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Der zweite Orden des hl Franziskus der Orden der Klarissen auch Arme Klarissen oder Klarissinnen genannt lateinisch Ordo Sanctae Clarae Ordenskurzel OSCl auch seraphischer Orden genannt in Frankreich auch Cordelieres wurde vom heiligen Franziskus und der heiligen Klara von Assisi 1193 1253 gegrundet Angezogen von der Predigt des heiligen Franziskus entschloss sich Klara von Favarone zu einem Leben in der Nachfolge Christi in evangelischer Armut Klarisse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNachdem Klara sich in der Nacht zum Palmsonntag 18 19 Marz 1212 in der Portiunculakapelle von Franziskus die Haare hatte abschneiden lassen und von ihm mit einem armlichen Gewand bekleidet worden war brachte Franziskus sie fur kurze Zeit in zwei Konventen der Benediktinerinnen unter Spater fand sie bei der von Franziskus wiederhergestellten Kapelle San Damiano am Rande von Assisi Unterkunft In der Zwischenzeit hatten sich ihr auch andere Frauen unter anderem ihre jungere Schwester Agnes angeschlossen Die Schwesterngemeinschaft wurde als Damianitinnen arme Frauen bei San Damiano schnell bekannt Erst nach dem Tode Klaras im Jahre 1253 wurden sie als Klarissen bezeichnet und der Orden des hl Damian wurde zum Klarissenorden Franziskus schrieb fur die Gemeinschaft deren Abtissin Klara seit 1215 war eine kurze Regel Formula vitae die strenge Klausur und vollkommene Armut nahezu ohne Besitz und Einkunfte verlangte Klara wollte wie Franziskus an dieser evangelischen Armutsforderung festhalten Rasch fand das Beispiel der Damianitinnen Nachahmung und fuhrte so zu neuen Klostergrundungen der Minoriten und Klarissen spater zur Grundung eines dritten Ordens nbsp Eingang zur Kirche San Damiano in Assisi nbsp Die hl Klara trauert um den hl Franziskus Freskenzyklus von Giotto di Bondone in der Basilika von Assisi Kardinal Hugolin von Ostia der spatere Papst Gregor IX sah in diesen Klostern ein Vorbild fur die Reform anderer Frauenkloster nahm sich ihrer an und schrieb eine eigene Regel die sich an der Benediktsregel orientierte und die Damianitinnen in das traditionelle Monchtum einordnete In den meisten Klostern die nach dem Vorbild von San Damiano entstanden waren wurde nach 1218 die Regel des Kardinal Hugolin eingefuhrt Da Klara die franziskanische Armut von Hugolin aufgegeben und die unmittelbare Zuordnung zu den Minderbrudern gefahrdet sah blieb sie selbst mit einigen wenigen Klostern darunter auch das von der sel Agnes von Bohmen in Prag gegrundete bei der Formula vitae des Franziskus 1228 gewahrte Hugolin jetzt als Papst Gregor IX Klara das Armutsprivileg Privilegium paupertatis 1247 erhielten die Schwestern von Innozenz IV eine neue Regel die sich an die Regel des heiligen Franz von 1223 hielt und die Damianitinnen somit eindeutig den Franziskanern zuordnete was ganz im Sinne Klaras war Sie protestierte jedoch dagegen dass Innozenz IV den Klostern feste Einkunfte und gemeinsamen Besitz zugestand denn damit war das Armutsprivileg ausgeschaltet Drei Jahre spater wurde die Regel des Papstes dann wieder zuruckgenommen da sich auch die Franziskaner dagegen gewehrt hatten weil sie in der seelsorgerischen Betreuung und Leitung der Schwesterngemeinschaft eine zu grosse Last sahen Klara begann dann eine eigene Regel zu verfassen und legte in ihrem Testament eindringlich ihren eigenen Bekehrungsweg und ihre franziskanische Christusnachfolge dar 1253 wurde die Regel Klaras von Papst Innozenz IV mit der Bestatigungsbulle Solet annuere bestatigt Zwei Tage spater am 11 August starb Klara Man befand sich in einer Zeit der lebhaften religiosen Frauenbewegung in der sich des Ofteren Frauen zu religiosen Gemeinschaften zusammenschlossen und so hatte sich auch der Orden Klaras trotz der inneren Unsicherheit rasch ausgebreitet Als die heilige Klara starb gab es bereits 111 Kloster 68 in Italien 21 in Spanien 14 in Frankreich 8 im Heiligen Romischen Reich gegen Ende des 14 Jahrhunderts waren es uber 400 Kloster in Europa Die Regel der Clara galt nur fur das Kloster San Damiano und so blieb in den ubrigen franziskanischen Frauenklostern Unsicherheit und Verschiedenheit Um diesen Missstand endlich beseitigen zu konnen und um eine einheitliche Ordnung zu erreichen veroffentlichte Papst Urban IV im Jahre 1263 eine neue Regel weithin nahm jene die Regel Papst Innozenz IV wieder auf und gestattete den Klostern abermals gemeinsamen Besitz und feste Einkunfte zur Existenzsicherung Das fuhrte dazu dass die Kloster die angestrebte Einheit nicht erreichten da sie sich nun in zwei Gruppen teilten Die eine folgte einer strengeren Observanz nach der Regel Klaras die andere der Urbans IV Urbanistinnen Ordo Sanctae Clarae regulae Urbani IV Ordenskurzel OSClUrb Der strengere Zweig wird nach einer Reform durch die franzosische Klarisse Colette von Corbie zu Beginn des 15 Jahrhunderts als Colettinische Klarissen oder Colet t innen lateinisch Ordo Sanctae Clarae reformationis ab Coleta Arme Klarissen Ordenskurzel OSClCol bezeichnet Nachdem sich ab 1525 der Kapuzinerorden vom Franziskanerorden abgespalten hatte bildete sich auch bei den Klarissen eine Reformbewegung die Klarissen Kapuzinerinnen OSClCap Innerhalb dieser Bewegung entstanden 1860 die Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung mit heute vier Hausern in Deutschland Heute existieren weltweit rund 1 000 Klarissenkloster In Deutschland gibt es etwa 20 Klarissenkloster unterschiedlicher Observanz 1 Der Zweig der Urbanistinnen zu dem im Mittelalter die meisten Klarissenkloster in Deutschland gehoren hat heute weltweit noch etwa 88 Kloster mit 1200 Nonnen der Zweig der Colettinnen mit etwa 60 Klostern im spanischsprachigen Raum hat knapp 800 Schwestern und die Klarissen Kapuzinerinnen SOClCap 2300 Schwestern in 157 Klostern 2 Siehe auch BearbeitenKlarissenkloster zu Klostern und KlarissenkirchenLiteratur BearbeitenLothar Hardick OFM Der Orden der hl Klara in Deutschland Hinweise zu seiner Geschichte Aus Anlass der Siebenhundertjahrfeier des Heimgangs der hl Klara In Vita Seraphica 34 Jahrgang 1953 S 49 73 jetzt auch in Dieter Berg Hrsg Spiritualitat und Geschichte Festgabe fur Lothar Hardick OFM zu seinem 80 Geburtstag Werl 1993 ISBN 3 87163 195 7 S 185 202 Ancilla Rottger Petra Gross Klarissen Geschichte und Gegenwart einer Ordensgemeinschaft Werl 1994 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klarissen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien klarissen de Foderation Caritas Pirckheimer der deutschsprachigen Klarissen Dreytagige Ubungen Staatsbibliothek Bamberg HV Msc 513 Digitalisat einer Handschrift mit geistlichen Ubungen der Klarissen aus den Bestanden der Staatsbibliothek Bamberg 18 Jahrhundert Klarissen Maria Enzersdorf Homepage des Klarissenklosters in Maria EnzersdorfEinzelnachweise Bearbeiten Klarissen In Orden online abgerufen am 13 Februar 2019 1 2 3 Normdaten Korperschaft GND 16142356 5 lobid OGND AKS LCCN n50078178 VIAF 142686435 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klarissen amp oldid 235713590