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Das Stadtpalais an der Brienner Strasse 47 oder auch Rosenthal Antiquariat genannt war ein von Jacques Rosenthal in Auftrag gegebenes und von Gustav von Cube geplantes in den Jahren 1909 bis 1911 errichtetes reprasentatives Wohn und Geschaftshaus in der Maxvorstadt in Munchen Aufgrund der in der NS Zeit sich verschlechternden Geschaftssituation des Antiquariats einhergehend mit zunehmenden Boykottaufrufen gegen judische Geschafte sah sich Jacques Rosenthal gezwungen die Liegenschaft im Juli 1935 zu veraussern Das Palais wurde bei einem der 73 alliierten Bomberangriffe auf Munchen wahrend des Zweiten Weltkrieges zusammen mit weiteren 90 der Bausubstanz der Altstadt zerstort Brienner Strasse 47Die Brienner Strasse im Jahre 2006DatenOrt MunchenArchitekt Gustav von CubeBauherr Jacques RosenthalBaujahr 1909 1911Koordinaten 48 8 42 N 11 34 3 O 48 145 11 5675 Koordinaten 48 8 42 N 11 34 3 OBrienner Strasse 47 Bayern BesonderheitenRosenthal Antiquariat Inhaltsverzeichnis 1 Bauplanung 2 Bau 3 Literatur 4 WeblinksBauplanung BearbeitenJacques Rosenthal erwarb zum Jahresbeginn 1909 die Liegenschaft in der Brienner Strasse 47 heute Nr 26 gegenuber dem Stadtpalais von Julius Bohler Die Brienner Strasse leitet ihren Namen von dem Ort Brienne le Chateau her Dort kampften in der Schlacht von Brienne am 29 Januar 1814 alliierte Truppen darunter ein koniglich bayerisches Kontingent unter Fuhrung von Generalfeldmarschall von Blucher gegen Napoleon Bonaparte Rosenthal liess das auf der Liegenschaft sich befindende Haus Ende Marz 1910 abreissen Schon am 28 Oktober 1909 reichte der Architekt Gustav von Cube die Plane fur den Neubau eines Palais bei der Stadtischen Lokalbaukommission ein Die Planung beinhaltete ein viergeschossiges Haus mit ausgebautem Dachgeschoss und Balkone vom ersten bis zum dritten Stock am ruckwartigen Teil Zur Strasse hin waren vier vom ersten bis zum dritten Stock durchlaufenden Saulenreihen und Vasen im Stile von Louis XVI geplant Das Licht im Dachgeschoss sollten drei grosse runde Dachgaubenfenster bewerkstelligen Die Plane wurden zunachst wegen der auffalligen Fassaden und Dachkonstruktion nicht genehmigt Am 18 November 1909 reichte Cube einen zweiten Entwurf mit unter anderem mit rechteckigen Dachfenstern und Weglassung der Vasen ein der aber auch nicht den Gefallen der Baubehorde fand Am 7 Dezember 1909 erstellte Cube eine weitere Eingabeplanung mit einer purifizierten Fassade runden Dachfenstern und Weglassung der Saulenreihen aber Beibehaltung der Vasen Auch dieses Mal erhielt der Entwurf vor der Kunstlerkommission der Lokalbaukommission einen abschlagigen Bescheid Noch weitere zwei Entwurfe des Hauses vom 17 Dezember und 30 Dezember 1909 wurden von der Behorde retourniert Bau BearbeitenSchliesslich umgingen Cube und Rosenthal mit einer Eingabe des Projektes beim damaligen Innenministerium des Konigreiches Bayern die Lokalbaukommission der Stadt Munchen und erhielten am 22 Juli 1910 die endgultige Baugenehmigung fur das stark modifizierte vierstockige Palais Am 4 November 1910 war der Rohbau durch das Munchner Bauunternehmen Stohr erstellt Der Innenausbau des Hauses lag in den Handen der Koniglich Bayerischen Hof Mobelfabrik Ballin und der Innenausstattungsfirma Anton Possenbacher Am 3 April 1911 erteilte die Lokalbaukommission Jacques Rosenthal die Wohnungsbewilligung Vom Strasseneingang der Brienner Strasse gelangte man direkt in den Ausstellungssaal der sich am Stile Louis XVI orientierte Rechts waren kleinere Arbeitsraume und links ein kleinerer Ausstellungsraum im Stile einer romanischen Kapelle Mit dem Palais hatte Jacques Rosenthal ursprunglich aus einer einfachen landlichen judischen Familie aus Fellheim stammend mit den ebenfalls in der Munchner Altstadt liegenden Kunsttempeln der Bohlers Dreys und dem bis Anfang 2016 bestehenden Bernheimer Fine Old Masters gleichgezogen Das Palais wurde spater bei mehreren der 73 alliierten Bomberangriffe auf Munchen bei der 90 der Bausubstanz der Altstadt zerstort wurde schwer beschadigt Literatur BearbeitenStadtarchiv Munchen Hrsg Die Rosenthals Der Aufstieg einer judischen Antiquarsfamilie zu Weltruhm Mit Beitragen von Elisabeth Angermair Jens Koch Anton Loffelmeier Eva Ohlen und Ingo Schwab Bohlau Wien u a 2002 ISBN 320577020X S 109 114 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brienner Strasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brienner Strasse 47 amp oldid 219034729