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Das Bruchsaler Intelligenzblatt war ein Intelligenzblatt das ab 1760 unter dem Titel Bruchsaler Wochenblatt in Bruchsal im damaligen Hochstift Speyer erschien Geschichte BearbeitenIm Jahr 1757 trat der Hofbuchdrucker Christian Mannhardt mit dem Vorschlag an den Furstbischof Christoph Franz von Hutten 1743 1770 heran ein Wochenblatt einzurichten Nach dem Vorbild des Carlsruher Wochenblatts sollte fur die Stadt Bruchsal mit knapp 4000 Einwohnern und fur das Furstbistum mit ungefahr 60 000 Einwohnern ein Wochenblatt entstehen das fur ein relativ zersplittertes Territorium nutzlich sein sollte 1758 entschied sich der Landesherr fur ein Wochenblatt und es dauerte noch zwei Jahre bis Anfang 1760 zum Preis von 1 fl Gulden pro Jahr das Bruchsaler Wochenblatt oder Nachrichten von allerhand Sachen deren Bekanntmachung dem gemeinen Wesen nutzlich und nothig erschien Da anfanglich sich nur 70 Abonnenten fanden empfahl die furstliche Regierung den Amtern das Blatt zu abonnieren Wie zu dieser Zeit ublich wurde das Wochenblatt von einem Regierungssekretar zensiert Um das wirtschaftlich gefahrdete Blatt zu unterstutzen verordnete der Furstbischof auf Bitten des Verlegers 1762 Zwangsabonnements fur samtliche Zentralbehorden Amter und Gemeinden und ebenso fur alle Gastwirtschaften des Hochstifts Diese wehrten sich gegen diese Entscheidung Ende der 1760er Jahre wurde wahrscheinlich das Bruchsaler Wochenblatt der Verleger Mannhardt starb 1767 eingestellt 1782 befahl der Furstbischof Damian August von Limburg Stirum 1770 1797 die Wiedereinfuhrung eines Wochenblattes Jakob Bevern der Hofbuchdrucker und Nachfolger von Mannhardt ubernahm die Herausgabe fur das Wochenblatt fur das Furstliche Hochstift Speyer das ab April 1782 erschien Nun wurden die Zwangsabonnements konsequent durchgesetzt um eine dauerhafte finanzielle Grundlage fur das Erscheinen des Wochenblattes zu schaffen Das Anzeigenaufkommen etwa ein Drittel des Umfangs war ebenso wichtig fur die Finanzierung Die Anzeigen bestanden aus Verkaufsangeboten fur Wein fur Hauser und aus Anstellungsgesuche von Dienstboten Der Verleger Bevern zeigte auch die in seiner Firma verlegten Bucher an Die Verordnungen des Landesherrn machten einen wesentlichen Teil des Blattes aus und wurden eher gelesen als die an offentlichen Platzen angeschlagenen Plakate gleichen Inhalts Viele Verlautbarungen befassten sich mit der legalen oder illegalen Auswanderung von Untertanen so wurde die Erlaubnis zur Auswanderung mitgeteilt und aufgefordert etwaige Anspruche gegen die betreffende Person beim zustandigen Amt anzumelden Prozessankundigungen der landesherrlichen Gerichte wurden ebenfalls veroffentlicht und die entsprechenden Urteile der Gerichte Die Veroffentlichung der Termine von Markten und Messen und Preistabellen fur wichtige Nahrungsmittel sollten im Land das Wirtschaftsleben fordern Offentlich angezeigt wurden auch personliche Ereignisse wie Geburt Heirat und Tod die Informationen wurden von den Geistlichen geliefert die die Standesbucher fuhrten Quellen BearbeitenGenerallandesarchiv Karlsruhe Bestand Zc 1112 hier die Jahrgange 1785 1797 1800 1801 Literatur BearbeitenLothar Schilling Die Karlsruher und Bruchsaler Wochenblatter als offentliche Policeyanstalten In Sabine Doering Manteuffel Hrsg Pressewesen der Aufklarung periodische Schriften im Alten Reich Band 15 Colloquia Augustana Berlin 2001 ISBN 3 05 003634 6 S 295ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruchsaler Intelligenzblatt amp oldid 243193892