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Der Codex Sangallensis 857 ist die umfangreichste komplett erhaltene deutschsprachige Epen Sammelhandschrift des 13 Jahrhunderts Sie enthalt eine der bedeutendsten Abschriften des Nibelungenlieds die als Nibelungenhandschrift B bezeichnet wird Strophen 1 22 2 Der Nibelunge not des Codex Sangallensis 857 Handschrift B Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Gestalt 3 Geschichte 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksInhalt BearbeitenWolfram von Eschenbach Parzival Nibelungenlied Nibelungenhandschrift B Nibelungenklage Der Stricker Karl der Grosse Wolfram von Eschenbach Willehalm Friedrich von Sonnenburg Sangspruchstrophen Konrad von Fussesbrunnen Kindheit Jesu Konrad von Heimesfurt Unser vrouwen hinvartGestalt Bearbeiten318 Blatter des Manuskripts liegen in der Stiftsbibliothek St Gallen funf Blatter in der Berliner Staatsbibliothek mgf 1021 und die Innenspalte eines Blattes in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe Cod K 2037 Die 318 Blatter in der Stiftsbibliothek von St Gallen wurden von sechs oder sieben verschiedenen Handen geschrieben Jedes Epos beginnt mit einer neuen Lage Vom Hauptschreiber stammen der komplette Willehalm er hat den von einem anderen Schreiber begonnen Parzival fortgesetzt und auch noch Teile des Nibelungenlieds mit erstellt Dabei verweisen Sprache und Einrichtung der verschiedenen Hande auf eine professionelle Schreibstube die sich wohl im Alpenraum befunden hat Das Scriptorium bediente sich daruber hinaus italienischer Illuminatoren worauf der kostbare Initialschmuck hindeutet Des Weiteren geht man davon aus dass das Werk nicht von Anfang an als komplette Sammlung genutzt sondern nachtraglich zusammengefugt wurde Darauf deuten Gebrauchsspuren am Anfang der einzelnen Dichtungen hin Die Blattgrosse der Sammlung betragt 310 315 215 mm wovon 255 260 165 mm beschrieben wurden Die Blatter wurden zweispaltig beschrieben Die Versgestaltung ist dabei nicht im kompletten Codex gleich sondern bei Parzival Karl der Grosse und Willehalm abgesetzt beim Nibelungenlied der dazugehorigen Klage den Sangspruchstrophen Friedrichs von Sonnenburg Kindheit Jesu und Unser vrouwen hinvart jedoch nicht Geschichte BearbeitenDie Entstehung der St Galler Sammelhandschrift 857 wird auf die Mitte des 13 Jahrhunderts datiert die Stiftsbibliothek St Gallen selbst schreibt auf ihrer Webseite sogar sehr explizit um 1260 Die Epensammlung stammt aus dem Nachlass des Schweizer Historikers und Staatsmanns Aegidius Tschudi und befindet sich seit 1768 im Besitz der Stiftsbibliothek Da sie zusammen mit der Berliner Handschrift Mgf 1062 oder auch Riedegger Handschrift um 1300 und der ebenfalls um 1300 entstandenen Donaueschinger Handschrift Furstl Furstenbergische Hofbibliothek 74 zur Sammlung der drei vollstandig erhaltenen grossen Sammlungen gehort wurde sehr bald ihr Wert fur die damals noch junge Disziplin der germanistischen Forschungen erkannt Johann Jakob Bodmer Karl Lachmann und Friedrich Heinrich von der Hagen sind unter den ersten Wissenschaftlern die sich eingehend mit der Sammlung beschaftigen Davon ausgehend basieren auch heute noch die massgeblichen Editionen des Nibelungenlieds des Parzival und des Willehalm auf diesem Codex Ausserdem diente er als Grundlage bei der Entwicklung einer normalisierten Schreibung fur das Edieren mittelhochdeutscher Texte Jungere Forschungen zeigten dann dass mit den beiden Dichtungen Kindheit Jesu von Konrad von Fussesbrunnen und Unser vrouwen hinvart von Konrad von Heimesfurt auch zwei geistliche Texte zu dem Manuskript gehoren Diese Seiten wurden jedoch zu einem unbekannten Zeitpunkt aus dem Kodex herausgelost und befinden sich heute in Bibliotheken in Berlin und Karlsruhe siehe oben Die Nibelungenhandschrift B zahlt gemeinsam mit der Hohenems Munchener Handschrift A und der Donaueschinger Nibelungenhandschrift C seit 2009 zum Unesco Weltdokumentenerbe 1 Siehe auch BearbeitenHandschriften des Nibelungenliedes und der NibelungenklageEinzelnachweise Bearbeiten Deutsche UNESCO KommissionLiteratur BearbeitenSankt Galler Nibelungenhandschrift Cod Sang 857 Parzival Nibelungenlied Klage Karl der Grosse Willehalm Digitalfaksimile hg von der Stiftsbibliothek St Gallen 2003 1 CD ROM Begleitheft von Michael Stolz Codices Electronici Sangallenses 1 Weblinks BearbeitenStiftsbibliothek St Gallen Marburger Repertorium Fragmente der Hinfahrt Mariae Karlsruhe 2037 in den Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Codex Sangallensis 857 amp oldid 234334660