www.wikidata.de-de.nina.az
Cineastik seltener Cinephilie franzosisch Cinephilie oder Cineasmus 1 bezeichnet die leidenschaftliche Liebe zu Kino und Film ihre Anhanger werden Cineasten bzw Cinephile genannt Sie speist sich aus der Rezeption von Film und Kino Da sich Produktion Distribution und vor allem Rezeption von Filmen und die Bedeutung von Kino als kulturelle Praxis innerhalb der vergangenen Jahrzehnte gewandelt haben konnen historische und aktuelle Auspragungen unterschieden werden Inhaltsverzeichnis 1 Historische Auspragung 2 Aktuelle Auspragung 3 Literatur 3 1 Belege 3 2 OriginalzitateHistorische Auspragung BearbeitenAls Ausgangspunkt der klassischen Cineastik gilt die Kinobegeisterung im Frankreich der 1950er Jahre Die klassische Cinephilie die die Rezeption des Kinos fur die Begeisterten auf Jahrzehnte gepragt hat liebt e den Besuch der Kinemathek sie liebt e die realistische Ontologie des Aufzeichnungsbilds ebenso wie die Anmutungsqualitat der chemischen Emulsion sie liebt e die Projektion auf der Leinwand 2 Es entstand der Wunsch uber Filme zu schreiben und Vorlieben Abneigungen sowie Uberzeugungen mit anderen auszutauschen um der eigenen Leidenschaft Ausdruck zu verleihen 3 Z 1 Filmzeitschriften wurden gegrundet um Ideen zu verbreiten und Leidenschaft zu teilen 1951 grundeten Andre Bazin und Jacques Doniol Valcroze die Cahiers du cinema in der unter anderen Francois Truffaut Jean Luc Godard Jacques Rivette Luc Moullet Eric Rohmer und Claude Chabrol veroffentlichten In der modernen Phase der 1960er Jahre wechselten viele die zunachst uber Film geschrieben hatten wie zum Beispiel Godard und Rohmer selbst in die Regie In den spaten 1960ern und den 1970er Jahren stand die Cineastik im engen Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Betrachtung von Film die sich mit politischen und theoretischen Aspekten des Films auseinandersetzte Hierzu zahlte vor allem die strukturalistisch motivierte Genrekritik der feministischen Filmforschung seit Mitte der 1960er Jahre die Liebe zum Kino war nun unter anderen Namen bekannt Voyeurismus Fetischismus und Schaulust 3 Z 2 Ahnlich der klassischen war die moderne Cinephilie eng mit dem Kino als Institution und dem kinematografischen Dispositiv verbunden Tragermedium Film Vorfuhrgestalt Projektion und Rezeption Kinosaal waren bis zum Anbruch des digitalen Zeitalters grosstenteils determiniert Aktuelle Auspragung BearbeitenDie postmoderne Cineastik stellt in der digitalen Medienwelt eine andere Auseinandersetzung mit dem Film dar Durch die Digitalisierung und das Internet haben sich die materiellen und technischen Moglichkeiten des Films verandert und verschiedenste Formen und Auspragungen angenommen Ausdruck dessen ist eine Vielzahl von Tragermedien wie DVD Blu ray Festplatte oder Online Stream Auch Technik und Art der Rezeption haben sich differenziert Kinoprojektion Fernsehen Computerbildschirm Flugzeug Busfahrten sowie die soziale Anordnung der Rezeption allein mit Freunden zu Hause unterwegs auf der Terrasse am Schreibtisch im Zug Die Auflosung des reinen Kinodispositivs bindet den Film dadurch nicht mehr ans Kino als Institution weder an einen bestimmten Ort oder an Vorfuhrzeiten noch an ein spezifisches Tragermedium und lost dadurch die ursprungliche Form der Cinephilie auf Besonders die Rezeption auf individueller und privater Ebene hat dazu gefuhrt dass die Funktion von Kino als gesellschaftliche Praxis in den Hintergrund gerat Thomas Elsaesser spricht in Bezug auf die postmoderne Cinephilie jedoch eher von einer Wiedergeburt Die Cineastik hat sich selbst wiedergeboren und sich dabei ihres Korpers entledigt 3 Z 3 Literatur BearbeitenFernando Ramos Arenas Cinephilie unter der Diktatur Filmkultur in Spanien und der DDR in den 1950er und 1960er Jahren Heidelberg Metzler 2021 Jean Paul Aubert Les representations de la cinephilie Paris L Harmattan 2018 Antoine de Baecque La Cinephilie invention d un regard histoire d une culture 1944 1968 Paris Fayard 2003 Positif N 668 QUE RESTE T IL DE LA CINEPHILIE OCTOBRE 2016 Marijke de Valck und Malte Hagener Hrsg Cinephilia Movies Love and Memory Amsterdam University Press Amsterdam 2005 ISBN 978 90 5356 768 5 Belege Bearbeiten Hans J Wulff Cineast Cineasmus In Lexikon der Filmbegriffe Hrsg von Hans J Wulff und Theo Bender Ekkehard Knorer Das Internet als Kino der Zukunft a b c Thomas Elsaesser Cinephilia or the Uses of Disenchantment Seite 30 41 In Marijke de Valck Malte Hagener Hrsg Cinephilia Movies Love and Memory Amsterdam 2005Originalzitate Bearbeiten desire to write about them films which in turn required sharing one s likes dislikes and convictions with others in order to give body to one s love object the love of cinema was now called by a different name voyeurism fetishism and scopophilia Cinephilia has reincarnated itself by disembodying itself Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cineastik amp oldid 235909008