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Die britischen Advanced Passenger Trains waren Personenzuge der British Rail BR die mit dem Ziel hoher Reisegeschwindigkeiten entwickelt wurden Dabei sind zwei Unterarten zu unterscheiden Zum einen existiert der APT E E fur Experimental der mit einer Gasturbine betrieben wurde und zum anderen der APT P P fur Prototype welcher elektrisch angetrieben wurde APT P Zug in Crewe im Oktober 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Konzept der APT Zuge 2 APT E 3 APT P 3 1 Technik 3 2 Einsatz 4 Verbleib der Zuge 5 Literatur 6 WeblinksKonzept der APT Zuge BearbeitenDie Grundidee hinter den APT Zugen war es ohne hohe Kosten fur Neubaustrecken deutliche Zeitgewinne zu erreichen um auch bei Entfernungen uber 300 Kilometern im Vergleich mit dem neu aufkommenden Flugzeug konkurrenzfahig zu bleiben Das formulierte Zeitziel gegenuber den bestehenden Verbindungen lag bei etwa 50 dafur mussten die Triebzuge uber eine Neigetechnik verfugen die es ihnen erlaubte schneller durch Kurven mit engen Radien zu fahren ausserdem wurden stark verbesserte Bremssysteme benotigt um die alten Strecken ohne grosse Anpassungen des Signalsystems mit nun hoherem Tempo zu durchfahren und dennoch rechtzeitig zum Stillstand zu kommen APT E Bearbeiten nbsp APT E im Eisenbahnmuseum in Shildon nbsp Triebkopf des APT EIn den 1960er Jahren verfolgte British Rail mit der Entwicklung des High Speed Train HST125 ein Konzept welches erlaubte auf bestehenden nicht immer elektrifizierten Strecken mit relativ konventioneller aber angepasster Technik hohe Geschwindigkeiten zu erreichen 1967 fiel der Entschluss ein noch deutlich moderneres Fahrzeug zu entwickeln und viele neue Techniken in einem Zug zu bundeln Die daraus entstandene erste Generation des APT tragt den Zusatz E fur Experimental An den Zugenden des APT E befanden sich zwei Triebkopfe dazwischen waren zwei Mittelwagen eingereiht Der Zug verfugte uber Wagenkasten aus Aluminium Jakobs Drehgestelle Gasturbinen und eine Neigetechnik die Neigungswinkel von bis zu 9 erlaubte und auf dem Prinzip basierte dass sich die Neigung anhand der Neigung des vorausfahrenden Wagens berechnete Die maximale Uberhohung der Wagenseiten betrug 400 mm 1973 wurde nach einigen Verzogerungen der Bau einer ersten Einheit genehmigt die 1975 der Offentlichkeit vorgestellt wurde Auf Versuchsfahrten erreichte das Fahrzeug eine Hochstgeschwindigkeit von 242 km h und legte die 159 Kilometer lange ursprunglich fur geringere Geschwindigkeiten ausgelegte Strecke zwischen London und Leicester in unter einer Stunde zuruck Schon 1976 zogen die BR diesen Testzug von den Strecken ab er war fur eine Verwendung im echten Personenzugdienst ohnehin nicht vorgesehen da die Passagierkapazitat mit zwei Mittelwagen in einem ungunstigen Verhaltnis zu der aufwendigen Antriebstechnik mit je vier Gasturbinen stand Doch dank der ersten positiven Erfahrungen mit dem Konzept wurde die Weiterentwicklung als APT P beschlossen Der ausserliche aufgearbeitete APT E kann im Locomotion Museum in Shildon betrachtet werden APT P BearbeitenKlasse 370 APT P nbsp APT P im Bahnhof von CarlisleAPT P im Bahnhof von CarlisleNummerierung 370 001 370 003Anzahl 3Hersteller British Rail Engineering LtdBaujahr e 1978 1980Ausmusterung 1986Spurweite 1435 mm Normalspur Lange 293 7 mDienstmasse 460 6 tReibungsmasse 135 tHochstgeschwindigkeit 240 km h nbsp Steuerwagen des APT P nbsp Motorwagen des APT PDer APT P war eine elektrische Weiterentwicklung begunstigt wurde seine Konzeption durch die hohen Olpreise und die geringe Wirtschaftlichkeit der Gasturbinen Als Linienstrecke wurde die Relation London Glasgow ausgesucht Der Linienbetrieb sollte ursprunglichen Planungen zufolge 1977 mit vier vierzehnteiligen Zugen aufgenommen werden 2 Steuerwagen 10 Sitzwagen und 2 Motorwagen Technik Bearbeiten Um die Geschwindigkeit von 240 km h auf den nicht dafur ausgelegten Strecken fahren zu konnen musste neben der Neigetechnik die aus dem APT E ubernommen wurde auch die Bremsanlage angepasst werden Dazu wurden neben den damals neuartigen Magnetschienenbremsen auch eigens entwickelte hydro kinetische Bremsen mit Wasserturbinen eingebaut die einen Bremsweg von 1830 Metern von Hochstgeschwindigkeit zum Stillstand ermoglichten Besonderheit der APT P ist die Reihung der Zuge es handelt sich eigentlich um zwei standig miteinander verbundene Einheiten mit mittig liegenden Antriebswagen von denen jeder APT P zwei hatte Es gab zwar eine Durchgangsmoglichkeit durch die Motorwagen diese war jedoch fur Fahrgaste verboten und so hatte jeder Zugteil den gleichen Anteil an Platzen der 1 und 2 Klasse sowie ein eigenes Zugrestaurant Ausserdem wurde bedeutend mehr Personal benotigt Erst eine Weiterentwicklung die zwar geplant war aber nie gebaut wurde sollte Triebkopfe an den Zugenden haben und somit wirtschaftlicher sein Notig war der Schritt mit den zusammengehangten Motorwagen da auf Grund der schlechten weil schlaffen Oberleitung nur ein Stromabnehmer anliegen durfte Ein einziger Triebkopf hatte jedoch nicht genugend Leistung aufbringen konnen die steigungsreiche Strecke mit hoher Geschwindigkeit und 13 Eisenbahnwagen zu bewaltigen Einsatz Bearbeiten Die geplante Inbetriebnahme 1977 verschob sich aufgrund von technischen Problemen erst Ende des Jahres 1979 stand ein Zug zur Testfahrt zur Verfugung nachdem er ein Jahr zuvor fertiggestellt gleich darauf jedoch bei 160 km h entgleist war Im Fruhjahr 1980 wurde der dritte Zug fertiggestellt Der offizielle Linienbetrieb sollte zunachst im Mai dann im Oktober 1980 beginnen nachdem aber noch Anlaufprobleme auftraten zog sich die Inbetriebnahme bis zum 7 Dezember 1981 hin Der erste offentliche Zug fuhr um 7 00 Uhr in Glasgow ab erreichte eine Hochstgeschwindigkeit von ca 240 km h und benotigte etwa 4 Stunden fur die Strecke bis London wobei einige Passagiere uber Ubelkeit geklagt haben sollen Am darauffolgenden Betriebstag richtete die Neigetechnik 6 Wagen des Zuges ruckartig aus der Neigung auf was zu zerstortem Geschirr im Restaurant des betroffenen Zugteiles fuhrte Am dritten Betriebstag blockierten die Bremsen eines APT P ein weiterer Zug musste in Crewe wegen starken Schneefalls seine Fahrt unterbrechen Damit endete der planmassige Einsatz von APT P Zugen drei Tage nach seinem Beginn Der vierte bestellte Zug wurde nie gebaut die restlichen drei Zuge unternahmen noch bis in den Sommer 1986 Versuchsfahrten fur neue Komponenten und wurden teilweise als Reserve fur einige Intercity Linien bereitgehalten eine Ruckkehr in den Plandienst war nicht mehr vorgesehen Verbleib der Zuge BearbeitenAPT E der ausserlich aufgearbeitete Zug ist zu besichtigen im Eisenbahnmuseum von Shildon APT P ein Motorwagen in desolatem Zustand ist ebenfalls in Shildon zu sehen Im Museum von Crewe ist ein fast kompletter Zug zu sehen Besonderheit ist die Demonstrationsmoglichkeit der Neigetechnik Ein kompletter Zug wurde von der British Rail der Privatsammlung von Pete Waterman uberlassen Literatur BearbeitenBrian Hollingsworth Arthur F Cook Das Handbuch der Lokomotiven Weltbild Verlag Augsburg 1996 ISBN 3 86047 138 4 S 398f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Advanced Passenger Train Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien British Rail Round trip to Glasgow In YouTube Abgerufen am 7 Oktober 2018 Werbefilm zur Einfuhrung des APT P BBC Bransons Baby Tilting Train Documentary In YouTube Abgerufen am 7 Oktober 2018 Dokumentation uber die Einfuhrung der Class 390 auf der West Coast Mainline mit historischen Darlegungen uber den APT Innovation On The Rails Documentary 1986 In Youtube Abgerufen am 20 Mai 2019 Dokumentation uber das Projektmanagement innovativer Zuge bei British Rail The train that made passengers sick In Youtube Abgerufen am 31 Juli 2020 Dokumentation uber die Einfuhrung des APT Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Advanced Passenger Train amp oldid 238678022 APT P