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Die Botschaft der Tschechoslowakei in der Bundesrepublik Deutschland hatte von 1974 bis 1992 ihren Sitz in Bonn Mit der Teilung des Landes wurden die Botschaftsgebaude 1993 von Tschechien ubernommen Das ehemalige Kanzleigebaude der Botschaft fertiggestellt 1985 befand sich im Ortsteil Ippendorf Nach der Verlegung des Regierungssitzes nach Berlin 1999 wurde dort bis 2004 eine Aussenstelle der Botschaft und anschliessend bis 2008 ein Generalkonsulat belassen 2012 wurde das Gebaude abgerissen Ehemaliges Kanzleigebaude der tschechoslowakischen Botschaft Ferdinandstrasse 27Ehemalige Residenz der tschechoslowakischen Botschaft Am Buchenhang 5Burogebaude Im Rheingarten 7 in Beuel 1974 1985 Sitz der tschechoslowakischen Botschaft 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Gebaude 4 Literatur 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie ehemaligen Botschaftsgebaude erstreckten sich in einem Wohngebiet auf einer Lange von insgesamt 200 m an der Ostseite der Ferdinandstrasse von der Strasse Im Blumengarten im Norden bis zur Wasserturmstrasse im Suden Das abgebrochene Kanzleigebaude Ferdinandstrasse 27 lag an der Ecke Im Blumengarten der erhaltene ehemalige Wohnkomplex der Botschaft Ferdinandstrasse 29 37 liegt an der Ecke Wasserturmstrasse Geschichte BearbeitenNachdem die Tschechoslowakische Sozialistische Republik CSSR und die Bundesrepublik Deutschland auf Grundlage eines Vertrags vom 11 Dezember 1973 noch am selben Tag diplomatische Beziehungen zueinander aufgenommen hatten 1 2 3 eroffnete die CSSR bis 1974 eine Botschaft am Regierungssitz Bonn 4 Die Kanzlei der Botschaft war zunachst im Stadtbezirk Beuel Im Rheingarten 7 erbaut 1967 68 5 6 7 ansassig die Handels sowie die Konsularabteilung im Kolner Stadtteil Marienburg Germanicusstrasse 6 8 9 10 Von 1975 bis 1976 entstand auf einem Hanggrundstuck im Bonner Ortsteil Kessenich Am Buchenhang 5 nach einem Entwurf des slowakischen Architekten Ľudovit Jendrejak 1929 durch Umbau und Erweiterung einer vorhandenen Villa eine neue Residenz der Botschaft Wohnsitz des Botschafters wahrend die Kanzlei weiterhin in Beuel beheimatet blieb Als sich die tschechoslowakische Regierung auf eine langere Anwesenheit am Regierungssitz Bonn einzustellen begann plante sie Anfang der 1980er Jahre einen Neubau der Botschaftskanzlei im Bonner Ortsteil Ippendorf der auch die Konsularabteilung aufnehmen sollte Das Projekt umfasste neben dem Kanzleigebaude auch einen diesem benachbarten Wohnkomplex fur Botschaftsmitarbeiter Mit Planung und Entwurf des Neubaus war erneut neben anderen Ľudovit Jendrejak beauftragt Nach 1980 11 begonnen wurde er im Sommer 1985 fertiggestellt Auf der Baustelle kamen eigens aus ihrem Land eingereiste tschechische Arbeiter zum Einsatz Am 1 Juli 1985 nahm die Botschaft offiziell ihre Arbeit in dem neuen Kanzleigebaude auf die Konsularabteilung zog im folgenden Herbst aus Koln Marienburg in das Gebaude um wahrend die Handelsabteilung dort verblieb 12 13 In Folge der Samtenen Revolution von April 1990 bis Ende 1992 Sitz der Botschaft der Tschechischen und Slowakischen Foderativen Republik wurde die Liegenschaft zum Jahresbeginn 1993 ebenso wie die Residenz im Ortsteil Kessenich von der neu gegrundeten Tschechischen Republik ubernommen Die Slowakische Republik mietete ubergangsweise bis zum Bezug eines eigenen Botschaftsgebaudes einige Raume von Tschechien an 14 Im Zuge der Verlegung des Regierungssitzes zog die Hauptstelle der tschechischen Botschaft im Oktober 1999 nach Berlin um Tschechische Botschaft in Berlin Im Juli 2001 verkaufte Tschechien den ehemals zur Botschaft gehorigen Wohnkomplex an einen Privatinvestor der ihn renovieren liess 15 In Bonn war eine Aussenstelle der Botschaft mit dem Konsularbezirk Nordrhein Westfalen Hessen Rheinland Pfalz und Saarland belassen worden 16 die am 1 September 2004 17 bei gleichbleibendem Konsularbezirk in ein Generalkonsulat umgewandelt wurde 18 19 Nachdem auch das Generalkonsulat zum 1 Juli 2008 geschlossen wurde 20 stand das ehemalige Botschaftsgebaude leer Im Marz 2009 21 wurde die Liegenschaft mit einem Grundstuck von etwa 6 700 m von einem Bautrager und Projektentwickler erworben der einen Abriss des Gebaudes zugunsten eines Ensembles unter dem auf die ehemalige Botschaft bezogenen tschechischen Namen Smetana Carree aus in der Hohe gestaffelten Wohngebauden beabsichtigte 22 Nach verschiedentlichen Umplanungen 23 sah der Bebauungsplan letztlich bis zu drei und viergeschossige Wohnhauser und sogenannte Stadtvillen mit insgesamt 55 Wohnungen vor 24 Nach seiner Genehmigung im Fruhjahr 2012 wurde das ehemalige Botschaftsgebaude abgerissen sodass die Neubebauung des Gelandes beginnen und im Spatsommer 2014 abgeschlossen werden konnte 25 26 21 Der dem abgerissenen Kanzleigebaude benachbarte Wohnkomplex besteht als Wohnresidenz Ippendorf weiterhin ebenso als Wohnhaus die ehemalige Residenz der Botschaft im Ortsteil Kessenich Gebaude BearbeitenDas ehemalige Kanzleigebaude der Botschaft war ein Komplex aus zwei ihrer Funktion entsprechend unterschiedlich gestalteten Bauteilen einem um einen Innenhof herum ausgefuhrten rechteckigen Burotrakt mit einer travertinverkleideten Fassade der neben den Buros auch ein Archiv und einige Gastewohnungen beheimatete sowie einem niedrigeren Gebaude mit der Eingangs und Empfangshalle einer Kuche und einem Versammlungsraum Die Fenster in den oberen Geschossen waren uberwiegend zum Innenhof gelegen Der Empfangsraum war rund 300 m gross und nach Bedarf unterteilbar der Versammlungsraum fasste 50 Personen und war auch als Kino und Presseraum nutzbar Ein grosser Teil der Inneneinrichtung des Gebaudes bestand aus Nussbaumholz sowie jugoslawischem Marmor der auch an dem vom Empfangsraum zuganglichen Wintergarten zum Einsatz kam Der Verwaltungs und der Empfangsteil der Botschaft hatten einen gemeinsamen Eingang als Haupteingang zur Botschaft die Konsularabteilung einen eigenen Eingang von der Strasse aus 12 11 Der dem Kanzleigebaude benachbarte ehemalige Wohnkomplex der Botschaft ist viergeschossig und beinhaltet 47 Zwei und Dreizimmerwohnungen sowie zwei Gewerbeeinheiten 15 27 Literatur BearbeitenL Kusnir Veľvyslanectvo CSSR v Bone Projekt 24 Nr 9 1982 S 33 34 Hilda Ortiz Lunscken Hrsg Hilda Ortiz Lunscken Ingeborg Fischer Dieskau Fotos Martin Krockauer Pour Memoire To Remind Zur Erinnerung Botschafterresidenzen am Rhein Ortiz Lunscken Publishers Bonn 1999 ISBN 3 9806801 0 X S 176 177 Siehe auch BearbeitenListe der diplomatischen Vertretungen in Bonn Eintrag Einzelnachweise Bearbeiten Neue Ostpolitik Prager Vertrag Horst Moller Klaus Hildebrand Gregor Schollgen Hrsg Akten zur Auswartigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1 Januar bis 13 Dezember 1976 Oldenbourg Verlag 2007 ISBN 978 3 486 58040 2 S 89 Vertrag uber die gegenseitigen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik Prager Vertrag 11 Dezember 1973 Tobias C Bringmann Handbuch der Diplomatie 1815 1963 auswartige Missionschefs in Deutschland und deutsche Missionschefs im Ausland von Metternich bis Adenauer Saur Munchen 2001 ISBN 978 3 598 11431 1 S 406 Ursel und Jurgen Zanker Bauen im Bonner Raum 49 69 Versuch einer Bestandsaufnahme Landschaftsverband Rheinland Hrsg Kunst und Altertum am Rhein Fuhrer des Rheinischen Landesmuseums in Bonn Nr 21 Rheinland Verlag Dusseldorf 1969 S 160 161 Adressbuch der Bundeshauptstadt Bonn 94 Ausgabe 1975 J F Carthaus Bonn 1975 S 315 online Die Bundesrepublik Deutschland Teilausgabe Bund Heymanns 1983 S 526 Deutsche Gesellschaft fur Osteuropakunde Osteuropa Wirtschaft Bande 22 23 Deutsche Verlags Anstalt 1977 S 62 Die Bundesrepublik Deutschland Staatshandbuch Teilausgabe Land Niedersachsen C Heymann 1979 S 271 Die Bundesrepublik Deutschland Staatshandbuch Teilausgabe Bund Heymanns 1983 S 527 a b L Kusnir Veľvyslanectvo CSSR v Bone a b Die neue Botschaft der Tschechoslowakei wird im Sommer fertig In General Anzeiger Stadtausgabe Bonn 28 Februar 1985 S 9 Auswartiges Amt Hrsg Liste der diplomatischen Missionen in der Bundesrepublik Deutschland Stand Marz 1992 Daily Report East Europe Ausgaben 1 9 The Service 1993 S 13 a b Der Wohnbau hat bald einen neuen Besitzer In General Anzeiger Bonner Stadtausgabe 13 Juli 2001 S 8 Bek d Ministerprasidenten vom 8 November 2000 Anderung der Konsularbezirke der Botschaft der Tschechischen Republik in Berlin und der Aussenstelle der Botschaft in Bonn Ministerialblatt MBl NRW Ausgabe 2000 Nr 75 vom 14 Dezember 2000 Botschaft der Tschechischen Republik in Berlin Geschichte der diplomatischen Vertretung Adressen der diplomatischen und konsularischen Missionen in Deutschland PDF Datei 536 kB Stand 19 Februar 2004 Adressen der diplomatischen und konsularischen Missionen in Deutschland PDF Datei 538 kB Stand 3 Mai 2005 Staatsanzeiger fur das Land Hessen Nr 23 2 Juni 2008 S 1414 Memento vom 17 Marz 2014 im Internet Archive a b Die ersten Mieter kommen bald General Anzeiger 29 August 2014 Selten hassliches Gebaude Ehemalige tschechische Botschaft soll abgerissen werden General Anzeiger 13 Mai 2010 Memento vom 21 September 2002 im Webarchiv archive today Neubauprojekt in Ippendorf steht auf der Kippe General Anzeiger 3 Dezember 2010 Kompromiss beendet Streit um Bebauung der ehemaligen Tschechische Botschaft General Anzeiger 5 Mai 2011 In Kurze Abriss der ehemaligen Tschechischen Botschaft General Anzeiger 25 Februar 2012 Gewinner und Verlierer bei Bauprojekt auf ehemaligem Botschaftsgelande General Anzeiger 10 Marz 2012 Verkaufsanzeige des Wohngebaudes durch eine Immobilienfirma Memento vom 17 Marz 2014 im Webarchiv archive today 50 700102 7 083809 Koordinaten 50 42 0 4 N 7 5 1 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Botschaft der Tschechoslowakei Bonn amp oldid 235195197