Ein Brennstoffzellenbus ist ein Bus im Sinne eines Fahrzeugs zur Beförderung mehrerer Personen, der durch mindestens einen Elektromotor angetrieben wird und der die Energie dafür aus Brennstoffzellen bezieht. Da außerdem auch eine Batterie genutzt wird, handelt es sich bei allen neueren Modellen um ein Hybridelektrokraftfahrzeug, genauer um einen Hybridbus. Als Brennstoff wird ausschließlich Wasserstoff verwendet, so dass die Busse einen Wasserstoffantrieb haben; der Wasserstoff wird dabei als Druckgas in Hochdrucktanks mitgeführt. Die Brennstoffzellen verwenden eine spezielle Kunststoffmembran als Elektrolyt und sind daher vom Typ Polymerelektrolytbrennstoffzelle.
Ende 2020 waren weltweit 5.648 Brennstoffzellenbusse im Einsatz. 5.452 (97 %) davon fuhren in Asien. darunter 5.290 in China; 131 fuhren in Europa und 64 in Nordamerika.
Busmodelle Bearbeiten
Beispiele für Busmodelle sind
- Mercedes-Benz Citaro FuelCELL-Hybrid
- Hydrogenics Fuel Cell Midibus
- Toyota Sora
- Hyundai ElecCity
Historisches Bearbeiten
Der erste Brennstoffzellenbus wurde 1992 fertiggestellt, befuhr im Januar 1993 erstmals öffentliche Straßen und wurde im Juni 1993 der Öffentlichkeit vorgestellt. Er war vom Brennstoffzellenhersteller Ballard und von der Science Applications International Corporation (SAIC Canada) entwickelt worden. Er hatte 24 PEM-Brennstoffzellen-Stacks, von denen jeweils 8 in Reihe geschaltet waren. Insgesamt lieferten die Brennstoffzellenanlage 280 V; sie wurde mit Wasser gekühlt. Die Reichweite des für 20 Passagiere ausgelegten Busses wurde für den Stadtbetrieb mit 160 km angegeben; bei kontinuierlicher Fahrt waren 200 km möglich. Daimler-Benz stellte 1997 den Mercedes-Benz NEBUS vor.
Im Dezember 2001 genehmigte die EU im Rahmen des Demonstrationsprojekts CUTE (Clean Urban Transport for Europe) das Teilprojekt Hydrogen and Fuel Cell Buses zur Unterstützung von Bussen mit Wasserstoffantrieb. In neun europäischen Städten (Amsterdam, Barcelona, Hamburg, London, Luxemburg, Madrid, Porto, Stockholm und Stuttgart) wurden jeweils drei Brennstoffzellenbusse eingesetzt sowie die nötige Infrastruktur aufgebaut. Insgesamt wurden also 27 Fahrzeuge verwendet, indem Busse vom Typ Mercedes-Benz Citaro BZ gekauft wurden. In der Betriebsphase von November 2003 bis 2005 legten sie in insgesamt 62.000 Betriebsstunden zusammengenommen fast 865.000 Kilometer zurück. Die Gesamtkosten betrugen über 100 Mio. EUR, wobei allein für die Busse (zu je 1,25 Mio. EUR einschließlich Wartung) und für die Infrastruktur pro Standort 4 bis 6 Mio. EUR veranschlagt wurden. Von den zu Beginn geschätzten Projektkosten von 52,5 Mio. € trug die EU 18,5 Mio. € bei.
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Remzi Can Samsun, Laurent Antoni, Michael Rex, Detlef Stolten: Deployment Status of Fuel Cells in Road Transport: 2021 Update. In: Forschungszentrum Jülich GmbH Zentralbibliothek (Hrsg.): Energie & Umwelt / Energy & Environment. Band 542, ISBN 978-3-95806-556-7, ISSN 1866-1793, 2.1. AFC TCP survey results on the number of fuel cell vehicles, S. 5; 8 (fz-juelich.de).
- ↑ Paul F. Howard, C. J. Greenhill: Ballard PEM Fuel Cell Powered ZEV Bus. 1993 SAE Future Transportation Technology Conference San Antonio, Texas August 9-12,1993. In: Society of Automotive Engineers, Inc. SAE International (Hrsg.): Electric Vehicle Power Systems: Hybrids, Batteries, Fuel Cells. SP-984, 1. August 1993, ISSN 0148-7191, S. 931817, doi:10.4271/931817 (sae.org).
- ↑ Clean Urban Transport for Europe (CUTE) - Hydrogen and Fuel Cell Buses – Policies. In: International Energy Agency IEA https://www.iea.org. Abgerufen am 14. Januar 2023 (britisches Englisch).
- ↑ Clean Urban Transport for Europe. In: Transport Research and Innovation Monitoring and Information System (TRIMIS) https://trimis.ec.europa.eu. European Commission, abgerufen am 14. Januar 2023 (englisch).
- ↑ Clean Urban Transport for Europe – Project No. NNE5-2000-00113 – Deliverable No. 8 – Final Report. (PDF) In: Transport Research and Innovation Monitoring and Information System (TRIMIS) https://trimis.ec.europa.eu. European Commission, 30. Mai 2006, abgerufen am 14. Januar 2023 (englisch).