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dBASE war das erste weithin genutzte dateibasierende Datenbankmanagementsystem DBMS fur Mikrocomputer Es wurde von dem Unternehmen Ashton Tate ursprunglich fur das Betriebssystem CP M entwickelt und vertrieben Spater wurde die Datenbank Applikation auf den IBM PC unter DOS portiert Logo VarianteLogo VarianteDie Grundidee des dBASE Systems ist die Tabellen einer Datenbank in speziell strukturierten Dateien DataBaseFiles DBF zu halten und zur Verarbeitung eine Programmiersprache der vierten Generation bereitzustellen Inhaltsverzeichnis 1 Der xBase Standard 2 Quelltexte und Compiler fur dBase 3 Der Erfolg von dBASE 4 Nutzung von dBASE heute 4 1 Geoinformationssysteme 5 Geschichte 5 1 Anfange 5 2 dBASE II 5 3 dBASE III PLUS 5 4 dBASE IV 5 5 Borland dBASE 5 6 dBASE unter Windows 5 7 dBASE Plus 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDer xBase Standard BearbeitenMit seiner Syntax und Datenstruktur hat dBASE einen Quasistandard geschaffen den eine Reihe von Unternehmen fur ahnliche Systeme ubernommen haben Die Gruppe der dBASE kompatiblen Softwareprodukte wird oft mit dem Begriff xBase zusammengefasst Unter DOS war dBASE jahrelang einer der bestverkauften Softwaretitel Seine Marktbedeutung liess erst nach als es nicht schnell genug gelang dBase fur Windows zu optimieren An die Stelle von dBase traten zunachst Systeme wie Paradox FoxPro inzwischen Visual FoxPro von Microsoft Xbase und Vulcan NET die die Kompatibilitat zu den dBase Datenstrukturen bewahrt haben 1991 wurde das Softwarehaus Ashton Tate von Borland aufgekauft um sich gegen Microsoft zu behaupten Borland gelang es allerdings nicht seine Marktanteile zu halten Die Rechte an der Produktlinie dBase wurden 1999 an die dBASE Inc verkauft Stattdessen begann zu dieser Zeit der Aufstieg der Office Produkte unter Windows die neben den eigenen Formaten auch dBase Dateien verarbeiten konnten Insbesondere Microsoft Access konnte dBASE Dateien nutzen Auch Visual Basic fur Windows verfugte uber zusatzliche Softwaretreiber fur dBASE Dateien In den letzten Jahren werden fur neue Datenbankanwendungen in Client Server Systemen Datenbankmanagementsysteme wie zum Beispiel Oracle Microsoft SQL Server PostgreSQL oder MySQL eingesetzt die die ACID Eigenschaften erfullen und sich von den Beschrankungen der dBASE Datenstrukturen und der Konzepte von dateibasierten Datenbanksystemen gelost haben dBase kann Daten von Tabellen im CSV und SDF Dateiformat lesen und erstellen Quelltexte und Compiler fur dBase BearbeitenFur den Erfolg von dBase waren auch BASIC ahnliche Quelltexte mit verantwortlich die in dBase erstellt und ausgefuhrt wurden und die die Automatisierung der Datenverarbeitung uber den rein interaktiven Modus hinaus uberhaupt erst ermoglichten Die Firma Nantucket Corporation zeichnete sich durch den seinerzeit beliebten Compiler Clipper aus der aus dBase Quelltexten eigenstandig ausfuhrbare Programme kompilieren konnte Mit diesem und ahnlichen Compilern von anderen Herstellern waren auch Zugriffe auf weitere Datenbanksysteme und auf Grossrechner mittels SQL uber sogenannte Datenbanktreiber moglich Ashton Tate selbst brachte erst fur die Version dBase IV einen Compiler heraus Der Erfolg von dBASE BearbeitenFur den grossen Erfolg von dBASE sind die vielfaltigen konkurrierenden und erganzenden Softwaresysteme die ebenfalls mit dBASE Dateien arbeiteten die zunachst kaum vernetzten PC sowie die einfach zu erlernende integrierte Programmiersprache verantwortlich Mit der Integration von Funktionen fur Datenbanken im Netzwerk wie das Novell NetWare die ein Sperren von einzelnen Datensatzen ermoglichten wurde dBASE IV der Marktfuhrer unter den dateibasierenden Datenbanksystemen In dieser Zeit wurden vor allem PPS Systeme und datenbankbasierende Fachanwendungen vorrangig mit dBase und Clipper entwickelt Programme die dBASE Dateien verwendeten waren fast uberall auf PCs zu finden Aufgrund des Interpreterkonzeptes waren die Anwendungen langsamer als nativ entwickelte Programme sodass dBASE kaum fur rechenintensive numerische Berechnungen verwendet wurde Ausserdem fehlte es dBASE lange an einer leistungsfahigen Grafikschnittstelle Nutzung von dBASE heute BearbeitendBASE war als ein rein dateibasiertes Datenbanksystem konzipiert und konnte zunachst nur mit dem eigenen Dateiformat effizient arbeiten In Netzwerken und Multiuserumgebungen sind dateibasierte Datenbanksysteme dem leistungsfahigeren Client Server Modell unterlegen Ein typisches Problem sind konkurrierende schreibende Zugriffe auf einen Datensatz dBASE Dateien und Programme gelten heute als technisch veraltet wenngleich das dBASE Dateiformat haufig noch als Datenaustauschformat fur kleine Datenbanken verwendet wird Aber auch hier sind modernere Konzepte wie XML bereits Stand der Technik Die Migration von bestehenden dBASE Programmen unter MS DOS auf Windows ist prinzipiell moglich wurde aber selten praktisch umgesetzt da die Anforderungen fur die Benutzeroberflache von DOS und Windows in einigen Bereichen sehr unterschiedlich sind Geoinformationssysteme Bearbeiten dBASE III spielt heutzutage im Datenbankmarkt keine Rolle mehr Lediglich im Bereich der Geoinformationssysteme GIS findet es in dem von der Firma ESRI entwickelten Shape Format Verwendung ESRI hat sich bei Einfuhrung des Dateiformats im Jahr 1998 fur eine dBase III Tabelle entschieden dbf Datei die intern als Attributedatei dient Das Shape Format hat sich heute zu einem Quasi Standard fur den Datenaustausch von Vektordaten entwickelt Geschichte BearbeitenAnfange Bearbeiten Die Geschichte von dBASE reicht bis in die 1960er Jahre zuruck Das damals herrschende System war RETRIEVE das von Tymshare Corporation entwickelt wurde RETRIEVE wurde vom Jet Propulsion Laboratory benutzt Schliesslich wurde der Programmierer des Projekts Jeb Long beauftragt eine angepasste Version zu entwickeln Das Derivat wurde JPLDIS Jet Propulsion Laboratory Display Information System getauft Der Code war in Fortran geschrieben und wurde auf den UNIVAC 1108 Grosscomputern betrieben Daraus entwickelte Wayne Ratliff spater eine angepasste Version namens VULCAN benannt nach dem Heimatplaneten von Mr Spock auf die das Unternehmen Ashton Tate aufmerksam wurde dBASE II Bearbeiten Wayne Ratliff verkaufte die Vermarktungsrechte der Programmiersprache VULCAN an das Unternehmen Ashton Tate das ihn und Jeb Long als Entwickler einstellte Dieses Unternehmen portierte VULCAN spater nach CP M Das Marketing nannte das Produkt dBASE II um es als verbesserte Version eines gar nicht existierenden Original dBASE zu prasentieren Der Erfolg stellte sich sehr schnell ein Infolgedessen wurde das Datenbankmanagementsystem auf viele andere 8 Bit Computerplattformen inklusive der Apple II Version CP M mit Z80 Prozessor Karte als dBASE II portiert und vertrieben Wayne Ratliff programmierte ebenfalls eine 16 Bit Version fur IBM PC Im August 1982 kam dBASE II 2 3 heraus und wurde zu einer der erfolgreichsten Softwareapplikationen fur PCs Es gab auch eine Version fur den Atari ST mit grafischer Benutzeroberflache fur GEM Zip samt Zip Talker war ein zunachst optionales Hilfsprogramm fur dBASE und MBASIC das 1982 von Hal Pawluk entwickelt und kurze Zeit spater Bestandteil von dBASE II wurde Als Formulargenerator erweiterte es unter anderem die Drucker und Monitorausgabe auf 88 statt 24 Zeilen Als Dateiendungen wurden FMT CMD ZPR und ZIP verwendet Der Einzelpreis betrug 160 US Dollar 1 dBASE III PLUS Bearbeiten nbsp Screenshot von dBASE IIIIn der zweiten Halfte der 1980er Jahre erreichte Ashton Tate mit dBASE III und der Nachfolgeversion dBASE III PLUS in der Bundesrepublik Deutschland und im angrenzenden Ausland einen Marktanteil von 67 bei PC Datenbanksystemen Unterstutzt wurden diese zwei Versionen noch durch Clipper den dBASE Compiler der Nantucket Corporation mit dem Entwickler fur Kunden aus den dBASE Quelltextdateien PRG direkt ausfuhrbare EXE Dateien erzeugen konnten die unter DOS besonders schnell liefen und den Einsatz ermoglichten ohne dass der Kunde dBASE oder das erforderliche Runtime Modul kaufen musste Ferner musste so kein Quelltext nach aussen gegeben werden Mit dem Aufkommen von PC Netzwerksoftware wie Novell NetWare wurde dBASE III PLUS im Befehlsumfang um Netzwerkbefehle wie z B LOCK UNLOCK RECORD erweitert um mehrplatzfahig zu werden Neue Clipper Versionen unterstutzten diese Befehle ebenfalls Zum Erfolg trug zusatzlich bei dass dBASE definierte Schnittstellen zu Office Programmen wie Lotus 1 2 3 und Microsoft Word hatte was fur den Entwickler einen Datentransfer in beide Richtungen ermoglichte dBASE III wurde wie auch schon dBASE II und andere erfolgreiche Standardsoftware durch das DDR Unternehmen Robotron geklont und in der DDR unter dem Namen Redabas vertrieben Grosster Konkurrent von Ashton Tate war Borland mit seinem Datenbanksystem PARADOX das die Marktanteile von dBASE jedoch nie erreichte Alle PARADOX Datenbanken unterstutzten das Datenformat von dBASE und hatten definierte Schnittstellen zu dBASE um den Umstieg zu ermoglichen 1986 begann Ashton Tate fur den Apple Macintosh Software zu entwickeln Ein kleineres Unternehmen das Geschaftsapplikationen entwickelte Ann Arbor Softworks wurde gekauft Hier wurde ein Officepaket mit der Tabellenkalkulation Full Impact eine Textverarbeitung namens FullWrite Professional und eine Datenbankapplikation mit Namen dBASE Mac produziert Das Projekt war ein Misserfolg lediglich dBASE Mac blieb als Anwendung erhalten mit einer grafischen Benutzeroberflache Der Dateiaustausch mit den PC Versionen war jedoch unmoglich und der Konkurrenzkampf mit anderen Mac Datenbanken ging zu Lasten von dBase Mac dBASE IV Bearbeiten Der Niedergang von Ashton Tate begann mit dBASE IV Das erste Release erschien im Oktober 1988 zuerst in den USA dBASE IV 1 0 hatte bereits Embedded SQL und einen integrierten Pre Compiler Die US Version wies viele Fehler auf und hatte ganz erheblich mit der damals gultigen 640 KB Speichergrenze des Industrie Standards fur PCs zu kampfen Hinzu kam dass selbst die kompilierten Programme langsamer waren als die unkompilierten Programme in dBASE III Das als Neuerung hingestellte Regiezentrum zur Bedienung von dBASE IV erwies sich als Flop da die Sachbearbeiter und Sekretarinnen in den Unternehmen damit nicht zurechtkamen Der neu entwickelte Report und Label Generator war schwer zu bedienen Ab Mitte 1990 wurde dBase IV 1 1 auch fur SCO Unix und SunOS angeboten 1991 wurde Ashton Tate von seinem grossten Konkurrenten Borland aufgekauft Borland dBASE Bearbeiten Borland fuhrte dBASE IV als Borland dBASE mit den Releases 1 1 1 5 und als Uberbruckung zu dBASE fur Windows mit dem Release dBASE IV 2 0 weiter Zusatzlich wurde der hauseigene dBASE Compiler 1 0 fur MS DOS entwickelt der dBASE bis hin zu dBASE IV 2 0 unterstutzte dBASE 5 0 erschien 1993 erneut unter DOS und Windows Es konnte sich aber ebenso wie sein Vorganger nicht mehr richtig am Markt durchsetzen Das im Oktober 1992 von Microsoft herausgebrachte Konkurrenzprodukt Access das von der Bedienung her an dBase anknupfte konnte bis 1996 dBase als Marktfuhrer fur dateibasierte Datenbanken verdrangen Quelle PC Welt Juli 1996 dBASE unter Windows Bearbeiten Auch fur Windows stellte Borland neue Versionen von dBase vor Die erste dBase Windows Version ca Mitte der 1990er hiess dBase for Windows V 5 0 und war noch fur die 16 Bit Windows Versionen konkret Windows 3 x programmiert Fur eine erste Portierung von DOS nach Windows war sie recht gut gelungen wenn auch Performance und Stabilitat nicht immer uberzeugen konnten Danach kam Visual dBase V 5 5 ebenfalls noch in 16 Bit Technik gefolgt von V 5 7 unter dem gleichen Namen und erstmals Jahr 2000 fahig dBase fur Windows ist mithilfe von WOW bis heute unter den 32 Bit Versionen von Windows lauffahig Die ersten 32 Bit Versionen wurden auch noch als Visual dBase aber unter der Versionsnummer 7 0x angeboten und gingen bis V 7 5x Im neuen Jahrtausend nach dem Verkauf der Rechte an die dBase Inc gab es das Produkt unter dem Namen dBase 2000 bzw dB2K mit den Versionen 0 1 0 2 0 3 und 0 4 dBASE Plus Bearbeiten Ab ca 2004 2005 war das Produkt im Besitz der Firma DataBased Intelligence Inc dBI die es unter dem Namen dBASE Plus weiterhin pflegte und vermarktete 2012 gingen die Rechte an dBASE Plus wiederum an die neu gegrundete Firma dBase LLC die sich zum Teil aus fruheren dBI Mitarbeitern zusammensetzt 2 dBASE Plus ist ein leistungsfahiges Datenbank System unter Windows und kann sowohl PRG Dateien direkt ablaufen lassen wie fruher unter DOS mittels eines Interpreters als auch eigenstandige EXE Programme erstellen mit Hilfe des integrierten Compilers Zahlreiche alte xBase Befehle zur Bearbeitung von Datenbanken wie use replace append etc funktionieren damit wie vor Jahrzehnten Aber auch objektorientierte Programmierung ist moglich Im Juni 2011 erschien die Version dBASE Plus 2 70 3 Diese lauft im Vergleich zu ihren Vorgangern stabiler unter Windows 7 und Windows Vista insbesondere den 64 Bit Varianten und bietet neben anderen Erweiterungen eine verbesserte Unterstutzung der Benutzerkontensteuerung UAC von Windows 4 Ab Juni 2015 wurde die Version dBASE Plus 10 angeboten Sie enthalt eine objektorientierte Programmiersprache dBL und lauft auf 32 und 64 bit Versionen von Windows 5 Seit Dezember 2016 wird dBASE Plus 11 angeboten Wesentliche Neuerung ist Unterstutzung fur Touch und Tablets 6 Literatur BearbeitenAnton Kehl dBase 5 0 fur Windows Das Kompendium Einfuhrung Arbeitsbuch Nachschlagewerk Pearson Education Munchen 1998 ISBN 3 87791 661 9 Ulf Neubert dBASE lebt Band 1 Einfuhrung BoD November 2005 ISBN 3 8334 3948 3 Ulf Neubert dBASE lebt Band 2 Grundlagen BoD November 2005 ISBN 3 8334 3949 1 Ulf Neubert dBASE lebt Band 3 Klassen und Objekte BoD Oktober 2006 ISBN 3 8334 6307 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons DBase screenshots Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikibooks Programmieren mit dBASE PLUS Lern und Lehrmaterialien dBASE Inc englisch dBase Dateiformat dB D A CH die deutsche Usergroup Lutz Conrad dBase Tools auf DeutschEinzelnachweise Bearbeiten Info World Vol 4 Nr 31 dBase to Create Business Intelligence Software for Small Business bei dbase com englisch eingefugt 8 Sept 2013 http www dbase com dbase Homepage http www dbase com FeaturesAndFixes2 61 5 asp http www dbase com dbasesql overview dBase LLC Introduces dBASE PLUS 11 Empowering Developers with Touch In dbase com dBase LLC 14 Dezember 2016 abgerufen am 7 Januar 2017 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DBASE amp oldid 218076978