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Carl Heinrich Roemer 15 August 1903 in Erbes Budesheim Landkreis Alzey Worms 27 April 2000 in Buren Kreis Paderborn war ein deutscher Landwirt und Pflanzenzuchter 1955 wurde er Leiter des Bundessortenamtes in Rethmar bei Hannover Leben und Wirken BearbeitenCarl Heinrich Roemer wurde am 15 August 1903 in Erbes Budesheim als Sohn Erwin Roemer und Cornelia geb Giesen geboren Im Alter von 16 Jahren starb sein Vater der seit 1913 Burgermeister der Ortsgemeinde gewesen war und den Titel eines Okonomierates trug Nach dem Studium der Landwirtschaft an der Universitat Munchen das er mit dem Diplom abschloss promovierte Roemer 1929 in Munchen bei Kiessling 1 und widmete sich anschliessend der Pflanzenzuchtung Roemer war ein Spezialist fur Saatgut In seiner Heimatgemeinde fuhrte er eine Saatgutwirtschaft die sich seit 1854 im Besitz der Familie befunden hatte dann Krongut geworden war und schliesslich 1919 zur Staatsdomane wurde Am 29 Mai 1932 wurde Roemer zum Burgermeister von Erbes Budesheim gewahlt Burgerliche und Nationalsozialisten hatten die Kandidatur unterstutzt Bei einer Wahlbeteiligung von 95 Prozent setzte er sich mit 290 zu 268 Stimmen gegen seinen Mitbewerber Herrberg Zentrum durch 2 Roemer bekleidete das Amt bis Kriegsende 1945 Zur Zeit des Dritten Reiches war Roemer Mitglied der NSDAP und Sturmfuhrer im SA Reitersturm 4 150 Alzey 1934 sprach er in Udenheim bei einer Veranstaltung zum Thema Naturgesetzliche Grundlagen zur Aufartung des Volkes betonte dass Volker durch Entartung untergingen und bezeichnete die nordische Rasse als die Krone des deutschen Volkes 3 1938 wurde Roemer als Saatgutbeauftragter nach Berlin berufen und ubernahm u a den Vorsitz des Reichsverbandes der Deutschen Pflanzenzucht 1 Bei den Ausschreitungen im Zuge der Novemberpogrome 1938 wurden in Erbes Budesheim auf Veranlassung des Offenheimer SA Sturmbannfuhrers sieben judische Burger im Einvernehmen mit Burgermeister Roemer in Schutzhaft genommen 4 Einer der Inhaftierten wurde am nachsten Tag uber Worms in das KZ Buchenwald bei Weimar verschleppt 5 1938 in der Position des Sonderbeauftragten fur die Erzeugungsschlacht in Hessen Nassau 6 war Roemer im Fruhjahr 1939 mit dem Amt des Sonderbeauftragten fur die praktische Ausbildung in der Landwirtschaft betraut 7 auch 1942 versah er dieses nachweislich noch 8 und hielt auf seinem Erbes Budesheimer Schlossgut offiziell Saatbaustelle der Landesbauernschaft Hessen Nassau beispielsweise landwirtschaftliche Lehrgange 9 und Lehrlingsprufungen ab 7 Auf einer Saatbau Tagung in Alzey vertrat er den Hauptabteilungsleiter der Landesbauernschaft Hessen Nassau 10 Im darauffolgenden Jahr sass er durch die Aufsichtsbehorde berufen im Verwaltungsrat der Kreissparkasse Alzey 11 1942 wurde der von ihm gefuhrte Musterbetrieb durch Gauleiter Sprenger im Rahmen des 5 Leistungskampfes der deutschen Betriebe ausgezeichnet 12 Zwei Jahre spater war Roemer in der Position eines Reichsfachwartes im Reichsnahrstand 13 Im Marz 1945 fluchtete er vor den vorruckenden amerikanischen Truppen aus Erbes Budesheim Nach dem Zweiten Weltkrieg trug er entscheidend zum Wiederaufbau der Pflanzenproduktion in Westdeutschland bei Roemer war von 1948 bis 1954 Geschaftsfuhrer der Pflanzenzuchtabteilung der wiedergegrundeten Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft DLG Zusatzlich war er seit der Grundung 1950 der Leiter der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Pflanzenzuchtverbande Im Jahr 1955 wurde mit der Leitung des Bundessortenamtes Dienststelle Rethmar betraut und leistete in dieser Position Pionierarbeit Roemer publizierte mehrere Fachaufsatze und hielt Vortrage zur Pflanzenzucht Weiterhin war er fur viele Jahre im DLG Hauptausschuss aktiv 1963 erhielt er fur seine Verdienste um die DLG die Max Eyth Denkmunze in Silber Zuletzt war Roemer Prasident des Bundessortenamtes Aus diesem Amt schied er Ende August 1968 aus Altersgrunden aus 14 Am 27 Marz 1969 wurde er mit dem Verdienstkreuz 1 Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt 15 Roemer verstarb im Alter von 96 Jahren am 27 April 2000 in Buren Einzelnachweise Bearbeiten a b Saatgut Wirtschaft vereinigt mit SAFA Bad Godesberg 1963 Bd 15 od 16 Jahrgang 1963 S 212 Rheinhessische Volksblatter 1932 Alzey 1932 30 5 Mainzer Anzeiger 1934 Mainz 1934 Nr 3 4 1 S 9f Dieter Hoffmann wir sind doch Deutsche Zu Geschichte und Schicksal der Landjuden in Rheinhessen Alzey 1992 S 267 ebd S 257f Rheinhessische Volksblatter 1938 Alzey 1938 Nr 71 14 3 a b Rheinhessische Volksblatter 1939 Alzey 1939 Nr 74 16 3 Mainzer Anzeiger 1942 Mainz 1942 Nr 20 24 1 S 6 Rheinhessische Volksblatter 1939 Alzey 1939 Nr 96 7 4 Rheinhessische Volksblatter 1939 Alzey 1939 Nr 64 6 3 Kreissparkasse Alzey Hrsg Geschaftsbericht der Kreissparkasse Alzey Anstalt des offentlichen Rechts mit eigener Rechtspersonlichkeit fur das Jahr 1940 103 Geschaftsjahr Alzey o D 1941 S 2 Mainzer Anzeiger 1942 Mainz 1942 Nr 131 8 6 S 5 Rheinhessische Volksblatter 1944 Alzey 1944 Nr 238 31 8 Deutsche Landwirtschafts Gesellschaft Hrsg Mitteilungen der DLG Frankfurt 1968 Bd 83 Jahrgang 1968 S 1336 Saatgut Wirtschaft vereinigt mit SAFA Bad Godesberg 1969 Bd 21 Jahrgang 1969 S 352 Literatur Bearbeiteno V Who s who in Germany Bd 2 M Z Ottobrunn b Munchen 1972 Theophil Gerber Personlichkeiten aus Land und Forstwirtschaft Gartenbau und Veterinarmedizin Biographisches Lexikon Bd 2 M Z Berlin 2005 Karl Muller Geschichte von Erbes Budesheim Alzey 2001 Normdaten Person GND 1116657236 lobid OGND AKS VIAF 794147727632764710001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Roemer Carl HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Landwirt und Pflanzenzuchter Prasident des Bundessortenamtes Rethmar ab 1955 GEBURTSDATUM 15 August 1903GEBURTSORT Erbes BudesheimSTERBEDATUM 27 April 2000STERBEORT Buren Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Heinrich Roemer amp oldid 232309088