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Carl Friedrich Aichinger 31 Marz 1717 in Vohenstrauss 13 Dezember 1782 in Sulzbach war ein deutscher Sprachwissenschaftler der sich um eine Reform der deutschen Sprache und Literatur bemuhte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenVon 1735 bis 1738 studierte Aichinger und machte seine Abschlussprufung in 10 Fachern 1741 heiratete er Anna Elisabeth Cantzler und ubernahm das Rektorat der Lateinschule in Sulzbach Von 1750 bis 1777 war Aichinger Stadtprediger und ab 1777 bis zu seinem Tod am 13 Dezember 1782 Inspector der evangelischen Kirchen Wirken BearbeitenAichinger brachte sich aktiv bei der Suche einer uberregionalen Standardsprache im Deutschland des 18 Jahrhunderts ein wobei er die oberdeutsche Position zu starken suchte 1753 veroffentlichte er die Grammatik Versuch einer teutschen Sprachlehre in der er seine Vorstellungen eines angemessenen Hochdeutsch beschrieb Aichinger stellte sich gegen Vorstellungen der Anomalisten welche eine existierende Mundart den obersachsischen Dialekt zum Standard erheben wollten Aichinger sah dies anders Er war der Auffassung man konne bei der Wahl der deutschen Standardsprache nicht an den verschiedenen Dialekten des Deutschen vorubergehen So setzte er sich stattdessen fur einen Ausgleich ein In seinem Sinne sollte eine bisher nicht existierende Idealsprache kreiert werden welche die verschiedenen Dialekte bei der Suche einer Standardsprache berucksichtigen sollte Das besondere an der Person Aichinger ist unter anderem dass er sich als protestantischer Prediger auf die Seite des oberdeutschen Widerstands gegen das Gottsched sche Sachsisch stellte die dort polemisch als fortschrittsfremde katholische Fundamentalopposition bezeichnet wurde Dies zeigt dass es sich zu dieser Zeit schon nicht mehr um einen Konflikt der Konfessionen handelte sondern um die handfeste Rivalitat verschiedener Sprachregionen wobei ihm als Oberpfalzer die bairisch osterreichische Variante naher stand als die seiner Glaubensbruder in Sachsen Aichinger ging sogar so weit seine Grammatik dem einflussreichen katholischen Wiener Erzbischof Joseph Furst Trautson zu widmen weil er sich dadurch bessere Aufnahme seiner Thesen beim Wiener Hof erhoffte wo der spatbarocke Sprachenstreit schliesslich auch politisch entschieden wurde Letztlich konnte er sich nicht durchsetzen die Position der Anomalisten unter anderem vertreten von Johann Christoph Gottsched setzte sich durch Ab der Mitte des 18 Jahrhunderts wurde die ostmitteldeutsche Schreibsprache deutsche Standardsprache Hochdeutsch Literatur BearbeitenPaul Roessler Aichinger und Popowitsch Eine antigottschedische Parallelaktion oberdeutscher Grammatiker In Sprachnormung und Sprachplanung Festschrift fur Otto Back Hrsg von Heiner Eichner u a Editions Prasens Wien 1997 263 286 ISBN 3 901126 89 9 Manfred Knedlik Aichinger Carl Friedrich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 21 Bautz Nordhausen 2003 ISBN 3 88309 110 3 Sp 9 11 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Carl Friedrich Aichinger im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118501224 lobid OGND AKS LCCN n83222883 VIAF 803009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Aichinger Carl FriedrichALTERNATIVNAMEN Aichinger Karl FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher SprachwissenschaftlerGEBURTSDATUM 31 Marz 1717GEBURTSORT VohenstraussSTERBEDATUM 13 Dezember 1782STERBEORT Sulzbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Friedrich Aichinger amp oldid 238709560