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Der Burghof am Drachenfels in Konigswinter einer Stadt im nordrhein westfalischen Rhein Sieg Kreis geht auf einen Wirtschaftshof der Burggrafen von Drachenfels zuruck Er steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz 1 Burghof 2013 Burghof Luftaufnahme 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Burghof liegt auf gut 212 m u NHN 250 m sudostlich von Schloss Drachenburg sowie etwa 300 m nordlich und 110 Hohenmeter unterhalb der Burgruine Drachenfels Am Burghof fuhrt ein Verbindungsweg zwischen dem Eselsweg und der asphaltierten Drachenfelsstrasse vorbei der als Aufstieg zum Berggipfel genutzt wird Geschichte Bearbeiten nbsp Burghof vor 1904 Der Burghof soll bis ins 12 Jahrhundert zuruckreichen und diente ursprunglich der Versorgung der Burgen Drachenfels und Wolkenburg Letztere verfiel bereits im 16 Jahrhundert die Burg Drachenfels war schon vor ihrer Zerstorung in den 1630er Jahren nicht mehr bewohnt Urkundlich in Erscheinung trat der Burghof erstmals 1666 im Taufregister der Konigswinterer Pfarrkirche St Remigius Bereits 1811 wurde er als Wein und Kaffeewirtschaft genutzt 2 1828 verzeichnete er 16 und 1843 neun Einwohner 3 4 Seinerzeit galt er als Treffpunkt der Bonner Studentenschaft 5 1854 ging der Burghof in den Besitz von Ferdinand Hoffmann eines Emigranten nach Amerika uber Er weitete den landwirtschaftlichen Betrieb bei Schliessung der Gastwirtschaft wesentlich aus unter anderem auf den Getreide und Weinanbau und verband ihn 1862 mit dem nahegelegenen Gut Elsigerfeld heute Milchhauschen Ausserdem liess er auf dem Grundstuck einen Pavillon mit Rheinblick erbauen und die Aussenanlagen durch Pflanzung von Esskastanien und eines Mammutbaums neu gestalten 1881 erwarb Stephan von Sarter Erbauer des gegenuberliegenden und 1884 fertiggestellten Schloss Drachenburg den Burghof Er nutzte ihn als reprasentativen Wohnsitz 1885 war er von acht Menschen bewohnt 6 Die Gastwirtschaft wurde 1895 wiedereroffnet zum Abriss kamen im Jahr darauf fur einen neuen Pferde und Kuhstall ein Gebaude an der Hangseite sowie 1900 eine Scheune 5 Sarters Erbe und Neffe Jakob Hubert Biesenbach 1870 1947 liess das Hauptgebaude des Burghofs 1904 nach erfolgtem Abbruch als Berghotel im Landhausstil neu aufbauen wobei die dem 19 Jahrhundert entstammenden Wirtschaftsgebaude aus Backstein erhalten wurden In der Zeit des Nationalsozialismus diente Schloss Drachenburg und zugleich auch der Burghof ab Winter 1941 42 als Adolf Hitler Schule 7 Er blieb bis Mitte der 1980er Jahre hinsichtlich der Besitzverhaltnisse mit Schloss Drachenburg verbunden Seitdem 1989 die Konzession fur das Hotel erlosch ist das Gebaude leerstehend und befindet sich im Verfallsprozess auch nach einem neuerlichen Besitzerwechsel im Jahre 2004 8 Ein weiterer Verkaufsversuch fur eine gastronomische Nutzung nach erfolgter Sanierung startete im Fruhjahr 2013 9 10 Im November 2014 bewilligte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages 300 000 Euro aus Mitteln des Denkmal Sonderprogramms fur die Sanierung des Burghofs 11 Im Februar 2016 erwarb der Bonner Immobilienunternehmer Marc Asbeck den Burghof 12 Er plante zunachst ihn nach einer Sanierung privat zu nutzen und ihn moglicherweise auch fur offentliche Veranstaltungen freizugeben 13 Ab November 2018 bot Asbeck die noch immer nicht sanierte Immobilie wieder zum Verkauf an nachdem sich Genehmigungsverfahren fur seine Plane in die Lange gezogen hatten und die NRW Stiftung als Eigentumerin des benachbarten Schlosses Drachenburg sich gegen einen Erwerb des Anwesens entschieden hatte 14 15 Im Herbst 2019 erwarb der Immobilienunternehmer und Weingutbesitzer Bernd G Siebdrat aus Rhondorf den Burghof und kundigte ein anspruchsvolles Sanierungsprojekt mit dem Ziel einer unter anderem gastronomischen Nutzung an 16 17 Die Sanierung des Burghofs fur eine Nutzung als Siebengebirgsalm soll 2022 beginnen 18 Die Eintragung des Burghofes in die Denkmalliste der Stadt Konigswinter erfolgte am 18 November 1997 1 Als Hotel wurde der Burghof 1904 in gediegenem Landhausstil neu errichtet Asymmetrie und ausgebautes Dachgeschoss mit Giebeln Gauben und Zierfachwerk sind charakteristische Merkmale und sollen einen altdeutschen gemutlichen Gasthauscharakter vermitteln Angelika Schyma 1992 19 Literatur BearbeitenAngelika Schyma Stadt Konigswinter Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmaler im Rheinland Band 23 5 Rheinland Verlag Koln 1992 ISBN 3 7927 1200 8 S 55 123 Heimatverein Siebengebirge Hrsg Winfried Biesing Das Schloss Drachenburg und der Burghof im Wandel der Zeit Edition Lempertz Konigswinter 1997 ISBN 3 933070 00 7 noch nicht fur diesen Artikel ausgewertet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burghof Sammlung von Bildern Historische Ansichten des Burghofs Memento vom 28 Februar 2016 im Internet Archive Virtuelles Heimatmuseum IttenbachEinzelnachweise Bearbeiten a b Denkmalliste der Stadt Konigswinter Nummer A 314 Karl Josef Klohs Der Burghof erwacht zu neuem Leben Memento vom 25 Mai 2005 imInternet Archive PDF 296 kB In rheinkiesel Magazin fur Rhein und Siebengebirge 9 Jahrgang Februar 2005 S 6 7 Friedrich von Restorff Topographisch Statistische Beschreibung der Koniglich Preussischen Rheinprovinzen Nicolaische Buchhandlung Berlin Stettin 1830 S 290 Digitalisat Konigliche Regierung zu Coln Hrsg Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniss sammtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstucke des Regierungs Bezirks Coln nach Kreisen Burgermeistereien und Pfarreien mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebaude sowie der Confessions Jurisdictions Militair und fruhern Landes Verhaltnisse Koln 1845 S 87 Digitalisat a b Text der Unterschutzstellung der Unteren Denkmalbehorde Die Bad Honnefer Wochenzeitung Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen PDF 1 5 MB Band XII Provinz Rheinland Verlag des Koniglich statistischen Bureaus Hrsg 1888 S 116 Ansgar Sebastian Klein Aufstieg und Herrschaft des Nationalsozialismus im Siebengebirge Klartext Verlag Essen 2008 ISBN 978 3 89861 915 8 S 573 zugleich Dissertation Universitat Bonn 2007 Familie Streve Mulhens kauft den Burghof in Konigswinter General Anzeiger 21 November 2004 Am Drachenfels soll ein Restaurant entstehen General Anzeiger 1 Marz 2013 Sanierung des Burghofs kann beginnen General Anzeiger 4 April 2013 300 000 Euro fur den Burghof General Anzeiger 7 November 2014 Marc Asbeck kauft das fruhere Ausflugslokal General Anzeiger 5 Marz 2016 Asbeck will das Traditionshaus privat nutzen General Anzeiger 15 Marz 2016 Marc Asbeck will Burghof in Konigswinter verkaufen General Anzeiger 20 Juli 2018 Burghof in Konigswinter zum Verkauf ausgeschrieben General Anzeiger 21 November 2018 Burghof wechselt Eigentumer Plane fur Gastronomie Kolnische Rundschau Bonner Rundschau 8 November 2019 Gebaude soll zur Alm werden Rhondorfer will den Burghof auf dem Drachenfels sanieren General Anzeiger 21 Mai 2020 Sanierung zur Siebengebirgsalm General Anzeiger 18 November 2021 Angelika Schyma Stadt Konigswinter Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmaler im Rheinland Band 23 5 S 55 50 668011 7 210292 Koordinaten 50 40 4 8 N 7 12 37 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burghof Konigswinter amp oldid 235207313