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Die Bruchstrasse in Braunschweig mit ihren Koberfenstern in historischen Fachwerkhausern ist das Zentrum des Rotlichtviertels der zweitgrossten Stadt Niedersachsens BruchstrasseWappenStrasse in BraunschweigBruchstrasseDie Bruchstrasse aus Richtung WallstrasseBasisdatenOrt BraunschweigOrtsteil InnenstadtAnschluss strassen Friedrich Wilhelm Strasse WallstrasseAn beiden Strassenenden befinden sich eiserne Tore von denen das eine zur Wallstrasse hin zumeist offen steht wahrend das andere zur Friedrich Wilhelm Strasse hin um einen Winkel herum standig einen kleinen Durchlass lasst Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie spatere Bruchstrasse entstand als ein Teil des alten Bruches Er wurde bereits 1307 als palus und spater als dat brok erwahnt und bildete eine sumpfige Insel die anfangs aus einer mit Weiden bepflanzten Niederung bestand und bis in das 15 Jahrhundert hinein ohne stadtische Bebauung war Die Bruchinsel wurde von einem kleineren Wasserlauf de middelste ride durchquert Dieser trennte die westliche Spitze des Dreiecks von der Osthalfte Als erstes wurde hier die stadtische Treibhutte eine Giesserei errichtet Hier wurde die Grubenerde aus den Bergwerken des Harzes verarbeitet und Erze gewonnen Hier entstanden am Anfang des funfzehnten Jahrhunderts Meisterwerke der Giesskunst 1 Um 1440 wurden weitere Gebaude im Bruch errichtet und die Giesserei wurde aufgrund ihrer grossen Feuergefahrlichkeit nicht mehr betrieben So entstanden im Bruch drei Strassen die ein etwas gleichschenklides Dreieck bilden Die Bruchstrasse zieht sich an der Nordwestseite der ehemaligen Insel entlang und lag an der Wasserseite am Ostarm der kanalisierten Oker An ihrem Sudende zweigt in ostlicher Richtung die Wallstrasse ab Die Leopoldstrasse bildet die dritte Seite des Dreiecks 1 Im Jahr 1441 erhielt Alberd van Vechelde vom Rat der Altstadt die Erlaubnis auf dem Bruch zwischen der middelsten ride unde dem strome einen Garten anzulegen 1448 erhielten Cord von Strobeke und Gerke Pawel ebenfalls Grundstucke zur Herstellung von Garten an der spateren Bruchstrasse 1491 errichtete Johann Pelte ein Haus in seinem Garten neben dem von Alberd van Vechelde Die Beschaffenheit des Bruches wurde ab 1418 verbessert indem er mit Sand aufgefullt und Damme errichtet wurden In den Jahren 1443 bis 1446 wurden je 63 Fuder luttersche Steine hierher gebracht um das Land durch Aufschuttungen und Entwasserung trocken zu legen Durch diese Massnahmen hat der Bruch seinen sumpfigen Charakter verloren und das Niveau wurde an das des Bankplatzes des Kohlmarktes und der Schuhstrasse angeglichen Die Vergabe der Grundstucke an Mitglieder der Ratsgeschlechter schloss die Erlaubnis zur Errichtung von beliebig vielen Buden auf dem Gelande ein 2 Es entstand eine verwinkelte Siedlung Die Geschichte der Bruchstrasse als Ort der Prostitution reicht bis ins Mittelalter zuruck 1596 gab es auf dem Bruch einige Winkelkneipen die Verbrechern und vom Gesetz Verfolgten als Unterschlupf dienten Der Bruch bot durch seine Randlage und Unubersichtlichkeit sowie die Wasserverbindungen gunstige Gelegenheiten zum Entweichen aus der Stadt Der Rat der Stadt erliess daher ein Edikt dass diese Hauser geschlossen werden mussten Wir wollen auch alle Klip und Hurenn Kruge hiermit auf dem Bruche abgeschafft haben und niemandt derents bier ausszuschenken gestatten 2 Auch Huren liessen sich hier trotz eines im Jahr 1594 erlassenen Verbotes jeglicher Unzucht nieder Zuvor waren sie in Bordellen in der Echternstrasse und in der Mauernstrasse tatig Der Rat liess zudem die Bruchtore abends 8 Uhr schliessen Viele der Gebaude in der Bruchstrasse waren bis ins 18 Jahrhundert hinein im Besitze von ehrsamen Fischern Lohgerbern Gartnern und anderen angesehenen Burgern Das erste offizielle Bordell soll sich im Haus Nr 382 befunden haben das spater die Kaffeemuhle genannt wurde In den Jahren 1753 und 1798 war die spatere Bruchstrasse unter dem Namen Wasserseite in den Stadtplanen verzeichnet Auch im Adressbuch von 1836 taucht diese Bezeichnung noch auf Ab 1837 war der Bruch in funf Teile eingeteilt die alte Rathausseite Leopoldstrasse Nr 301 329 die Wallseite Wallstrasse Nr 330 335 und 405 421 Stockhausseite Wallstrasse Nr 336 339 und 389 404 Logenseite Nr 340 358 und Wasserseite Nr 359 388 Seit 1844 wurde nur noch in Logenseite Wallseite und Wasserseite unterteilt was den drei Strassen entspricht 1845 wurde die Leopoldstrasse vom Bruch getrennt 1858 etablierten sich fur die verbliebenen zwei Seiten die Namen Wallstrasse und Bruchstrasse 2 Verschont von Bombenangriffen wahrend des Zweiten Weltkriegs stehen auch heute noch in der Bruchstrasse 33 Fachwerkhauser in denen Prostitution ausgeubt wird Siehe auch BearbeitenProstitution in DeutschlandLiteratur BearbeitenWolfgang Gulzow Wilfried Schnitzer Hrsg Die Bruchstrasse Traditionsinsel im Abseits Dokumente zur Prostitution in Braunschweig 1807 1927 130 Seiten mit Abbildungen Hamburg 2016 Books on Demand ISBN 978 3 7392 2094 9 Weblinks BearbeitenM Panitzek Die Bruchstrasse in Braunschweig Prostitution in Fachwerkhausern Harald Duin Fesche Dolly und das eiserne Tor newsclick de in der Braunschweiger Zeitung vom 31 Dezember 2003 Raymond Faure Braunschweig Durch die Stadtmitte Fotos Die beruhmte Bruchstrasse Zugang zur Bruchstrasse und Die heisse StrasseEinzelnachweise Bearbeiten a b Benno Goeritz Braunschweig und Umgebung historisches tTopographisches Handbuch mit einem Plane der Stadt Braunschweig 1877 S 143 Textarchiv Internet Archive a b c Heinrich Meier Bruchstrasse In Quellen und Forschungen zur braunschweigischen Geschichte Band 1 Die Strassennamen der Stadt Braunschweig Julius Zwissler Wolfenbuttel 1904 S 26 30 Textarchiv Internet Archive 52 260888888889 10 521027777778 Koordinaten 52 15 39 2 N 10 31 15 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruchstrasse Braunschweig amp oldid 233916221