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Die Sachsische Wollgarnfabrik Tittel amp Kruger war eine Spinnerei in Leipzig Mit uber 100 000 Quadratmetern Geschossflache ist sie heute Deutschlands grosstes Industriedenkmal und Europas grosster Gebaudekomplex der Grunderzeit Die Grosse des gesamten Areals belauft sich auf 50 000 Quadratmeter Lageplan des GebaudekomplexesAnsicht des stark gewachsenen Areals der Sachsischen Wollgarnfabrik AG vormals Tittel amp Kruger nebst Auszeichnungsmedaillen um 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Elsterlofts und Venezia Quartier 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahr 1866 grundete C A Tittel am Markt in Leipzig eine Seiden Garn und Tapisseriewarenhandlung deren Teilhaber 1869 A A Kruger wurde 1875 erwarben Tittel amp Kruger ein Grundstuck an der Nonnenstrasse und errichteten dort eine Dampffarberei nbsp System der Antriebsstangen und riemen in den Spul und Trockenraumen der Firma Tittel amp Kruger um 1886 nbsp Maschinensaal mit elektrischer Lichtanlage der Firma Tittel amp Kruger um 1886 nbsp Aktie uber 100 RM der Wollgarnfabrik Tittel amp Kruger und Sternwoll Spinnerei AG vom Februar 19341887 wurde die Sachsische Wollgarnfabrik Aktiengesellschaft vormals Tittel amp Kruger gegrundet die ab 1888 weitere Spinnereigebaude in einer reprasentativen Backsteinarchitektur errichtete Der erste Bauabschnitt dieser Erweiterung war der Hochbau West die heutigen Elsterlofts Baubeginn des zweiten Bauabschnitts war 1897 Das Besondere an diesen Gebauden ist dass es sich nicht um reine funktionale Zweckbauten handelt da die Architekten Pfeifer amp Handel ab 1893 Handel amp Franke bekannt fur ihre prestigetrachtigen Industriebauten den Auftrag erhielten eine aufwandige Architektur zu schaffen die an Prachtigkeit weit uber das Ubliche hinausging 1906 wurden grosse Aktienteile der Sachsischen Wollgarnfabrik von der Kammgarnspinnerei Bremen aufgekauft und in den Nordwolle Konzern eingegliedert 1931 ging die Nordwolle in Konkurs und die Wollgarnfabrik schloss sich mit der Sternwollspinnerei Bahrenfeld zusammen Unter den Marken Schwan Stern und Taube erreichten die Erzeugnisse auf Basis von Zephir Kaschmir und Mohairwolle einen weltweit guten Ruf Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurden hier Kurzbastfaserkammgarne produziert Nach 1945 wurde die Wollgarnproduktion wieder aufgenommen Im Jahr 1950 ubernahm der Rat der Stadt Leipzig das Unternehmen als Treuhandbetrieb und im Oktober 1952 erfolgte die Uberfuhrung in Volkseigentum unter dem Namen VEB Leipziger Wollgarnfabrik Auch die 1880 gegrundete Kammgarnspinnerei Stohr amp Co in der Zschocherschen Strasse die 1921 die Leipziger Wollkammerei und 1928 die Kammgarnspinnerei Gautzsch ubernommen hatte wurde beim Volksentscheid in Sachsen 1946 auf Liste C gesetzt Sie wurde in Form der beiden fortan eigenstandigen Betriebe VEB Mitteldeutsche Kammgarnspinnerei Mika und VEB Leipziger Wollkammerei LWK 1948 volkseigen Am 1 Januar 1969 wurden der VEB Leipziger Wollgarnfabrik der VEB Mitteldeutsche Kammgarnspinnerei und der VEB Sachsische Kammgarnspinnerei Cossmannsdorf zum VEB Buntgarnwerke Leipzig zusammengeschlossen Die Spinnerei Cossmannsdorf in Hainsberg war seit 1927 Mehrheitsaktionar der Kammgarnspinnerei zu Leipzig 1978 1980 1982 und 1984 gewannen die Buntgarnwerke die Goldmedaille der Leipziger Messe 1990 wurde die Produktion eingestellt Elsterlofts und Venezia Quartier Bearbeiten nbsp Venezianische ImpressionenElsterlofts ist die jetzige Bezeichnung fur den sogenannten Hochbau West in der Nonnenstrasse 21 21a im Stadtteil Plagwitz Heute werden die Elsterlofts als Wohngebaude mit 185 Lofteinheiten sowie zwei Bruckenlofts genutzt Das Tragwerk des 1888 von Pfeiffer amp Handel projektierten und 1897 von Handel amp Franke mit einem Anbau erweiterten Gebaudes bilden mit Ziegeln ausgemauerte Stahltrager zusammen mit teilweise stahlverkleideten ausgemauerten Stahlstutzen in einem regelmassigen Raster Eine die Weisse Elster uberspannende Gebaudebrucke verbindet im zweiten und dritten Obergeschoss den Hochbau West mit dem 1906 von Handel amp Franke als Stahlbetonbau ausgefuhrten Hochbau Sud in der Holbeinstrasse 14 im Stadtteil Schleussig der ebenfalls zu Loftwohnungen umgebaut wurde Die BUGA Partners Verwaltungs GmbH verkaufte den Hochbau West 1999 an die JUS AG die das Objekt zu Loftwohnungen umbaute und dafur im gleichen Jahr von der Deutsche Bank Bauspar AG bei einem Wettbewerb auf dem Gebiet Umbau und Umnutzung von industriellem historischen Baubestand zu Wohnen Arbeit und Freizeit mit dem zweiten Preis ausgezeichnet wurde Der Hochbau Sud wurde von der Atrium GmbH aus Hechthausen zu Loftwohnungen umgebaut und wurde ein Projekt der EXPO 2000 2006 gewannen die Elsterlofts als Teil des Quartier an der Weissen Elster am Karl Heine Kanal in Leipzig den dritten Preis des DIFA Award 2006 Im Hochbau Mitte entstand bis 2013 die exklusive Wohnanlage Venezia Quartier mit 125 Wohnungen 1 nbsp Gesamtansicht von Hochbau Nord vorn und Hochbau West hinten Strassenfront Nonnenstrasse nbsp Auf der Weissen Elster in Richtung des Gebaudekomplexes Sachsische Wollgarnfabrik nbsp Hochbau West Nonnenstrasse 21 21a Flussfront Weisse Elster nbsp Bruckenlofts zwischen Hochbau West und Hochbau Sud rechts das ehemalige Heizhaus nbsp Blick in den Innenhof zwischen Hochbau Nord links und Hochbau Mitte rechts Literatur BearbeitenUrsula Herrmann Hannes Bachmann Plagwitz Aus der Geschichte des Vorortes und seiner Industrie Rat des Stadtbezirkes Leipzig Sudwest Leipzig 1986 S 58 61 Engelbert Lutke Daldrup Hrsg Leipzig Bauten 1989 1999 Leipzig Buildings 1989 1999 Birkhauser Verlag Basel Berlin Boston 1999 S 229 ISBN 3 7643 5957 9 Helga Jentzsch Thomas Steinert Plagwitz Eine historische und stadtebauliche Studie Pro Leipzig e V Leipzig 2008 Offenes Geflecht Umnutzung der Buntgarnwerke in Leipzig zu Loftwohnungen In Bauhandwerk 27 2005 H 11 S 8 10 Exkursion Stadterneuerung in Plagwitz Stadt Leipzig Amt fur Stadtsanierung und Wohnungsbauforderung Leipzig 2004 Julia Susann Buhl Studie zur Industriearchitektur in Leipzig Plagwitz 1870 1914 am Beispiel ausgewahlter Bauten Dissertation Technische Universitat Berlin Berlin 2003 urn nbn de kobv 83 opus 5847 S 209 217 Wohnungen in den Buntgarnwerken Leipzig In Architektur Wettbewerbe Teil 195 Neu genutzt Karl H Kramer Stuttgart 2003 ISBN 3 7828 3195 0 S 62 63 Ursula Seibold Bultmann Kontrast als Antrieb Leipzigs Industriedenkmaler als Herausforderung Memento vom 8 April 2011 im Internet Archive in Neue Zurcher Zeitung 17 Marz 2003 Peter Fibich Das Atrium der Buntgarnwerke oder Wohnen an der Weissen Elster In Leipziger Blatter 2001 38 S 72 75 Stefanie Sauerland Vom Fabrikschloss bis zum Wohnrefugium Die Buntgarnwerke In Leipziger Blatter Sonderheft EXPO 2000 S 38 Frank Dietze Plagwitz Ein Leipziger Stadtteil im Wandel Pro Leipzig e V Leipzig 1999 ISBN 3 9806474 5 5 Jens Rometsch Buntgarnwerke stehen vor dem Schlusssport In Leipziger Volkszeitung 16 Dezember 2005 S 15 Hans Joachim Bottcher Geschaftsdrucksachen mit Firmenansichten Hilfsmittel der Industriearchaologie In Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz 3 1997 S 67 71 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sachsische Wollgarnfabrik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der Leipziger Buntgarnwerke bei buntgarnwerke de Staatsarchiv Leipzig 20937 VEB Buntgarnwerke Leipzig Staatsarchiv Leipzig 20929 Sachsische Wollgarnfabrik AG vormals Tittel und Kruger Leipzig Einzigartige Industriearchitektur erlebt im Stadtteil Plagwitz neue Blutezeit bei city tourist de zahlreiche Fotos zum Zustand der Wollgarn Fabrik nach der Renovierung Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Sachsische Wollgarnfabrik in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Website Venezia Quartier Memento vom 4 Oktober 2016 im Internet Archive 51 32775 12 342305555556 Koordinaten 51 19 39 9 N 12 20 32 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sachsische Wollgarnfabrik amp oldid 238671515