www.wikidata.de-de.nina.az
Das Haus Breiter Weg 212 ist ein denkmalgeschutztes Gebaude in Magdeburg in Sachsen Anhalt Es dient als Sitz der Volksbank Magdeburg Haus Breiter Weg 212 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Architektur und Geschichte 2 1 Vorgangergebaude 2 2 Bankbau 3 Inschriftenstein 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenEs befindet sich auf der Westseite des Breiten Wegs in der Magdeburger Altstadt an der Ecke zur Max Josef Metzger Strasse Unmittelbar sudlich grenzt das gleichfalls denkmalgeschutzte Haus Breiter Weg 212a an Architektur und Geschichte BearbeitenVorgangergebaude Bearbeiten nbsp Otto von Voss 1793Ursprunglich befand sich an dieser Stelle die Domherrenkurie Um das Jahr 1596 wurde sie vom Domherr Wolfgang von Spitznase erworben Seine Ehefrau eine geborene Wurm kam 1600 nach Magdeburg Sie ubernahm nach seinem Tod das Eigentum 1631 im Jahr der Zerstorung Magdeburgs lebte sie hier mit ihren drei Tochtern einem Enkel vier Magden ihrem Schreiber Jurgen und einem Kutscher Als Einquartierung lebten im Haus der Uhrmacher Jurgen der Mundschenk Jacob sowie dessen Bruder Auf dem Grundstuck stand auch eine Holzbude in der ein Gerichtswebel mit seiner Frau und der Gerichtsschreiber mit Frau und zwei Kindern einquartiert waren Vermutlich befand sich daruber hinaus auf dem Anwesen auch das Hauptquartier des Obersten Johann Schneidewind Bei der Zerstorung Magdeburgs wurde auch die Bebauung dieses Grundstucks vernichtet Im Jahr 1642 war der Enkel der ehemaligen Besitzerin Wolfgang von Spitznase Eigentumer der wusten Statte Auf ihr befand sich eine von einem Drescher bewohnte Hutte 1657 wurde dann die Kurie durch den Domherren Erasmus Dietrich von Bennigsen neu gebaut Nach seinem Tod im Jahr 1680 wurde vermutlich der Domherr Friedrich Asche von der Asseburg neuer Eigentumer In dieser Zeit wurden im damaligen Gebaude verschiedene Ausbesserungsarbeiten vorgenommen 1687 lebte fur eine Ubergangszeit der Domherr Franz Heinrich von Cramm in der Kurie dann ubernahm sie der Domherr Hieronymus von Munchshausen der 1742 verstarb Ihm folgte bis zu seinem Tod 1763 als Eigentumer Gerhard Joh von Alvensleben Ab 1795 gehorte sie dem Domherren und preussischen Staatsminister Otto von Voss Letzter Inhaber der Kurie war dann letztlich Wilhelm Christian Karl Graf Kalnein Zumindest ab 1803 gehorte die Immobilie dem Kaufmann Steinemann Er liess 1822 den Gebaudekomplex umbauen 1852 gehorte das Anwesen Neubauer amp Porse ab 1870 dann dem Kaufmann Neubauer Bankbau Bearbeiten Der heutige dreigeschossige reprasentativ gestaltete aus Werksteinen errichtete Bau wurde im Jahr 1902 nach Planen des Baumeisters Bahr als Bankgebaude gebaut Die aufwandige Fassade des im Stils der Neorenaissance gebauten Hauses ist im Erdgeschoss rustiziert Die Fenster sind im Erdgeschoss als Rundbogen in den ubrigen Geschossen als Rechteckfenster gestaltet Die Fensterrahmungen im ersten Obergeschoss sind adikulaartig mit ionischen Halbsaulen und grossen Schlusssteinen angelegt Zumindest ab 1914 war der Hamburger Bankier A Neubauer Eigentumer Das Bankhaus warb mit seiner Stahlkammeranlage Zumindest ab 1938 war das Haus Sitz der Magdeburger Filiale der Allgemeinen Deutschen Credit Anstalt Wahrend des Zweiten Weltkriegs kam es zu erheblichen Schaden am Haus Bis zum zweiten Obergeschoss brannte der Bau aus wurde dann aber ab 1946 wiederaufgebaut Im Jahr 1950 wurde die Stadtbank als Eigentumer gefuhrt Heute ist das Haus Sitz der Volksbank Magdeburg Das Gebaude gilt als Teil der letzten vollstandig erhaltenen Hauserzeile des Breiten Wegs als stadtebaulich bedeutsam Im ortlichen Denkmalverzeichnis ist das Bankgebaude unter der Erfassungsnummer 094 16643 als Baudenkmal verzeichnet 1 Inschriftenstein BearbeitenIm Innenhof ist oberhalb einer modernen Tur auf der rechten Seite in Richtung Ausfahrt zur Max Josef Metzger Strasse ein historischer Inschriftenstein aus dem Jahr 1514 angebracht Er gehorte ursprunglich zur benachbarten seit 1392 nachweislich bestehenden Domherrenkurie im Breiten Weg 213 und befand sich dort vermutlich in der Aussenwand Der langliche 150 Zentimeter lange 30 Zentimeter hohe und sieben Zentimeter starke Stein tragt drei in gotischen Minuskeln verfasste lateinische Textzeilen die mittig von einem erhaben herausgearbeiteten Wappen unterbrochen werden Sie lauten Anno dni 1514 altera die post katherne virgis Egoboldewinus de Czerwest canoic eccliemaioris tnc tpis posses sor h curie hac fecit structura Auf Deutsch bedeutet die Inschrift Im Jahr des Herrn 1514 am zweiten Tag nach dem Tag der Jungfrau Katharina habe ich Boldewin von Zerbst Domherr der Hauptkirche zurzeit Besitzer dieser Kurie diesen Bau errichtet Der zweite Tag nach dem Tag der Jungfrau Maria entspricht dabei dem 27 November Wohl bei Restaurierungsarbeiten wurde das e von die und das po von possessor beschadigt so dass sie nicht mehr richtig lesbar sind 2 Boldewin von Zerbst auch als Balduin von Zerbst bekannt liess nachdem er 1514 die Kurie erworben hatte das entsprechende Gebaude neu errichten und brachte zur Erinnerung auch diesen Stein an Die Kurie verfugte mit der Dreikonigskapelle und der Habacuskapelle uber zwei Kapellen Als spatere Bewohner der Kurie sind Friedrich von Arnstedt und Cuno von Lochow uberliefert Die Kurie wurde bei Zerstorung Magdeburgs im Jahr 1631 zerstort Nachdem das Gelande langer ungenutzt war wurde es 1680 wieder als Domherrenkurie eingerichtet Schon 1722 entstand dann jedoch ein Wohn und Geschaftshaus welches wahrend des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 zerstort wurde Der Stein befand sich vermutlich bereits im 18 Jahrhundert jedoch nicht mehr an der Fassade des Breiten Wegs 213 Zeitpunkt und Umstande der Anbringung im Breiten Weg 212 sind unklar 3 Literatur BearbeitenGuido Skirlo Der Breite Weg in verlorenes Stadtbild Hrsg Landeshauptstadt Magdeburg 2005 Seite 403 ff Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Band 14 Landeshauptstadt Magdeburg Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Michael Imhof Verlag Petersberg 2009 ISBN 978 3 86568 531 5 Seite 144 Einzelnachweise Bearbeiten Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister Bundnis 90 Die Grunen Prof Dr Claudia Dalbert Bundnis 90 Die Grunen Kultusministerium 19 03 2015 Drucksache 6 3905 KA 6 8670 Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Seite 2568 Memento des Originals vom 11 Januar 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot padoka landtag sachsen anhalt de Thomas Rastig Hans Fuhrmann Andreas Dietmann Cornelia Neustadt Die Inschriften der Stadt Magdeburg Dr Ludwig Reichert Verlag Wiesbaden 2020 ISBN 978 3 7520 0020 7 Seite 264 Thomas Rastig Hans Fuhrmann Andreas Dietmann Cornelia Neustadt Die Inschriften der Stadt Magdeburg Dr Ludwig Reichert Verlag Wiesbaden 2020 ISBN 978 3 7520 0020 7 Seite 264 f 52 125904 11 632019 Koordinaten 52 7 33 3 N 11 37 55 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Breiter Weg 212 Magdeburg amp oldid 227007126