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In zwei aufeinanderfolgenden Osterzyklen sind die Osterdaten identisch Ein solcher Zyklus besteht im julianischen Kalender aus 532 Osterfesten beziehungsweise ist 532 Jahre lang 1 Im gregorianischen Kalender sind es 5 7 Millionen Osterfeste beziehungsweise 5 7 Millionen Jahre 1 Diese beiden Zeitintervalle heissen abweichend vom Standard Gebrauch des Begriffs Zyklus julianischer beziehungsweise gregorianischer Osterzyklus Inhaltsverzeichnis 1 Der julianische Osterzyklus 1 1 Der Mondzirkel 1 2 Der Sonnenzirkel 1 3 Julianischer Osterzyklus 2 Der gregorianische Osterzyklus 2 1 Die Sonnengleichung 2 2 Der verlangerte Sonnenzirkel 2 3 Die Mondgleichung 2 4 Ein zusatzlicher Mondzirkel 2 5 Der gregorianische Osterzyklus 2 6 Kontrollrechnungen mit Hilfe der Gaussschen Osterformel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseDer julianische Osterzyklus BearbeitenDer Mondzirkel Bearbeiten Der Mondzirkel hat eine Lange von 19 Jahren Alle 19 Jahre fallt der Fruhlings Vollmond wieder auf den gleichen Kalender Tag Der Sonnenzirkel Bearbeiten Der Sonnenzirkel hat eine Lange von 28 Jahren Alle 28 Jahre haben die Kalender Tage so auch die Sonntage von denen einer der Ostersonntag ist wieder das gleiche Datum Der Sonnenzirkel ist das kleinste gemeinsame Vielfache des Wochentags Zirkels und des Schaltjahr Zirkels 7 4 28 Alle sieben Tage ist wieder der gleiche Wochentag und alle vier Jahre Schaltjahre verschieben sich die Wochentage um zwei Tage anstatt um einen Tag in einem Normaljahr Julianischer Osterzyklus Bearbeiten Das kleinste gemeinsame Vielfache aus Mond und Sonnenzirkels ist das Produkt 19 28 532 Im julianischen Kalender sind nach je 532 Jahren wieder 532 Ostern gleich auf die Jahresdaten verteilt wie die 532 Ostern vorher Im julianischen Kalender wiederholt sich die Verteilung von Ostern auf die Jahresdaten im Kalender alle 532 Jahre Der gregorianische Osterzyklus BearbeitenGrundsatzliches uber die Anderungen im gregorianischen Kalender im Vergleich zum julianischen Kalender ist in der Osterrechnung mit Hilfe des Computus dargestellt Das Wesen der Reform bestand darin dass das Zahlschema das der julianische Kalender bot verallgemeinert und damit zukunftsfest 2 gemacht wurde Der gregorianische Kalender ist nicht ein grundsatzlich anderer sondern ein flexibilisierter 2 julianischer Kalender Das zeitrechnerische Fundament der Mondzirkel wird auch kunftig immer wenigstens ein Jahrhundert lang ohne Korrektur angewendet Die Korrekturen erfolgen in Sakularjahren mit Hilfe der Sonnengleichung und der Mondgleichung 3 Durch die Anwendung dieser Gleichungen wird der Sonnenzirkel langer Dem fundamentalen 19 jahrigen Mondzirkel wird ein weiterer unabhangiger Zirkel beigefugt Die Sonnengleichung Bearbeiten Als Sonnengleichung wird die Massnahme bezeichnet in solchen Sakularjahren deren Zahl nicht ohne Rest durch 400 teilbar ist das Einfugen eines Schalttages zu unterlassen Sie dient dazu das Kalenderjahr besser an das Sonnen Jahr anzupassen Die Lange des Kalenderjahrs wird dadurch von 365 25 Tagen auf 365 24250 Tage verandert das Sonnenjahr in der alten Definition hat gegenwartig 365 242375 Tage Die Sonnengleichung bewirkt bei jeder Anwendung eine Erniedrigung der Epakte um 1 d h die Mondphasen werden um einen Tag nach hinten verschoben Der verlangerte Sonnenzirkel Bearbeiten Durch Anwendung der Sonnengleichung hat sich der Schaltjahr Zirkel von 4 auf 400 Jahre erhoht Er stellt gleichzeitig den Sonnenzirkel dar denn ein Datum fallt nach 400 gregorianischen Kalenderjahren wieder genau auf den gleichen Wochentag Kontrolle 400 Jahre 365 25 Tage Jahr 3 Tage 146 097 Tage 20 871 Wochen 7 Tage WocheEine Multiplikation 400 7 entfallt Die Mondgleichung Bearbeiten Als Mondgleichung 3 wird die Massnahme bezeichnet in einem Zeitraum von 2500 Jahren die vorausgesagten Monddaten achtmal um je einen Tag im Kalender fruher anzusetzen Dadurch wird annahernd der Fehler behoben der im fundamentalen 19 jahrigen Mondzirkel enthalten ist Die tatsachlichen Mondphasen verschieben sich namlich im julianischen Kalender in etwa 310 Jahren um einen Tag auf fruher Mit Hilfe der Mondgleichung wird diese Korrektur durchschnittlich alle 312 5 Jahre vorgenommen 2500 8 312 5 Konkret wird die Mondgleichung siebenmal im Abstand von 300 Jahren und dann einmal im Abstand von 400 Jahren in Sakularjahren angewendet Erstmals kam sie nach der Gregorianischen Reform im Jahr 1800 zum Tragen Die nachsten Jahre der Mondgleichung sind 2100 2400 2700 3000 3300 3600 3900 aber dann erst wieder 4300 Danach beginnt der Zeitraum von 2500 Jahren erneut Die Mondgleichung bewirkt bei jeder Anwendung eine Erhohung der Epakte um 1 d h die Mondphasen werden um einen Tag nach vorne korrigiert 4 Ein zusatzlicher Mondzirkel Bearbeiten Durch die Anwendung der Mondgleichung fallt der Fruhlingsvollmond nicht mehr auf nur 19 Kalendertage zwischen dem 21 Marz und dem 18 April sondern auf lange Sicht auf alle 30 Kalendertage dieses Zeitraumes Der 19 April der als Fruhlingsvollmond im Gregorianischen Kalender moglich ware Epakte 24 wird unterdruckt und auf den 18 April verschoben da sonst auch der 26 April als spatestes Osterdatum moglich ware und man den 25 April als letztmogliches Osterdatum wie im Julianischen Kalender beibehalten wollte In 2500 Jahren werden die 19 moglichen Mondtermine Epaktentafel oder Epaktenreihe siehe unten 8 mal auf je einen fruheren Kalendertag verschoben Epakten Verschiebung Der fundamentale 19 Jahre Mondzirkel ist ausschliesslich an das Zahlschema des julianischen Kalenders anzupassen was mit der Mondgleichung geschieht Durch Anwendung der Sonnengleichung zur Verbesserung der Lange des Kalenderjahres wird dieses Zahlschema gestort Deshalb muss bei einem ausfallenden Schalttag das Monddatum um einen Tag im Kalender auf spater verschoben werden In der Literatur wird auch in diesem Zusammenhang verkurzt von der Anwendung der Sonnengleichung gesprochen insbesondere bei der Beschreibung des Computus mit der Hilfsgrosse Epakte 5 Verwechslungen mit deren Anwendung zur Korrektur der Lange des Kalender Jahres sind dadurch nicht auszuschliessen In 400 Jahren werden die 19 moglichen Mondtermine 3 mal auf je einen spateren Kalendertag verschoben Epakten Verschiebung Es ist nun das kleinste gemeinsame Vielfache der 2500 Jahre und der 400 Jahre in denen sich die Anwendungen der Mondgleichung bzw der Sonnengleichung wiederholen zu bilden Das ergibt 10 000 Jahre In 10 000 Jahren werden die 19 moglichen Mondtermine 43 mal auf je einen spateren Kalendertag verschoben Epakten Verschiebung durch Anwendung der Sonnengleichung und der Mondgleichung 3x10000 400 8x10000 2500 75 32 43 Es sind 30 solcher Zeitraume abzuwarten bis der Ausgangszustand wiederhergestellt ist Der zusatzliche Mondzirkel ist 300 000 Jahre lang 30 10 000 In den Sakularjahren kann somit keine der beiden Gleichungen z B Jahr 1600 2000 die Sonnengleichung allein z B 1700 1900 2200 2300 Epakte verringert sich um 1 die Mondgleichung allein 2400 Epakte erhoht sich um 1 oder beide Gleichungen zusammen z B 1800 2100 zur Anwendung kommen Kommen beide Gleichungen gemeinsam zur Anwendung kompensieren sie sich und die Epakte wird nicht verschoben Hierdurch kommen anders als im Julianischen Kalender bei dem die Zuordnung der Goldenen Zahl zur Epakte immer fest ist verschiedene Epaktentafeln maximal 30 zustande die mindestens 100 Jahre gelten und innerhalb derer die Zuordnung der Goldenen Zahl zur Epakte konstant bleibt Die Goldene Zahl ergibt sich aus dem Rest der Division Jahreszahl 1 19 Ginzel 4 stellt dies sehr ubersichtlich dar Komplettubersichten der 30 moglichen Epaktentafeln reihen und ihrer Gultigkeit finden sich z B bei Clavius 6 7 oder Coyne 8 Zurzeit von 1900 bis 2199 2000 keine Gleichung 2100 Kompensation Sonnen und Mondgleichung gilt folgende Zuordnung Epaktentafel Epaktenreihe Goldene Zahl Epakte julianisch Epakte gregorianisch1583 1699 1700 1899 1900 2199 2200 22991 8 1 0 29 282 19 12 11 10 93 0 23 22 21 204 11 4 3 2 15 22 15 14 13 126 3 26 25 24 237 14 7 6 5 48 25 18 17 16 159 6 29 28 27 2610 17 10 9 8 711 28 21 20 19 1812 9 2 1 0 2913 20 13 12 11 1014 1 24 23 22 2115 12 5 4 3 216 23 16 15 14 1317 4 27 26 25 2418 15 8 7 6 519 26 19 18 17 16Der gregorianische Osterzyklus Bearbeiten Das Verteilschema fur das Datum des Ostersonntags beginnt erst wieder von neuem wenn alle an seiner Verteilung beteiligten Zirkel wieder am gleichen Kalendertag beginnen Die Periode dieses Schemas ist das gemeinsame Vielfache der Perioden des verlangerten Sonnenzirkels 400 Jahre 9 des 19 Jahre Mondzirkels 19 Jahre und des zusatzlichen Mondzirkels 300 000 Jahre Im gregorianischen Kalender wiederholt sich die Verteilung von Ostern auf die Jahresdaten im Kalender alle 5 700 000 Jahre Kontrollrechnungen mit Hilfe der Gaussschen Osterformel Bearbeiten Siehe auch Gausssche Osterformel Carl Friedrich Gauss formulierte den Oster Algorithmus als einen Satz algebraischer Formeln Im Folgenden wird ein mit den Ausnahmeregeln erganzter Formel Satz siehe Eine erganzte Osterformel 10 verwendet In ihm ist der Algorithmus begrifflich vollstandig formuliert und mit ihm mit Hilfe eines PC vollstandig auswertbar Zur Bestimmung des Osterdatums fur das Jahr X berechne man der Reihe nach folgende Grossen 1 die Sakularzahl K X div 100 2 die sakulare Mondschaltung M 15 3K 3 div 4 8K 13 div 25 3 die sakulare Sonnenschaltung S 2 3K 3 div 4 4 den Mondparameter A X mod 19 5 den Keim fur den ersten Fruhlingsvollmond D 19A M mod 30 6 die kalendarische Korrekturgrosse R D div 29 D div 28 D div 29 A div 11 7 die Ostergrenze OG 21 D R 8 den ersten Sonntag im Marz SZ 7 X X div 4 S mod 7 9 die Entfernung des Ostersonntags von der Ostergrenze Osterentfernung in Tagen OE 7 OG SZ mod 7 10 das Datum des Ostersonntags als Marzdatum 32 Marz 1 April usw OS OG OE div steht fur eine ganzzahlige Division d h Nachkommastellen werden abgeschnitten mod steht fur den nicht negativen Divisionsrest bei einer ganzzahligen Division Der vorstehende Algorithmus gilt fur den gregorianischen Kalender Fur den julianischen Kalender setzt man M 15 und S 0 Wenn man nun die Jahreszahl X durch die Jahreszahl X 5 700 000 ersetzt so verandern sich die im Algorithmus auftretenden Grossen in der folgenden Weise K K 57 000 M M 24 510 S S 42 750Die weiteren Grossen A D R OG SZ OE und OS verandern sich nicht Begrundung A 5 700 000 ist ein Vielfaches von 19 D 24 510 ist ein Vielfaches von 30 R OG sind dann klar SZ 5 700 000 mod 7 5 5 700 000 4 mod 7 3 42 750 mod 7 1 OE und OS sind damit wieder klar Daher erhalt man wieder das gleiche Osterdatum Damit ist gezeigt dass sich das Osterdatum jedenfalls alle 5 700 000 Jahre immer wiederholt Es ist aber noch zu untersuchen ob sich das Osterdatum nicht auch nach einem Bruchteil dieser Zeitdauer wiederholt Die Zahl 5 700 000 ist nur durch folgende Primzahlen teilbar 2 3 5 und 19 Das Osterdatum konnte sich daher auch alle 5 700 000 2 Jahre alle 5 700 000 3 Jahre alle 5 700 000 5 Jahre oder alle 5 700 000 19 Jahre wiederholen und wenn ja dann gegebenenfalls auch in noch kurzeren Perioden die Teiler dieser Perioden sind Die folgenden Rechenbeispiele zeigen dass das nicht so ist a Das Jahr 2010 X 2010 K 20 M 24 S 13 A 15 D 9 R 0 OG 30 SZ 7 OE 5 OS 35 Ostern am 4 April 35 Marz Mit diesem Datum werden die folgenden Beispiele verglichen b Das Jahr 2 852 010 2010 5 700 000 2 X 2 852 010 K 28 520 M 12 279 S 21 388 A 15 D 24 R 0 OG 45 SZ 7 OE 4 OS 49 Ostern am 18 April 49 Marz Eine Wiederholung der Osterdaten alle 2 850 000 5 700 000 2 Jahre findet nicht statt c Das Jahr 1 902 010 2010 5 700 000 3 X 1 902 010 K 19 020 M 8 194 S 14 263 A 15 D 19 R 0 OG 40 SZ 7 OE 2 OS 42 Ostern am 11 April 42 Marz Eine Wiederholung der Osterdaten alle 1 900 000 5 700 000 3 Jahre findet nicht statt d Das Jahr 1 142 010 2010 5 700 000 5 X 1 142 010 K 11 420 M 4 926 S 8 563 A 15 D 21 R 0 OG 42 SZ 7 OE 7 OS 49 Ostern am 18 April 49 Marz Eine Wiederholung der Osterdaten alle 1 140 000 5 700 000 5 Jahre findet nicht statt e Das Jahr 302 010 2010 5 700 000 19 X 302 010 K 3 020 M 1 314 S 2 263 A 5 D 29 R 1 OG 49 SZ 7 OE 7 OS 56 Ostern am 25 April 56 Marz Eine Wiederholung der Osterdaten alle 300 000 5 700 000 19 Jahre findet nicht statt Damit ist durch Widerlegung der Gegenbehauptung durch ein Gegenbeispiel gezeigt dass sich die Ostertermine auch nur alle 5 700 000 Jahre wiederholen Literatur BearbeitenFriedrich Karl Ginzel Handbuch der mathematischen und technischen Chronologie Band 3 Zeitrechnung der Makedonier Kleinasier und Syrer der Germanen und Kelten des Mittelalters der Byzantiner und Russen Armenier Kopten Abessinier Zeitrechnung der neueren Zeit sowie Nachtrage zu den drei Banden Hinrichs Leipzig 1914 Marcus Gossler Begriffsworterbuch der Chronologie und ihrer astronomischen Grundlagen Mit einer Bibliographie Zweite verbesserte Auflage Universitatsbibliothek Graz 1985 Universitatsbibliothek Graz Bibliographische Informationen 12 Weblinks BearbeitenNikolaus A Bar Der OsterzyklusEinzelnachweise Bearbeiten a b Marcus Gossler Begriffsworterbuch der Chronologie und ihrer astronomischen Grundlagen Universitatsbibliothek Graz 1981 S 115 a b Heiner Lichtenberg Das anpassbar zyklische soliluneare Zeitzahlungssystem des Gregorianischen Kalenders Ein wissenschaftliches Meisterwerk der spaten Renaissance Mathematische Semesterberichte Band 50 2003 S 47 a b Der Wort Teil Gleichung bedeutete im Mittelalter Korrektur Siehe N Dershowitz E M Reingold Calendrical Calculations Cambridge University Press 2008 ISBN 978 0 521 70238 6 Seite 182 a b Friedrich Karl Ginzel Handbuch der mathematischen und technischen Chronologie Band 3 Zeitrechnung der Makedonier Kleinasier und Syrer der Germanen und Kelten des Mittelalters der Byzantiner und Russen Armenier Kopten Abessinier Zeitrechnung der neueren Zeit sowie Nachtrage zu den drei Banden Hinrichs Leipzig 1914 Band 3 1914 S 257 266 Verringerung der Epakte bei Anwendung der Sonnengleichung in b Christophorus Clavius Romani Calendarii A Gregorio XIII P M Restitvti Explicatio Explicatio 1612 S 132 133 155 Christophorus Clavius Romani Calendarii A Gregorio XIII P M Restitvti Explicatio Explicatio Abgerufen am 28 Januar 2018 Latein Gregorian Reform of the Calendar In G V Coyne M A Hoskin O Pedersen Hrsg Proceedings of the Vatican Conference to Commemorate its 400th Anniversary 1582 1982 1983 Dieser 400 Jahre lange Zirkel ist schon ganzzahlig im zusatzlichen Mondzirkel enthalten Physikalisch Technische Bundesanstalt Wann ist Ostern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterzyklus amp oldid 213766005