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Carl Lindenberg 1 Mai 1850 in Wittenberge 1 13 Juli 1928 in Berlin 1 war ein deutscher Jurist und einer der bedeutendsten deutschen Philatelisten Er war herausragender Autor im Bereich Philatelie und sein Spezialgebiet waren Ganzsachen Nach ihm ist die Lindenberg Medaille benannt Carl Lindenberg um 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Privatleben 2 Werke 3 Auszeichnungen und Ehrungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLindenberg stammte aus einer alten preussischen Beamten und Offiziersfamilie 2 Er kam als Sohn eines Steuerrats der preussischen Finanzverwaltung Johann Karl Heinrich Gottlieb Lindenberg 1819 1877 und seiner Mutter Henrietha Betty geborene Modinger 1817 1881 auf die Welt 3 Als Lindenberg sieben Jahre alt war begann seine Sammelleidenschaft im Alter von 17 Jahren hatte er bereits 1400 unterschiedliche Briefmarken in seiner Sammlung und er sammelte damals schon Ganzsachen 4 Seine Jugend verbrachte er in Wittenberge Berlin und Breslau 2 Ab 1869 studierte er Jura in Breslau 5 Ab August 1870 leistete er ein freiwilliges Militarjahr ab und setzte dann sein Studium in Berlin fort 5 Beim Militar war er nicht an der Front sondern war fur die Bewachung franzosischer Kriegsgefangener abkommandiert 2 Als Jurist war er in wechselnden Orten als Kreisrichter Amtsrichter Landgerichtsdirektor und als Oberlandesgerichtsprasident in Posen tatig 1913 galt er sogar als Kandidat fur den Posten des preussischen Justizministers 4 Carl Lindenberg betatigte sich nebenberuflich als Journalist Als Landgerichtsrat redigierte er fur die angesehene Vossische Zeitung die Rubrik Personalien und Statistik wobei es vielfach um Personalien von Juristen ging 6 Er liess sich gelegentlich von seinem Sohn Paul ebenfalls Jurist in dieser Arbeit vertreten 7 Bereits ab dem Alter von 20 Jahren verfasste er Artikel fur philatelistische Fachzeitschriften insbesondere fur die Deutsche Briefmarken Zeitung Senfs Illustriertes Briefmarken Journal und Mitteilungen des Berliner Philatelisten Klubs teilweise mit dem Pseudonym D R oder D Richter Ausserdem war er Schriftleiter der Zeitschrift Der Deutsche Philatelist Er war Beirat im Kuratorium des Berliner Reichspostmuseums zu dieser Funktion gelangte er 1884 anstatt seines 1883 8 verstorbenen Onkels dem Geheimen Kanzleirat Julius Modinger der dort schon Sachverstandiger war Beim Reichspostmuseum war er zustandig fur den Ausbau der philatelistischen Sammlung Wahrend seiner Tatigkeit fur das Museum gab er seine eigene Sammlung auf 2 Er beendete diese Tatigkeit 1899 nach dem Tode von Heinrich von Stephan weil es dann nicht mehr den notigen Ruckhalt im Museum hatte er nahm sie dann aber nochmal zwischen 1918 und 1919 fur kurze Zeit auf 2 In der Zwischenzeit begann er wieder mit einer eigenen Ganzsachensammlung durch mehrere grosse Aufkaufe insbesondere durch den Aufkauf der Sammlung des Amtsrichters Frankel 2 1888 war er bei der Grundung des Berliner Philatelisten Klubs beteiligt und war dessen erster Vorsitzender bis zum 31 Dezember 1902 9 10 Er gab der Vorsitz auf weil er zu der Zeit Berlin aus beruflichen Grunden verliess Er deckte zusammen mit seinem Sammlerfreund Franz Kalckhoff den Fall des Falschers Georges Foure auf Die beiden Sammlerkollegen arbeiteten damals an einem Literaturwerk uber Ganzsachen als unbekannte Sammlerstucke zum Vorschein kamen Lindenberg hatte eine riesige Ganzsachensammlung und eine grosse philatelistische Buchersammlung 11 Beide Sammlungen verkaufte er etwa im Alter von 75 Jahren an die Bruder Ernst und Franz Petschek 11 Nach seinem Tod brachte der bekannte Briefmarkenhandler Philipp Kosack in seiner Berliner Briefmarken Zeitung Heft 7 vom 31 Juli desselben Jahres einen ausfuhrlichen Nachruf heraus 12 Privatleben Bearbeiten Lindenberg war zweimal verheiratet seine erste Frau Ottilie geborene Boy starb 1916 3 Aus der ersten Ehe gingen zwei Tochter und zwei Sohne hervor 3 Sein Sohn Paul Lindenberg war genauso wie sein Vater Autor im Bereich Philatelie Der junge Assessor vertrat seinen Vater gelegentlich in der Redaktion derVossische Zeitung bei der Bearbeitung der Rubrik Personalien und Statistik und half in der Innenpolitikredaktion aus 7 Aus der zweiten Ehe mit Ellen geborene Bacmeister gingen zwei Tochter Renate 1920 und Maria 1921 hervor 3 Werke BearbeitenGrosses Handbuch der Philatelie Lieferung 4 bis 20 Katalog der Marken des Reichspostmuseums Die Briefumschlage der deutschen Staaten von 1892 bis 1895 Die Briefmarken von Baden 1894 Ganzsachen Katalog des Verlages Gebruder Senf 1911 Die Ganzsachensammlung der Bruder Petschek Band 1 A bis L Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1895 Ehrenmitglied im Verein Braunschweiger Briefmarkensammler 1895 Ehrenmitglied im Bayerischen Philatelisten Verein Munchen 1898 Ehrenvorsitzender des Berliner Philatelisten Klubs 9 1904 Ehrenmitglied im Berliner Ganzsachen Sammler Vereins von 1901 e V 1905 Stiftung der Lindenberg Medaille des Berliner Philatelist Klubs zu seinen Ehren 1922 silberne Vereinsmedaille des Ersten Vaterlandischen Verein der Briefmarkensammler Budapest 1926 Ehrenmitglied im IPHV Berlin 1928 osterreichische Verbands Medaille 1969 Briefmarke des Furstentums Liechtenstein aus dem Satz Pioniere der Philatelie mit einem Portrat von ihm Michel Nr 512 Literatur BearbeitenCarlrichard Bruhl Geschichte der Philatelie Band 2 Olms Hildesheim 1985 ISBN 3 487 07618 7 Seite 937 943 Horst Hille Pioniere der Philatelie Verlag Phil Creativ Schwalmtal 1995 ISBN 3 928277 17 0 Seite 7 bis 11 Deutschlands erster Philatelist In Deutsche Briefmarken Zeitung Nr 4 1920 vom 26 April 1920 Seite 49 bis 51 Titelthema F Steinwasser Ein Leben fur die Philatelie In Briefmarkenspiegel Nr 12 1992 Seite 140 bis 143 Wolfgang Maassen Hrsg Wer ist wer in der Philatelie Ein Lexikon namhafter Philatelisten des 19 20 Jahrhunderts Verlag Phil Creativ Schwalmtal 1999 ISBN 3 932198 32 8 Seite 121 Wolfgang Maassen Wer ist wer in der Philatelie Band 3 I L Phil Creativ Schwalmtal 3 Auflage 2020 ISBN 978 3 932198 97 7 S 254 264 Das Archiv Ausgabe 1 2010 S 30 fEinzelnachweise Bearbeiten a b Lindenberg Carl In Wolfgang Maassen Hrsg Wer ist wer in der Philatelie Ein Lexikon namhafter Philatelisten des 19 20 Jahrhunderts Verlag Phil Creativ Schwalmtal 1999 ISBN 3 932198 32 8 Seite 121 a b c d e f Deutschlands erster Philatelist In Deutsche Briefmarken Zeitung Nr 4 1920 vom 26 April 1920 Seite 49 bis 51 Titelthema a b c d Michael Ullrich Neues uber Carl Lindenberg In philatelie Ausgabe Nr 414 Dezember 2011 Seite 59 bis 61 a b Carlrichard Bruhl Geschichte der Philatelie Band 2 Olms Hildesheim 1985 ISBN 3 487 07618 7 Seite 937 ff a b Franz Kalckhoff Wie ich Carl Lindenberg sah neue Folge Nr 8 der Vereinszeitschrift des Berliner Philatelisten Klubs von 1 Mai 1950 anlasslich des 100 Geburtstags von Lindenberg Max Osborn Die Vossische Zeitung seit 1904 In 50 Jahre Ullstein 1877 1927 Ullstein Berlin 1927 S 232 a b Paul Fechter 1949 An der Wende der Zeit Menschen und Begegnungen Gutersloh Bertelsmann S 39 https pdf sub uni hamburg de kitodo PPN1702885186 Moedinger Julius In Wolfgang Maassen Hrsg Wer ist wer in der Philatelie Ein Lexikon namhafter Philatelisten des 19 20 Jahrhunderts Verlag Phil Creativ Schwalmtal 1999 ISBN 3 932198 32 8 Seite 140 a b Geschichte des Berliner Philatelisten Klubs abgerufen am 2 August 2010 Dr Carl Lindenberg Memento vom 28 Juni 2009 im Internet Archive In Prignitz Lexikon abgerufen am 2 August 2010 a b Winfried Leist Netphen Das Schicksal der Bibliothek Lindenbergs In Die Ganzsache Gemeinsame Zeitschrift des Berliner Ganzsachen Sammler Vereins von 1901 e V des Munchner Ganzsachensammler Vereins 1912 e V und der Arbeitsgemeinschaft Ganzsachen im BDPh e V Ausgabe 1 2010 S 9 f derselbe Artikel wurde auch abgedruckt in The Philatelic Journalist des AIJP No 136 March 2012 S 33 f mit Quellverweis u a auf philatelie Nr 337 und Nr 338 aus dem Jahr 2005 F Steinwasser Ein Leben fur die Philatelie In Briefmarkenspiegel Nr 12 1992 Seite 140 bis 143Normdaten Person GND 140723145 lobid OGND AKS LCCN n86137196 VIAF 107639257 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lindenberg CarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und PhilatelistGEBURTSDATUM 1 Mai 1850GEBURTSORT WittenbergeSTERBEDATUM 13 Juli 1928STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Lindenberg amp oldid 233824044