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Der Chicle oder Chiclegummi ist ein gummiartiger Stoff aus dem weissen Milchsaft von verschiedenen Manilkara Arten einer Pflanzengattung in der Familie der Sapotengewachse Sapotaceae 1 Breiapfelbaum Manilkara zapota Rinde eines Breiapfelbaums mit teils vernarbten Schnitten zur Gewinnung des MilchsaftesDer Name Chicle leitet sich vom Nahuatl Wort tzictli oder tzicte auch chictli fur klebrigen Stoff ab 2 3 Er wird aufgrund der Qualitat hauptsachlich vom Breiapfelbaum Manilkara zapote gewonnen aber auch vom Balatabaum Manilkara bidentata und von Manilkara chicle und Manilkara stamonidella 4 Es werden aber auch noch andere Arten genutzt Pouteria reticulata und der Panamakautschukbaum Castilla elastica allerdings ist auch hier die Qualitat schlechter 5 Oft wird der qualitativ hochwertigere Echte Chicle des Breiapfelbaums mit dem von anderen Arten gestreckt um die Menge zu erhohen Der Milchsaft enthalt zu etwa 20 40 den gummiartigen Chicle 6 7 Der dunkelbraune Chicle besteht aus etwa 60 Harz Lupeol Amyrine 15 20 gummigem Anteil und Zuckern 8 Der gummige Anteil des Chicles ist ein Gemisch von etwa 1 1 bis 1 4 9 der cis und trans Polyisoprene Polyterpene mit niedrigem Polymerisationsgrad Er wird zusammen mit anderen Stoffen zur Herstellung von Kaugummi verwendet 10 Bei gewohnlicher Temperatur ist er fest bruchig und geruchlos in heissem Wasser von 50 C wird er plastisch wie die Guttapercha Ahnliche Produkte sind die das Guttapercha und die Balata die vom Milchsaft anderer Pflanzenarten stammen bei diesen sind die Polyisoprene des gummigen Anteils trans konfiguriert Auch die Guayule Parthenium argentatum wird noch in grosserem Umfang genutzt hier sind die Polyisoprene wie beim Naturkautschuk cis konfiguriert Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der Stoff wurde schon in vorgeschichtlicher Zeit etwa 2000 Jahre v Chr von den Maya genutzt Man wusste von der beruhigenden Wirkung des stetigen Kauens und kaute auf Stucken aus verfestigtem Chicle Der US Amerikaner Thomas Adams entdeckte im Jahr 1857 den Chicle zuerst durch den Sekretar des im Exil weilenden mexikanischen Politikers und Generals Antonio Lopez de Santa Anna Er versuchte ihn zuerst als Substitut fur Naturkautschuk zu verwenden Nachdem diese Versuche erfolglos geblieben waren kam er mit seinen Sohnen 1859 nachdem er gehort hatte dass der Chicle auch gekaut wurde auf die Idee die Masse in Form von kleinen Kugeln als Kaugummi zu verkaufen Spater erst wurden dann Zucker und andere Stoffe beigemischt 4 11 Gewinnung BearbeitenZur Gewinnung von Chiclesaft wird der Baum angezapft indem in die Rinde ein zickzackformiger Kanal eingeschnitten und der herauslaufende Milchsaft aufgefangen wird Das Hauptverbreitungsgebiet dieser Pflanze sind die Regionen Yucatan Veracruz und Campeche Als mexikanischer Hauptumschlagplatz gilt die Hafenstadt Ciudad del Carmen Fruher ging die Ausfuhr des in Blocken zusammengefuhrten Chicles vorrangig in die Vereinigten Staaten Neben Mexiko gab es weitere Gewinnungsregionen in Guatemala Kolumbien Belize und Venezuela 12 13 Begrifflichkeit Bearbeiten nbsp Ein Chiclero bei der ArbeitIm Spanischen wird Kaugummi auch heute noch als chicle 1 im Griechischen als tsikla tsikla und im Portugiesischen als chiclete bezeichnet Auf turkisch heisst Kaugummi eigentlich sakiz wird aber umgangssprachlich ciklet genannt Ein Chiclero ist ein Arbeiter der auf die Chicle Baume klettert um deren Saft zu gewinnen 14 Einzelnachweise Bearbeiten a b Eintrag zu Chicle im Lexikon der Biologie abgerufen am 6 Februar 2012 Umberto Quattrocchi CRC World Dictionary of Plant Names Vol III M Q CRC Press 2000 ISBN 0 8493 2677 X S 1610 Daniel F Austin Florida Ethnobotany CRC Press 2004 ISBN 978 0 203 49188 1 S 432 a b Jennifer P Mathews Gillia P Schultz Chicle The Chewing Gum of the Americas University of Arizona Press 2009 ISBN 978 0 8165 2624 6 S 21 f 40 43 Samuel Bridgewater A Natural History of Belize University of Texas Press 2012 ISBN 978 0 292 72671 0 S 182 Eintrag zu Sapodilla In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 25 Mai 2014 Elsa Franke Reinhard Lieberei Christoph Reisdorff Nutzpflanzen 8 Auflage Thieme 2012 ISBN 978 3 13 530408 3 S 394 Ikhlas A Khan Ehab A Abourashed Leung s Encyclopedia of Common Natural Ingredients Third Edition Wiley 2011 ISBN 978 1 118 21306 3 A Steinbuchel T Koyama Biopolymers Band 2 Polyisoprenoids Wiley 2001 ISBN 978 3 527 30221 5 S 11 R Hansel Otto Sticher E Steinegger Pharmakognosie Phytopharmazie Band 1 6 Auflage Springer 1999 ISBN 978 3 662 09270 5 S 49 Eintrag zu Kaugummi In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 25 Mai 2014 Victor Grafe Hrsg et al Grafes Handbuch der organischen Warenkunde Band I 1 Halbband Kaufmannische Grundlagen der Warenkunde und Warenkenntnis Stuttgart 1930 S 316 Alexander Tschirch Die Harze und die Harzbehalter mit Einschluss der Milchsafte 1 Band Leipzig 1906 S 975 A Chiclero at Work in the forest area in Mexico A Chiclero is a person who climbs the Chicle tree the sap of which is the basis of chewing gum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chicle amp oldid 233066747