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Carl Wilhelm Ettinger 5 Juni 1741 in Eisenach 14 Juni 1804 in Gotha war ein deutscher Buchhandler und Verleger in der Zeit der Aufklarung Im Jahr 1763 begrundete er mit dem Almanach de Gotha den Vorlaufer des spater vom Verlag Justus Perthes weitergefuhrten Gotha ein genealogisches Handbuch des Adels Daruber hinaus verlegte Ettinger eine 71 bandige Gesamtausgabe der Werke Voltaires sowie die nachgelassenen Werke Friedrichs II Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Einstieg ins Verlagsgeschaft 1 3 Selbstandiger Verleger 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Carl Wilhelm Ettingers erste Lebensjahre liegen weitestgehend im Dunkeln Die Kirchenbucher seiner Geburtsstadt Eisenach weisen seinen Nachnamen Ettinger lediglich in der Form Ottinger nach So geht man heute davon aus dass Ettinger im Jahr 1741 als jungster Sohn des Corporals Daniel Ottinger und dessen Ehefrau Anna Clara geb Schroder der Tochter eines Farbers zur Welt kam Einstieg ins Verlagsgeschaft Bearbeiten Uber Ettingers Kindheit und Ausbildung ist so gut wie nichts bekannt Fest steht dass er in den Verlag Johann Christian Dieterichs im thuringischen Gotha eintrat und das Geschaft bei Dieterichs Weggang nach Gottingen im Jahr 1760 weiterfuhrte Mitte der 1760er Jahre pachtete Ettinger den Dieterichschen Verlag und im Jahr 1776 kaufte er ihn schliesslich Laut der Aussage seines Schwagers Heinrich August Ottokar Reichhard 1751 1828 spielte das Geld das Ettinger durch die Heirat mit Anna Caroline Basch geb Seidler 1752 1823 im Jahr 1782 erhielt eine wichtige Rolle in den ersten Jahren seiner Eigenstandigkeit 1 Seine Frau Tochter des Bibliothekars und Prinzenerziehers Johann Wilhelm Seidler war in erster Ehe ab 1769 mit dem Weimarer Diakon Erdmann Siegmund Basch 1738 1773 verheiratet gewesen und damit Schwiegertochter des Weimarer Generalsuperintendenten und Hofpredigers Siegmund Basch 1700 1771 Die Malerin Louise Seidler war ihre Nichte Selbstandiger Verleger Bearbeiten Ettingers Unternehmungen in den 1760er und 1780er Jahren erwiesen sich als so erfolgreich dass er seine Tatigkeit uber Gotha hinaus ausweitete Er eroffnete eine Buchhandelsfiliale in Langensalza kaufte eine Buchhandlung in Erfurt und grundete die Akademische Buchhandlung in Jena Voraussetzung fur diesen Expansionskurs waren die guten Geschafte die er vor allem mit dem Almanach de Gotha einem genealogischen Handbuch des Adels machte Zumindest bei der Grundung seiner Niederlassung in Jena kamen ihm daruber hinaus seine ausgezeichneten Beziehungen zum Gothaer Hof zugute die sich auch in seinen Ernennungen zum Hofagenten 1775 und zum Commissionsrath 1782 widerspiegelten und bei Verlagsprojekten wie dem Almanach deutliche okonomische Vorteile brachten Im Jahr 1778 schloss Ettinger mit Johann Georg Justus Perthes 1749 1814 und Johann Friedrich Durfeld einen Gesellschaftervertrag ab der auf zehn Jahre festgelegt war Doch bereits 1785 schieden sowohl Durfeld als auch Perthes vorzeitig aus Letzterer grundete einen eigenen Verlag und ubernahm die weitere Herausgabe und den Vertrieb des Almanach de Gotha In den vierzehn Jahren zwischen 1788 und 1802 wuchs die Verlagsproduktion insgesamt stark an Christoph Kohler der das Verlagsprogramm Ettingers systematisch untersucht hat gibt die jahrliche Produktion mit rund 400 Titeln in 800 Banden an Wahrend der im Jahr 1788 erschienene Verlagskatalog noch 153 Titel auffuhrte enthielt derjenige aus dem Jahr 1802 bereits 409 Titel Thematisch umfasste das Verlagsprogramm Ettingers ein breites Spektrum das von Fachbuchern uber belletristische Werke Portraitbanden zu Personlichkeiten der Aufklarung bis hin zu Periodika reichte Bis 1802 nahm dabei insbesondere die Zahl der Titel zu padagogischen medizinischen und geographischen Themen stark zu Insbesondere die von Ettinger verlegte Reiseliteratur erfreute sich wachsender Beliebtheit Insgesamt stellt Kohler bei beinahe allen Verlagsprodukten einen belehrende lt n gt aufklarende lt n gt Impetus fest 2 Eines der verlegerisch bedeutsamsten Projekte Ettingers war die Edition der Œuvres completes de Voltaire in 71 Banden die zwischen 1784 und 1790 in Gotha erschienen Daruber hinaus verlegte er unter dem Titel Œuvres posthumes de Frederic II vier Bande mit Werken aus dem Nachlass Friedrichs II Eine Zusammenarbeit mit Schiller die von diesem offensichtlich im Jahr 1782 angestrebt wurde kam dagegen nicht zustande Nach Ettingers Tod im Jahre 1804 fuhrte seine Witwe Caroline mit Otto einem der gemeinsamen Sohne den Verlag weiter bevor er 1819 an den Buchhandler Carl Glaser verkauft wurde Literatur BearbeitenSiegfried Seifert Von Voltaire uber Galletti zum Gotha das Gothaer Verlagswesen um 1800 In Werner Greiling Hrsg Ernst II von Sachsen Gotha Altenburg ein Herrscher im Zeitalter der Aufklarung Bohlau Koln 2005 ISBN 3 412 19905 2 S 345 360 Christoph Kohler Dass keiner was unternehme dass bloss ihm alle Vortheile den andern aber Schaden bringt Carl Wilhelm Ettingers Verlagsunternehmen in Gotha In Der entfesselte Markt Verleger und Verlagsbuchhandel im thuringisch sachsischen Kulturraum um 1800 Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2004 ISBN 3 936522 87 1 S 107 128 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Carl Wilhelm Ettinger in der Deutschen Digitalen Bibliothek Aus der Verlagsgeschichte des Hauses Justus Perthes zum Almanach de GothaEinzelnachweise Bearbeiten Hermann Uhde Hrsg H O A Reichard Seine Selbstbiographie Stuttgart 1877 S 84 Kohler Dass keiner was unternehme S 112 115 Normdaten Person GND 13022636X lobid OGND AKS LCCN no2007053220 VIAF 230674387 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ettinger Carl WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Buchhandler und VerlegerGEBURTSDATUM 5 Juni 1741GEBURTSORT EisenachSTERBEDATUM 14 Juni 1804STERBEORT Gotha Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Wilhelm Ettinger amp oldid 239276709