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Community Memory CM war die erste offentliche computergestutzte Mailbox Sie wurde 1973 in Berkeley eingerichtet und nutzte ein SDS 940 Timesharing System in San Francisco das uber eine 110 Baud Verbindung mit einem Fernschreiber in einem Plattenladen in Berkeley verbunden war Von dort konnten Einzelpersonen Nachrichten suchen lesen und eingeben Community Memory Terminal vor dem Schwarzen Brett bei Leopold s Records Berkeley CA 1973 Ursprunglich als Informations und Ressourcennetzwerk gedacht das eine Vielzahl von gegenkulturellen Wirtschafts Bildungs und Sozialorganisationen miteinander und mit der Offentlichkeit verband wurde das Community Memory bald zu einem Informationsflohmarkt indem es uber offentliche Computerterminals einen unvermittelten Zwei Wege Zugang zu Nachrichtendatenbanken ermoglichte Sobald das System verfugbar war zeigte die Nutzung aus dass es sich um ein allgemeines Kommunikationsmedium handelte das fur Kunst Literatur Journalismus Handel und Soziales verwendet werden konnte 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leute 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeute Bearbeiten nbsp Homebrew Computer Club Mitglieder John T Draper Captain Crunch Lee Felsenstein Roger MelenCommunity Memory wurde von Lee Felsenstein Efrem Lipkin Ken Colstad Jude Milhon und Mark Szpakowski unter dem Namen The Community Memory Project im Rahmen des Resource One Computer Center bei Project One in San Francisco entwickelt 3 Diese Gruppe von computererfahrenen Freunden und Partnern wollte ein einfaches System schaffen das als Informationsquelle fur die Gemeinschaft dienen sollte 4 Felsenstein kummerte sich um die Hardware Lipkin um die Software und Szpakowski um die Benutzeroberflache und die Verwaltung der Informationen Community Memory war in seiner ersten Phase 1973 1975 ein Experiment um herauszufinden wie die Menschen auf die Verwendung eines Computers zum Informationsaustausch reagieren wurden Zu dieser Zeit hatten nur wenige Menschen direkten Kontakt mit Computern CM war als Instrument zur Starkung der Gemeinschaft in Berkeley gedacht In ihrer Broschure heisst es Starke freie nicht hierarchische Kommunikationskanale ob per Computer und Modem Stift und Tinte Telefon oder von Angesicht zu Angesicht sind die vorderste Front wenn es darum geht unsere Gemeinschaften zuruckzuerobern und neu zu beleben 2 Die Schopfer und Grunder von Community Memory teilten die Werte der nordkalifornischen Gegenkultur der 1960er Jahre zu denen auch die Ausubung der freien Meinungsausserung und die Antikriegsbewegung gehorten Sie waren auch Befurworter einer okologischen kostengunstigen dezentralen und benutzerfreundlichen Technologie 5 CM war ab Juli 1974 unter der Leitung von Andrew Clement in Vancouver vertreten Eine zweite Version von Community Memory die auf die Schaffung eines globalen Informationsnetzes abzielte entstand in den spateren siebziger Jahren Ihre Hauptakteure waren Efrem Lipkin und Ken Colstad In seinem Buch Hackers Heroes of the Computer Revolution beschreibt Steven Levy wie die Grunder von Community Memory die Organisation ins Leben riefen 6 Einige der Grunder waren am Homebrew Computer Club beteiligt einer Organisation der ein grosser Einfluss auf die Entwicklung des Personal Computers zugeschrieben wird Geschichte Bearbeiten nbsp Nutzungsbeispiel mit den Kommandos FIND AND BRIEF PRINT nbsp Fernschreiber vom Typ Teletype Modell 33 ASR nbsp Community Memory Terminal im Computer History MuseumDas erste Terminal war ein ASR 33 Teletype das uber ein akustisch gekoppeltes Modem mit 10 Zeichen pro Sekunde per Telefon mit dem SDS 940 Computer verbunden war Es befand sich am oberen Ende der Treppe die zu Leopold s Records in Berkeley fuhrte direkt neben einem stark frequentierten konventionellen Schwarzen Brett Die Teletype Maschine war laut daher wurde sie in einem Pappkarton untergebracht mit einer durchsichtigen Plastikabdeckung damit man sehen konnte was ausgedruckt wurde und mit Lochern fur die Hande beim Tippen Dies war das erste Mal dass viele Personen die kein wissenschaftliches Fach studierten die Moglichkeit hatten einen Computer zu benutzen 7 4 3 Uber der modifizierten Tastatur waren kurze Anleitungen angebracht die zeigten wie man eine Nachricht an den Grossrechner schickte wie man sie mit Stichwortern versah um sie durchsuchbar zu machen und wie man diese Stichworte suchte um Nachrichten von anderen zu finden 4 Um ein Community Memory Terminal zu benutzen gab der Benutzer den Befehl ADD ein gefolgt vom Text des Eintrags und dann von den Stichwortern unter denen er sie den Eintrag verschlagwortet haben wollte Um nach einem Artikel zu suchen tippte der Benutzer den Befehl FIND gefolgt von einer logischen Struktur von Stichwortern die mit AND OR und NOT verknupft sind 8 Daneben sass ein CM Assistent der die Aufmerksamkeit der Benutzer auf sich zog und sie ermutigte Nachrichten hinzuzufugen und zu suchen Fur die Finanzierung des Projekts wahlte Community Memory eine kreative Methode Sie stellten den Nutzern munzbetriebene Terminals zur Verfugung die kostenlos gelesen werden konnten um jedoch eine Meinung zu veroffentlichen mussten die Nutzer funfundzwanzig Cent oder einen Dollar zahlen um ein neues Forum zu eroffnen 9 Der Plattenladen und sein Schwarzes Brett brachten Schlagzeuger auf der Suche nach Fusion Gitarristen Brotchenliebhaber auf der Suche nach Quellen und die ersten Dichter des Mediums zusammen insbesondere einen der unter dem Pseudonym Dr Benway auftrat die erste Netzpersonlichkeit 7 In regelmassigen Abstanden wurden Verzeichnisse mit neu hinzugefugten Artikeln oder musikbezogenen Nachrichten ausgedruckt und dort hinterlassen An anderen Terminals suchten die Benutzer vollig Fremde auf um Fahrgemeinschaften zu bilden Lerngruppen zu organisieren Schachpartner zu finden oder sogar Tipps fur gute Restaurants weiterzugeben 8 Laut Colstad und Lipkin war die Nutzungsrate des Systems ziemlich hoch und im Verhaltnis zur Umgebung der Terminals konstant Pro Tag wurden an jedem Standort etwa funfzig Suchanfragen und zehn Erganzungen vorgenommen In Anbetracht der Dauer der einzelnen Sitzungen mit dem System entsprach dies mindestens einem Drittel der maximalen Kapazitat eines Terminals 8 Anonymitat war mit Community Memory moglich da die Benutzer weder ihren Namen angeben noch sich registrieren mussten um das System zu nutzen Alle Informationen im System wurden von der Gemeinschaft generiert was zwei Auswirkungen hatte Erstens gab es keine zentrale Verwaltung die festlegte welche Informationen im System verfugbar sind Zum anderen gab es keine Informationen von anderen Stellen 2 Der ursprungliche Berkeley Whole Earth Access Store in der Shattuck Avenue erhielt den Leopold s Records ASR 33 Teletype 7 4 3 10 Als bildschirmbasierte Terminals billiger wurden wurde eines im ursprunglichen Berkeley Whole Earth Access Stor und ein weiteres in der Mission Public Library in San Francisco aufgestellt Der Charakter der Nachrichtenbasis variierte je nach Standort 7 Die Community Memory Software wurde als Erweiterung des von Bart Berger und John M Cooney bei Resource One entwickelten ROGIRS Keyword Information Retrieval System implementiert das wiederum von Robert Shapiros MIRS Meta Information Retrieval System abgeleitet wurde Es war in QSPL geschrieben und lief auf einem SDS 940 einem fruhen Timesharing System von der Grosse von acht Kuhlschranken das ursprunglich von Douglas Engelbart in The Mother of All Demos verwendet wurde und das Resource One zur gemeinschaftlichen Nutzung geschenkt worden war Im Jahr 1974 wurde deutlich dass das Community Memory seinen Standort auf dem SDS 940 der gross leistungsschwach und unwirtschaftlich war verlassen und in ein Netzwerk modernerer Minicomputer umgewandelt werden musste Das Programm wurde im Januar 1975 eingestellt die Mitarbeiter verliessen Resource One und begannen mit der Suche nach Finanzierungsmoglichkeiten fur ein neues Projekt das die Software fur eine replizierbare und vernetzte Version von Community Memory entwickeln sollte Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Community Memory Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Matrix Community Memory In memex org Abgerufen am 31 Oktober 2021 englisch Community Memory Geschichte und Bilder Community Memory A Public Information Network ACM SIGCAS Computers and Society Artikel von Ken Colstad und Efrem Lipkin Implications of Community Memory ACM SIGCAS Computers and Society Artikel von Michael Rossman Evelyn Pine Ehemalige Director of Computer Professionals for Social Responsibility Hackers and hippies The origins of social networking 2011 BBC Artikel zum Community Memory als Teil der Geschichte von Social Networking Rosenzweig Roy Wizards Bureaucrats Warriors and Hackers Writing the History of the Internet in The American Historical Review Vol 103 No 5 Dec 1998 pp 1530 1552Einzelnachweise Bearbeiten Mark Szpakowski Guide To Using The Community Memory In Community Memory 1972 1974 Berkeley and San Francisco California Archiviert vom Original am 25 Januar 2013 abgerufen am 2 November 2010 a b c Schuler D 1994 Community networks Building a new participatory medium Communications of the ACM 37 1 38 a b c Bo Doub Community Memory Precedents in Social Media and Movements CHM In Computer History Museum 23 Februar 2016 abgerufen am 31 Oktober 2021 englisch a b c d Joyce Slaton Remembering Community Memory The Berkeley beginnings of online community In sfgate com 13 Dezember 2001 abgerufen am 31 Oktober 2021 englisch Bell D Loader B Pleace N amp Schuler D 2004 Cyberculture The key concepts New York NY Routledge Taylor amp Francis Group Steven Levy Hackers Heroes of the Computer Revolution Anchor Press Doubleday 1984 a b c d Community Memory Project 1972 74 at The WELL Flyer Seiten 3 6 a b c Colstad Ken and Efrem Lipkin Community Memory A Public Information Network ACM SIGCAS Computers and Society Volume 6 Issue 4 Winter 1975 p 7 Schuler D 1994 Community networks Building a new participatory medium Communications of the ACM 37 1 40 Andrew O Heir Patty Hearst s America What American Heiress gets wrong and right about an insane time and place In Salon com 18 August 2016 abgerufen am 9 September 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Community Memory amp oldid 236252796