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Cesar Abraham Vallejo Mendoza 16 Marz 1892 in Santiago de Chuco Peru 15 April 1938 in Paris Frankreich war ein peruanischer Dichter Schriftsteller und Journalist und ein wichtiger Vertreter der spanischsprachigen Avantgarde Cesar Vallejo 1922 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werk 3 1 Gedichte 3 2 Theaterstucke 3 3 Roman 3 4 Prosa 3 5 Drehbucher 3 6 Essays und Reportagen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCesar Vallejo wurde als jungstes von elf Geschwistern 4 Schwestern und 6 Bruder 1 einer Mestizenfamilie sogenannten cholos 2 in Santiago de Chuco einem Dorf in den peruanischen Anden geboren Beide 2 Eltern Francisco de Paula Vallejo 1 ebenso wie dessen Frau Maria de los Santos Gurrionero 1 waren Kinder von spanischstammigen katholischen Priestern und indigenen Frauen Er besuchte die Sekundarschule in Huamachuco 1 begann 1908 erste Gedichte zu schreiben und studierte ab 1910 Literatur filosofia y letras an der Universidad de la Libertad 2 in Trujillo Aus Geldmangel brach er das Studium in Trujillo und einen weiteren Studienversuch 1911 im Lima ab und verdiente sich seinen Lebensunterhalt als Hauslehrer und Hilfskassierer auf der Zuckerfarm Roma 1 Hier lernte er die Ausbeutung der Land und Bergbauarbeiter kennen was ihn in seiner spateren literarischen und politischen Arbeit stark beeinflussen sollte 1913 schrieb er sich erneut an der Universitat ein 1915 erlangte er einen Lizenziats Abschluss in spanischer Literatur mit der Arbeit El Romanticismo en la poesia castellana 1 uber die spanische Romantik 1915 bis 1917 belegte er Vorlesungen in Recht 1916 erschienen seine Gedichte in den Zeitungen Balnearios 1 Lima El Liberal 1 Bogota und El Guante de Guayaquil 1 In dieser Zeit unterhielt er Liebesbeziehungen mit zahlreichen Frauen 1 was im Zusammenhang mit einer gewissen Mirtho 1 auch zu einem Selbstmordversuch 1 fuhrte Nach dem Studium lebte Vallejo ab 1918 2 in Lima wo er wichtige Vertreter der intellektuellen Linken kennenlernte Sein dichterisches Schaffen erhielt wachsende Aufmerksamkeit Abraham Valdelomar 1 schrieb uber ihn fur die Zeitschrift Sudamerica 1 den Artikel La genesis de un gran poeta Cesar Vallejo el poeta de la ternura 1 dt Die Genese eines grossen Dichters Cesar Vallejo der Dichter der Zartlichkeit Mit Jose Carlos Mariategui 1 arbeitete Vallejo an der Zeitschrift Nuestra Epoca 1 nbsp Mit Georgette 1929 in Paris nbsp In Berlin 1929Er gab Nachhilfestunden und erhielt schliesslich eine Anstellung als Lehrer an Colegio particular Barros 1 Mit dem Tod des Direktors folgte er diesem im Amt nach 1 Er verlor die Anstellung nachdem er sich geweigert hatte seine schwangere Geliebte Maria Rosa Sandoval 1 zu heiraten diese starb nach einer von ihm initiierten Abtreibung damit endete auch seine Beziehung mit einer gewissen Otilia 1 Auch der fruhe Tod seines Freundes und Forderers Valdelomar traf ihn schwer In dieser Zeit um 1918 schrieb er sein Erstlingswerk den 72 Gedichte enthaltenden Band Los heraldos negros 1920 beendete er eine Anstellung als Lehrer am Colegio Guadalupe 1 in Lima Am 1 August 1920 1 geriet er bei einem Besuch seines Heimatortes in einen bewaffneten Aufstand wurde am 31 August zu Unrecht als geistiger Urheber 1 der Vorfalle angeklagt und verbrachte nach einigen Versuchen sich bei Freunden zu verstecken ab dem 7 November 1920 1 drei Monate und zwei Wochen im Gefangnis 3 Diesen Gefangnisaufenthalt verarbeitete er auch in seinen Erzahlungen Escalas Melografiadas von 1923 Zahlreiche Journalisten Anwalte und Studenten hatten sich fur seine Freilassung eingesetzt die ihm am 26 Februar 1921 unter Auflagen 1 gewahrt wurde In Lima nahm Vallejo seine Unterrichtstatigkeit am Colegio Guadalupe wieder auf Nach der Veroffentlichung von Trilce 1922 in einer Auflage von 200 2 Exemplaren erschienen verlor Cesar Vallejo eine weitere Lehrerstelle und emigrierte am 17 Juni 1923 1 an Bord des Dampfers Oraya 1 nach Europa Hier liess er sich in Paris nieder das er am 13 Juli 1 erreichte Das Verfahren gegen ihn wurde in Peru bis 1926 1 keineswegs eingestellt was ihn jahrelang an einer Heimkehr hinderte Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Journalist Er schrieb insgesamt etwas mehr als 300 Artikel fur die peruanischen Zeitungen El Norte Mundial 4 Variedades 4 und El Comercio 4 Die Auftrage erhielt er vom neu gegrundeten Bureau des Grands Journaux Latino Americains 1 Um die ausstehende Bezahlung seiner Arbeit musste er sich haufig lange bemuhen 4 Von 1925 bis zu seinem Verzicht 1 auf das Geld aus Abneigung gegen die Diktatur von Miguel Primo de Rivera im Jahr 1927 erhielt er ein bescheidenes Stipendium Spaniens fur sein in Peru begonnenes Rechtsstudium das er jedoch nie beendete Zu diesem Zweck hielt er sich 1925 kurz in Madrid auf Einen weiteren Nebenverdienst bildeten Ubersetzungen etwa von Henri Barbusse und Marcel Ayme 4 Zu seinen personlichen Bekanntschaften in Paris zahlten ab 1924 Vicente Huidobro 1 Juan Gris 1 und Juan Larrea 1 Im Juli und Oktober 1926 veroffentlichte er mit Larrea zwei Nummern der kurzlebigen Zeitschrift Favorables Paris Poema 1 In dieser Zeit lebte er mit Henriette Maisse 1 die ihm zusammen mit einigen Freunden nach einer Erkrankung 1928 einen Kuraufenthalt auf dem Land nahe Paris ermoglichte Ein Gericht in Trujillo hatte 1926 den Haftbefehl gegen ihn erneuert 1 In der Folgezeit nahmen kommunistische Einflusse auf sein Werk zu Im Herbst 1928 folgte er einer Einladung in die Sowjetunion eine Reise die er allein unternahm zunachst in der Hoffnung sich dort sogleich niederzulassen Er kehrte aber nach spatestens drei Wochen nach Frankreich zuruck Im Herbst 1929 reiste er mit Georgette Philippart erneut in die Sowjetunion diesmal auf eigene Kosten und ein drittes Mal zum Internationalen Schriftstellerkongress im Oktober 1931 1 ein Aufenthalt den er vorzeitig 1 beendete Ab Mai 1930 bis Februar 1932 lebte er in Madrid da sein Versuch nach Frankreich zuruckzukehren am 29 Dezember 1930 1 mit einer Ausweisung endete Nach der Ausrufung der Zweiten Spanischen Republik wurde er Mitglied des Partido Comunista de Espana sowie 1931 im Kongress Antifaschistischer Autoren Mit Federico Garcia Lorca 1 verband ihn eine Freundschaft Er begegnete Miguel de Unamuno 1 Antonio Machado 1 und Luis Cernuda 1 Nachdem er erklart hatte sich kunftig jeglicher politischer Tatigkeit zu enthalten lebte er ab dem 12 Februar 1932 1 erneut in Paris wo er am 11 Oktober 1934 Georgette Philippart zivil heiratete 2 die er seit 1926 kannte 1 Seine finanzielle Situation hatte sich erneut deutlich verschlechtert Das Ehepaar war gezwungen Georgettes Wohnung in der Rue Moliere 1 zu verkaufen Ihre Bleibe waren fortan billige Hotels und Pensionen ab 1936 das Hotel du Maine 1 1936 begann Vallejo neben seiner Tatigkeit fur die Zeitschriften Germinal 1 Beaux Arts 1 und L Amerique Latine 1 auch Sprachunterricht zu geben Nach dem Ausbruch des Spanischen Burgerkriegs verschrieb sich Vallejo zunehmend der politischen Arbeit Mitte Dezember 1936 reiste er fur zwei Wochen nach Barcelona und Madrid Eine erneute Reise ins Burgerkriegsland machte er in Begleitung seiner Frau 1937 nach Valencia 1 wo er Peru am zweiten Congreso Internacional de Escritores para la Defensa de la Cultura 1 dt Internationaler Schriftstellerkongress fur die Verteidigung der Kultur der Allianz der antifaschistischen Intellektuellen vertrat Im selben Jahr wurde er zum Sekretar 1 der peruanischen Sektion gewahlt Auf der Reise gelangte er auch nach Jaen 1 und ins umkampfte Madrid 1 1937 grundete er zusammen mit Pablo Neruda mit dem er sich spater jedoch zerstritt 1 in Paris das Comite Iberoamericano para la Defensa de la Republica Espanola 1 dt Lateinamerika Komitee zur Unterstutzung der spanischen Republik was ihn weiterhin der Gefahr einer Landesverweisung aussetzte Der sich immer deutlicher abzeichnende Niedergang der Zweiten Republik traf ihn schwer Seinen Schmerz liess er in das Gedicht Espana aparta de mi este caliz dt Spanien nimm diesen Kelch von mir einfliessen 1937 unternahm er deshalb erneut Anstrengungen Zusicherungen fur eine straffreie Ruckkehr nach Peru zu erhalten 1 Am 24 Marz 1938 1 wurde er wegen einer nicht diagnostizierbaren Krankheit hospitalisiert Nach seinem Tod in der Klinik Arago 1 am Morgen des 15 April 1938 wurde er auf dem Friedhof von Montrouge bei Paris beerdigt Am 3 April 1970 1 wurden seine sterblichen Uberreste exhumiert und auf den Friedhof Montparnasse 1 in Paris verlegt Erst 1949 2 erschien die erste Neuauflage von Los heraldos negros nbsp Universidad Cesar Vallejo in LimaEhrungen BearbeitenDie private Universidad Cesar Vallejo UCV mit dem Hauptcampus in Trujillo und Nebenstellen in Chiclayo in Chimbote in Lima in Piura und in Tarapoto tragt seinen Namen Werk BearbeitenGedichte Bearbeiten Obwohl wahrend seiner Lebenszeit nur drei seiner Bucher veroffentlicht wurden gilt Cesar Vallejo dennoch als einer der grossen poetischen Neuerer der spanischen Sprache des 20 Jahrhunderts Immer einen Schritt den literarischen Stromungen der Zeit voraus war jedes seiner Bucher stilistisch vom anderen verschieden und in eigenem Sinne revolutionar nbsp Erstausgabe von Los heraldos negros von 1918Los heraldos negros Lima 1918 im Handel ab Juli 1919 2 Die schwarzen Boten dt von Curt Meyer Clason Aachen 2000 ISBN 3 89086 794 4 Trilce 1922 Originalausgabe mit Vorwort von Antenor Orrego dt von Curt Meyer Clason Aachen 1998 ISBN 3 89086 865 7 Espana aparta de mi este caliz 1937 Spanien nimm diesen Kelch von mir dt von Curt Meyer Clason Aachen 1998 ISBN 3 89086 863 0 Poemas humanos Paris Editions des Presses Modernes 1939 Menschliche Gedichte dt von Curt Meyer Clason Aachen 1998 ISBN 3 89086 864 9 Complete Poetry A Bilingual Edition University of California Press Taschenbuch 2009 ISBN 0 520 26173 9Theaterstucke Bearbeiten Vallejo schrieb funf Theaterstucke von denen zu seinen Lebzeiten aber keines aufgefuhrt oder veroffentlicht wurde Mampar 1930 Manuskript wahrscheinlich vom Autor zerstort Moscu contra Moscu 1930 in franzosischer Sprache Lock Out 1930 in franzosischer Sprache Entre las dos orillas corre el rio 1930er Jahre Colacho hermanos o Presidentes de America 1934 Satire La piedra cansada 1937 Ausgabe Teatro completo Lima Fondo Editorial Pontificia Universidad Catolica del Peru 1979 Roman Bearbeiten El Tungsteno 1931 Prosa Bearbeiten Novelas y cuentos completos Lima Francisco Moncloa Editores 1967Drehbucher Bearbeiten Charlot contra Chaplin 1935 Colacho Hermanos 1935 Drehbuchversion Essays und Reportagen Bearbeiten Rusia en 1931 reflexiones al pie del Kremlin Russland 1931 Madrid 1931 Rusia ante el Segundo Plan Quinquenal 1932 veroffentlicht 1965 Autopsy on surrealism Willimantic CT Curbstone Press 1982 Ensayos y reportajes completos Lima Pontificia Universidad Catolica del Peru 2002 CIX 638 S Ill Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cesar Vallejo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Cesar Vallejo im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Cesar Vallejo im Katalog des Ibero Amerikanischen Instituts Preussischer Kulturbesitz Berlin Literatur von und uber Cesar Vallejo im Katalog der Bibliothek des Instituto Cervantes in Deutschland Zur Rezeption des Werkes von Cesar Vallejo Universitat Cesar Vallejo in Trujillo Peru Gedicht von Cesar Vallejo mit Ubersetzung von Hans Magnus Enzensberger Website der Trilce Gesellschaft fur deutsch lateinamerikanische Verstandigung Berlin PDF auf ibero online de Aufsatze Vergleich mit Nicolas Guillen Carlos Drummond in Ibero Online 66 S Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl Victor de Lama Cesar Vallejo y su tiempo In Trilce Hrsg Pedro Alvarez de Miranda Castalia didactica Nr 28 Editorial Castalia Madrid 1991 ISBN 84 7039 618 8 S 10 21 a b c d e f g h Rene de Costa in Cesar Vallejo Los heraldos negros Hrsg R de Costa Letras Hispanicas Nr 457 Ediciones Catedra Madrid 1998 ISBN 84 376 1669 7 S 13 ff Americo Ferrari About the Author Book and Translators in Cesar Vallejo Clayton Eshleman Julio Ortega Trilce Wesleyan University Press 1992 S VII a b c d e Peter Kultzen Hrsg Cesar Vallejo Reden wir Spanisch man hort uns zu Berichte aus Europa 1923 1930 Berenberg Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 946334 43 9 S 7 10 Normdaten Person GND 118626027 lobid OGND AKS LCCN n79120777 VIAF 46768177 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vallejo CesarALTERNATIVNAMEN Vallejo Mendoza Cesar Abraham vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG peruanischer Dichter und SchriftstellerGEBURTSDATUM 16 Marz 1892GEBURTSORT Santiago de Chuco PeruSTERBEDATUM 15 April 1938STERBEORT Paris Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cesar Vallejo amp oldid 234987612