www.wikidata.de-de.nina.az
Die Brotfabrik ist ein Berliner Kunst und Kulturzentrum Es liegt am Caligariplatz im Ortsteil Weissensee an der Weissenseer Spitze in der Nahe der Kreuzung der Prenzlauer Allee und der Wisbyer Strasse Ostseestrasse Heute befinden sich darin eine Galerie junger osteuropaischer Fotokunst eine Buhne ein Kino und eine Kneipe Die Veranstaltungen in den Sparten Bildende Kunst Darstellende Kunst Film und Literatur werden vom Glashaus e V getragen Die Kulturveranstaltungen der Brotfabrik wurden in den letzten Jahren mehrfach ausgezeichnet Jorg Fugmann ist der Geschaftsfuhrer Die Brotfabrik im Juni 2006Gedenktafel am Caligariplatz in Berlin WeissenseeGedenktafel am Haus Caligariplatz in Berlin Weissensee Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung bis 1970 1 2 Vorwendezeit Die 1980er 1 3 Nachwendezeit Die 1990er 1 4 Gegenwartige Entwicklungen 2 WeblinksGeschichte BearbeitenGrundung bis 1970 Bearbeiten Der Weissenseer Backermeister Kohler grundete 1890 seine Backerstube in der damaligen Prenzlauer Chaussee 3 4 unter dem Namen Brotfabrik Michael Kohler Erste Zerpenschleuser Landbrotbackerei Die eigentliche Brotfabrik wurde allerdings erst 1914 mit 60 000 Mark Baukosten errichtet Das Gebaude wurde 1929 erweitert Im Zweiten Weltkrieg wurde es leicht beschadigt Trummer aus dieser Zeit wurden bei Bauarbeiten 1992 gefunden Nachdem 1952 der Backermeister der Brotfabrik nach West Berlin gefluchtet war wurde sie geschlossen und ihre Gebaude aufgeteilt unter anderem als Selterswasserfabrik und als Laden fur Berufsbekleidung Nach Aufgabe der Selterswasserfabrik 1970 wurde das Hauptgebaude als Lager fur eine Grosskuche genutzt im ehemaligen Backerladen wurden Susswaren verkauft Vorwendezeit Die 1980er Bearbeiten Die Kunsthochschule Weissensee interessierte sich 1985 fur das Gebaude um dort einen hauseigenen Jugendklub zu errichten Die Dozenten der Kunsthochschule kooperierten beim Umbau mit einem sachsischen Baubetrieb fur den Hausbetrieb kam die Kommune Weissensee auf Der Jugendklub wurde am 6 Marz 1986 unter dem Namen An der Weissenseer Spitze eroffnet und entwickelte sich in den nachsten Wochen zu einem kulturellen Anziehungspunkt an dem Konzerte Diskotheken Ausstellungen Lesungen Diskussionen und Theaterauffuhrungen stattfanden Als der Jugendklub am 8 Mai desselben Jahres aus politischen Grunden geschlossen wurde zog sich die Kunsthochschule Weissensee aus dem Gebaude zuruck und der Stadtbezirk Weissensee ubernahm es als kommunale Einrichtung Am 1 April 1987 offnete der Jugendklub erneut Neben den kunstlerischen Tatigkeiten kam ein Cafe dazu allerdings mussten die Diskotheken und Livemusik Veranstaltungen nach einer Beschwerde der anliegenden Bewohner im Dezember eingestellt werden Dafur erweiterte sich das Off Theater Angebot und es entstand auch eine eigene Theatergruppe das Theater an der Spitze In den folgenden Jahren entwickelten sich durch Baumassnahmen auch Zirkel fur Bildhauerei und Keramik sowie Vorbereitungskurse fur Malen und Zeichnen die von der Kunsthochschule Weissensee angeboten wurden Ab 1988 richtete der Jugendklub auch ausser Haus Rockkonzerte aus auf der Freilichtbuhne Weissensee im Kino Toni im Kulturhaus Treptow und im Jugendklub Langhansstrasse Um auch Ausstellungen durchzusetzen die ansonsten nicht genehmigt worden waren wurde 1989 der Galeriebeirat aus bildenden Kunstlern und freischaffenden Kunstwissenschaftlern gegrundet Dadurch nahm die Zahl der politischen Diskussionen im Hause zu insbesondere uber literarische Veranstaltungen Zur Popularitat der Brotfabrik trug auch die Hofbegrunung bei die mit Unterstutzung von Soldaten der UdSSR Streitkrafte vonstattenging Nach dem Mauerfall liess der Stadtbezirk Weissensee der Brotfabrik in der Gestaltung ihres Programms vollig freie Hand und so konnten Uberlegungen zu einer basisdemokratischen Umstrukturierung der Brotfabrik reifen In kurzer Zeit erarbeiteten Mitarbeiter und Freunde der Brotfabrik ein Konzept nach dem die verschiedenen Projekte unabhangig voneinander inhaltlich anspruchsvoll und gleichberechtigt eingebunden wurden Das neue Projekt startete am 15 Mai 1990 unter dem Namen Brotfabrik der an den Ursprung des Gebaudes erinnern soll Nachwendezeit Die 1990er Bearbeiten nbsp Im April 2009Nach der Wende fanden Lesungen Theaterauffuhrungen und Ausstellungen statt die unter der fruheren Regierung nicht moglich gewesen waren So lasen beispielsweise Max Goldt Thomas Sabottka und Wiglaf Droste in der Brotfabrik Nach einer Unterschriftenaktion im Februar 1990 sprach der Runde Tisch Weissensee die Raume des ehemaligen Backerladens ebenfalls der Brotfabrik zu Mitte des Jahres wurde das Gebaude dem Kulturamt Weissensee zugeordnet und kurz vor seiner Auflosung im Herbst stellte der Magistrat 100 000 DM fur Kino und Theater zur Verfugung Das Theater an der Spitze wurde so zum e V Glashaus Verein der Nutzer der Brotfabrik e V Im Februar 1991 wurde in den ehemaligen Galerieraumen ein Kino mit 55 Platzen eingerichtet fur dessen technische Ausstattung die oben genannten Magistratsmittel aufgewendet wurden Seinen Popularitatsschub verdankte das Kino in der Brotfabrik unter anderem der Tatsache dass es das erste Ostberliner Programmkino war Es erfolgten Auszeichnungen vom Bundesministerium des Innern Die Galerie zog im April 1991 in die ausgebauten ehemaligen Pferdestalle um Sie stellt seitdem junge deutsche und osteuropaische Photographie aus Sie wurde rasch als Fotogalerie einem Publikum uber Berlin hinaus bekannt Im Oktober eroffnete hier der Filmemacher Peter Greenaway eine Ausstellung mit seinen Arbeiten Obwohl die Besucherzahlen in den nachsten Jahren stiegen verringerte sich die Mitarbeiterzahl Die Sanierung der Raume im Jahr 1994 mussten vom Verein allein ausgefuhrt und finanziert werden Die Bauvorhaben der nachsten Jahre galten den Sanitaranlagen und dem Foyerbereich und mussten ebenfalls vom Verein getragen werden Die Arbeiten kamen insgesamt 1997 zum Abschluss Gemeinsam mit dem Verein richtete das Kulturamt Weissensee 1996 das Theaterpadagogische Studio ein das Kinder und Jugendliche an das Theater heranfuhrte und einige Stucke produzierte Ein zeitgleicher Versuch der Buhne der Brotfabrik in der Kleinkunstszene Fuss zu fassen stellte sich als Misserfolg heraus 1997 eroffnete der Verein die neue Buhne der Brotfabrik der sich bereits Anfang 1998 als rentabel erwies Im selben Jahr aber wurde das Theaterpadagogische Studio aufgelost weil der letzte kommunale Mitarbeiter versetzt worden war Gegenwartige Entwicklungen Bearbeiten nbsp Innenhof der Brotfabrik im Juni 2006 Nach einer Renovierung und Umgestaltung der Theaterraume begann im August 1998 ein neues Projekt die JugendMedienEtage die gemeinschaftlich vom Kulturamt Weissensee und der ProKultur gGmbH veranstaltet wurde Dieses Projekt war eines der dynamischsten bisher Es grundete zwei Schulerzeitungen ein Jugendfotolabor und im Juni 1999 ein Jugendinternetcafe Der Verein Glashaus e V wurde 1999 2000 2001 2002 und 2003 fur sein herausragendes Kinoprogramm mit dem Filmprogrammpreis Berlin Brandenburg ausgezeichnet Die Galerie wurde zunachst vier ehrenamtlichen Mitarbeitern anvertraut dann mit dem Kino und dem Filmarchiv ex oriente lux zum Bereich Medien vereinigt Das Filmarchiv sammelt diejenigen Kunst und Kunstlerfilme aus der DDR die neben dem staatlichen Filmmarkt entstanden Durch einen strikten Sparkurs gelang es den Haushalt zu stabilisieren Zum zehnjahrigen Jubilaum wurde die Brotfabrik 2000 mit dem Freiherr vom Stein Preis der Alfred Toepfer Stiftung in Hamburg ausgezeichnet Nachdem der Pachter des Cafes im selben Jahr aufgegeben hatte ubernahm der Glashaus e V die Raume und begann mit dem Umbau zur Kneipe der Brotfabrik Der Platz vor der Brotfabrik wurde 2002 auf Antrag der Glashaus e V Caligariplatz benannt Die Brotfabrik rief unter Studenten der Universitat der Kunste der Kunsthochschule Weissensee und der Technischen Universitat Dresden einen Wettbewerb zur Gestaltung des Platzes aus aus dem zwei Dresdner Studentinnen als Sieger hervorgingen Ihr Entwurf eines rhombenformigen Schachbrettmusters wurde bei der Senatsbauverwaltung und beim Tiefbauamt Pankow angemeldet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brotfabrik in Berlin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Brotfabrik Berlin52 55265 13 430325 Koordinaten 52 33 9 54 N 13 25 49 17 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brotfabrik Berlin amp oldid 208470377