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Eine Concept Map dt Begriffslandschaft ist die Visualisierung von Begriffen Concepts und ihren Zusammenhangen in Form eines Netzes Sie ist ein Mittel zur graphischen Darstellung von Informationen und ein Mittel der Gedankenordnung und reflexion Concept Map als BegriffslandkarteEine verwandte jedoch schwachere Darstellungsart stellen Mind Maps dar die lediglich eine Baumstruktur aufweisen Zu unterscheiden sind Concept Maps auch vom Semantischen Netz das strikt auf den Inhalt bezogen ist und nicht unbedingt eine graphische Reprasentation besitzt Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Unterschiede zur Mind Map 3 Kognitiver Prozess 4 Nutzen 5 Software Tools 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAufbau BearbeitenDie Elemente der Darstellung sind Rechtecke Pfeile und Pfeilbeschriftungen Die Rechtecke reprasentieren Begriffe Die Pfeile zwischen den Begriffen symbolisieren die Beziehungen zwischen den Begriffen Die Pfeilbeschriftungen spezifizieren die Art der Beziehung statisch besteht aus d h z B entspricht ist ahnelt ein Teil von oder dynamisch fuhrt zu durch verandert hat zum Ziel bewirkt dient wirkt als beeinflusst benotigt spricht fur erhoht verringert die Pfeilspitze legt dabei die Leserichtung der jeweiligen Beziehung fest 1 Unterschiede zur Mind Map Bearbeiten nbsp Mind Map zum Thema Mind MappingEine Concept Map enthalt im Unterschied zur Mind Map beschriftete Relationen zwischen den Konzepten resp Begriffen Zudem kann eine Concept Map mehrere zentrale Begriffe abbilden Die Querverbindungen zwischen den Begriffen sind i d R nicht hierarchisch d h ahnlich einem Strassennetz Eine Mindmap dagegen ist von einem zentralen Begriff von innen nach aussen aufgebaut d h ahnlich einem Baum mit Stamm und Asten nicht hierarchische Querverbindungen zwischen Begriffen sind nicht moglich Bei der Concept Map ergibt sich die Struktur aus der Semantik ihrer Begriffe sie regt darum zum analysierenden und reflektierenden Denken uber den Gegenstand der Concept Map an Bei der Mind Map werden Begriffe spontan verkettet dadurch wird das assoziative und kreative Potential des Denkens stimuliert Eine Concept Map zu erstellen dauert deutlich langer als eine Mind Map zu erstellen in der Regel sind mindestens drei Neukreationen Umstrukturierungen etc notig Gerade in diesem Teil des Entstehungsprozesses liegt die kognitive Weiterverarbeitung und Neugreifung des zugrunde liegenden Themas Wegen der fehlenden inhaltlichen Beziehungen benotigt eine Mind Map weniger Platz als eine semantisch reichere Concept Map Kognitiver Prozess BearbeitenConcept Maps visualisieren Konzepte und die Relationen zwischen diesen Konzepten Dieser kognitive Prozess lasst sich in vier Schritten beschreiben in denen das mentale Konzept eines Gegenstandes oder Sachverhaltes in eine reale Graphik externalisiert und damit sichtbar wird 2 Die Reduktion stellt den ersten Schritt zur Erstellung einer Concept Map dar Dabei wird das vorhandene Wissen auf wenige Begriffe d h auf das Wesentliche reduziert Die Punkte zwei und drei Strukturierung und Visualisierung laufen synchron ab indem das Ergebnis des ersten Schritts auf ein Papier aufgezeichnet wird Strukturierung bedeutet praktisch die raumliche Anordnung zweier Begriffe zueinander d h untereinander oder nebeneinander weit entfernt oder nahe beieinander Diese raumliche Anordnung ergibt sich aus dem semantischen Gehalt der einander zugeordneten Begriffe d h Auto Ganzes hat Reifen Teil oder Auto Unterbegriff ist Fahrzeug Uberbegriff umfasst Reisebus Unterbegriff d h Reisebus und Auto sind beides Fahrzeuge Ist die raumliche Anordnung aller wesentlichen Begriffe vollzogen so wird im vierten Arbeitsschritt der Elaboration dieses Begriffsnetz weiter verfeinert Dieses kann zum einen bedeuten die Pfeile detailliert zu beschriften d h die Relationen praziser beschreiben statisch oder dynamisch oder das gesamte Konzept mit anderen peripheren Begriffen zu erweitern d h Auto benotigt Strasse 2 Weil die fertige Concept Map die Externalisierung eines mentalen Netzwerks aus verschiedenen Konzepten und Relationen ist ermoglicht sie es alle Elemente der Gedanken dazu d h die Begriffe strukturiert darzustellen Damit bietet diese graphische und somit synchrone Darstellungsform eines Begriffsnetzwerks gegenuber der diachronen schriftlichen oder mundlichen Darstellung eines Konzeptes oder mehrerer verbundener Konzepte Darstellung durch sprachliche Erlauterung den Vorzug eines schnell zu erstellenden Uberblicks anhand einer Concept Map kann das Denken und das Verstandnis zu einem Themenbereich leicht sichtbar gemacht und reflektiert werden Sind Konzepte und die Verbindungen zwischen ihnen in dieser Form sichtbar konnen Unstimmigkeiten Fehlkonzepte und Wissenslucken identifiziert werden 2 Nutzen BearbeitenDurch die Wissensstrukturierung und intensivere Beschaftigung mit einzelnen Begriffen und Beziehungen verbessert sich die Behaltensleistung und Wissenslucken sind einfacher zu erkennen Concept Mapping kann als Lernstrategie verstanden werden 3 Im Lehr Lernkontext kann Concept Mapping unterschiedlich realisiert werden z B als Einzelarbeit oder als Gruppenarbeit an einer Tafel oder in einem digitale Tool erfolgen Begriffe konnen auch mithilfe einzelner Karten oder Notizzettel gesammelt und dann gemeinsam geordnet und verknupft werden Concept Maps erscheinen insbesondere geeignet um elaboriertes Wissen uber Zusammenhange in einem Wissensgebiet Wissensdomane abzubilden Sie sind im Bereich Curriculumentwicklung und Unterrichtsplanung ebenso wie im Bereich Lehrmittel als Strukturierungshilfe nutzbar Daruber hinaus konnen sie Verwendung als Lernmittel zur aktiven Wissenskonstruktion und als Instrument der Wissensdiagnose qualitativ und quantitativ finden Zur quantitativen Strukturanalyse konnen Verfahren der Graphentheorie herangezogen werden Der quantitativ inhaltliche korrespondenzanalytische Vergleich von Concept Maps kann analog der Signalentdeckungstheorie erfolgen Lernen mit Concept Maps fallt leichter und verlauft erfolgreicher als mit normalen Lernmethoden Studien belegen dass Wissen mit Concept Maps leichter erworben werden kann als mit konventionellen Lernmethoden und auch langer abrufbar bleibt Auch als Mittel der Texterschliessung eignen sich Concept Maps gerade fur leseschwache Schuler 4 Die hohere Lerneffizienz lasst sich wie folgt erklaren Visualisierung Durch die Visualisierung in Form der graphischem Darstellung entsteht eine reichhaltigere Gedachnisspur als bei nur auf verbaler Vermittlung basierendem Lernen Aktive Auseinandersetzung mit der Information Ein Lernender der eine Information mittels eines Mapping Verfahrens darstellt muss sich aktiv mit der gegebenen Information auseinandersetzen diese elaborierende Wiederholung ist eine wichtige Lerneffektivitatsdeterminante Reduktion von Komplexitat eines Inhaltes Die Information wird auf die wesentlichen Aspekte reduziert Dies kann nur durch intensive Auseinandersetzung geleistet werden Zu grosse Komplexitat wie z B durch das Lernen an Fallbeispielen kann zu einer Uberforderung fuhren da der Lernende nicht alle Ressourcen bereitstellen kann die fur eine Verarbeitung wichtig waren Verbesserung der Ruckmeldung uber eigenes Wissen Die erarbeitete externale Struktur des Wissens kann leicht daraufhin uberpruft werden ob das Wissen vollstandig und korrekt abgebildet ist Mapping Techniken konnen somit metakognitive Prozesse der Kontrolle des eigenen Vorgehens anregen Bedeutungsvolles Lernen Das Mappingverfahren setzt eine hohe Lerneraktivitat voraus Begriffe werden dabei nicht isoliert gelernt es wird damit vielmehr ein ganzes kognitives Netz uber einen Gegenstandsbereich abgebildet Damit werden neue Einsichten uber den Zusammenhang von Begriffen erworben Concept Maps eignen sich auch zum grafischen Entwurf semantischer Netzwerke Concept Maps lassen sich interpretieren als eine Anzahl von RDF Tripels die jeweils eine Aussage darstellen Eine RDF Aussage besteht aus Subjekt Pradikat Objekt Das Pradikat entspricht der Pfeilbeschriftung der Concept Map das Subjekt ist der Begriff am Pfeilursprung das Objekt liegt an der Pfeilspitze Software Tools BearbeitenBeim Erstellen von Concept Maps mit Hilfe geeigneter Computerprogramme ist neben dem Abspeichern und nachtraglichen Andern der Karte eine Verknupfung der Begriffe mit zugehorigen Dateien und Internetadressen moglich Literatur BearbeitenJohannes Gurlitt Matthias Nuckles Kann man Lernen lernen lehren Erkenntnisse der Instruktionsforschung uber Lernstrategien Padagogik 2 2010 S 42 46 Johannes Gurlitt amp A Renkl Prior Knowledge Activation How Different Concept Mapping Tasks Lead to Substantial Differences in Cognitive Processes Learning Outcomes and Perceived Self Efficacy Instructional Science An International Journal of the Learning Sciences 2010 38 4 417 433 K L Jungst Lehren und Lernen mit Begriffsnetzdarstellungen Afra Frankfurt a M 1992 ISBN 978 3923217564 J D Novak amp D B Gowin Learning how to learn Cambridge University Press New York 1984 J C Nesbit O O Adesope Learning with concept and knowledge maps a meta analysis Review of Educational Research 2006 76 413 448 Matthias Nuckles Johannes Gurlitt et al Mind Maps und Concept Maps Visualisieren Organisieren Kommunizieren Beck Munchen 2004 ISBN 978 3423508773 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Concept maps Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien yEd Graph Editor kostenloser Diagrammeditor mit dem sich Concept Maps einfach erstellen und bearbeiten lassen Multiplattform iMODELER online Modellierungs Tool fur Wirkungszusammenhange mit dem sich Concept Maps einfach erstellen und auch analysieren lassen Mind und Concept Maps im Mathematikunterricht Visual Understanding Environment VUE Open Source Editor fur Concept Maps CmapTools des Institute for Human and Machine Cognition IHMC The Concept Mapping Homepage Memento vom 26 Januar 2010 im Internet Archive Paper Concept Mapping in der Psychologie mit dem Fachwissen von Grafikdesignern nutzen Memento vom 17 Oktober 2010 im Internet Archive Miro kostenloses Kollaborationstool zur Erstellung von Concept MapsEinzelnachweise Bearbeiten Nuckles Matthias Gurlitt Johannes et al Mind Maps und Concept Maps Visualisieren Organisieren Kommunizieren Munchen 2004 a b c Gurlitt Johannes Nuckles Matthias kann man Lernen lernen lernen Erkenntnisse der Instruktionsforschung uber Lernstrategien Padagogik 2 2010 S 42 46 Barbel Furstenau Leni Kneppers Concept Mapping und Zusammenfassen als Lernstrategien beim fallbasierten Lernen In Berufsbildung Band 68 Nr 147 S 37 39 J C Nesbit O O Adesope Learning with concept and knowledge maps a meta analysis Review of Educational Research 2006 76 413 448 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Concept Map amp oldid 236885936