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Claude de Saint Martin 23 Oktober 1729 in Seyssel Ain Frankreich 30 November 1799 in Munchen war ein geadelter Bankier Reichsgraf kurpfalzischer Unternehmer sowie Wirklicher Geheimer Rat Grabmal in der Mannheimer Heilig Geist Kirche geschaffen von Theodor Wagner Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Familienverhaltnisse 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenSein fruhes Leben liegt weitgehend im Dunkeln Laut Epitaph stammte er aus Seyssel in der Landschaft Bugey Er war nicht adelig und erschien 1764 in Mannheim Stephan von Stengel nennt ihn in seinen Denkwurdigkeiten einen gescheiterten und aus Amsterdam entwichenen Bankier sowie einen lumpigen Abenteurer Karl Theodor von Traitteur uberliefert dass man uber ihn erzahlte er sei ein getaufter Jude bzw ein verungluckter Kaufmann aus Lyon Saint Martin plante in Mannheim bzw der Kurpfalz die Einfuhrung einer gerade in Mode gekommenen staatlichen Lotterie wofur er den Minister Peter Emanuel von Zedtwitz gewinnen konnte der wiederum Kurfurst Karl Theodor dafur begeisterte Der Kurfurst finanzierte das Unternehmen erhielt den Hauptanteil am Gewinn und den Rest der Einnahmen teilten sich Zedwitz und Saint Martin Die Lotteriezentrale befand sich im Mannheimer Palais L 1 2 direkt neben der Augustiner Chorfrauen Kirche Das Glucksspiel brachte erhebliche Gewinne ein welche Kurfurst Karl Theodor hauptsachlich zur Versorgung seiner naturlichen Kinder verwandte Auch die beiden anderen Teilhaber verdienten ein Vermogen damit Claude Saint Martin avancierte zum Lotteriegeneraladministrator 1770 zum Wirklichen Geheimen Rat sowie zum Hofkammer und Kommerzienrat 1776 wurde er geadelt und 1785 in den Reichsgrafenstand erhoben 1792 erwarb er ein Gut in Mutterstadt und eines in Friesenheim 1 Claude de Saint Martin starb 1799 in Munchen man uberfuhrte ihn nach Mannheim und setzte ihn zunachst in der Kapuzinerkirche und endgultig 1802 in der Augustiner Chorfrauen Kirche bei Dort erhielt er nachtraglich ein kunstvolles Epitaph des Stuttgarter Bildhauers Theodor Wagner 1800 1880 das sich seit der Profanierung des Gotteshauses 1898 in der Mannheimer Heilig Geist Kirche befindet Familienverhaltnisse Bearbeiten nbsp Grabmal der ersten Gattin in der Heilig Geist Kirche Mannheim gefertigt von Peter Anton von VerschaffeltSaint Martin heiratete am 24 November 1769 Ursula von Verschaffelt 1749 1780 die Tochter des kurpfalzischen Hofbildhauers Peter Anton von Verschaffelt 1710 1793 Der Mannheimer Hofbibliothekar Nicolas Maillot de la Treille traute das Paar Minister Zedwitz und die Eltern der Braut fungierten als Zeugen Aus der Ehe stammten ein fruh verstorbener Sohn und die Tochter Josepha Ursula de Saint Martin welche den Freiherrn Nikolaus Casimir von Herding ehelichte fruher Generaladjutant des Kurfursten Karl Theodor spater bayerischer Kammerherr Generalleutnant und Obersthofmeister der Konigin Karoline von Bayern 2 Deren Tochter Maria Magdalena 1789 1859 verband sich 1808 mit dem Prinzen Karl Theodor von Isenburg Sohn des bayerischen Generalleutnants Friedrich Wilhelm zu Isenburg und Budingen 1730 1804 und seiner Gattin Karoline Franziska Dorothea von Parkstein 1762 1816 einer naturlichen Tochter des Kurfursten Karl Theodor 3 Nachdem Claude de Saint Martins erste Gattin Ursula geb von Verschaffelt bereits 1780 verstorben war heiratete er heimlich die Witwe des 1786 gestorbenen Ministers Peter Emanuel von Zedtwitz Magdalena geb von Herding Sie war die Schwester seines Schwiegersohns und konnte die Ehe mit Saint Martin nur heimlich schliessen da sie sonst ihre Ministergattinspension und den von ihrem verstorbenen Mann herruhrenden Titel Frau Exzellenz verloren hatte Diese Verbindung blieb ohne Nachkommen Das von Peter Anton von Verschaffelt gefertigte Grabmal fur Saint Martins erste Gattin Verschaffelts Tochter befindet sich heute ebenfalls in der Heilig Geist Kirche Mannheim Literatur BearbeitenHugo Dros Die Grabdenkmaler der Heiliggeistkirche in Mannheim in Mannheimer Geschichtsblatter 29 Jahrgang 1928 Nr 4 Spalten 75 81 online Stephan von Stengel Denkwurdigkeiten hrsg v Gunther Ebersold Schriften der Freunde Mannheims und der ehemaligen Kurpfalz Mannheimer Altertumsverein Heft 23 Palatium Verlag Mannheim 1993 ISBN 3 920671 06 6 S 91 92 107 u 153 Jahrbuch des Instituts Fur Deutsche Geschichte Band 13 1984 Seite 69 Ausschnittscan Einzelnachweise Bearbeiten Protokolle der deutschen Bundes Versammlung vom Jahre 1829 Frankfurt am Main 1829 S 573 u 574 Digitalscan Zeitung des Grossherzogtums Frankfurt Nr 286 vom 13 Oktober 1811 und Nr 291 vom 18 Oktober 1811 Digitalscans Genealogische Webseite zu Maria Magdalena von Isenburg geb von HerdingNormdaten Person GND 1058907271 lobid OGND AKS VIAF 310698614 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Saint Martin Claude deALTERNATIVNAMEN Saint Martin Claude vonKURZBESCHREIBUNG Reichsgraf Kurpfalzer Unternehmer und HofbeamterGEBURTSDATUM 23 Oktober 1729GEBURTSORT Seyssel Ain STERBEDATUM 30 November 1799STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Claude de Saint Martin amp oldid 227455764