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Cu Chuimne 748 1 war Monch des Klosters Iona Er wird mit zwei Werken in Verbindung gebracht Das eine Werk ist die Collectio Canonum Hibernensis die bedeutendste Sammlung kanonischen Rechts des fruhen Mittelalters als deren Mitherausgeber er gilt 2 Das andere Werk ist die Hymne Cantemus in omni die die alteste bekannte der Jungfrau Maria gewidmete Hymne in Latein 3 Cu Chuimne wird wie Rudolf Thurneysen herausfand zusammen mit Rubin von Dairinis in einem Kolophon als Autor der Hibernensis genannt Da er deutlich junger als Rubin ist und zudem an zweiter Stelle in dem Kolophon genannt wurde wird teilweise davon ausgegangen dass er die spatere Fassung des Texts herausgegeben hat 4 In jedem Fall lasst sich wegen der Ahnlichkeit des Stils zu seiner Hymne die um 735 entstandene Praambel des Texts auf Cu Chuimne zuruckfuhren 5 Kennzeichnend sowohl fur seine Praambel als auch seine Hymne ist die Kombination eines sprachlich wohlgelungenen Texts mit verschiedenen numerischen Kodierungen oder harmonischen Proportionen aus der Musiktheorie die weder aufdringlich sind noch den Text verkunsteln 6 So besteht die Hymne etwa aus 26 Zeilen mit jeweils 15 Silben vier Zeilen zu 8 Silben und einem abschliessenden Amen Dies sind mit oder ohne Amen 30 bzw 31 Zeilen je eine fur jeden Tag im Monat Da entsprechend einem beigefugten Hinweis die ersten 26 Zeilen doppelt zu singen sind gibt es je eine 15 silbige Zeile fur jede Woche im Jahr Wenn einschliesslich der Verdoppelung alles zusammen gesungen wird ergibt die vorzutragende Hymne 365 Worte je eines fur jeden Tag im Jahr Vergleichbare Kodierungen finden sich in der Praambel die auf den Namen des Autors und das Jahr hinweisen in dem der Text erstellt worden ist 7 In den Nachrufen der zeitgenossischen Annalen wird er als Weiser gewurdigt 8 und in einigen von ihnen wird sein etwas ungewohnlicher Lebensweg mit einem altirischen Gedicht bedacht In einer Fassung wird die erste Strophe seinem fruheren Abt Adomnan zugeschrieben der bereits 704 verstorben ist Die zweite Strophe wird als Antwort Cu Chuimne in den Mund gelegt 9 Altirische Fassung 10 Deutsche Ubersetzung 11 Cu Chuimne ro leg suthe co drumne alleth aile ara ta ro leic ara chaillecha Cu Chuimne ro leg suthe co drumne alleth aile ara ta legfaid leicfid caillecha Cu Chuimne hat Weisheit studiert bis zum First 12 die andere Halfte die ubrig ist hat er gelassen um seiner Nonnen willen 13 Cu Chuimne hat Weisheit studiert bis zum First die andere Halfte die ubrig ist wird er studieren er wird die Nonnen lassen Die Annalen von Ulster schreiben das Gedicht Cu Chuimnes Pflegemutter zu Altirische Fassung 14 Deutsche Ubersetzung 15 Cu Chuimne Ro legh suithi co druimne A l leth n aill h iaratha Ro leici ar chaillecha Ando Coin Cuimne ro mboi im rualaid de conid soi ro leic caillecha h a faill ro leig al aill a rith m boi Cu Chuimne hat Weisheit studiert bis zum First die andere Halfte die ubrig ist hat er gelassen um seiner Nonnen willen Was man Cu Chuimne vorgeworfen hat ist von ihm gewichen so dass er ein Weiser ist die Nonnen hat er vernachlassigt und hat den Rest studiert der ihm ubrig war Wegen dieses Lebenswandels so wird vermutet wurde er in den alteren Martyrologien nicht aufgenommen Sein Gedenktag ist der 8 Oktober 16 Quellen BearbeitenKolophon in der Handschrift Lat 12021 in der franzosischen Nationalbibliothek in Paris Annalen der vier Meister mit dem Eintrag M742 7 Annalen von Ulster mit dem Eintrag U747 5 Annalen von Inisfallen mit dem Eintrag AI747 3 Annalen von Tigernach mit dem Eintrag T747 6Literatur BearbeitenRudolf Thurneysen Zur irischen Kanonensammlung In Zeitschrift fur celtische Philologie Band vi 1908 S 1 5 James F Kenney The sources for the Early History of Ireland Ecclesiastical Columbia University Press 1929 Eine erweiterte Fassung wurde 1997 von Four Courts Press herausgegeben ISBN 1 85182 115 5 Der Ursprung und die Autoren der Hibernensis werden hier auf den S 248 und 249 diskutiert Die Hymne wird auf S 269 besprochen David Howlett Cu Chuimne s Hymn Cantemus in omni die Vierte Textanalyse S 19 30 aus Five Experiments in Textual Reconstruction and Analysis In Peritia Journal of the Medieval Academy of Ireland Band 9 1995 S 1 50 David Howlett The Prologue to the Collectio Canonum Hibernensis In Peritia Journal of the Medieval Academy of Ireland Band 17 18 2004 S 144 149 Anmerkungen Bearbeiten In den Annalen ist als Todesjahr 747 angegeben Da die aus den Annalen stammenden Jahreszahlen jedoch Fehlern und Verschiebungen unterliegen ist eine Korrektur notwendig die entsprechend dem Tabellenwerk von Daniel P Mc Carthy vorgenommen wurde Siehe The Chronology of the Irish Annals Aus Proceedings of the Royal Irish Academy Jahrgang 1998 Band 98C S 203 255 Der Artikel und das zugehorige Tabellenwerk im Web Vgl Thurneysen Vgl S 781 bei Ann Buckley Music in Ireland to c 1500 Aus Prehistoric and Early Ireland aus der Reihe A New History of Ireland Oxford University Press 2005 ISBN 0 19 821737 4 S 744 810 Vgl Thurneysen Howlett 2004 S 149 Vgl Howlett 2004 S 148 149 Vgl Howlett 1995 S 30 The art of Cantemus in omni die is both craftsmanly and unobtrusive Vgl Howlett 2004 S 148 149 Vgl U747 5 T747 6 Hier wird er jeweils Cu Chuimne sapiens genannt Vgl M742 7 Thurneysen M742 7 in der Transkription von Thurneysen Thurneysen S 3 Die Rechtschreibung wurde behutsam angepasst First bedeutet hier Mitte Als Alternative zu Nonnen bietet Thurneysen auch Weiblein an U747 5 Thurneysen S 3 Die Rechtschreibung wurde behutsam angepasst Vgl Thurneysen S 3 Kenney S 270 Fussnote 358 Bei Kenney wird der 7 Oktober genannt Normdaten Person GND 102435499 lobid OGND AKS VIAF 39767768 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cu ChuimneKURZBESCHREIBUNG Monch und AutorGEBURTSDATUM 7 Jahrhundert oder 8 JahrhundertSTERBEDATUM 748STERBEORT Iona Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cu Chuimne amp oldid 235038521