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Ein Briefmarkenkatalog erfasst bewertet nummeriert und beschreibt alle erschienenen Briefmarken eines bestimmten Landes oder mehrerer Gebiete Inhaltsverzeichnis 1 Historische Entwicklung 2 Arten von Briefmarkenkatalogen 2 1 Standardkatalog 2 2 Spezialkatalog 2 3 Motivkatalog 3 Der Aufbau eines Briefmarkenkataloges 4 Preise in Katalogen 4 1 Auswirkungen der Preisangabe 5 Liste von Briefmarkenkatalogen und Katalogverlagen 5 1 Deutschsprachige Briefmarkenkataloge 5 2 Englischsprachige Briefmarkenkataloge 5 3 Franzosischsprachige Briefmarkenkataloge 5 4 Italienischsprachige Briefmarkenkataloge 5 5 Briefmarkenkataloge in weiteren Sprachen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHistorische Entwicklung Bearbeiten nbsp Deckblatt des ersten Scott Kataloges aus dem Jahr 1868Die ersten Briefmarkenkataloge entstanden im Jahr 1861 In Frankreich gab der Strassburger Buchhandler Oscar Berger Levrault am 17 September 1861 ein Briefmarken und Ganzsachenverzeichnis unter dem Titel Beschreibung der bis jetzt bekannten Briefmarken heraus 1 2 Dieser erste Briefmarkenkatalog der Welt besass noch keine Illustrationen verzeichnete aber 973 bis dahin erschienene Postwertzeichen der Welt die dem Buchhandler bekannt waren Der Briefmarkenkatalog von Berger Levrault war nicht fur die Offentlichkeit bestimmt und wurde nur in einer Auflage von 40 bis 50 Stuck fur seinen Freundeskreis hergestellt 2 Ein Exemplar befindet sich seit 2012 im Besitz des Britischen Museums in London 1 Der franzosische Staatsbeamte Alfred Potiquet kam in den Besitz eines Briefmarkenkataloges von Berger Levrault 3 und uberarbeitete diesen Potiquet fugte fehlende Briefmarkenausgaben und Bilder hinzu und verbesserte damit Berger Levraults Katalog 1 3 Diese uberarbeitete Fassung erschien im Dezember 1861 in Paris als Catalogue des timbres poste crees dans les divers etats du globe 3 In ihm waren 1080 Briefmarken und 132 Ganzsachen aufgenommen 1 3 Im Jahre 1862 erschienen mehrere weitere Kataloge unter anderem in England und Belgien Einer der ersten illustrierten Kataloge stammt vom April 1862 Der Englander Frederick W Booty zeigte 200 Abbildungen als einfache Lithografien 4 Der Zoologe John Edward Gray gab ebenfalls 1862 einen Hand Catalogue of Postage Stamps heraus 5 Hierbei handelte es sich ahnlich wie bei Berger Levrault um eine Liste aller Postwertzeichen der Welt ohne Abbildungen Im weiteren Verlauf der 1860er Jahre kam es zu einer raschen Verbreitung und zur Ausgabe zahlreicher neuer Kataloge Schon Ende des 19 Jahrhunderts war die Katalogisierung aller Briefmarken der Welt in einem einzelnen Werk nicht mehr moglich Es erfolgte eine Aufteilung in mehrere Sammelgebiete die oftmals wieder in einzelne Bande unterteilt wurden Dies ermoglichte den Verlagen sich auf eines oder mehrere Lander zu spezialisieren und diese genauer zu katalogisieren Mithin entstanden die ersten Spezialkataloge Neben den traditionellen Druckwerken gibt es seit Ende des 20 Jahrhunderts auch elektronische CD ROM und Online Kataloge die meist kostenpflichtig angeboten werden Im Sinne von Web 2 0 versuchen sich auch verschiedene Portale als kostenlose Online Kataloge zu etablieren Arten von Briefmarkenkatalogen BearbeitenViele Verleger von Briefmarkenkatalogen geben sowohl Jugend Standard als auch Spezialkataloge heraus Einige Verlage wie beispielsweise Scott Stanley Gibbons Yvert et Tellier oder Schwaneberger Michel geben Standardkataloge der ganzen Welt heraus Standardkatalog Bearbeiten Ein Standardkatalog ist ein Briefmarkenkatalog der die Briefmarken einzelner oder mehrerer Lander in vereinfachter Form nach Ausgabedatum sortiert auffuhrt und bewertet Er verschafft dem Landersammler und dem philatelistischen Anfanger einen brauchbaren ersten Uberblick uber sein Sammelgebiet Viele Besonderheiten und Abarten der Briefmarkenausgaben werden jedoch kaum erwahnt dies bleibt den Spezialkatalogen vorbehalten Durch die Vereinfachung und grossere Verbreitung werden Standardkataloge meist preiswerter angeboten als die wesentlich umfangreicheren Spezialkataloge Eine billigere Art des Standardkatalogs ist der noch deutlich weiter vereinfachte Jugendkatalog Spezialkatalog Bearbeiten Ein Spezialkatalog beschaftigt sich im Gegensatz zum Standardkatalog viel intensiver mit den Briefmarkenausgaben eines bestimmten Sammelgebietes Dabei wird besondere Rucksicht auf Abarten Druckmangel Farbunterschiede Retuschen Typunterschiede und ahnliches genommen 6 Auf Grund des so entstehenden grossen Umfangs solcher Kataloge werden einzelne Sammelgebiete oftmals zeitlich unterteilt Spezialkataloge befassen sich nicht nur mit Briefmarkenausgaben einzelner Lander Es existieren ebenso Kataloge fur die Poststempel eines bestimmten Gebietes oder anderer Sondergebiete so zum Beispiel Luftpost Zeppelinpost oder Automatenmarken Spezialkataloge werden nicht von allen Verlagen angeboten und im Gegensatz zur Spielart des Standardkatalogs meist auch nur fur eine kleine Anzahl beliebter Sammelgebiete Besonders ausfuhrliche Spezialkataloge mit weitreichenden Hintergrundinformationen werden Philatelistische Handbucher genannt Motivkatalog Bearbeiten Der Motivkatalog verzeichnet alle Briefmarken mit einem bestimmten Motiv oder zu einem Themenkreis beispielsweise Eisenbahnen Vogel Sport oder Insekten Solche Kataloge erfassen teilweise zudem andere philatelistische Objekte wie zum Beispiel Stempel oder Ganzsachen mit den jeweiligen Motiven 7 Der Aufbau eines Briefmarkenkataloges BearbeitenIn Briefmarkenkatalogen sind alle erschienenen Briefmarken eines Staates oder Gebietes chronologisch fortlaufend aufgefuhrt und nummeriert Viele Katalogersteller verwenden dazu eigene zum Teil sehr komplexe Nummerierungssystematiken Die Marken werden dabei meist abgebildet und je nach Ausfuhrlichkeit des Katalogs in bestimmten Erhaltungsstufen postfrisch gefalzt gestempelt ersttagsgestempelt gefalligkeitsentwertet auf Briefstuck auf Brief nach Katalogpreisen bewertet Bei manchen Briefmarken erfolgt eine zusatzliche Einteilung nach weiteren moglichen Unterschieden wie Farbnuance Papierart Zahnung Wasserzeichen Trennungsart Druck oder Plattenfehler Preise in Katalogen BearbeitenBei den meisten Briefmarkenkatalogen geben die angegebenen Preise eine Schatzung fur die Maximalpreise einer Briefmarke beim Kauf im stationaren Einzelhandel wieder Die in der Realitat durchschnittlich bezahlten Betrage bei An und Verkauf liegen je nach Beliebtheit und Eigenarten des Sammelgebiets und seines Handels oftmals weit unter den im Briefmarkenkatalog angesetzten Zahlen Dies hat zu Kritik an den als marktfern empfundenen Katalogpreisen und damit zu Zweifeln an der Nutzlichkeit der Kataloge uberhaupt gefuhrt 8 Sogenannte Nettokataloge versuchen im Gegensatz dazu moglichst reelle Preise ohne Handelsspanne anzugeben 9 Die Erhaltung der Marken zum Beispiel die Gute der Zentrierung die Vollstandigkeit und Ursprunglichkeit der Gummierung bei postfrischen und die Qualitat Lage und Art des Stempels bei gestempelten Marken beeinflusst die realen Handelspreise Fur die Bewertung besonderer Abstempelungen etwa Bedarfsstempel kleinerer Berliner Postamter im Sammelgebiet Berlin eignet sich das Heranziehen des Katalogwerts ohnehin nicht da dieser die Briefmarke zumeist nur allgemein als gestempelt bewertet Einige Briefmarkenkataloge insbesondere philatelistische Handbucher geben daher keine direkte Preisbewertung an Sie verwenden teilweise ein Punktesystem mit welchem die Seltenheit verschiedener Sammlerstucke untereinander verglichen werden kann Eine Transparenz nach welchem System die Preise festgelegt werden existiert gegenwartig bei keinem Katalog Auswirkungen der Preisangabe Bearbeiten Die Angabe von Preisen hat auch Auswirkungen auf das Sammelverhalten und die Verfugbarkeit am Markt Beispielsweise fuhrte die hohere Bewertung sondergestempelter Blocks zur Reaktion der Sammler sondergestempelte Blocks an den Postschaltern zu kaufen so dass heute tagesgestempelte Blocks jungerer Jahrzehnte seltener anzutreffen sind als jene mit aufgedruckten Sonderstempeln Die manchmal hohe preisliche Katalogbewertung alterer Briefmarken und Blocks insbesondere in postfrischer Erhaltung steht oft in keinem Verhaltnis zum reichen Angebot dieser Ware Andererseits sind haufig bestimmte sauber tagesgestempelte Briefmarken kaum anzutreffen hier hemmt ein zu niedrig angesetzter Katalogpreis ein Anbieten auf dem Markt da potenzielle Kaufer durch den realen Handelspreis der ein Mehrfaches des Katalogpreises betragen kann abgeschreckt werden konnen Liste von Briefmarkenkatalogen und Katalogverlagen BearbeitenDeutschsprachige Briefmarkenkataloge Bearbeiten Michel Katalog Deutschland Schwaneberger Verlag Philex Deutschland DNK Deutscher Netto Katalog 10 Deutschland Verlag Leuchtturm Austria Netto Katalog Osterreich PHILOTAX Katalog Deutschland Zumstein Katalog Schweiz Borek Ganze Welt Katalog Deutschland DDR Universalkatalog DDR 1986 transpress Verlag fur Verkehrswesen Berlin Lipsia Katalog DDR bis 1990 Verlag Enzyklopadie Leipzig und transpress Verlag fur Verkehrswesen Berlin Wrona bzw Wrona Goecks Deutschland fruhere Deutschland Kataloge 1930er bis 1950er Jahre Englischsprachige Briefmarkenkataloge Bearbeiten Stanley Gibbons Grossbritannien Scott Catalogue USA Brusden White Australien Franzosischsprachige Briefmarkenkataloge Bearbeiten Yvert et Tellier Frankreich Ceres Frankreich Dallay Frankreich Zumstein Katalog Schweiz Italienischsprachige Briefmarkenkataloge Bearbeiten Catalogo enciclopedico italiano Italien Sassone Italien Unificato Italien Bolaffi Italien Briefmarkenkataloge in weiteren Sprachen Bearbeiten Geuzendam catalogus Niederlande Norgeskatalogen Norwegen Facit Schweden Domfil Spanien Pofis Tschechische Republik Freestampcatalogue de Memento vom 31 Dezember 2011 im Internet Archive Niederlande Literatur BearbeitenPeter Fischer Nettokatalog In Deutsche Briefmarken Zeitung Sammler Express DBZ se Ausgabe Nr 26 2008 aus der Artikelserie Rubrik Basiswissen Philatelie von A bis Z Wolfgang Maassen Von ersten Alben und Katalogen zu Verlagen von Weltrang Verlag Phil Creativ Schwalmtal 2010 ISBN 978 3 932198 87 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Briefmarkenkataloge Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Wolfgang Maassen Vor 150 Jahren erschien die erste philatelistische Literatur In philatelie Das Magazin des Bundes Deutscher Philatelisten Ausgabe Nr 416 Februar 2012 S 42 45 a b Wolfgang Maassen Philatelie und Vereine im 19 Jahrhundert Verlag Phil Creativ Schwalmtal 2006 ISBN 978 3 932198 69 4 S 178 f a b c d Wolfgang Maassen Philatelie und Vereine im 19 Jahrhundert Verlag Phil Creativ Schwalmtal 2006 ISBN 978 3 932198 69 4 S 179 181 Wolfgang Maassen Philatelie und Vereine im 19 Jahrhundert Verlag Phil Creativ Schwalmtal 2006 ISBN 978 3 932198 69 4 S 183 ff Wolfgang Maassen Philatelie und Vereine im 19 Jahrhundert Verlag Phil Creativ Schwalmtal 2006 ISBN 978 3 932198 69 4 S 191 193 Wolfram Grallert Lexikon der Philatelie 2 Aufl Phil Creativ GmbH Schwalmtal 2007 ISBN 3 932198 38 7 S 372 Wolfram Grallert Lexikon der Philatelie 2 Aufl Phil Creativ GmbH Schwalmtal 2007 ISBN 3 932198 38 7 S 252 https www nzz ch wirtschaft wirtschaftspolitik maerkte und handelsplaetze rund um die welt nur rare briefmarken sind gefragt ld 107518 Der Begriff Nettokatalog Auf Phila Lexikon de abgerufen am 30 Dezember 2018 Briefmarken Katalog DNK Deutschland seit 1849 Ausgabe 2019 Memento des Originals vom 31 Dezember 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www leuchtturm de Verlag Leuchtturm 1 Dezember 2018 ISBN 978 3 947701 05 6 Auf Leuchtturm de abgerufen am 30 Dezember 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Briefmarkenkatalog amp oldid 234728250