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Coniocleonus pseudobliquus ist ein Kafer aus der Familie der Russelkafer Curculionidae und der Unterfamilie der Lixinae Die Gattung Coniocleonus ist in Europa mit 18 Arten vertreten die sich teilweise sehr ahnlich sind 1 Coniocleonus pseudobliquusConiocleonus pseudobliquusSystematikOrdnung Kafer Coleoptera Familie Russelkafer Curculionidae Unterfamilie LixinaeTribus Steppenrussler Cleonini Gattung ConiocleonusArt Coniocleonus pseudobliquusWissenschaftlicher NameConiocleonus pseudobliquus Muller 1921 Der Kafer kommt innerhalb Europas nur im Sudosten vor kann aber mit Arten verwechselt werden die auch in Mitteleuropa vorkommen Inhaltsverzeichnis 1 Bemerkung zum Namen 2 Eigenschaften des Kafers 3 Biologie 4 Verbreitung 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBemerkung zum Namen BearbeitenDie Art wurde erst 1921 von Muller unter dem noch heute gultigen Namen beschrieben allerdings wurde Coniocleonus noch nicht als Gattung sondern nur als Untergattung von Cleonus betrachtet 2 Der Namensteil pseudoobliquus besagt dass der Kafer der Art Coniocleonus obliquus Synonym Coniocleonus nigrosuturatus sehr ahnlich ist Muller bemerkt dass die bisher verkannte Art in den Sammlungen bislang als Coniocleonus nigrosuturatus oder als Coniocleonus excoriatus eingeordnet wurde 2 Die Gattung Cleonus wurde 1860 von Motschulsky zerlegt und dabei durch einen Schlussel die Gattung Coniocleonus definiert 3 Der Name setzt sich nach Schenkling aus dem Gattungsnamen Cleōnus und altgr konia konia fur Staub zusammen der Schlussel von Motschulsky gibt jedoch keinen Hinweis darauf was die Gattung mit Staub zu tun hat Eigenschaften des Kafers Bearbeiten nbsp Abb 1 Russel von schrag vorn weisse Pfeilspitze Mittelkielgrun 0 Fuhlerschaft schwarz 1 6 Geisselglieder blau 1 5 Glieder der Keule nbsp Abb 2 Halsschild Ausschnitt von Abb 3 teilweise koloriertrot Mittelkiel grun umrundet Vertiefung gelb LangsbindenA innere Langsbinde B aussere Langsbinde nbsp Abb 3 Seitenansicht nbsp Abb 4 Flugeldeckenende Ausschnitt von Abb 3 teilweise koloriert grun S Flugeldeckennaht blau 1 1 Punktstreifen schwarze Pfeile auf weisse Haarsprenkel im 1 Punktstreifen nbsp Abb 5 Flugeldeckenbasis von schrag vorn teilweise koloriert grun S Flugeldeckennaht blau 1 bis 7 PunktstreifenDer ohne Russel zehn bis dreizehn Millimeter lange Kafer ist weniger schlank als Coniocleonus nigrosuturatus und schlanker als Coniocleonus excoriatus Er ist schwarz aber durch die kurze anliegende und verschieden dichte Behaarung aus einfach zugespitzten Schuppenhaaren wird eine lebhafte Zeichnung in verschiedenen Brauntonen oder Grautonen bewirkt Diese macht den Kafer jedoch nicht auffallig sondern verbessert seine Tarnung Der leicht nach unten gebogene Russel ist langer als der Kopf und kurzer als der Halsschild Er ist dick abgerundet vierkantig und wird zur Spitze hin etwas breiter Der Russel ist oberseits weisslich behaart seitlich anders als bei Coniocleonus excoriatus unterhalb der Fuhlergrube kahl Er tragt auf der Oberseite langs einen scharfen Mittelkiel Abb 1 weisse Pfeilspitze welcher an der Russelspitze in eine genarbt punktierte etwas erhohte dreieckige Kahlstelle mundet Seitlich vom Mittelkiel verlauft jedoch anders als bei Coniocleonus nigrosuturatus kein Seitenkiel Die Fuhler entspringen im vorderen Drittel des Russels seitlich Die Fuhlergruben laufen nach vorn oben schnell aus Zum Kopf hin schwingen die Fuhlergruben sich nach unten und enden auf der Russelunterseite abrupt kurz vor den Augen Die Fuhler bestehen aus dem Schaft Abb 1 grun O und dazu abknickend Geissel und Keule Der Schaft ist langer als die Geissel Die Geissel besteht aus sechs Gliedern Abb 1 schwarz 1 6 Das erste Glied ist fast doppelt so lang wie das zweite die folgenden Glieder sind noch kurzer und das letzte Glied ist kaum gegen die Keule abgesetzt Die zugespitzte und dichte Keule ist funfgliedrig Abb 1 blau 1 5 Die Augen sind langlich flach und seitenstandig Der Halsschild Abb 2 ist kurz vor der Basis am breitesten und nach vorn leicht gerundet verengt Der Halsschildhinterrand ist gegen das Schildchen nach hinten gezogen Der Halsschild tragt einen deutlichen Langskiel Abb 2 rot getont der jedoch nur in der vorderen Halfte des Halsschilds ausgebildet ist Er reicht nicht in die hinter dem Kiel liegende Vertiefung Abb 2 grun umrandet hinein Uber die ganze Lange des Halsschilds verlaufen auf jeder Seite zwei Langsbinden heller Behaarung Die inneren Binden Abb 2 gelb A verlaufen aber nicht wie bei Coniocleonus nigrosuturatus parallel zu den ausseren sondern sie knicken etwa auf halber Lange ab die hintere Halfte verlauft parallel zur Korperachse die vordere Halfte verlauft nach vorn innen Die ausseren seitlich gelegenen Binden Abb 2 gelb B sind vorn nach unten und hinten umgeschlagen und enden dann etwa auf Hohe des Knicks der inneren Binden Der Halsschild ist sehr grob narbig punktiert Die meisten Unterscheidungsmerkmale befinden sich auf den Flugeldecken Diese sind zusammen an der Basis gleich breit wie der Halsschild verbreitern sich aber an den Schultern bauchig Danach verschmalern sie sich nach hinten zuerst wenig dann im letzten Drittel mehr Jede Flugeldecke endet seitlich zur Naht versetzt zipfelartig zugespitzt die Zipfel sind jedoch weniger stark ausgepragt als bei Coniocleonus nigrosuturatus Am auffalligsten an der Zeichnung der Flugeldecken sind zwei schrag verlaufende dunkle Binden auf jeder Flugeldecke Die Binden laufen wie bei Coniocleonus nigrosuturatus parallel zueinander nach hinten mit etwa 45 auf die Naht zu Ihr Hinterrand trifft nicht wie bei Coniocleonus excoriatus flach auf den Nahtstreifen Die vier Binden der beiden Flugeldecken bilden zusammen eine Figur die an eine nach vorn geoffnete kleine Ahre erinnert Abb 3 Die Flugeldecken weisen zehn Punktstreifen auf in Abb 4 und 5 streckenweise blau nachgezogen die im hinteren Drittel zusammenlaufen Sie sind meistens durch flach gewolbte Intervalle voneinander getrennt Wo der dritte bis funfte Punktstreifen zusammenlaufen befindet sich ein oben flacher hinten steil abfallender Hocker Wie bei C nigrosuturatus und bei C excoriatus sind auch bei C pseudobliquus der erste dritte und vierte Punktstreifen nahe der Basis furchenartig vertieft und dunkel Abb 5 zusammen mit der basisnahen dunklen Vertiefung zwischen der funften und sechsten Punktreihe konnen diese dunklen Stellen an der Basis auch als weitere Querbinde gesehen werden Der erste Punktstreifen der Flugeldecke ist im hinteren Drittel vertieft aber nicht einheitlich dunkel sondern nur bei C pseudobliquus in der Regel durch weisse Haarsprenkel unterbrochen schwarze Pfeile in Abb 11 links Vor den Vorderhuften befindet sich ein Hocker der jedoch weniger spitz ist als bei Coniocleonus nigrosuturatus Die Tarsen sind viergliedrig Die Klauen des Klauengliedes sind einander genahert Die Hintertarsen sind schmal alle Glieder gestreckt Das erste Glied ist am langsten das zweite Hintertarsenglied ist wesentlich langer als das dritte 4 2 Biologie BearbeitenUber die Biologie der Art ist nichts bekannt Aus den Angaben zu anderen Arten der Gattung lasst sich jedoch folgern dass der Kafer vermutlich eine einjahrige Entwicklung hat und sich in sparlich bewachsenen steppenahnlichen warmen und trockenen Lebensraumen aufhalt Der Fundort des abgebildeten Exemplars belegt dies Verbreitung BearbeitenDas Zentrum des Verbreitungsgebiets liegt im Sudosten Europas In Europa wird der Kafer aus Bosnien und Herzegowina Serbien Kroatien Slowenien Italien Sizilien Malta Bulgarien Rumanien der Republik Moldau der Ukraine dem Europaischen Russland Mazedonien der Europaischen Turkei auf dem griechischen Festland und der Insel Lesbos gemeldet Ausserhalb Europas ist der Kafer aus der Turkei und dem Irak gemeldet 5 6 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b Coniocleonus pseudobliquus und Coniocleonus bei Fauna Europaea abgerufen am 6 Dezember 2018 a b c Josef Muller Zur Systematik einiger phytophager Koleopteren vorwiegend aus dem julischen und dalmatischen Faunengebiet In Koleopterologische Rundschau 9 Jahrgang 1921 S 75 Cleonus Coniocleonus pseudobliquus zobodat at PDF V Motchoulski Coleopteres rapportes en 1859 par M Severtsef des Steppes meridionales des Kirghises et enumeres par V de Motschulsky In Bulletin de l Academie imperiale des sciences de St Petersbourg 2 Band St Petersburg 1860 Spalte 513 ff hier 539 540 Aufspaltung von Cleonus biodiversitylibrary org Cleoninae bei coleonet Christoph Germann Carlo Braunert An annotated checklist of the weevils of Lesbos Island Greece Coleoptera Curculionoidea In Parnassia Archivs 4 2016 S 3 17 researchgate net International Weevil Community Website Revision 13 Juli 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Coniocleonus pseudobliquus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Coniocleonus pseudobliquus amp oldid 240098123