle radialen und Umfangskrafte ubertragen und waren durch feste Anschlage vor Uberbeanspruchung geschutzt Offensichtlich hat sich die Konstruktion der Rader nicht bewahrt denn nach einigen Jahren musste die Geschwindigkeit des Schienenbusses reduziert werden Jedes Rad war uber zwei Rollenlager und Distanzringe in der Form von Loslagern auf Achsbruckenrohren gelagert Das Achsbruckenrohr wurde durch eine Aussparung im Langsrahmen gefuhrt und mit dem Gehause des Radsatzgetriebes verschraubt Ursprunglich sollten beide Radsatze des Schienenbusses angetrieben werden Betrieblich ergaben sich hier deutliche Nachteile besonders mit der Konstruktion der Lenkachsen So wurden die VT 133 006 und 007 nach Abnahme noch auf Einachsantrieb umgebaut bei VT 133 008 erfolgte der Umbau im Herstellerwerk 1 Die Maschinenanlage des Fahrzeuges war von Henschel amp Sohn entwickelt worden und im Grossen und Ganzen aus Lastwagenbauelementen hergestellt worden Die Besonderheit des Ottomotors war die Ausrustung mit einer Motorbremse Mit einem Winkelhebel und Gestange konnte die Nockenwelle axial verschoben werden Dadurch blieben die Einlassventile verschlossen und der Motor arbeitete als Verdichter Die Auslassventile des Motors wurden wahrend der Motorbremse von zwei Hilfsnocken gesteuert 3 Die Kraftubertragung wurde durch ein Dreiganggetriebe mit Ruckwartsgang realisiert und vom Lokfuhrer durch Einscheibentrockenkupplung und Zahnradverschiebungen mit Knuppelschaltung vorgenommen Die drei Vorwartsgange hatten die Endgeschwindigkeiten 17 32 60 km h der Ruckwartsgang 12 6 km h Der Ruckwartsgang wurde nur fur Rangierfahrten verwendet ansonsten diente zur Fahrtrichtungsumkehr ein Wendegetriebe Im Wendegetriebe waren die Zahnradpaare standig im Eingriff Die Kraftubertragung des erforderlichen Richtungsrades wurde uber eine verschiebbare Muffe realisiert 2 Der Motor war wassergekuhlt und an eine Ruckkuhlanlage angeschlossen dessen Kreislauf durch eine Zentrifugalpumpe angetrieben von der Nockenwelle in Gang gesetzt wurde Der Kuhler war stirnseitig am Wagen vor dem Motor angeordnet die Kuhlwassertemperatur wurde auf den Fuhrerstanden uber Fernthermometer angezeigt Bei Vorwartsfahrt trat die Luft von vorn durch das Kuhlergehause hindurch am Motor vorbei und uber das Dach wieder in das Freie hinaus Bei Ruckwartsfahrt wurde die Luft von zwei 20 mm uber die Fahrzeugbreite reichenden Fangblechen zu den Kuhlern geleitet Ausserdem besass das Fahrzeug ein durch Keilriemen angetriebenes Lufterrad Der Schienenbus war mit einer elektrischen Fuhreruberwachungseinrichtung nach der Bauart Henschel ausgerustet Liess der Lokfuhrer den Gashebel los so wurde die Zundung des Wagens unterbrochen die Gaszufuhr gedrosselt und die Vakuumbremse des Fahrzeuges ausgelost Als Signaleinrichtungen besass der Schienenbus zwei Tyfone zwei Lautewerke zwei Notglocken zwei Feueralarmglocken und eine Klingelanlage Der Fuhrerstand war mit folgenden Uberwachungseinrichtungen ausgestattet Geschwindigkeitsmesser Motordrehzahlmesser Kuhlwasserfernthermometer Oldruckmesser Bremsmanometer und Tankanzeige Literatur BearbeitenHeinz R Kurz Die Triebwagen der Reichsbahn Bauarten EK Verlag Freiburg 1988 ISBN 3 88255 803 2 Weblinks BearbeitenInternetseite mit der Prasentation des Fahrzeuges als Modell Prasentation des Henschel Schienenbusses auf reichsbahntriebwagen deEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Heinz R Kurz Die Triebwagen der Reichsbahn Bauarten EK Verlag Freiburg 1988 ISBN 3 88255 803 2 Seite 49 a b Heinz R Kurz Die Triebwagen der Reichsbahn Bauarten EK Verlag Freiburg 1988 ISBN 3 88255 803 2 Seite 48 Heinz R Kurz Die Triebwagen der Reichsbahn Bauarten EK Verlag Freiburg 1988 ISBN 3 88255 803 2 Seite 47Baureihen deutscher Verbrennungsmotor Triebwagen Oldenburg Preussen Sachsen Wurttemberg Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Deutsche Bundesbahn Deutsche Reichsbahn 1945 1993 Deutsche Bahn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DR 133 006 bis 008 amp oldid 236955684