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Der Computus ist eine Kurzbezeichnung fur die Osterrechnung die Vorschrift zur Berechnung des jahrlich veranderlichen Osterdatums Im allgemeinen Sinne bedeutet Computus Rechnen mit Zeit 1 Die Computisten Osterrechner arbeiteten im Auftrag des Papstes Bei der gregorianischen Kalenderreform 1582 wurde der Kalender mit hoher Genauigkeit an das Sonnenjahr und den Mondmonat Lunation angepasst und die Rechenvorschrift zur Bestimmung des Osterdatums entsprechend neu formuliert und veroffentlicht sodass das Osterdatum ohne besondere Vorkenntnisse kontrolliert oder ermittelt werden kann Die im Mittelalter wichtige mathematische Disziplin der Computistik oder Komputistik Osterrechnung verlor dadurch schlagartig an Bedeutung Die Feiertags Regelung gehort heute in den meisten Landern formal zur Hoheit des Staates fur Ostern und die von ihm abhangigen Feiertage wird aber nirgends vom Computus Ergebnis der Kirchen abgewichen 2 In Deutschland stellt die Physikalisch Technische Bundesanstalt eine unverbindliche Osterrechnung mithilfe einer erganzten Gaussschen Osterformel an Computus Tafel und Ewiger Kalender als Kreisscheibe gultig fur den julianischen KalenderInhaltsverzeichnis 1 Osterdatum und Osterrechnung 2 Der Computus im julianischen Kalender 2 1 Vollmonddatum im Mondzirkel 2 2 Osterdatum im Sonnenzirkel 2 3 Gebrauch der julianischen Computus Tabelle 3 Der Computus im gregorianischen Kalender 3 1 Reform Grunde 3 2 Das Wesen der gregorianischen Reform 3 3 Korrektur der aufgelaufenen Kalender Fehler 3 3 1 Aus Ungenauigkeit 1 3 3 2 Aus Ungenauigkeit 2 3 3 3 Beispiel 3 4 Korrektur des Kalenderjahres 3 5 Korrekturen des Vollmonddatums 3 6 Auswirkung der neuen Schaltregelung auf den Sonntagsbuchstaben 3 7 Gebrauch der gregorianischen Computus Tabelle 1900 bis 2199 3 8 Ausnahmeregeln im gregorianischen Kalender 4 Die Epakte 5 Der Computus in den Gaussschen Osterformeln 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenOsterdatum und Osterrechnung Bearbeiten Hauptartikel Osterdatum Die Bindung des Ostertermins an den Fruhlingsvollmond stammt aus den Anfangen der Christenheit als noch der Judische Lunisolarkalender benutzt wurde Die Kreuzigung Jesu fand am 14 Tag des Judischen Monats Nisan statt das war der Tag des Fruhlingsvollmonds Diese Bindung wurde bereits im fruhen Mittelalter fest vereinbart Die Ubertragung auf den julianischen Kalender im Detail wurde zwar nicht ganz genau aber eindeutig formuliert Das verwendete Rechen Hilfsmittel das im julianischen spater im gregorianischen Sonnenkalender durch den Fruhlingsmonat wandernde Datum des Fruhlingsvollmondes im Voraus richtig anzugeben war bis in die Neuzeit im etwa zur gleichen Zeit entstandenen Begriff Computus fur Rechnen mit Zeit eingeschlossen Der genauere Begriff war computus paschalis 3 Erst als der Computer das lateinische Stammwort computare aufgesogen hatte wurde Computus in seiner allgemeinen Bedeutung bedeutungslos 4 Er blieb nur in seiner Beschrankung auf die Osterrechnung erhalten Computus paschalis heisst seitdem kurz Computus Der Todestag Jesu war ein Freitag der Karfreitag Der dritte Tag der Tag seiner Auferstehung war ein Sonntag Beide Jahrestage wandern durch die sieben Wochentage Die Christenheit einigte sich aber darauf dass Todestag und Tag der Auferstehung im Gedenken immer ein Freitag und ein Sonntag sind und bestimmte den ersten Sonntag nach dem Fruhlingsvollmond als Ostersonntag Die Osterrechnung hat vom zunachst gefundenen Tag des Fruhlingsvollmondes noch auf den folgenden Sonntag zu schliessen Die einzige feste Bestimmung ist der 21 Marz fur den Tag des Fruhlingsanfangs als ausreichende Naherung an die tatsachliche Fruhlingstagundnachtgleiche Die von den Gelehrten Computisten Astronomen und Mathematiker errechneten kunftigen Osterdaten wurden im Mittelalter als Ostertafeln herausgegeben Arbeitsergebnis konnte auch ein Ewiger Kalender sein mit dessen Hilfe sich der Ostersonntag eines Jahres individuell ermitteln liess Von mehreren Ansatzen den Kalender in Ubereinstimmung mit den astronomischen Perioden von Sonne und Mond zu halten setzte sich der in Alexandria im 3 Jahrhundert entwickelte durch wobei ein Zyklus von 19 Jahren der Mondzirkel oder Metonzyklus zugrunde gelegt wurde In Rom wurde ursprunglich ein Zyklus von 84 Jahren benutzt der etwas ungenauer ist Das Alexandrinisch Dionysische Vorgehen wurde vom romischen Abt Dionysius Exiguus im 6 Jahrhundert ubernommen und im Abendland verbreitet Dabei halfen ihm die Verdienste die er sich bei der Bestimmung der Geburt Christi als Epoche Anfang der christlichen Ara erwarb Der gelehrte englische Monch Beda Venerabilis hat den auf dem Metonzyklus beruhenden Computus im 8 Jahrhundert in der gesamten christlichen Westkirche durchgesetzt und als erster einen vollstandigen Osterzyklus fur die Jahre 532 bis 1063 angefertigt Die Osterdaten fur den dritten Osterzyklus von 1064 bis 1595 berechnete Abbo von Fleury 1582 kurz vor dem Ende dieser Periode fand die gregorianische Kalenderreform statt bei der der Kalender und der Algorithmus fur die Osterrechnung besser den beiden zugrundeliegenden astronomischen Perioden angepasst und neue kunftige Osterdaten veroffentlicht wurden Der Computus im julianischen Kalender BearbeitenComputusjulianisch EP GZ Datum TB23 16 21 Marz C22 5 22 Marz D23 Marz E20 13 24 Marz F19 2 25 Marz G26 Marz A17 10 27 Marz B28 Marz C15 18 29 Marz D14 7 30 Marz E 31 Marz F12 15 1 April G11 4 2 April A 3 April B 9 12 4 April C 8 1 5 April D 6 April E 6 9 7 April F 8 April G 4 17 9 April A 3 6 10 April B11 April C 1 14 12 April D 0 3 13 April E14 April F28 11 15 April G16 April A26 19 17 April B25 8 18 April C19 April D20 April E21 April F22 April G23 April A24 April B25 April CComputusgregorianisch1900 bis 2199 EP GZ Datum TB23 21 Marz C22 14 22 Marz D21 3 23 Marz E20 24 Marz F19 11 25 Marz G18 26 Marz A17 19 27 Marz B16 8 28 Marz C15 29 Marz D14 16 30 Marz E13 5 31 Marz F12 1 April G11 13 2 April A10 2 3 April B 9 4 April C 8 10 5 April D 7 6 April E 6 18 7 April F 5 7 8 April G 4 9 April A 3 15 10 April B 2 4 11 April C 1 12 April D 0 12 13 April E29 1 14 April F28 15 April G27 9 16 April A26 17 April B25 17 18 April C24 6 19 April D20 April E21 April F22 April G23 April A24 April B25 April CVollmonddatum im Mondzirkel Bearbeiten Zuerst ist der Tag des Fruhlingsvollmondes festzustellen In einem Zyklus Mondzirkel von 19 Jahren besteht eine feste Zuordnung des Vollmonddatums zum Kalender Jahr Der Vollmond fallt auf 19 verschiedene Tage zwischen dem 21 Marz und dem 18 April Die Zuordnung zwischen Kalenderjahr und einem der 19 Daten erfolgt mit der Hilfsgrosse Goldene Zahl GZ diese wird aus der Jahreszahl j nach der Definitionsgleichung bestimmt GZ j 1 mod 19 GZ 0 1 17 oder 18 Die Computisten schrieben anstatt der Null die sie erst spater kennenlernten den Teiler hier 19 Goldene Zahl und Vollmonddatum werden paarweise in eine Tabelle geschrieben wie in den zwei mittleren Spalten der links abgebildeten Tabelle Gemass historischer Definition gehort zu GZ 1 der 5 April Bei Erhohung von GZ um 1 ist das Datum um 11 Tage fruher im Fall einer dabei auftretenden Unterschreitung des 21 Marz aber stattdessen 19 Tage spater anzusetzen Nach 19 Jahren gilt wieder GZ 1 und der Fruhlingsvollmond ist wieder am 5 April Dionysius wahlte das Jahr 532 als das erste Jahr eines Mondzirkels dabei stellte er Mondneulicht am 23 Marz fest Der 14 Tag danach 23 Marz mit gezahlt war der 5 April der gemass damaliger Methode als Vollmondtag galt 5 Osterdatum im Sonnenzirkel Bearbeiten Weil das Vollmonddatum auf jeden Wochentag fallen kann Ostern aber immer an einem Sonntag ist muss das Datum des folgenden Sonntags festgestellt werden Die Wochentage verfruhen sich von Jahr zu Jahr um 1 Kalendertag und nach einem Schalttag nochmals um 1 Kalendertag Die Zuordnung des Wochentages zu einem Datum wiederholt sich in einem Sonnenzirkel von 28 Jahren 7 4 7 Wochentage 4 Jahre Schaltperiode Sie erhalten zunachst eine fortlaufende Nummer von 0 bis 27 den Sonnenzirkel SZ SZ j 9 mod 28 Ergebnis SZ 0 1 26 oder 27 Die Computisten schrieben anstatt der Null die sie erst spater kennenlernten den Teiler hier 28 Kennzeichen innerhalb des Sonnenzirkels ist der Sonntagsbuchstabe SB jedes dieser 28 Jahre Man teilt den Tagen eines Jahres Buchstaben von A bis G zu Der 1 Januar bekommt das A der 2 Januar das B und der 7 Januar das G Am 8 Januar beginnt die nachste Reihe wieder mit A usf Die Zuordnung der Tagesbuchstaben an den Wochentag eines Datums gilt aber nur fur ein Jahr denn bekanntlich besteht dieses nicht aus einer ganzen Zahl von Wochen So hat zum Beispiel der erste Sonntag im Jahr immer ein anderes Datum und damit einen anderen Tagesbuchstaben Seinen Tagesbuchstaben bezeichnet man als den Sonntagsbuchstaben des betreffenden Jahres Sonntagsbuchstabe SB eines Jahres erster Sonntag des Jahres am 1 2 3 4 5 6 7 JanuarSonntagsbuchstabe SB dieses Jahres A B C D E F GIn einem Jahr ohne Schalttag mit SB A ist am 1 Januar Sonntag aber auch am 26 Marz am 2 April und am 23 April In einem Jahr mit SB C ist am 3 Januar Sonntag aber auch am 21 Marz am 28 Marz und am 25 April In der Computus Tabelle links sind die Kalender Tage mit Tagesbuchstaben TB versehen letzte Spalte Mit Hilfe des Sonntagsbuchstabens sind die fur Ostern moglichen Sonntage erkennbar SB A noch der 9 April und der 16 April bei SB 3 noch der 4 April und der 11 April Die Zuordnung zum Sonnenzirkel SZ wird mit folgender Aufstellung gezeigt Sonntagsbuchstabe SB als Funktion des Sonnenzirkels SZ julianisch SZ 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 SB A F E D C A G F E C B A G E D C B G F E D B A G F D C B Ein Schaltjahr hat zwei Sonntagsbuchstaben Bei der Einschiebung des Schalttages wird der Sonntagsbuchstabe SB um einen weiteren Buchstaben im Alphabet verschoben Die Tabelle enthalt nur den zweiten den fur Ostern relevanten Sonntagsbuchstaben Gebrauch der julianischen Computus Tabelle Bearbeiten 1 Berechnet werden die Goldene Zahl GZ und der Sonnenzirkel SZ 2 Mit dem Wert fur SZ findet man in der Aufstellung SB von SZ den Sonntagsbuchstaben SB 3 Mit dem Wert fur GZ findet man in der Computus Tabelle das Vollmond Datum zwischen 21 Marz und 18 April 4 Der Oster Sonntag ist 1 bis 7 Tage spater Er ist derjenige Kalendertag dessen Tagesbuchstabe TB Computus Tabelle 4 Spalte dem unter 2 gefundenen Sonntagsbuchstaben SB gleich ist Beispiel Jahr 1580 GZ 1580 1 mod 19 4 SZ 1580 9 mod 28 21 SB B Fruhlings Vollmond am 2 April Oster Sonntag am 3 AprilDer Computus im gregorianischen Kalender BearbeitenReform Grunde Bearbeiten Die Festlegung des Osterdatums im julianischen Kalender erfolgt auf Grund zweier Vereinfachungen Die Zahlungen von Mondmonaten einerseits und Sonnenjahren andererseits werden uber den anfanglich fur fehlerfrei gehaltenen Mondzirkel gegenseitig synchronisiert Folgende Gleichung wird dafur verwendet 235 m 19 j m Mond Monat Lunation 29 53059 d j Sonnenjahr 365 24219 d d Tag die Zahlenwerte sind die heute als richtig geltenden Im julianischen Kalender werden dem Mondzirkel 6 939 75 Tage zugeordnet Setzt man die richtigen Werte fur m und j ein erhalt man19 j 6 939 6016 d beziehungsweise 235 m 6 939 6887 d Das zeigt dass das julianische Kalenderjahr mit 365 25 Tagen etwa 0 0078 Tage 128 Kalenderjahre etwa einen Tag gegenuber dem Sonnenjahr zu lang ist Ungenauigkeit 1 Rechnung 365 25 365 2422 0 0078 dass 235 Mond Monate etwa 0 0613 Tage zu kurz fur 19 Kalenderjahre 3 834 Mondmonate etwa einen Tag fur etwa 310 Kalenderjahre sind Ungenauigkeit 2 Rechnung 6939 75 6939 6887 0 0613 Die beiden Ungenauigkeiten fuhrten dazu dass das Kalenderjahr nach einigen Jahrhunderten nicht mehr mit den Jahreszeiten ubereinstimmte und dass die Oster Rechnung wegen des falsch vorausgesagten Fruhlingsvollmond Datums mit der Zeit fehlerhaft wurde Beim im alten Rom angewendeten 84 Jahre Zyklus 84 julianische Kalenderjahre zu 30 681 Tagen werden 1 039 Mond Monaten gleichgesetzt ist der Fehler etwa funfmal grosser 812 Mondmonate sind etwa einen Tag fur bereits etwa 66 Kalenderjahre zu kurz Deshalb wurde die 84 Jahre Methode zu Recht von der Alexandrinisch Dionysischen 19 Jahre Methode verdrangt Das Wesen der gregorianischen Reform Bearbeiten Das Wesen der Reform bestand darin dass das Zahlschema das der julianische Kalender bot verallgemeinert und damit zukunftsfest gemacht wurde Der gregorianische Kalender ist nicht ein grundsatzlich anderer sondern ein flexibilisierter julianischer Kalender 6 Das zeitrechnerische Fundament der Mondzirkel wird auch kunftig immer wenigstens ein Jahrhundert lang ohne Korrektur angewendet Die Korrekturen erfolgen in Sakularjahren Ungenauigkeit 1 verlangt spatestens nach etwa 128 Jahren eine Korrektur von einem Tag Die Festlegung in 400 Jahren dreimal alle 100 Jahre und am Ende dieser Periode nicht zu korrigieren ist die sogenannte Sonnengleichung Sie wird im Durchschnitt etwa alle 133 Jahre angewendet Ungenauigkeit 2 verlangt spatestens nach etwa 312 Jahren eine Korrektur von einem Tag Die Festlegung in 2 500 Jahren siebenmal alle 300 Jahre und das achte Mal am Ende dieser Periode zu korrigieren ist die sogenannte Mondgleichung Sie wird im Durchschnitt alle 312 5 Jahre angewendet Korrektur der aufgelaufenen Kalender Fehler Bearbeiten Aus Ungenauigkeit 1 Bearbeiten Wegen des zu langen Kalenderjahres waren bis zur Reform im Jahr 1582 fast zwei Wochen Verspatung gegenuber den Jahreszeiten entstanden Man liess zehn Tage im Kalender ausfallen dem 4 Oktober 1582 folgte unmittelbar der 15 Oktober Damit war die Situation zur Zeit des Konzils von Nicaa wiederhergestellt Der anfanglich am 23 Marz Julius Casar 45 v Chr 7 stattfindende Fruhlingsanfang hatte sich damals 325 n Chr auf den 21 Marz verschoben der vom Konzil als fixes Datum fur die Oster Rechnung festgelegt wurde Kontrollrechnung 1582 325 0 0078 9 8 Tage Aus Ungenauigkeit 2 Bearbeiten Bei der Einrichtung des Computus war die Ungenauigkeit 2 nicht bekannt Man nahm an dass 235 tatsachliche Mondmonate Lunationen genau oder ausreichend genau so lang wie 19 Kalenderjahre seien Zur Zeit der Reformation wusste man dass Ostern nicht nur wegen des zu langen Kalenderjahres sondern auch wegen dieser Ungenauigkeit nicht richtig ermittelt werden konnte Der aufgelaufene Fehler betrug etwa drei Tage Um diese Differenz wurden die Vollmonddaten im Kalenderjahr 1582 auf fruher verschoben Beispiel Bearbeiten GZ 1 Verschiebung des Fruhlings Vollmondes vom 5 auf den 2 April beziehungsweise auf den 12 April nachdem zehn Tage ubersprungen waren Die Massnahme deckte sich annahernd mit der Bestimmung des Fruhlingsvollmondes und der Synchronisation des Computus mit diesem Datum im Jahre 532 durch Dionysius Exiguus Kontrollrechnung 1582 532 0 0613 19 3 4 Tage Korrektur des Kalenderjahres Bearbeiten Computusgregorianisch1900 bis 2199 EP GZ Datum TB23 21 Marz C22 14 22 Marz D21 3 23 Marz E20 24 Marz F19 11 25 Marz G18 26 Marz A17 19 27 Marz B16 8 28 Marz C15 29 Marz D14 16 30 Marz E13 5 31 Marz F12 1 April G11 13 2 April A10 2 3 April B 9 4 April C 8 10 5 April D 7 6 April E 6 18 7 April F 5 7 8 April G 4 9 April A 3 15 10 April B 2 4 11 April C 1 12 April D 0 12 13 April E29 1 14 April F28 15 April G27 9 16 April A26 17 April B25 17 18 April C24 6 19 April D20 April E21 April F22 April G23 April A24 April B25 April CDer julianische Kalender und seine modifizierte Form der gregorianische Kalender sind sogenannte solilunare Kalender namlich Kalender mit der Sonne im Vordergrund und dem Mond im Hintergrund 8 Dass mit der in Sakularjahren anders gehandhabten Schaltregel Sonnengleichung das Kalenderjahr besser ans Sonnenjahr angepasst wurde ist folglich auch bekannter als die Anwendung der Mondgleichung Der Fehler zwischen dem julianischen Kalenderjahr und dem Sonnenjahr betrug 0 0078 Tage Er wurde auf 0 0003 Tage verkleinert ein unbedeutender Restfehler der erst nach etwa 3220 Jahren einen Tag ausmacht Korrekturen des Vollmonddatums Bearbeiten Das vorausgesagte Vollmonddatum im Besonderen das des ersten Fruhlingsvollmondes kunftig besser mit dem Auftreten des tatsachlichen Vollmondes zu koordinieren war die im Bewusstsein der Offentlichkeit im Hintergrund geloste Aufgabe Von beiden den Reformern gestellten Aufgaben war sie die anspruchsvollere Dabei geht es um die Beseitigung des Fehlers aus Ungenauigkeit 2 Durch den Ausfall der 3 Schalttage in 400 Jahren Beseitigung des Fehlers aus Ungenauigkeit 1 wird aber das zu Grunde liegende weiter anzuwendende 19 jahrige Schema fur die Angabe der Vollmond Daten zunachst gestort Die Storung wird ruckgangig gemacht indem alle Vollmonddaten die einem Sakularjahr ohne Schalttag folgen auf einen Tag spater im Kalender verschoben werden Die Sonnengleichung wird bezuglich des Mondes quasi mit umgekehrtem Vorzeichen angewendet Verwirrung kann die Folge sein wenn ohne Beachtung dieser Umkehr nur von der Anwendung der Sonnengleichung auf die Bestimmung des vorherzusagenden Vollmond Datums gesprochen wird Eindeutig ist hingegen von der Anwendung der Mondgleichung zu sprechen wenn der Fehler aus der Ungenauigkeit 2 beseitigt wird Die dabei anlasslich von acht innerhalb von 2 500 Jahren ausgewahlten Sakularjahren vorgenommene Verschiebung des Vollmond Datums erfolgt jeweils auf einen Tag fruher im Kalender umgekehrt als bei der Beseitigung der Storung durch die ausgefallenen Schalttage Der Korrektur Zyklus begann im Jahre 1800 und wird im Jahre 2100 fortgesetzt Zwischen dem Jahre 3900 und dem Beginn des nachsten Zyklus im Jahre 4300 betragt der Sprung vier Jahrhunderte Auswirkung der neuen Schaltregelung auf den Sonntagsbuchstaben Bearbeiten Bei jeder Anwendung der Sonnengleichung das heisst ein ausfallender Schalttag andert sich die Zuordnung zwischen Sonnenzirkel SZ und Sonntagsbuchstaben SB im gregorianischen Kalender Sonntagsbuchstabe SB als Funktion des Sonnenzirkels SZ gregorianisch 1582 bis 3399 SZ 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 SB D CB A G F ED C B A GF E D C BA G F E DC B A G FE D C B AG F E 1582 1699 2500 2599SB E DC B A G FE D C B AG F E D CB A G F ED C B A GF E D C BA G F 1700 1799 2600 2699SB F ED C B A GF E D C BA G F E DC B A G FE D C B AG F E D CB A G 1800 1899 2700 2899SB G FE D C B AG F E D CB A G F ED C B A GF E D C BA G F E DC B A 1900 2099 2900 2999SB A GF E D C BA G F E DC B A G FE D C B AG F E D CB A G F ED C B 2100 2199 3000 3099SB B AG F E D CB A G F ED C B A GF E D C BA G F E DC B A G FE D C 2200 2299 3100 3299SB C BA G F E DC B A G FE D C B AG F E D CB A G F ED C B A GF E D 2300 2499 3300 3399 Ein Schaltjahr hat zwei Sonntagsbuchstaben Bei der Einschiebung des Schalttages wird der Sonntagsbuchstabe SB um einen weiteren Buchstaben im Alphabet verschoben Der fur Ostern relevante Sonntagsbuchstabe in Schaltjahren ist immer der zweite also der rechtsstehende Gebrauch der gregorianischen Computus Tabelle 1900 bis 2199 Bearbeiten Berechnet werden die Goldene Zahl GZ und der Sonnenzirkel SZ Mit dem Wert fur SZ findet man in der Aufstellung SB von SZ den Sonntagsbuchstaben SB Mit dem Wert fur GZ findet man in der Computus Tabelle das Vollmond Datum zwischen 21 Marz und 18 April Wird der 19 April oder der 18 April ermittelt treten Ausnahmeregeln in Kraft siehe unten Ausnahmeregeln im gregorianischen Kalender Der Oster Sonntag ist 1 bis 7 Tage spater Er ist derjenige Kalendertag dessen Tagesbuchstabe TB Computus Tabelle 4 Spalte dem unter 2 gefundenen Sonntagsbuchstaben SB gleich ist Beispiel Jahr 2009 GZ 2009 1 mod 19 15 SZ 2009 9 mod 28 2 SB D Fruhlings Vollmond am 10 April Oster Sonntag am 12 April Ausnahmeregeln im gregorianischen Kalender Bearbeiten Im julianischen Kalender waren die 19 im Mondzirkel enthaltenen Vollmond Daten fix Durch die Verschiebungen im gregorianischen Kalender sind uber lange Dauer alle 30 Daten Dauer einer Lunation aufgerundet voller Monat zwischen dem 21 Marz und dem 19 April moglich Fruher war die spateste Ostergrenze der 18 April spatester Ostersonntag der 25 April Jetzt kann sich aus der Rechnung auch der 19 April als spatester Fruhlings Vollmond ergeben Spatester Oster Sonntag konnte der 26 April sein Die Reform Kommission wollte den Skeptikern des neuen Kalenders entgegenkommen und schloss durch Ausnahme Regelung die Ausdehnung bis zum 26 April aus 9 Ergibt sich fur den Fruhlings Vollmond der 19 April z Zt mit GZ 6 so wird die Ostergrenze auf den 18 April vorverschoben Ist der 19 April ein Sonntag ist dann dieser und nicht erst der 26 April der Ostersonntag Wird der 18 April mit einem GZ gt 11 z Zt mit GZ 17 ermittelt so wird die Ostergrenze auf den 17 April vorverschoben Ist der 18 April ein Sonntag ist dieser dann und nicht der 25 der Ostersonntag Sonst gabe es den Fruhlingsvollmond zweimal am 18 April innerhalb einer 19er Reihe was im Julianischen Kalender nicht vorkam 9 Beispiel fur 1 Regel Jahr 1981 GZ 6 SZ 2 SB D Ostergrenze Sonntag 19 April ergabe ohne Korrektur Ostern am 26 April korrigierte Grenze 18 April Ostern am 19 AprilBeispiel fur 2 Regel Jahr 1954 GZ 17 SZ 3 SB C Ostergrenze Sonntag 18 April ergabe ohne Korrektur Ostern am 25 April korrigierte Grenze 17 April Ostern am 18 April Im Jahr 1943 d h weniger als 19 Jahre fruher war die Ostergrenze nach Anwendung der Korrekturregel schon einmal am 18 April gewesen sodass Ostern sehr wohl auf den 25 April gefallen war GZ 6 SZ 20 SB C Ostergrenze Montag 19 April ergabe ohne Korrektur Ostern am 25 April korrigierte Grenze 18 April Ostern auch nach Korrektur am 25 AprilDie Epakte Bearbeiten Hauptartikel Epakte Die ursprungliche fixe Zuordnung zwischen Goldener Zahl GZ und Fruhlings Vollmond ist verloren gegangen Man muss GZ parallel zu den An gleichungen verschieben Das ist in der gregorianischen Computus Tabelle zweimal am rechten Rand stehend geschehen Sie gilt fur den Zeitraum zwischen 1900 und 2199 Im Vergleich zu den ursprunglichen Goldenen Zahlen GZ linke Tabelle stehen die verschobenen Zahlen GZ 9 Tage spater Kontrollrechnung 7 Verschiebung 1582 3 Sonnen an gleichungen 1700 1800 und 1900 1 Mond an gleichung 1800 9 Beide Computus Tabellen beginnen mit der Epakte EP die schon im Mittelalter bekannt war aber erst durch die Reform zu haufiger Anwendung kam Sie ist beliebt weil sie sich im Gegensatz zur Goldenen Zahl kontinuierlich andert In den Korrekturjahren wird die Epakte um 1 geandert Man nennt das in Anlehnung an die physische Verschiebung der Goldenen Zahlen Verschiebung der GZ Spalte in einer gregorianischen Computus Tabelle Epakten Verschiebung Bei Verschiebung des Monddatums auf spater verringert sich die Epakte und umgekehrt Der Jahreswert der Epakte wird in astronomischen Jahrbuchern neben dem Wert der Goldenen Zahl angegeben Es ist aber zu beachten dass auch bei der Epaktentheorie die goldene Zahl nicht entbehrt werden kann Bach 10 Die Epakten Reihe enthalt wie die der Goldenen Zahlen 19 Werte Sie geht von EP 29 bis EP 0 wobei nach jeder Epakten Verschiebung 11 andere Lucken existieren Die julianische Reihe ist fix in ihr fehlt unter anderen EP 29 siehe oben am linken Rand stehende Computus Tabelle erste Spalte Nach Definition ist die Epakte eines Jahres das Alter des Mondes am letzten Tag des Vorjahres Gezahlt wird ab Neulicht Beispiel Vollmond am 1 Januar Alter 14 Tage EP 13 Der Computus in den Gaussschen Osterformeln Bearbeiten Hauptartikel Gausssche Osterformel Carl Friedrich Gauss 1777 bis 1855 hat den Computus den Algorithmus der Osterrechnung mit den Mitteln neuzeitlicher Mathematik dargestellt Er wollte mit seiner Regel ganz bewusst ein praktisches Hilfsmittel an die Hand geben das ohne die Kenntnis des in ihr komprimiert und verschleiert enthaltenen computus von jedermann angewendet werden kann Grassl 11 Vor Gauss war der Computus besondere Kunst war zeitweise das einzige Kapitel Mathematik der Universitatsausbildung und hat trotz angeblicher Komplikation der Menschheit weit mehr genutzt als geschadet Zemanek 12 Literatur BearbeitenJoseph Bach Die Osterfest Berechnung in alter und neuer Zeit In Wissenschaftliche Beilage zum Jahresberichte des Bischoflichen Gymnasiums zu Strassburg i E 1907 abgerufen am 26 Oktober 2012 ZDB ID 11425 x Alfons Grassl Die Gausssche Osterregel und ihre Grundlagen In Sterne und Weltraum Jg 32 Nr 4 1993 ISSN 0039 1263 S 274 277 Heiner Lichtenberg Zur Interpretation der Gaussschen Osterformel und ihrer Ausnahmeregeln Historia Mathematica Volume 24 Issue 4 November 1997 Pages 441 444 Academic Press 1997 https www sciencedirect com science article pii S0315086097921704 Alden A Mosshammer The Easter Computus and the Origins of the Christian Era Oxford University Press 2008 ISBN 978 0 19 954312 0 Heinz Zemanek Kalender und Chronologie Bekanntes und Unbekanntes aus der Kalenderwissenschaft Ein Essay 5 verbesserte Auflage Oldenbourg Munchen u a 1990 ISBN 3 486 20927 2 Weblinks BearbeitenVeroffentlichungen zum Computus im Opac der Regesta Imperii Ostertafel nach Dionysius Exiguus fur die Jahre 532 bis 626 Ostertafel St Gallen Stiftsbibliothek Cod Sang 250 fur die Jahre 532 bis 1019 Ostertafel Codex Zwettl 255 Bl 7V fur die Jahre von 1064 bis 1595 Ostertafel nach Christoph Clavius fur die Jahre von 1600 bis 5000Anmerkungen Bearbeiten Vgl den von Arno Borst gewahlten Titel Computus Zeit und Zahl in der Geschichte Europas 3 durchgesehene und erweiterte Auflage Wagenbach Berlin 2004 in der Westkirche nach gregorianischem Kalender in der Ostkirche ausser in Finnland nach julianischem Kalender Arno Borst Computus Zeit und Zahl in der Geschichte Europas 3 durchgesehene und erweiterte Auflage Wagenbach Berlin 2004 ISBN 3 8031 2492 1 S 34 Arno Borst Computus Zeit und Zahl in der Geschichte Europas 3 durchgesehene und erweiterte Auflage Wagenbach Berlin 2004 ISBN 3 8031 2492 1 S 134 Heinz Zemanek Kalender und Chronologie Munchen 1990 S 45 Heiner Lichtenberg Das anpassbar zyklische soliluneasre Zeitzahlungssystem des Gregorianischen Kalenders Ein wissenschaftliches Meisterwerk der spaten Renaissance In Mathematische Semesterberichte Band 50 2003 S 47 Heinz Zemanek Kalender und Chronologie Munchen 1990 S 29 Heiner Lichtenberg Das anpassbar zyklische soliluneare Zeitzahlungssystem des gregorianischen Kalenders Ein wissenschaftliches Meisterwerk der spaten Renaissance In Mathematische Semesterberichte Band 50 2003 S 52 a b Joseph Bach Die Osterfest Berechnung in alter und neuer Zeit In Wissenschaftliche Beilage zum Jahresberichte des Bischoflichen Gymnasiums zu Strassburg i E 1907 S 34 35 abgerufen am 26 Oktober 2012 Joseph Bach Die Osterfest Berechnung in alter und neuer Zeit In Wissenschaftliche Beilage zum Jahresberichte des Bischoflichen Gymnasiums zu Strassburg i E 1907 S 36 abgerufen am 26 Oktober 2012 Alfons Grassl Die Gausssche Osterregel und ihre Grundlagen In Sterne und Weltraum 4 1993 Heinz Zemanek Kalender und Chronologie Munchen 1990 ISBN 3 486 20927 2 S 35 u S 45 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Computus Osterrechnung amp oldid 235430692