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Die Company of Merchants Trading to Guinea englisch fur Gesellschaft der Kaufleute die in Guinea Handel treiben war eine englische Handelskompanie die von November 1631 bis Ende 1651 bestand und mit einem koniglichen Monopolpatent fur den englischen Handel an der westafrikanischen Kuste sudlich der Senegal Mundung ausgestattet gewesen war Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Vorstoss an die Goldkuste 3 Anfangsschwierigkeiten 4 Westafrikahandel und Englischer Burgerkrieg 5 Schwedische Konkurrenz 6 Ende und Neuanfang 7 Fussnoten 8 QuellenGrundung BearbeitenDie Company of Merchants Trading to Guinea trat die Nachfolge der Company of Adventurers of London trading in Gynney and Bynney an mit der sich ein gewinnbringender Afrikahandel seit 1628 nicht mehr realisieren liess aufgrund der mangelnden Investitionsbereitschaft vieler ihrer damaligen Mitglieder sowie deren Doppelrolle als Company Handler und Schleichhandler So war es auch kein Geringerer als Nicholas Crispe selbst welcher dem englischen Konig die Bildung einer neuen Handelskompanie vorschlug Nicholas Crispe war in der alten Company spatestens jedoch nach 1628 zur dominierenden Person aufgestiegen und praktisch waren seitdem fast alle der noch wenigen Company Unternehmungen uber ihn finanziert worden Zudem gelangte der lukrative Rotholzhandel von der Sierra Leone Kuste in dieser Zeit fast ausschliesslich in seinen Privatbesitz Die Company wurde in dieser Zeit ohnehin nur noch Crispe s Company genannt Vorrangiges Ziel Crispes hinsichtlich der neuen Company bestand in der Herstellung einer englischen Beteiligung am westafrikanischen Goldhandel Hierzu musste man jedoch an solche Kustenbereiche vorstossen an denen Gold eingehandelt werden konnte Dies war in erster Linie die westafrikanische Goldkuste Naturlich waren englische Handler in den vorhergehenden 80 Jahren immer wieder an der Goldkuste aufgetaucht und hatten hier Gold eingehandelt aber Nicholas Crispe verlieh nun der Angelegenheit eine neue Qualitat indem er den Bedarf fur eine standige englische Niederlassung mit vor Ort wohnenden Handlern erkannte und von welcher aus man freien Zugang zum Goldhandel haben musste Ein solches Unternehmen erforderte jedoch einen anfanglich sehr hohen Kapitalbedarf der mit der alten Gesellschaft nicht zu realisieren war Allerdings erschien der Zeitpunkt fur die erfolgreiche Realisierung eines solchen Projektes als ausserst gunstig was hauptsachlich dem Umstand zu danken war dass die Portugiesen Spanier nicht mehr stark genug waren und die gerade auf die Goldkuste vordringenden Hollander noch nicht stark genug waren um ein Fussfassen der Englander auf diesem Kustenabschnitt mittels militarischer Gewalt vereiteln zu konnen Zudem bekampften sich die Portugiesen und Hollander auf der Goldkuste gegenseitig auf das Bitterste Die letzten Endes ausschlaggebende Anregung in Richtung eines Einstiegs in den westafrikanischen Goldhandel hatte Nicholas Crispe bei einer zufalligen Begegnung mit dem Hollander Arent de Groot bekommen Das angestrebte Projekt uberzeugte auch Konig Charles I von England der schliesslich einem Freibriefentzug der alten und der Bildung einer neuen Gesellschaft fur den Handel in Westafrika zustimmte Grundungsmitglieder der neuen Gesellschaft waren Nicholas Crispe seine alten Weggefahrten und Widersacher Humphrey Slanley und William Clobery sowie Sir Richard Young Sir Kenelm Digby und George Kirke Kurz danach wurden auch John Wood Samuel Crispe und Abraham Chamberlain als neue Mitglieder aufgenommen Das von Charles I fur die neue Gesellschaft ausgestellte Monopolprivileg war auf 31 Jahre festgesetzt und beschrankte den Handel nicht mehr nur auf Gynney and Bynney wie bei der zuvorigen Gesellschaft sondern bezog sich nun auf die gesamte Westkuste von Afrika sudlich der Senegal Mundung Als Hauptartikel der das vorrangige Ziel der wirtschaftlichen Aktivitat sein sollte ist ausdrucklich Gold genannt und zwar mit der Auflage der Erbringung von mindestens 10 000 Pfund 1 in Gold innerhalb der 31 Geltungsjahre Jedoch war auch der Handel mit anderen Waren nicht untersagt In dieser Beziehung schenkte man naturlich dem lukrativen Rotholzhandel von der Sierra Leone Kuste weiterhin seine Aufmerksamkeit aber auch Elfenbein wurde bei Gelegenheit in grosseren Quantitaten erwartet daneben Tierhaute und Felle Wachs Kautschuk und vor allem Pfeffer Sklaven obwohl diese in den Patenten nicht ausdrucklich genannt werden aber von denen man wusste dass sie eine zunehmende Bedeutung gewannen wurden ebenfalls ins Auge gefasst Des Weiteren sollte obwohl ebenfalls nicht im Patent erwahnt der Zuckerhandel von Sao Tome ins Blickvisier genommen werden als Garant fur den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens im Falle dass an der Festlandkuste aus welchen Grunden auch immer nicht genug Handelsguter zu bekommen waren 2 Als ein sehr grosses Problem im Vorfeld einer ersten Expedition an die Goldkuste erwies sich die personelle Besetzung fur die angestrebte Niederlassung sowie fur den Aufbau des Goldhandels mangelte es doch vor allem an Leuten mit Fach und Sachkenntnissen im Goldhandel von dem die Englander ohnehin nur sehr wenig wussten Eine Losung hierfur sah Crispe in Arent de Groot der bereits auf seine Einladung hin in England weilte und auf seine diesbezugliche Order wartete Dieser war zuvor als Handler im Auftrag der Niederlandischen Westindien Company im Goldhandel auf der Goldkuste tatig gewesen war aber mit seinen Kollegen in Streit geraten und trachte nun aus Rachegrunden an die Goldkuste zuruckkehren zu konnen Zudem hatte de Groot hinreichende Kenntnisse und Erfahrungen bezuglich des hiesigen Goldhandels Es war ein fur beide Seiten lohnendes Geschaft denn auch Crispe erschien die Bekanntschaft mit de Groot ein als Geschenk Gottes denn ohne ihn ware eine Fachkraft die zudem noch Erfahrungen auf der Goldkuste besass nur sehr schwer zu bekommen gewesen Vorstoss an die Goldkuste BearbeitenNaturlich war sich Crispe der damaligen Machtverteilung auf der Goldkuste voll bewusst Die Portugiesen konnten sich nur noch in Elmina behaupten wahrend sowohl westlich als auch ostlich davon die Hollander sassen und das auf einem Kustenabschnitt von Kommendah bis Accra aufgrund von Vertragen die man mit den Herrschern der Kustenreiche abgeschlossen hatte Anscheinend hatten die Hollander jedoch keinen Vertrag mit dem Konig von Agona machen konnen und dies war auch der Grund warum Nicholas Crispe der die erste Expedition an die Goldkuste selbst begleitete das zu Agona gehorige Wiampa das spatere Winneba als ersten Anlaufpunkt auswahlte Anfang 1632 gingen die Englander hier an Land und nahmen zunachst Kontakt mit dem Konig von Agona auf Der Konig war den Englandern wohlgesinnt und gestattete ihnen per Vertrag die Errichtung einer Faktorei mit deren Erbauung umgehend begonnen wurde Jedoch konnte aus Winneba nicht sehr viel Gold erwartet werden und sehr schnell wurde klar dass ein Fussfassen auf der Goldkuste nur moglich sein wurde unter Herausforderung der Hollander und diese sei es zum Preis des Sieges oder des Untergangs in deren eigenen Machtzentrum anzugreifen Auch in dieser Hinsicht erwiesen sich die Dienste eines Arent de Groot als ausserst hilfreich Diesem gelang es in der Tat im August 1632 trotz massiver hollandischer Proteste und Behinderungen mit Ambro einem der wichtigsten Fanti Hauptlinge 3 einen Vertrag zu schliessen Darin bewilligte Ambro den Englandern ein Handelsrecht im gesamten Fanti Land und gestattete es ihnen Faktoreien zu errichten bei Kormantin das heutige Saltpond Adja 4 und Anomabo sowie auf allen Kustenabschnitten die unter Gerichtsbarkeit der Fanti Nation stunden Die Englander begannen daraufhin mit der Errichtung einer Faktorei in Kormantin welche sie zu ihrem Hauptquartier machten und einer weiteren in Ekki Tekki das spatere Kommendah wobei Letztere allerdings bereits im darauffolgenden Jahr 1633 wieder aufgegeben wurde Ende 1636 zeigte sich ein erster Erfolg als eines der Schiffe 4 Hundredweights 5 Gold mitbrachte was der Company einen Profit von ungefahr 30 000 einbrachte In den Jahren 1636 bis 1644 brachten die Schiffe der Company schatzungsweise Gold im Werte von 500 000 nach England was zusatzlich noch durch Zucker aus Sao Tome erganzt wurde 6 Anfangsschwierigkeiten BearbeitenIm Jahre 1638 begann man mit dem Bau eines kleinen befestigten Fortes bei Kormantin um die dortige Faktorei vor den Hollandern zu schutzen Jedoch verliefen die Bauaktivitaten aufgrund unambitionierter Entwurfe nur ausserst langsam und selbst nach acht Jahren waren sie im Jahre 1646 noch nicht beendet gewesen Das jedoch weitaus grossere Problem mit dem die Gesellschaft in den 1630ern zu kampfen hatte war es mit den standigen Bankrotten ihrer Mitglieder klarzukommen und sich daneben uber die Liquidation jener Schulden zu einigen die einst durch die Verweigerer von 1628 entstanden waren Die Glaubiger hatten nach einer gewissen Druckphase die Schuldenangelegenheit erneut vor Gericht gebracht und dies zu einem Zeitpunkt als noch 945 Restschuld ausstanden Der Privy Council entschied daraufhin in einem Urteil vom 1 Juli 1637 dass der ausstehende Betrag durch die Company aufgebracht werden solle und zwar mittels einer speziellen Abgabe ihrer Mitglieder auf alle Rotholz und Elfenbeinimporte Ein weiteres bedeutendes Problem fur die Company war der nach wie vor bluhende Schleichhandel 7 8 Dennoch war der Handel in Westafrika fur die Company in jenen Jahren immens profitabel und dies trotz der gewaltigen Aufwendungen fur Forts und Faktoreien die zu grossen Teilen von Nicholas Crispe selbst finanziert worden waren Nicholas Crispe wird spater behaupten dass er in diesen Jahren ca eine halbe Million Pfund Sterling 9 in Gold aus Westafrika nach England eingefuhrt habe und dass ein Handel auf dieser Grundlage der Nation funfzig oder sechzigtausend Pfund pro Jahr einbringen wurde Auch wenn diese Angaben sicherlich ubertrieben sind 10 so zeigen sie dennoch dass die Profite aus dem westafrikanischen Goldhandel wenn dieser storungsfrei lief enorm waren Aufgrund seiner royalistischen Sympathien gegenuber Konig Charles I wurde Nicholas Crispe von diesem 1640 in den Ritterstand erhoben Etwas spater bestatigte ihm der Konig sein afrikanisches Monopolpatent fur weitere 20 Jahre Westafrikahandel und Englischer Burgerkrieg BearbeitenIm Zuge des sich in England immer mehr zuspitzenden Konfliktes der 1642 in den offenen Ausbruch des Englischen Burgerkrieges uberging wurde Sir Nicholas Crispe im Februar 1641 wegen royalistischen Verhaltens und zudem als Monopolist aus dem englischen Parlament ausgestossen Schliesslich wurde er von einem Schlichtungsausschuss des Parlaments aufgefordert die koniglichen Monopolpatente fur den Westafrikahandel an das Unterhaus herauszugeben Nicholas Crispe musste aus London fliehen und begab sich an die Seite von Konig Charles I Das in seinem Haus aufgefundene ungemunzte Gold im Wert von 5000 wurde beschlagnahmt Obwohl wahrend dieser Zeit des Burgerkrieges alle englischen maritimen Aktivitaten streng durch das Parlament kontrolliert wurden gingen die Afrikafahrten der Company weiter Dies war allerdings mehr dem Umstand zu verdanken dass seitens von Konig Charles I ein Geschwader von 15 Kriegsschiffen ausgesandt worden war welches den Auftrag hatte Crispes Afrikahandel zu schutzen Im Jahre 1640 befindet sich auch Arent de Groot erneut im Auftrage der Company auf der Goldkuste Ihm gelingt es auch diesmal wieder unter dem wutenden Protest der Hollander Vertrage mit einheimischen Herrschern zu schliessen und die Briten bei Egya Anomabo Anashan und Takoradi unter Verdrangung der Hollander zu etablieren wo wie er behauptete die einheimischen Herrscher den Englandern die alleinigen Handelsrechte zuerkannt hatten Noch im gleichen Jahre beginnen die Englander mit der Errichtung einer Faktorei in Takoradi Die Hollander waren sehr erbost daruber und beklagten sich bitter bei ihrer Heimatregierung dass ihr Handel auf der Goldkuste immer mehr rucklaufig sei wahrend andere Nationen gemeint sind die Englander immer mehr Profit machten Insbesondere uber den Verrat ihres Landsmannes Arent de Groot war man sehr erbost Im Jahre 1643 beschliesst das Parlament in London den Goldnachschub fur den Konig und seine Anhanger zu unterbinden Die Folge war dass die Company in eine ernsthafte Krise geriet So wurde bspw eines der Crispe Schiffe von Parlamentsleuten gekapert Hinzu kam dass rivalisierende Interlooper und vor allem die hollandische Konkurrenz enormen Aufwind bekamen Besonders die Hollander waren jederzeit zu Unternehmungen bereit um den britischen Goldhandel zu schwachen bzw ganzlich zu verhindern Auch fiel ein anderes der Crispe Schiffe vollbeladen auf dem Ruckweg von Afrika Piraten in die Hande Das Jahr 1643 endete fur Crispes Company mit einem Verlust von ca 20 000 Die Schulden hauften sich und das Geschaftsjahr 1644 begann fur die Company mit real vorhandenen Passiva Verbindlichkeiten u a von 10 000 dem an real vorhandenen Aktiva Einlagen Forderungen usw von nur 405 gegenuberstanden Zudem waren 5000 von einem Schiff Crispes durch das Marine Komitee geborgt worden und ca 2000 waren im Voraus an Kunden ausbezahlt worden usw Dies fuhrte dazu dass die Finanzierung eines Westafrika Handels von Seiten der Company kaum noch moglich war und wahrscheinlich im Laufe des Jahres 1644 fast ganzlich eingestellt wurde Dies belegen Berichte vom Dezember 1644 von Offiziellen der Niederlandischen Westindien Kompanie auf der Goldkuste an die niederlandische Regierung in denen mitgeteilt wird dass die Englander die Goldkuste nun fast ganzlich verlassen hatten Auch die kleine Faktorei bei Takoradi sei wieder aufgegeben worden und der lokale Herrscher von Kormantin habe die Hollander dazu eingeladen bei ihm eine Loge zu errichten Letzteres sei naturlich umgehend in Angriff genommen worden Zu Beginn des Jahres 1644 besass Sir Nicholas Crispe noch die Halfte aller Company Anteile wahrend sein Bruder Samuel Crispe ein Viertel des Gesamtvolumens besass und John Wood den Rest kontrollierte Die Anteile der Crispe Bruder wurden jedoch 1644 vom Parlament konfisziert mit der Begrundung Nicholas Crispe wurde dem Staat noch 16 000 schulden Die Geschaftsfuhrung der Company ging in dieser Zeit auf John Wood uber Wood versuchte zunachst den Westafrikahandel erneut zu beleben Die Hollander auf der Goldkuste berichten im Dezember 1645 an ihre Heimatregierung dass die Englander in Kormantin wieder vor Ort seien und die Instandsetzung ihres ehemaligen Fortes mit festen Willen wieder aufgenommen hatten Daneben unternahm man im Zeitraum 1645 1650 mehrere Versuche neue Faktoreien auf der Goldkuste zu errichten bzw wiederzubeleben vornehmlich bei Takoradi Egya Accra am Cabo Corso und bei Winnebah aber keiner dieser Aktionen war erfolgreich aufgrund mangelnder Kooperationsbereitschaft der jeweiligen einheimischen Autoritaten Als im Jahre 1650 die Handler der englischen Company in die Heimat berichteten dass sie jetzt an der Goldkuste 16 Faktoreien hatten war dies eine masslose Ubertreibung denn die meisten Faktoreien welche man ohnehin ohne Zustimmung der lokalen Herrscher zu errichten begann wurde bereits zu Beginn ihrer Erbauungsphase von den Einheimischen wieder zerstort Trotz aller Anstrengungen der Englander kam kein gewinnbringender Handel in dieser Zeit auf der Goldkuste zustande Als am 31 Januar 1649 Konig Charles I hingerichtet wurde bestand die Geschaftsfuhrung der Company aus John Wood Mauriel Thompson Rowland Wilson 11 sowie Thomas Walter Mit dem Beginn des Geschaftsjahres 1650 wird die Company zwar noch offiziell unter dem Vorsitz von Nicholas Crispe gefuhrt aber es wird in diesem Zusammenhang ausdrucklich erwahnt dass die Empfanger der Originalpatente von 1631 alle ihre Interessen zugunsten von John Wood und seinen Partnern aufgegeben hatten Schwedische Konkurrenz BearbeitenAnfang 1650 traf Thomas Crispe 12 auf der Goldkuste ein Er hatte die Position eines Chief Factor und konzentrierte seine hauptsachliche Aktivitat auf ein englisches Fussfassen am Cabo Corso 13 Hier hatte man bereits 1647 mit dem Bau einer Faktorei begonnen gehabt allerdings genau gegenuber einer bereits existierenden hollandischen Faktorei Ende 1647 wurden die Englander und kurz darauf Anfang 1648 auch die Hollander jedoch von den Einheimischen gezwungen diesen Platz wieder zu verlassen nbsp Der schwedische Kommissar Neumann und Konig Bredewa von Fetu in Degou das heutige Cape Coast im Jahre 1648 Als im Jahre 1648 zufallig ein schwedisches Schiff am Cabo Corso ankert um hier Handel zu treiben erhalten die Schweden vom Konig von Fetu die Einladung zum Bau einer standigen schwedischen Faktorei Man unterzeichnet einen entsprechenden Vertrag In Schweden ist man begeistert Sofort wird eine schwedische Monopolgesellschaft fur den Afrikahandel gegrundet und Konigin Kristina von Schweden lasst umgehend eine Expedition ausrusten welche an die Goldkuste segeln soll um das Projekt einer schwedischen Niederlassung in Westafrika in die Tat umzusetzen Die schwedische Expedition welche unter der Fuhrung des aus Finnland stammenden Heinrich Carloff steht trifft 1650 am Cabo Corso ein Thomas Crispe hatte jedoch bereits im Vorfeld von der Carloffschen Expedition und deren bevorstehender Ankunft erfahren und war gewillt das schwedische Unternehmen mit allen Mitteln zu verhindern Er sandte seinen Gefolgsmann John Buckle zu den Fetus wo er von Henrico dem Cousin Erbfolger und Hauptagenten des Konigs von Fetu empfangen wurde Gegen Geschenke und Zahlungen welche einen Gegenwert von 64 Pfund Sterling ausmachten erhielt er von diesem am Cabo Corso ein betrachtliches Stuck Land zugewiesen um dort eine englische Faktorei errichten zu konnen Dieses Stuck Land so werden die Englander spater behaupten umfasste auch jenes Stuck Land auf dem das spatere Fort Carolusburg erbaut wurde Den gleichen Anspruch erhob man auch spater auf das Gelande auf dem das Fort Frederiksborg errichtet wurde sowie auch auf den Kustenabschnitt zwischen den beiden Fortressen Obwohl die Rechtmassigkeit der englischen Anspruche stark bezweifelt werden kann liess dennoch Thomas Crispe durch Fetu Offizielle uberall verbreiten dass ihm die Besitzrechte fur all dieses Land ubertragen worden seien Vier Tage spater trifft Carloff ein Er wird vom Konig von Fetu empfangen und nach zahlreichen Geschenken an den Konig wird es ihm gestattet entsprechend der Ubereinkunft von 1648 mit dem Bau einer Faktorei zu beginnen Die Englander protestierten dagegen in scharfster Form aber es half nichts Dennoch wurde es auch ihnen gestattet in unmittelbarer Nachbarschaft zur schwedischen auch eine englische Faktorei zu erbauen Eine Art Wettrennen begann aber die Schweden waren als erste mit der Erbauung fertig Dagegen hatten aber die Englander mit einem Landstrich hinter dem eigentlichen Kap den besseren Standort Am 28 Mai 1650 kam es zu einer denkwurdigen Ubereinkunft Sowohl die Schweden als auch die Englander unterzeichneten einen Vertrag mit dem Konig von Fetu welcher beinhaltet dass den Schweden das alleinige Handelsrecht zugestanden werde und die Englander ohne schwedische Erlaubnis nicht langer als sechs Monate vor Ort verweilen durfen Die wutenden Proteste der Englander erwirkten dabei jedoch eine Verlangerung des Bleiberechts bis September 1652 Im September 1652 kam es dann zur Eskalation die Einheimischen entrissen den Englandern ihre Faktorei vertrieben die englischen Bediensteten und ubergaben die Anlage den Schweden welche sie daraufhin zerstorten und an derselben Stelle damit begannen ein Fort zu errichten das spatere Fort Carolusburg Dennoch erbarmte man sich der Englander und gestattete es ihnen an anderer Stelle eine kleine englische Faktorei weiterzufuhren und bewilligte ihnen daneben ein Handelsrecht fur mindestens den nachsten 35 Jahren Diese Bewilligung war auch das spatere Hauptargument der Englander um die hiesige englische Prasenz am Cabo Corso zu rechtfertigen und englische Besitzanspruche zu verteidigen Ende und Neuanfang BearbeitenIm Jahre 1651 schatzte das Committee of Trade des englischen Parlaments ein dass der Guinea Handel in einem katastrophalen Zustand sei Aufgrund der hohen Kosten fur den Bau und die Instandhaltung ihrer Faktoreien auf der Goldkuste habe die Company bislang mehr als 100 000 Verlust gemacht und auch die Konkurrenz der Hollander aber auch die englischen Interlooper wurde der Company grossen Schaden zufugen Der wohl Bedeutendste unter den englischen Interlooper war ein gewisser Samuel Vassal Im Vorfeld dessen war der besagte Samuel Vassal schon einmal von der Company vor dem englischen Staatsrat Council of State angeklagt worden wegen des Erhebens von unberechtigten Anspruchen fur sich selbst und vor allem dafur dass er sich eine Konzession fur den Afrikahandel durch eine unzulassige Beeinflussung besorgt habe Letzteres wurde allerdings auch bestimmten Mitgliedern der Company vorgeworfen die jedoch einen solchen Vorwurf aufs Heftigste bestritten Nach eingehender Untersuchung der Rechtslage ubergab schliesslich der Council of State den Fall an das Committee of Trade zur naheren Begutachtung und Entscheidung Nach entsprechender Anhorung der Parteien legte das Committee of Trade noch im Jahre 1651 seinen Bericht vor Man empfahl abschliessend dass trotz der vielen Schwierigkeiten im Afrikahandel das konigliche Monopol dennoch aufrechterhalten werden solle Daraufhin bestatigte man das Monopol fur die Company fur weitere 14 Jahre die allerdings hierfur einen neuen Namen erhielt Company of London Merchants Fussnoten Bearbeiten Dies waren zum damaligen Zeitpunkt 4530 5300 kg die Zahlenwerte zur Umrechnung variieren je nach Autor Das Londoner Pfund definierte sich im 17 Jahrhundert gemass 1 Englisches Pfund zu London 81 5 Teile von 100 altromischen Pondus Zedlers Universallexikon 1732 1754 Sao Tome war damals im lusospanischen Besitz Der Grund dass hier Englander zu jener Zeit Handel treiben durften sofern sie sich an gewisse Tabu Regeln hielten lag in jener angloportugiesischen Allianz begrundet welche mit dem Vertrag zu Windsor im Jahre 1386 ratifiziert worden war Der Vertrag geht auf die Unterstutzung zuruck die einst der portugiesische Konig durch uberwiegend englische Kreuzfahrer erfahren hat als diese auf ihrer Fahrt ins Morgenland einen Zwischenstopp in Portugal eingelegt hatten Diese englisch portugiesische Allianz ist im Grunde genommen auch heute noch gultig und stellt den weltweit altesten heute noch gultigen Allianzvertrag der Welt dar In der Literatur wird Ambro haufig als Konig der Fanti bezeichnet aber dass die Fanti Nation damals ein geeintes Konigreich gebildet hat ist eine fehlerhafte Interpretation De Groot hat selber uber diese Verhandlungen einen Bericht hinterlassen in dem er Braffo als Titel fur Ambro erwahnt Der Braffo ist bei den Fantis allerdings nur der militarische Oberbefehlshaber im Kriegsfall das heutige Egya bei 5 11 N 1 6 W 5 1833333333333 1 1 Zur damaligen Zeit entsprachen 4 cwt l 203 2092 kg Umrechnung gemass McCusker der fur England und Irland fur die Regierungszeit von Jacob I als Konig von England und Schottland ein Aquivalent von 1 long hundedweight englischer Zentner cwt l 4 Quarters a 28 Pounds 112 Pfund 50 8023 kg angibt Mit der Zuckererganzung aus Sao Tome war es ab 1641 vorbei als die Hollander die Insel eroberten Ein Schleichhandler ist ein Kapitan oder dessen Auftraggeber der in einem staatlich geschutzten Konzessionsgebiet im eigenen Namen und auf eigene Rechnung Handel trieb ohne dafur vom Konzessionsinhaber eine Genehmigung zu besitzen deutsche historische Bezeichnung Lordentrager danisch niederlandisch Lorrendreyer englisch interlooper franzosisch entreloope Nicholas Crispe klagte in diesem Zusammenhang im November 1637 zusammen mit Slaney und Clobery sogar einen seiner eigenen Verwandten John Crispe vor Gericht an eine Interlooper Reise nach Westafrika zum Zwecke des Sklavenhandels und zu seinem Schaden vorbereitet zu haben Der Beklagte bestritt dies unter der Beteuerung dass die Berberei sein Ziel gewesen sei Unter der Berberei verstand man zur damaligen Zeit die afrikanischen Gegenden nordlich der Senegal Mundung und westlich von Agypten Die hiesigen englischen Handelsrechte gingen auf die ersten Vorstosse von Englandern auf den afrikanischen Kontinent zuruck und stellten gegenuber der ubrigen westafrikanischen Kuste ein eigenes Konzessionsgebiet dar Das Urteil gab allerdings der Company recht und verbot John Crispe jegliche Reisen nach Westafrika solange es ihm nicht ausdrucklich gestattet werde Eine ahnliche Anklage mussten 1638 auch Oliver Clobery wahrscheinlich ein enger Verwandter von William Clobery sowie Maurice Thompson uber sich ergehen lassen Allerdings wurde es ihnen per Urteil gestattet auch weiterhin nach Westafrika zu fahren zu durfen Das Pfund Sterling war im damaligen England eine fiktive Rechnungsmunze Banco Munze im Wert von 1 Pfund 16 Unzen Sterling Silber 22 karatiges Silber 22 Teile Silber 2 Teile Kupfer mit der Unterteilung 1 Pfund Sterling 20 Schillinge s jeder zu 12 Denari d Penny d h 240 Denari entsprachen im Wert exakt dem Wert den 22 24 Pfund Feinsilber verkorperten Diese Festlegung bestand seit 1489 Erst im 19 Jahrhundert tauchten Papiernoten mit Aufdruck Pfund Sterling als Umlaufwahrung auf Als Wertumrechnung von Gold zu Silbergeld in England nennt Zedlers Universallexikon 1735 1 Unze Gold 3 14 s 2 d Crispe machte diese Ausserung 1661 in einem Moment einer tiefen personlichen Krise Seine Tochter war mit dem Bruder von Sir Nicholas Crispe Tobias Crispe verheiratet wahrscheinlich ein Cousin von Nicholas Crispe Das Cabo Corso der Portugiesen zu deutsch das Kap Corse Heute befindet sich hier die Stadt Cape Coast Der Flaggenmast des Fortes Carolusburg eigentlich Karlsborg dem spateren Cape Coast Castle befand sich exakt bei 5 5 25 N 1 12 45 W 5 0902777777778 1 2125Quellen BearbeitenJohannes Kretschmar Schwedische Handelskompanien und Kolonisationsversuche im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert In Hansische Geschichtsblatter 38 Bd 17 1911 ISSN 0073 0327 S 215 246 R Porter The Crispe Family and the African Trade in the seventeenth Century In Journal of African History 9 1 1968 ISSN 0021 8537 S 57 77 John J McCusker Les equivalents metriques des poids et mesures du commerce colonial aux XVIIe et XVIIIe siecles In Revue francaise d histoire d Outre Mer 61 224 1974 ISSN 0300 9513 S 349 365 Magnus Morner Cabo Corso pa Guldkusten In Allsvensk Samling 37 Juni 1950 ZDB ID 820523 1 S 4 7 in schwedischer Sprache Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Company of Merchants Trading to Guinea amp oldid 232697062