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Das Castello di Jovencan auch Castello dei Tiranni oder Torre dei Tiranni franzosisch Chateau de Jovencan bzw Chateau des Tyrans bzw Tour des Tyrans ist eine abgegangene Hohenburg in der Gemeinde Jovencan im Aostatal Die mittelalterliche Burg auf einem Felsvorsprung uber der Dora Baltea wurde formlich bis auf die Grundmauern zerstort Heute sind nur noch ihre Fundamente sichtbar also die Basis des alten zylindrischen Turms oder Bergfrieds verstreute Haufen von Bausteinen und Spuren der robusten Umfassungsmauer die die Ausdehnung der Anlage erahnen lassen 1 Die Reste der Burg werden oft mit den besser sichtbaren Resten des Torre dei Salassi verwechselt die auf demselben Felsvorsprung etwas tiefer neben einer Burgkapelle liegen die heute Saint Georges en Chatelair heisst Castello di JovencanDie Reste des Castello di JovencanDie Reste des Castello di JovencanAlternativname n Castello dei Tiranni Torre dei TiranniStaat ItalienOrt JovencanEntstehungszeit 11 oder 13 JahrhundertBurgentyp HohenburgErhaltungszustand BurgstallBauweise BruchsteinGeographische Lage 45 43 N 7 16 O 45 71240509 7 26302505 619 Koordinaten 45 42 44 7 N 7 15 46 9 OHohenlage 619 m s l m Castello di Jovencan Aostatal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Einzelnachweise und Bemerkungen 4 Quellen 5 WeblinksGeschichte BearbeitenWegen der geringen Ausdehnung der Ruinen und wie es auch bei analogen Fallen von Burgen der einfachen Bauart im Aostatal vorkommt wegen des Fehlens eingehender Untersuchungen variiert die Datierung des Baus der Burg je nach Quelle So schreibt der Geschichtswissenschaftler Giuseppe Giacosa Das einzige feste Haus von Jovencan war uber die Jahrhunderte als Castello dei Tiranni dt Tyrannenburg beruchtigt aber es ist ein Bau des 11 Jahrhunderts und die Ruinen stammen aus dem 14 Jahrhundert 2 Nach anderen Quellen 1 liess die Familie Jovensano 3 4 denen auch ein festes Haus in Pompiod gehorte 5 und deren Familienname vom Namen des fruheren Eigentumers Juventius vom Fundus Joventianus abgeleitet ist das Castello di Jovencan vermutlich um das 13 Jahrhundert auf dem Territorium der Gemeinde Jovencan errichten zu dieser Zeit unter der Gerichtsbarkeit von Aymavilles Der Architekt Carlo Nigra wiederum mutmasst nicht ein bestimmtes Baujahr sondern bestatigt dass die Burg 1430 schon existierte 6 Der grosste Teil der Quellen nimmt an dass die Burg im 14 Jahrhundert zerstort wurde Durch die Dynamik der Ereignisse gibt es zwei Versionen der Geschichte Fur Nigra wurde die Burg durch die Bevolkerung zerstort die der Belastigungen durch die Eigentumer der Burg die Tyrannen wovon der Name der Burg kommt mude geworden war 6 7 Der grossere Teil der Quellen dagegen nimmt an dass die Burg wie andere Militarbauten des Aostatals zur Strafe von den Grafen von Savoyen zerstort wurde 8 Ab 1191 1 fuhrte das Haus Savoyen eine Kampagne zur Konzentration seiner Macht durch indem es die verschiedenen lokalen Herren durch Akte der Unterwerfung oder Zwangsverkaufe zum Gehorsam zwang und sie so ihrer Herrschaft und Gerichtsbarkeit beraubte wobei es oft entweder die Herren selbst oder die wachsende Familie Challant als Lehensnehmer zu neuen Konditionen einsetzte Einige Familien wie die Curia Majori aus Aymavilles beugten sich dem neuen Kurs wahrend andere die zu sehr an der Alleinherrschaft auf ihrem Territorium hingen oder sie nicht aufgeben wollten sich ihm nicht beugten und deswegen ausgerottet wurden 4 Die Jovensanos gehorten zu den Letzteren Ihnen wurden die Rechte an Charvensod entzogen und ihre Burg 1354 5 bis auf die Grundmauern geschleift 1 wahrend das feste Haus von Pompiod ernsthaft beschadigt wurde 9 Elle a fini peu de tems appres puisqu elle se fit nouvellement maltraitter par le comte Ame dit le Vert qui leur osta non seulement leur jurisdiction et leur biens censes rentes et devoirs feodaux ce mesme prince fit encore demolir et raser leur chateau dt Die Dynastie Jovensano kam wenig spater zu einem Ende denn sie wurde wieder von Amadeus VI von Savoyen genannt Gruner Graf misshandelt der nicht nur ihre Gerichtsbarkeit ihre Guter ihre Untertanen ihre Ertrage und ihre Feudalrechte ubernahm sondern derselbe Adlige liess auch ihre Burg zerstoren und bis auf die Grundmauern abrasieren 10 11 Die Herrschaft der Jovensanos uber das Castello di Jovencan endete und Amadeus VI von Savoyen eignete sich nach und nach die Gemeinden und Landereien der Herrschaft Aymavilles an zu denen auch die Burg gehorte er verlehnte die Gerichtsbarkeit Aymavilles am 24 Februar 1357 an Aimone di Challant fur 1700 Gulden So wurde Aimone di Challant Lehensnehmer wahrend viele seiner vorhergehenden Herren seine Vasallen wurden 12 Von den sechs Pfarrgemeinden der Verlehnung Chevrot Gressan La Madelaine Jovencan Saint Martin und Saint Leger stufte Jean Baptiste de Tillier die von Jovencan als mittelmassig ein Die Nachfolger von Aimone di Challant die Challant vom Zweig Aymavilles die das Erstgeburtsrecht mit der Grafschaft der Challants geerbt hatten wandelten 1532 die Landereien und ihre Besitzungen in ein Baronat um 4 12 1784 beendete ein konigliches Edikt das Feudalsystem und in der Folge musste der Herr des Mandats uber Aymavilles der Baron Philippe Maurice di Challant sich mit der Liquidation seiner Feudalrechte im Tausch gegen eine einmalige Summe abfinden 12 Das Castello di Jovencan blieb bis 1789 in Handen der Familie Challant Aymavilles dann losten es die Gemeinden Gressan Jovencan und Aymavilles gegen eine Summe von 71 500 Lire zu zahlen innerhalb von 20 Jahren ab 1 Nach Jahrhunderten des Verfalls fuhrte die Gemeindeverwaltung Jovencan mit den Gemeinden Gressan und Aymavilles in Zusammenarbeit mit dem Assessorato Istruzione e Cultura della Regione Val d Aosta die Projektierung eines historisch kulturellen Weges durch der die Sehenswurdigkeiten dieser Gemeinden bewertete worunter auch das Gebiet der Burg war 13 Beschreibung BearbeitenHeute sind nur noch einige Reste des Bergfrieds in der Mitte und Spuren der Umfassungsmauer erhalten Im 17 Jahrhundert baute man in der Folge der Pest von 1630 in der Nahe der Burg die Kapelle Saint Georges 9 Leur chateau et maison forte etoit situee sur une elevation de terrain faisant face du coste du septentrion sur la riviere de Doere ou il y avoit une tor ronde de laquelle il en reste encore un lambeau Le reste de leur batiment estoit plus bas au pied de cette elevation au levant de l endroit ou est a present la chapelle de Saint Georges et ou etoit anciennement leur chapelle et parmi des vignobles avec une grosse tour quarree sur une autre elevation de terrain faisant face sur le midy qui a ete laissee en son entier quoique decouverte Il paroit par les vestiges qui restent de ces batiments qu ils ont ete rases et abbatus jusques a fleur de terre Les murailles en sont d une prodigieuse epaisseur et bien solides Les debris de cette abbattement sont epars ca et la dans les vignes des environs dont les uns sont couverts de trellies et les autres servent a faire les separations des pieces de divers particuliers a qui elles appartiennent a present dt ihre Burg oder festes Haus lag auf einer Gelandeerhebung gegenuber dem Nordufer des Flusses Dora wo sich ein Rundturm fand von dem nur ein Stuck ubrigblieb Der Rest ihres Baus liegt weiter unten am Fuss der Gelandeerhebung im Osten des Ortes an dem sich die Kapelle Saint Georges befindet und an dem fruher ihre Kapelle stand und zwischen den Weinbergen gibt es einen dicken quadratischen Turm auf einer weiteren Gelandeerhebung Richtung Suden der ganz geblieben ist wenn auch abgedeckt Es sieht nach Spuren aus die von diesen Gebauden geblieben sind die abrasiert und bis auf die Grundmauern niedergerissen wurden Die Mauern dort sind von beachtlicher Dicke und sehr solide Der Schutt dieses Abrisses ist da und dort in der Weinbergen der Umgebung verstreut wo die einen von Zweigen bedeckt sind und die anderen als Trennmauern zwischen den Grundstucken verschiedener Privatleute fungieren denen sie derzeit gehoren 11 Vermutlich stammen die Fundamente und die Reste von Gebauden auf dem Felsvorsprung von Chatellair aus verschiedenen Epochen Der Turm ohne Dach ostlich der Kapelle der sogenannte Torre dei Salassi oder Tour de Cordele stammt wohl aus einer Zeit nach dem Bau der Burg Einzelnachweise und Bemerkungen Bearbeiten a b c d e L archivio storico comunale Comune di Jovencan abgerufen am 5 August 2020 italienisch Giuseppe Giacosa I castelli valdostani L F Cogliatti 1905 S 14 abgerufen am 5 August 2020 italienisch Jean Baptiste de Tillier schreibt dass es auf dem Gelande nicht nur die Jovensanos gab sondern auch die Adelsfamilien De Plantata und Dei Pompiod a b c Jean Baptiste de Tillier Historique de la vallee d Aoste L Mensio 1887 S 74 76 abgerufen am 5 August 2020 franzosisch a b Sandro Pepellin Andreino Colliard Jovencan veroffentlicht zum XXVII Concours Cerlogne in Jovencan 8 10 Mai 1989 Musumeci Quart 1989 S 38 a b Carlo Nigra Torri e castelli e case forti del Piemonte dal 1000 al secolo XVI La Valle d Aosta Musumeci Quart 1974 S 102 Das Jahr der Zerstorung der Burg das Nigra nennt 1430 beruht vermutlich auf mundlicher Uberlieferung Es ist eher unwahrscheinlich weil sie nach diesem Zeitpunkt in Dokumenten uber die Lehensvergabe an Aimone di Challant erwahnt ist Die Burg wurde kaum zerstort als sie noch den Challants gehorte den grossen Erbauern und Restauratoren der Burgen des Aostatals Castelli Regione Autonoma Valle d Aosta abgerufen am 5 August 2020 italienisch a b Sandro Pepellin Andreino Colliard Jovencan veroffentlicht zum XXVII Concours Cerlogne in Jovencan 8 10 Mai 1989 Musumeci Quart 1989 S 39 Jean Baptiste de Tillier Nobilaire du Duche d Aoste S 303 305 Zitiert in a b Sandro Pepellin Andreino Colliard Jovencan veroffentlicht zum XXVII Concours Cerlogne in Jovencan 8 10 Mai 1989 Musumeci Quart 1989 S 40 a b c Mon clocher Paroisse de Jovencan L Echo de nos montagnes Bulletin paroissial du Diocese d Aoste XXXV n 12 Issogne Tipografia parrocchiale Issogne Dezember 1994 S 80 Jovencan il rilancio passa dal patrimonio culturale Nicht mehr online verfugbar Le Travail Nr 9 63 5 Juni 2011 ehemals im Original abgerufen am 2 Marz 2012 italienisch 1 2 Vorlage Toter Link www letravail it Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Quellen BearbeitenJean Baptiste de Tillier Historique de la vallee d Aoste L Mensio 1887 abgerufen am 5 August 2020 franzosisch Giuseppe Giacosa I castelli valdostani L F Cogliatti 1905 abgerufen am 5 August 2020 italienisch Carlo Nigra Torri e castelli e case forti del Piemonte dal 1000 al secolo XVI La Valle d Aosta Musumeci Quart 1974 Mon clocher Paroisse de Jovencan L Echo de nos montagnes Bulletin paroissial du Diocese d Aoste XXXV n 12 Issogne Tipografia parrocchiale Issogne Dezember 1994 S 76 80 Sandro Pepellin Andreino Colliard Jovencan veroffentlicht zum XXVII Concours Cerlogne in Jovencan 8 10 Mai 1989 Musumeci Quart 1989 S 33 40 Robert Berton Chateau des Tyrans in Les Chateaux du Val d Aoste Rigois Turin 12 Auflage 1956 S 26 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Castello di Jovencan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Castelli Regione Autonoma Valle d Aosta abgerufen am 5 August 2020 Il Comune di Jovencan Comunita montana Monte Emilius abgerufen am 25 Februar 2012 Elisa Tealdi Comune di Jovencan Sistema Informativo Unificato per le Soprintendenze Archivistiche 28 Februar 2006 abgerufen am 6 August 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Castello di Jovencan amp oldid 238348610