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Dieser Artikel behandelt die abgegangene Burg in Niedersachsen Siehe auch Burg Rheinhausen Mannheim Die Burg Reinhausen war eine fruh bis hochmittelalterliche Spornburg der Grafen von Reinhausen in Reinhausen in der Gemeinde Gleichen im Landkreis Gottingen in Niedersachsen Das Burggelande wurde bereits im Mittelalter uberbaut so dass nur noch wenige Reste der Burg vorhanden sind Burg ReinhausenStaat DeutschlandOrt ReinhausenEntstehungszeit 9 10 Jh Burgentyp SpornburgErhaltungszustand Burgstall Reste der KircheStandische Stellung GrafenGeographische Lage 51 28 N 9 59 O 51 467675234444 9 9834313988889 218 Koordinaten 51 28 3 6 N 9 59 0 4 OHohenlage 218 m u NHNBurg Reinhausen Niedersachsen p1 Wo heute die Klosteranlage steht befand sich im ausgehenden Hochmittelalter die Burg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Heutige Nutzung 4 Beschreibung 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Burg lag auf einem flachen nach Westen gerichteten Bergsporn in Reinhausen zwischen dem Tal des Wendebachs und dem Rosental Der Burgplatz liegt nur etwa 30 Meter uber dem Talgrund des 120 Meter entfernt sudlich und westlich vorbeifliessenden Wendebachs der Bergsporn weist zu dieser Seite aber auf einer Lange von uber 400 Metern einen Steilabhang mit vielen senkrechten teils uberhangenden Felspartien auf Das Rosental nordwestlich der Burg ist deutlich weniger schroff 1 Nach Ostnordosten steigt das Gelande flach zum Knull hin an Wahrend der Steilhang sudlich des Burggelandes und das Rosental unbebaut sind schliessen sich dahinter im Tal des Wendebaches der alte Ortskern von Reinhausen und westlich und nordlich des Burggelandes neuere Baugebiete an 2 Geschichte BearbeitenEine kontinuierliche Besiedlung des Gelandes der Burg kann seit dem Fruhmittelalter nachgewiesen werden Seit dem 9 Jahrhundert 3 nach anderen Angaben seit dem 10 Jahrhundert 1 befand sich eine Burganlage der Grafen von Reinhausen auf dem durch Felsabbruche zum Tal hin naturlich gesicherten Bergsporn uber dem Dorf dem heutigen Kirchberg 3 Von dem Bergsporn aus konnte die Burg das Tal und die dort verlaufende Heerstrasse kontrollieren 4 Eine grossere Zahl archaologischer Funde aus der Umgebung der spateren Klosterkirche konnte auf das 9 10 Jahrhundert datiert werden 3 Im 10 11 Jahrhundert hatten die Grafen von Reinhausen das Gaugrafenamt im Leinegau inne und damit auch uberregionale Bedeutung 5 Im sachsischen Raum waren bewohnte Adelsburgen im 10 Jahrhundert noch eine Ausnahmeerscheinung 1 altere Veroffentlichungen gingen deshalb auch in Reinhausen von einer nicht dauerhaft bewohnten Burganlage aus 6 Im Mitte des 12 Jahrhunderts verfassten Abtsbericht zur Fruhgeschichtes des Klosters Reinhausen wird die Burg als locum suum principalem unde originem duxerant also als Stammsitz der Grafen bezeichnet 7 8 Ende des 11 Jahrhunderts wandelten die Grafen Konrad Heinrich und Hermann von Reinhausen sowie ihre Schwester Mathilde ihre Stammburg in ein Stift um 9 Der in alterer Literatur vorgenommenen Datierung der Umwandlung in ein Stift auf das Jahr 1079 10 wird jedoch in neuerer Forschung widersprochen 9 Stattdessen wird anhand moglicher Todesdaten eines der Stifter des Grafen Konrad von Reinhausen das Jahr 1089 oder das Jahr 1086 als spatester Zeitpunkt der Stiftung und damit als Ende der eigentlichen Burg angenommen 11 Anhand hochmittelalterlicher Kleinfunde im Baubefund und im Abbruchschutt wurde der Abbruch der Burgmauer auf das 12 Jahrhundert datiert 12 Vor der Umwandlung ihrer Stammburg um 1100 erbauten die Grafen von Reinhausen die Gleichen als neuen befestigten Wohnsitz 13 11 Diese Hohenburgen entsprachen nun dem fur das Hoch und Spatmittelalter bekannten Typus des stark befestigten standig bewohnten adeligen Wohnsitzes 6 Seit 1980 untersuchte Klaus Grote kleinere Bereiche des Burggelandes in mehreren Einzelgrabungen und Befundaufnahmen archaologisch 3 Heutige Nutzung BearbeitenDas ehemalige Burggelande ist mit unterschiedlichen Nutzungen belegt Am Ende des Bergsporns im Westen stehen Gebaude der Bucherei des Kindergartens und der Schule sowie die ehemalige Hospitalkapelle Der Steilhang zum Wendebachtal ist durch eine in der Felsen eingehauene Strasse unterbrochen Ostlich der Strasse stehen auf dem Gelande der Hauptburg heute das Pfarrhaus ein weiteres Wohnhaus eine Scheune das ehemalige Kloster und spatere Amtsgebaude das heute das Forstamt Reinhausen und ein Buro beherbergt sowie die Kirche Der grosste Teil des Friedhofs liegt auf dem Gelande der fruheren Vorburg ebenso zwei grossere Nebengebaude der Domane Reinhausen Die meisten Nutzbauten der Domane liegen aber knapp ausserhalb des fruheren ostlichen Burggrabens Beschreibung BearbeitenEntsprechend der Bedeutung ihrer Erbauer war auch die Stammburg der Grafen von Reinhausen dimensioniert Der Wohnbereich mit Eigenkirche im Westen umfasste etwa anderthalb Hektar Flache der nordostlich angrenzende Wirtschaftshof etwa einen weiteren Hektar 3 Getrennt waren beide Bereiche durch einen Halsgraben 1 An der Abbruchkante des Bergsporns wurde auf etwa neun Metern Lange eine bis zu 3 30 Meter dicke zweischalige Befestigungsmauer freigelegt 12 Zum flach ansteigenden Hang hin bestand die Befestigung aus zwei Abschnittsgraben und einer drei Meter dicken vermortelten Mauer Die Innenbebauung der Burg ist kaum zu rekonstruieren weil das Gelande noch im Hochmittelalter durch das Kloster und das Klostergut uberbaut wurde 5 Im Inneren der Klosterkirche wurden bei Ausgrabungen allerdings Reste der Eigenkirche der Grafen von Reinhausen gefunden 3 Wahrend die Lage der Burgkirche damit feststeht liegen uber ihre genaue bauliche Gestaltung keine Zeugnisse vor Nach der historischen Bauforschung die Ulfrid Muller 1963 67 durchfuhrte gilt als sicher dass die bauliche Substanz der Eigenkirche nach der Umwandlung der Burg in ein Kanonikerstift und spater in ein Kloster fur dessen Kirche Verwendung fand Unter anderem weist darauf die Ausfuhrung der sudlichen Chorwand der Kirche hin 14 Erreichbar war die Burg vom Wendebachtal aus wahrscheinlich durch das Rosental Fur das Spatmittelalter ist dort eine Wegefuhrung nachgewiesen 1 Weblinks BearbeitenEintrag von Stefan Eismann zu Reinhausen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Klaus Grote Burgen Untersuchungen und Befunde im sudniedersachsischen Bergland 5 Abschnitt Reinhausen Gde Gleichen Ldkr Gottingen Fruh bis hochmittelalterliche Grafenburg In www grote archaeologie de Klaus Grote abgerufen am 30 Dezember 2018 Rekonstruktionsversuch als Zeichnung im mittelalterlichen Zustand von Wolfgang BraunEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Klaus Grote Die mittelalterlichen Anlagen in Reinhausen In Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Band 17 Stadt und Landkreis Gottingen Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 ISBN 3 8062 0544 2 S 210 212 Onlinekarte auf navigator geolife de abgerufen am 22 August 2017 a b c d e f Klaus Grote Burgen Untersuchungen und Befunde im sudniedersachsischen Bergland 5 Abschnitt Reinhausen Gde Gleichen Ldkr Gottingen Fruh bis hochmittelalterliche Grafenburg In www grote archaeologie de Klaus Grote abgerufen am 9 Februar 2019 Peter Ferdinand Lufen Landkreis Gottingen Teil 2 Altkreis Duderstadt mit den Gemeinden Friedland und Gleichen und den Samtgemeinden Gieboldehausen und Radolfshausen Hrsg Christiane Segers Glocke Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Band 5 3 CW Niemeyer Buchverlage Hameln 1997 ISBN 3 8271 8257 3 S 275 277 a b Eintrag von Stefan Eismann zu Reinhausen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 1 Januar 2019 a b Erhard Kuhlhorn Historisch Landeskundliche Exkursionskarte von Niedersachsen Massstab 1 50 000 Blatt Gottingen Erlauterungsheft Hrsg Erhard Kuhlhorn Veroffentlichungen des Instituts fur Historische Landesforschung der Universitat Gottingen Band 2 Teil 3 Kommissionsverlag August Lax Hildesheim 1972 10 Mittelalterliche Wehranlagen S 107 108 Martin Last Sudniedersachsen zwischen Merowinger und Stauferzeit In Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Band 16 Gottingen und das Gottinger Becken Verlag Philipp von Zabern Mainz 1970 S 76 Manfred Hamann Urkundenbuch des Klosters Reinhausen Gottingen Grubenhagener Urkundenbuch 3 Abteilung Hahnsche Buchhandlung Hannover 1991 ISBN 978 3 7752 5860 9 Nr 11 S 34 37 a b Tobias Ulbrich Zur Geschichte der Klosterkirche Reinhausen Hrsg Ev luth Kirchengemeinde Reinhausen Kirchenvorstand Reinhausen 1993 Kap 3 1 7 Die Grundungsgeschichte des Klosters Reinhausen Die Grundung des Klosters Die Genealogie der Grafen von Reinhausen S 50 54 Ulfrid Muller Klosterkirche Reinhausen Grosse Baudenkmaler Nr 257 Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1971 S 3 a b Wolfgang Petke Stiftung und Reform von Reinhausen und die Burgenpolitik der Grafen von Winzenburg im hochmittelalterlichen Sachsen In Peter Aufgebauer Hrsg Burgenforschung in Sudniedersachsen Buchverlag Gottinger Tageblatt Gottingen 2001 ISBN 3 924781 42 7 S 65 71 a b Klaus Grote Grabungen und grossere Gelandearbeiten der Kreisdenkmalpflege des Landkreises Gottingen im Jahre 1989 Kapitel 2 Reinhausen Kirchberg fruh bis hochmittelalterliche Burgmauer In Gottinger Jahrbuch Band 38 1990 ISBN 3 88452 368 6 S 261 264 Klaus Grote Burgen bei Bremke im Reinhauser Wald In Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Band 17 Stadt und Landkreis Gottingen Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 ISBN 3 8062 0544 2 S 227 228 Rundgang durch die Kirche auf der Internetseite des Kirch Bauvereins Reinhausen abgerufen am 18 September 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Reinhausen amp oldid 231827671