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Carl Anton Bretschneider 27 Mai 1808 in Schneeberg 6 November 1878 in Gotha war ein deutscher Mathematiker und Jurist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Sein autokratischer Vater Karl Gottlieb BretschneiderCarl Anton Bretschneider war Sohn des damals beruhmten Theologen und Pfarrers Karl Gottlieb Bretschneider und Charlotte Hauschild aus Altenburg 1816 wurde sein Vater als Generalsuperintendent und Oberkonsistorialrat nach Gotha versetzt wo er bis zu seinem Tode bedeutend literarisch tatig war 1 Hier besuchte Carl Anton das Akademische Gymnasium Gymnasium illustre das spatere beruhmte Gymnasium Ernestinum Er wird als gewissenhafter und fleissiger Schuler geschildert und nahm auf Wunsch des Vaters bei dem Philologen Friedrich Wilhelm Doring 1756 1837 noch Privatstunden in Latein Sein inneres Interesse zog ihn jedoch zu mathematischen physikalischen geographischen und historischen Studien Er schottete sich von seinen Altersgenossen ab um die notwendige Zeit dafur zu finden Er war in allen Klassen der beste Schuler des Mathematikers Friedrich Kries der ihn durch Privatunterricht schon in die Hohere Mathematik einfuhrte Er legte Ostern 1826 die Maturitatsprufung in Mathematik in hochster Auszeichnung und in den ubrigen Fachern mit gut ab Sein grosser Wunsch ein Studium der Mathematik und der Naturwissenschaften aufzunehmen wurde von seinem autokratischen Vater nicht gewahrt Damals herrschte ein gewisses Vorurteil gegenuber so einem abstracten Beruf So begann er 1826 in Leipzig ein Studium der Rechtswissenschaft in der Hoffnung spater als juristischer Universitatsdozent in die philosophische Fakultat und damit in das mathematisch astronomische Lehramt uberzutreten Im Stillen betrieb er das Studium der Mathematik Astronomie und Physik Hilfreich war ihm hierbei der Kontakt zu den Mathematikern Heinrich Wilhelm Brandes und August Ferdinand Mobius Bereits im ersten Studienjahr errang er einen ersten Preis bei einem mathematischen Preisausschreiben Nach einem lobenswert bestandenen Examen wurde er in Leipzig zum Koniglich Sachsischen Notar ernannt Im Sommer 1830 wurde er von der Juristenfakultat zum Privatdozent der Rechte ernannt In den folgenden Semestern hielt er Vorlesungen uber romische Rechtsgeschichte und deutsches Recht an der Leipziger Universitat Brandes und Mobius der selbst zunachst mehrere Jahre Rechtswissenschaft studierte und Observator an der Sternwarte Leipzig war beschafften ihm dort eine Stelle als Adjunkt die er jedoch auf Befehl des Vaters ausschlagen musste Fur den Unterricht in seinen Lieblingsfachern rustete er sich seit 1829 durch ausgiebigen Privatunterricht in Mathematik und Physik Aufgrund einer Erkrankung die angeblich durch das matte Leipziger Klima bedingt war kehrte er niedergeschlagen auf Anraten der Arzte Ende 1831 wieder nach Gotha in das vaterliche Haus zuruck Erst der scharfsinnige Hausarzt offnete dem Vater die Augen Er erlaubte seinem Sohn im Herbst 1835 die vollige Freiheit in der Berufswahl Aufgrund der verstrichenen Zeit nahm er Abschied von seinem Lieblingswunsch dem akademischen Lehramt Noch 1835 nahm er als mathematischer Hilfslehrer am Gymnasium illustre dem alternden Kries einen Teil seiner Stunden ab wobei er glanzende Lehrproben fur das offentliche Schulamt ablegte Bereits Ostern 1836 bekam er eine Anstellung als Gymnasialprofessor am neu gegrundeten Realgymnasium in Gotha fur Mathematik und Geographie Im Jahr 1859 wurde er zum Professor am Gothaer Gymnasium illustre ernannt und verblieb dort bis zu seinem Tod 1878 Zudem wurde er zum herzoglichen Hofrat ernannt 2 Fur die Stadt Gotha machte er sich im Stadtverordnetenkollegium gemeinnutzig und er war Meister vom Stuhl in der Freimaurerloge Ernst zum Compass Als Familienvater war er dreimal verheiratet nachdem seine ersten beiden Frauen verstorben waren Ab 1872 hemmte ein Korperleiden seine Schaffenskraft Sein Sohn Alfred hat 1879 einen Nachruf publiziert Ein weiterer Sohn war der Plauener Gymnasiallehrer Paul Bretschneider Auf mathematischem Gebiet beschaftigte er sich mit Geometrie Zahlentheorie dem Integrallogarithmus und Geschichte der Geometrie Er fuhrte 1837 die Bezeichnung g displaystyle gamma nbsp fur die Eulersche Konstante in die Mathematik ein Ausserdem ist die Formel von Bretschneider nach ihm benannt Schriften BearbeitenBeitrage zur spharischen Trigonometrie In Crelles Journal 13 1835 S 85 92 Beitrage zur spharischen Trigonometrie Schluss In Crelles Journal 13 1835 S 145 158 Theoriae logarithmi integralis lineamenta nova In Crelles Journal 17 1837 S 257 285 Untersuchung der trigonometrischen Relationen des geradlinigen Viereckes In Grunert Archiv 2 1842 S 225 261 Textarchiv Internet Archive Tafeln fur die Zerlegung der Zahlen bis 4100 in Biquadrate In Crelles Journal 46 1853 S 1 23 Der Lehrsatz des Matthew Stewart In Grunert Archiv 50 1869 S 11 17 archive org Die harmonischen Polarcurven In Grunert Archiv 50 1869 S 475 499 archive org Die Geometrie und die Geometer vor Euklides ein historischer Versuch B G Teubner Leipzig 1870 archive org Zur Berechnung des Trapezes aus seinen Seiten In Grunert Archiv 52 1870 S 24 25 archive org Einfache Berechnung der Winkel eines ebenen oder spharischen Dreiecks aus den Seiten der Figur In Grunert Archiv 52 1870 S 371 374 archive org Literatur BearbeitenKarl August Regel Gedachtnissrede auf Carl Anton Bretschneider in der Aula des Gymnasium Ernestinum am 15 Januar 1879 In Programm des Herzoglichen Gymnasium Ernestinum zu Gotha als Einladung zur Theilnahme an der am 31 Marz zu veranstaltenden Prufung sammtlicher Classen Gotha Engelhard Reyer Hofbuchdruckerei 1879 S 1 10 mit Schriftenverzeichnis JFM 11 0027 03 Alfred Bretschneider Carl Anton Bretschneider Ein Gedenkblatt fur seine Freunde und Schuler In Zeitschrift fur Mathematik und Physik 24 Historisch literarische Abtheilung 1879 S 73 91 JFM 11 0027 04Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Carl Anton Bretschneider im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Carl Anton Bretschneider an der Universitat Leipzig Sommersemester 1831 bis Wintersemester 1831 Autoren Profil in der Datenbank zbMATHEinzelnachweise Bearbeiten Heinz Horst Schrey Bretschneider Karl Gottlieb In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 603 Digitalisat Max Schneider Die Abiturienten des Gymnasium illustre zu Gotha von 1768 1859 Nr 756Normdaten Person GND 116492678 lobid OGND AKS LCCN no2012083139 VIAF 22895100 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bretschneider Carl AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher Mathematiker und JuristGEBURTSDATUM 27 Mai 1808GEBURTSORT SchneebergSTERBEDATUM 6 November 1878STERBEORT Gotha Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Anton Bretschneider amp oldid 236538834