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Nils Christian Tonsberg 7 Dezember 1813 in Bergen 6 Februar 1897 in Kristiania war ein norwegischer Verleger und der Besitzer des grossten Verlages in Norwegen im 19 Jahrhundert Christian Tonsberg Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Ausbildung 2 Berufliche Anfange 3 Der Erfolg 4 Der Niedergang 5 Ehrungen 6 Wichtige Ausgaben 7 Anmerkungen 8 LiteraturJugend und Ausbildung BearbeitenSeine Eltern waren der Reserve Leutnant Schiffsverwalter und spatere Ekstraskriver 1 Johan Christian Tonsberg 1788 1832 und dessen Frau Anne Marie Olsen Dahl 1788 1837 Er heiratete am 1 Mai 1835 in Bergen Maren Dorthea Bodtker 23 Januar 1813 17 Mai 1893 Tochter des Maklers Henning Arnt Schoning Bodtker 1785 1865 und Dorthea Reutzer verwitwete Kobro 1785 1847 Tonsberg wuchs in Bergen in engen wirtschaftlichen Verhaltnissen auf Mit 14 Jahren bekam er eine Stelle als Kontorist im Justizamt des Stiftsobergerichts 2 und in der Behorde des Stadt Schreibers 3 Mehrere Jahre hatte er eine unentlohnte Lehrerstelle an der Sonntagsschule und 1834 bis 1839 war er Assistent beim Stadtvogt 4 in Bergen Tonsberg war strebsam und lernte nach Dienstschluss so dass er 1834 in Christiania das Preliminaerexamen 5 bestand Danach kehrte er zu seiner Arbeit und den Abendkursen in Bergen zuruck Berufliche Anfange Bearbeiten1839 zog er mit seiner Frau und drei Kindern nach Christiania unter anderem um sich weiterzubilden Er wurde Kopist im Finanzministerium und arbeitete bei mehreren Rechtsanwalten am obersten Gerichtshof begann aber auch mit Nachlassverwaltung Auktionsangelegenheiten und anderen Geschaften Nebenbei studierte er Rechts und Wirtschaftswissenschaften und legte 1845 ein sehr gutes Staatsexamen ab Als Leiter eines Auktionshauses erhielt er nachgelassene Buchersammlungen und Verlagsremittende oft zusammen mit den Verlagsrechten und begann mit dem freihandigen Verkauf Als das Verlagshaus Guldberg und Dzwonkowski 1844 seinen Geschaftsbetrieb einstellte ubernahm er einen Grossteil der juristischen Literatur des Verlages Im Herbst 1844 gab er den Ersten Teil von Den norske Obligationsret Norwegisches Schuldrecht heraus Im Laufe weniger Jahre kamen noch zwei Teile hinzu dazu das Familienrecht und eine Einfuhrung in die norwegische Rechtswissenschaft die anonym von dem 23 jahrigen Juristen Torkel Halvorsen Aschehoug verfasst worden war Die juristische Abteilung des Verlages wurde standig erweitert und der Verlag gewann einen guten Ruf auf diesem Gebiet Der Erfolg BearbeitenMit der Zeit liessen auch die meisten damals bekannten Historiker ihre Werke bei Tonsberg verlegen so Rudolf Keyser und Ludvig Daae 1851 war er Mitbegrunder der norwegischen Buchhandlervereinigung Der grosste Erfolg war die Herausgabe von Peter Andreas Munchs zentralem und bedeutenden Werk Det norske Folks Historie 1851 bis 1863 in acht Banden Munch war kein einfacher Kunde Er war mit dem Honorar unzufrieden war standig in Geldnot und hatte ubertriebene Auffassungen uber die Aufgaben eines Verlegers Das Honorar betrug 7 000 Speziestaler Tonsberg verlor bei der Herausgabe 2 500 Speziestaler 1861 versuchte Munch sein Werk beim Gyldendal Verlag in Kopenhagen unterzubringen doch der lehnte ab weil er Munch als an Tonsberg gebunden ansah und Tonsberg fuhlte sich verpflichtet das Werk bis zu Ende zu betreuen Tonsberg hatte Henrik Wergeland in Bergen kennengelernt und wurde dessen bester Freund und Stutze Er kaufte die Remittenden seiner Werke von einem Kleinverlag Als Wergeland in Geldnot sein Haus Grotten verkaufen musste war Tonsberg der Auktionator Er kaufte ohne Wissen Wergelands das Haus selbst und liess Wergeland dort weiter wohnen bis er eine angemessenere Wohnung finden wurde Am Ende verkaufte er Grotten mit Verlust Nach dem Tode Wergelands gab Tonsberg dessen Schriften heraus aber das Interesse an Wergeland ging zuruck und auch diese Herausgabe endete mit Verlust An Belletristik bestand in Norwegen geringes Interesse Trotzdem brachte Tonsberg einige Gedichtbande auf den Markt Er gab Henrik Ibsens Das Fest auf Solhaug heraus aber ohne Erfolg Dann verlegte er Magnus Brostrup Landstads Norske Folkeviser nbsp Eines der von Tonsberg herausgegebenen Bildtafeln gezeichnet von Adolph Tidemand Lithografie von Caspar ScheurenTonsberg hing der norwegischen Nationalromantik an und arbeitete mit vielen Kunstlern zusammen Daraus entstanden verschiedene Bildbande teilweise mit Bildtafeln im Folioformat Er wollte Norwegen mit seiner Natur und Kultur im In und Ausland bekannt machen Das grosste Werk war Norske folkelivsbilleder malerier og tegninger av A Tidemand in drei Banden Die Bilderklarungen waren in drei Sprachen verfasst Norwegisch Deutsch und Englisch und waren fur den europaischen Markt bestimmt Die Farblithographien waren von Caspar Scheuren nach einer Vorlage von Adolph Tidemand gefertigt Als Autoren gewann er unter anderen Welhaven und Ivar Aasen Die meisten dieser Bucher wurden in Berlin hergestellt Die farbigen Bildbande losten damals in Norwegen Begeisterung aus 6 Aber es war ein Verlustgeschaft Die Bande mit den Bildtafeln kosteten 21 000 Speziestaler Erlos erbrachte nur 13 000 Speziestaler Er erhielt 1857 einen gunstigen Kredit vom Storting in Hohe von 5 000 Speziestaler zu 4 Zinsen und gegen seine Lebensversicherung als Sicherheit 6 Er sollte zehn Jahre 250 Speziestaler zuruckzahlen Obgleich das Ausfallrisiko als hoch eingeschatzt wurde hielt das Finanzkomitee und das Storting die Stutzung des Verlages fur eine nationale Aufgabe Funf Jahre spater als die Halfte abbezahlt war ersuchte er um eine Herabsetzung der Tilgungsrate Aber auch diese Herabsetzung auf zweimal jahrlich 75 Speziestaler und eine spatere weitere Reduzierung auf 50 Speziestaler jahrlich ohne Zinsen konnten den Konkurs nicht abwenden Der Niedergang BearbeitenEr redigierte viele wichtige Werke selbst aber er war mehr mit verdienstvollen Ausgaben beschaftigt als mit seiner Finanzsituation und einer ordentlichen Kalkulation Er startete spater mehrere Versuche seinen Verlag zu verkaufen Schliesslich veranstaltete er eine Lotterie in der er seine Bucher als Preis einsetzte Der Hauptgewinn war 100 Speziestaler wert Jedes Los kostete 1 Speziestaler Der Gewinn reichte nicht fur seine Schulden Eine erneute Lotterie musste mangels Interessenten abgebrochen werden 6 Im Mai 1864 musste er Konkurs anmelden und sein Buchlager wurde zwangsversteigert Tonsberg begann zu krankeln und arbeitete nun bis 1874 als Zollkassierer in Tvedestrand Dann ging er in Rente Ein Jahr spater erhohte das Storting seine Rente ob seiner Verdienste um die norwegische Kultur Er setzte seine Verlagsaktivitaten in bescheidenem Umfang bis 1891 fort Seine letzten Jahre waren gepragt von Sorgen und er war fast erblindet Als er starb betrugen seine Schulden noch 7 438 47 Speziestaler Die verpfandete Lebensversicherung erbrachte nur 1 400 Speziestaler Ehrungen BearbeitenTonsberg war zu einer kulturellen Institution geworden Er hatte guten Kontakt zum Konigshaus Er wurde 1854 Generalkonsul des Konigreichs Baiern bis 1870 1857 bis 1860 war er Generalkonsul von Mecklenburg 1878 bis 1892 war er Konsul der Vereinigten Staaten von Kolumbien 1879 bis 1888 war er Generalkonsul fur Liberia und 1881 bis 1886 von Rumanien 6 Er war Kommandeur des Ordens der afrikanischen Befreiung Liberia Ritter des Dannebrog Ordens Ritter 1 Klasse des Ordens vom Heiligen Michael Bayern Ritter des Ordens Karls III Spanien Ritter I Klasse des Friedrichs Ordens Wurttemberg Ritter 1 Klasse des Ordens Franz I Neapel und beide Sizilien Ritter des Guelphen Ordens Hannover Ritter des Ordens der Krone von Rumanien und Ritter des Ordens vom Zahringer Lowen Baden 7 Wichtige Ausgaben BearbeitenHasselnodder von Wergeland und dessen Samlede Skrifter Norske Folkeviser von Landstad Det norske Folks Historie von P A Munch Norge fremstillet i Tegninger tekst av P C Asbjornsen 1848 Christiania og Omegn med parallell tekst pa norsk tysk og engelsk 1850 Norske Nationaldragter tegnede af forskjellige norske Kunstnere og ledsagede med oplysende Text med parallell tekst pa norsk tysk og engelsk 1852 Beromte Nordmaend En cyclus mindeblade om fortjente landsmaend i aeldre og nyere tider 1853 1856 Norske folkelivsbilleder malerier og tegninger av A Tidemand 3 Bande 1854 Norge Illustreret Reisehaandbog 1874 Erganzungsband 1876 neue Ausgabe Illustreret Norge Haandbog for Reisende Mit 144 Ansichten und 18 Karten 1879 Illustreret Christiania og omegn 1879Anmerkungen Bearbeiten Ekstraskriver wurde fruher das an einem Kollegialgericht angestellte Personal genannt welches das Gericht durch untergeordnete Schreibarbeiten unterstutzte Stift wurde das Bistum genannt In der Gerichtsorganisation waren die Zustandigkeitsbereiche der Obergerichte mit den Bistumsgrenzen identisch weshalb sie Stifts Obergerichte genannt wurden Stadt Schreiber war ein Beamter der bestimmte richterliche Aufgaben wahrnahm aber kein Richter war Der Stadtvogt war der Einzelrichter in Stadten die kein Kollegialgericht hatten Das Preliminaerexamen war eine in der Zeit von 1815 bis 1849 als gegenuber dem regularen Examen artium erleichterte Aufnahmeprufung fur Studierwillige die keine Latein und keine Griechischkenntnisse vorweisen konnten Fur diese gab es dann auch ein erleichtertes Examen in den Rechtswissenschaften und in der Medizin die aber keine Staatsexamina waren a b c d Boge Quelle no Christian TonsbergLiteratur BearbeitenCecilie Boge Nasjonsbyggar eller sosial klatrar Chr Tonsberg og Norske Folkelivsbilleder Universitat Bergen 2001 Egil Tveteras Artikel Christian Tonsberg in Norsk biografisk leksikon abgerufen am 5 Februar 2010 Normdaten Person GND 1037545389 lobid OGND AKS LCCN n95069845 VIAF 292419623 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tonsberg ChristianALTERNATIVNAMEN Tonsberg Nils ChristianKURZBESCHREIBUNG norwegischer VerlegerGEBURTSDATUM 7 Dezember 1813GEBURTSORT BergenSTERBEDATUM 6 Februar 1897STERBEORT Oslo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Tonsberg amp oldid 229516534