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Durnitz auch Durrnitz Durtzen 1 ist eine Wustung auf der Gemarkung der unterfrankischen Gemeinde Castell Das Dorf wurde wohl im 14 Jahrhundert aufgegeben Die Grunde sind unklar Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Sage 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDas Dorf befand sich auf 454 m inmitten des Steigerwaldes im sogenannten Saalwald etwa 3 5 Kilometer ostlich des Hauptortes Castell im aussersten Nordosten des Gemeindegebietes Wegen seiner hohen Lage war es den klimatischen Einflussen weit starker ausgeliefert als die Dorfer unterhalb der Steigerwaldschwelle Ein kleiner Weiher befindet sich noch heute auf der ehemaligen Dorfflur Die ehemalige Flur wird als Dornertsberg bezeichnet Geschichte BearbeitenDie Namensbedeutung der Siedlung Durnitz wird von der Forschung als Saal oder Herberge gedeutet Er hatte seinen Ursprung im slawischen Wort dorniza was beheizbare Speisestube bedeutet Im Jahr 1313 tauchte das Dorf erstmals in den Quellen auf Zu diesem Zeitpunkt erwarb das Bamberger Kloster Michelsberg einige Guter im Dorf von den Herren von Vestenberg 1374 gab es zwischen Fritz Hilprant von Volkach und Hans von Wiesenbronn einen Rechtsstreit uber die Besitzungen im Dorf Genaue Schilderungen uber Grosse und Zugehorigkeit des Ortes fehlen allerdings Bereits vor 1399 muss das Dorf Wustung gewesen sein Dennoch erfolgte noch in den Jahren 1408 und 1420 eine Besteuerung der Grundstucke im alten Dorf So erwahnte man 1420 in einer Urkunde Durtzen die Wisen Sua zu Durtzen XVII Pfunt Erst im Jahr 1445 veranderte man die Besteuerung Nun zinsten die Einwohner von Castell und Greuth die Besitz auf dem Gebiet von Durrnitz hatten in ihren jeweiligen Wohnorten 2 Eine Wurzburger Beschreibung nennt Durnitz 1548 vor Zeyten ein dorfflein aber jetzo ain Wustung Wahrscheinlich setzte eine Siedlungskonzentration im Steigerwaldvorland ein die hohergelegenen Dorfer wurden verlassen und ihre Felder aus dem Exil weiter bewirtschaftet 3 Untertagig haben sich heute noch mehrere Terrassenacker des ehemaligen Dorfes erhalten Drei Damme weisen auf fruhere Teichanlagen hin 4 Sage BearbeitenAhnlich wie im benachbarten Castell und in Friedrichsberg existiert fur das Gebiet von Durnitz eine Sage uber das sogenannte Sulzemannle das Wanderer im Steigerwald in die Irre fuhren soll Hier ist der Ausgangspunkt der Sage zu verorten Das Dorf Durnitz soll demnach bei einem Uberfall von Raubern niedergebrannt worden sein Lediglich ein altes Ehepaar uberlebte die Verheerung und lebten weiter in den Trummern des ehemaligen Dorfes Sie sorgten ausserdem fur ihr Enkelkind die Eltern waren bei dem Uberfall ums Leben gekommen Der Raubzug hatte dem alten Mann auch deutlich gemacht was von anderen Menschen zu erwarten sei und so wollten sie das Kind in der Abgeschiedenheit ohne andere Menschen grossziehen Sie streiften abwechselnd durch den Steigerwald und wenn sie auf Wanderer stiessen die auf ihre Behausung treffen konnten lockten sie sie weit weg von ihrem Versteck Niemand entdeckte das verlassene Dorf und das Kind in der Obhut ihrer Grosseltern ungestort auf Der Plan des alten Mannes wurde draussen zur Legende und man taufte ihn Sulzemannle nach dem Waldstuck in dem er sein Unwesen trieb 5 Siehe auch Sulzemannle Sage in Castell und Sulzemannle Sage in FriedrichsbergLiteratur BearbeitenRoderich Machann Wustungen im Steigerwald Mainfrankische Studien Bd 5 Diss Wurzburg 1972 Erwin Riedenauer Wustungen zwischen Main und Steigerwald In Jahrbuch fur frankische Landesforschung Bd 47 Wurzburg 1987 Peter Ruckert Landesausbau und Wustungen des hohen und spaten Mittelalters im frankischen Gauland Diss Wurzburg 1990 Theophil Steinbrenner Gerhard Wahler Auguste Steinberger Felix von Fokczynski Hg Zwischerlichten Uberlieferte Erzahlungen aus der alten Grafschaft Castell Albertshofen 1979 Einzelnachweise Bearbeiten Machann Roderich Wustungen im Steigerwald S 104 Ruckert Peter Landesausbau und Wustungen des hohen und spaten Mittelalters S 168 Digitale Sammlungen Erwin Riedenauer Wustungen zwischen Main und Steigerwald In Jahrbuch fur frankische Landesforschung Bd 47 Seite 24 abgerufen am 23 Oktober 2016 Machann Roderich Wustungen im Steigerwald S 105 Steinbrenner Theophil Hg u a Zwischerlichten S 60 49 74732 10 39598 Koordinaten 49 44 50 4 N 10 23 45 5 O Normdaten Geografikum GND 7556299 6 lobid OGND AKS VIAF 248310997 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Durnitz Wustung amp oldid 236673211