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Die kraniomandibulare Osteopathie auch Cranio mandibulare Osteopathie CMO oder Osteopathia craniomandibularis hypertrophicans ist eine erblich bedingte sehr schmerzhafte Knochenerkrankung des Schadels bei Haushunden vor allem bei West Highland White Terriern Die Erkrankung wurde 1958 durch Littleworth 1 erstmals beschrieben Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Klinisches Bild 3 Rontgenuntersuchung 4 Pathologie 5 Behandlung 6 Erbgang und Zuchthygiene 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 7 3 WeblinksVorkommen BearbeitenDie kraniomandibulare Osteopathie kommt vor allem bei West Highland White und bei mit ihm nahe verwandten Rassen wie Cairn und Scottish Terriern vor Einzelfalle wurden auch fur andere Rassen wie Deutscher Schaferhund Labrador Retriever Dobermann Deutsche Dogge und Deutsch Drahthaar beschrieben Klinisches Bild BearbeitenDie Erkrankung beginnt ab einem Alter von etwa 4 Monaten Die betroffenen Tiere zeigen eine starke Schmerzhaftigkeit der Kiefergelenksregion Beruhrungen des Kopfes werden nicht mehr toleriert Sie vermeiden es den Fang zu offnen und die Futteraufnahme wird trotz erhaltenen Appetits stark vermindert oder sogar eingestellt Gelegentlich konnen auch Fieberschube auftreten Die Symptome verschlechtern sich zunachst zunehmend ab einem Alter von einem Jahr bilden sich jedoch die Knochenveranderungen wieder spontan zuruck Rontgenuntersuchung BearbeitenRontgenologisch zeigen sich Knochenzubildungen und Sklerosierungen an Unterkiefer Kiefergelenk oder Bulla tympanica knocherne Kapsel um das Mittelohr Gelegentlich sind auch Veranderungen an den Gliedmassenknochen nachweisbar Osteolytische Prozesse oder Infiltrationen des umgebenden Gewebes treten nicht auf Zu Beginn sind die Knochenveranderungen nur gering ausgepragt und konnen daher ubersehen werden Anfangs bilden sich nur flach geschichtete Zubildungen die eine leichte Unregelmassigkeit der Knochenkonturen von Unterkieferkorper und Bulla tympanica verursachen Fur den Nachweis solcher geringgradigen Veranderungen eignen sich vor allem Schragaufnahmen bei denen der Kopf gestreckt und etwa 30 40 zur Seite gedreht wird Im weiteren Krankheitsverlauf treten durch Auflosung der Knochenbalkchen wolkige Verschattungen und schliesslich deutliche Verdickungen auf Sie zeigen meist einen geschichteten Aufbau der durch den schubweisen Krankheitsverlauf verursacht wird Differentialdiagnostisch mussen gutartige Osteome oder bosartige Osteosarkome Knochentumoren sowie das Calvarial Hyperostosis Syndrom ausgeschlossen werden Pathologie BearbeitenPathohistologisch kommt es zu einer Knochenresorption durch Osteoklasten wobei der Lamellenknochen durch Geflechtknochen ersetzt wird Das Knochenmark der Hohlraume der Substantia spongiosa wird durch stark durchblutetes Bindegewebe ersetzt Am Rand der Knochenzubildungen sind Entzundungszellen zu finden Behandlung BearbeitenEin kausale Therapie ist nicht moglich Ziel der Behandlung ist es fur die Zeit bis zur spontanen Remission die Schmerzen zu lindern Hier werden zumeist Entzundungshemmer wie Carprofen Meloxicam oder Metamizol eingesetzt Einige Autoren setzen alternativ Prednisolon ein Erbgang und Zuchthygiene BearbeitenBei Scottish Cairn und West Highland White Terrier ist die Krankheit mit einer Mutation eines Gens auf Chromosom 5 assoziiert Der Erbgang ist bei diesen Rassen einfach dominant mit unvollstandiger Penetranz Die Penetranz betragt bei fur die Mutation reinerbigen Hunden 57 Fur diese drei Rassen steht ein Gentest zur Verfugung 2 Fur die anderen von kraniomandibularer Osteopathie betroffenen Rassen existiert bislang kein Gentest Aufgrund der vermuteten erblichen Genese sollten betroffene Tiere nicht zur Zucht eingesetzt werden Verpaarungen aus denen CMO Tiere hervorgingen sollten nicht wieder vorgenommen werden Stur u a 1991 empfehlen auch den Zuchtausschluss gesunder Geschwister erkrankter Tiere Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten W Beck Cranio mandibulare Osteopathie Ein eindruckliches Krankheitsbild verschiedener Terrier In Kleintier konkret 5 2002 S 9 12 Max Hildenbrand Fallbericht Craniomandibulare Osteopathie bei einem Schaferhund In Kleintierpraxis 37 1992 S 779 784 Irene Stur u a Cranio mandibulare Osteopathie beim West Highland White Terrier In Kleintierpraxis 36 1991 S 491 500 Einzelnachweise Bearbeiten M C G Littleworth Tumor like exostoses on the bones of the head in puppies In Vet Rec 70 1958 S 977 982 Cord Drogemuller Gentest auf Craniomandibulare Osteopathie CMO in drei Schottischen Terrier Rassen Weblinks Bearbeiten Schadel eines betroffenen Hundes zur Vollansicht auf das Bild klicken Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kraniomandibulare Osteopathie amp oldid 242559243