www.wikidata.de-de.nina.az
Der heutige Botanische Garten Frankfurt am Main gehorte bis Ende 2011 der Goethe Universitat Frankfurt und ist seitdem im Besitz der Stadt Frankfurt Der Garten wurde zwischen 1763 und 1774 durch die von Johann Christian Senckenberg errichtete Dr Senckenbergische Stiftung begrundet Zunachst wurde er sudostlich des Eschenheimer Turms mit einer Grosse von etwa einem Hektar zwischen der heutigen Bleich und der Stiftstrasse angelegt Senckenberg zusammen mit dem ersten Stiftsbotaniker Johann Heinrich Baumerth plante den Frankfurter Botanischen Garten nach dem Vorbild des von Carl von Linne in Uppsala errichteten Gartens hat jedoch dessen Fertigstellung nicht mehr erlebt 1 GartenplanBotanischer GartenDie Absicht des Stifters war in unmittelbarer Nahe des von ihm gleichfalls gestifteten Burgerhospitals ein Gelande zur Anzucht von medizinischen Heilpflanzen einen Apothekergarten herrichten zu lassen Inhaltsverzeichnis 1 Erster Garten 2 Zweiter Garten 3 Dritter und jetziger Garten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseErster Garten BearbeitenWegen der thematischen Ausrichtung auf Heilpflanzen wurden bis 1867 stets Mediziner Stiftsarzte als Leiter des Gartens unter praktischer Hilfe ausgebildeter Gartner bestellt und erst danach Botaniker Zunehmende Gebietsverluste durch Bebauung und die ebenfalls vermehrte Luftverschmutzung machten Ende des 19 Jahrhunderts einen Umzug erforderlich Zweiter Garten BearbeitenNach langen Verhandlungen zwischen Stadt und Stiftung wurde dafur ein 1 4 ha grosses Gelande ostlich des Palmengartens gefunden und zur Verfugung gestellt Der Umzug fand in den Jahren 1907 bis 1908 statt Dabei sorgte die Verpflanzung der Senckenberg Eibe einer damals etwa dreihundert Jahre alten Eibe fur grosses Aufsehen Leiter war zu dieser Zeit der Direktor Martin Mobius in Zusammenarbeit mit dem Obergartner Rudolph Gunther Neben der systematischen Abteilung nach Linne besass dieser Garten bereits einen Teil der nach okologischen Gesichtspunkten aufgebaut war Der Garten sollte vornehmlich der Forschung des Senckenbergischen Instituts und in der Folge der 1914 gegrundeten Goethe Universitat dienen Wahrend der 1930er Jahre gestaltete Gartenbauoberinspektor Kurt Kiehne den Garten um Er errichtete ein Arboretum und erste pflanzengeographische Parzellen Alpinum Sanddune Als dieser Garten zu klein fur die Bedurfnisse der Forschung wurde plante man 1930 den dritten heutigen Garten Das Gebiet des zweiten Gartens wurde spater dem Palmengarten zugeschlagen Dritter und jetziger Garten BearbeitenEs wurde auch bald ein neues Grundstuck gefunden ein Teil des Gruneburgparks von etwa acht Hektar Grosse So konnte der 1931 beauftragte Diplom Gartenbauoberinspektor Kurt Kiehne nach sechs Jahren Planung 1937 mit dem Aufbau beginnen Kiehne war durch seine Ausbildung im Botanischen Garten Berlin Dahlem vor allem an der Erweiterung der pflanzengeographischen Abteilung mit dem Schwerpunkt mitteleuropaische Vegetation interessiert Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg und durch die Lage des Gartens im Sperrgebiet der amerikanischen Militarverwaltung konnte der Garten erst 1958 fertiggestellt werden Ausgedehnte Anlagen zeigen insbesondere Pflanzen Sudeuropas Asiens und Nordamerikas Das Gelande bietet heute nicht zuletzt einen wertvollen Lebensraum fur Insekten in der Stadt nbsp Pforte nbsp Weiher im Eingangsbereich nbsp Von Ferdinand Kramer erbaute biologische Institute nbsp Krauter und Gewurzpflanzen nbsp Sudlandische Pflanzen nbsp Markierung bedrohter Arten in rot nbsp Pflanzen aus dem Hochgebirge nbsp Vicia cassubicaDie grossen Gebaude der Biologischen Institute im Eingangsbereich des Botanischen Gartens an der Siesmayerstrasse wurden 1954 55 vom Architekten und Universitatsbaumeister Ferdinand Kramer errichtet die Nebengebaude Anfang der 1960er Jahre 2 Sie stellen das letzte grosse und einheitlich funktionale Ensemble der Kramerschen Universitatsbauten dar und werden einem Namensvorschlag Kramers folgend 3 seit Anfang 1997 zusammen mit dem Gartenumfeld als Biologie Campus bezeichnet Seit Ende 2006 wird diskutiert nach der Umsiedlung der Biologischen Institute auf den Campus Riedberg den Botanischen Garten mit dem Palmengarten zu vereinigen Uber das Schicksal der Gebaude ist noch nicht entschieden worden Der 2001 gegrundete Freundeskreis Botanischer Garten der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main e V bemuht sich darum die Anlage als Bildungsinstitution zu erhalten Obwohl der Botanische Garten seit dem 1 Januar 2012 zum eintrittspflichtigen stadtischen Palmengarten gehort bleibt der Eintritt frei Von November bis Februar ist der Garten fur die Offentlichkeit geschlossen Siehe auch BearbeitenPalmengarten FrankfurtLiteratur BearbeitenBeate Alberternst Der Botanische Garten der J W Goethe Universitat Frankfurt am Main Ein illustrierter Fuhrer Books on Demand GmbH Norderstedt 2005 ISBN 978 3 8334 2855 5 Rudiger Wittig Hrsg Geobotanik Artenschutz und Sammlungsvielfalt im Botanischen Garten der Johann Wolfgang Goethe Universitat Verlag Natur und Wissenschaft Hieronimus und Schmidt Solingen 1997 ISBN 978 3 927889 42 2 Georg Zizka Stefan Dressler Manfred Wessel Geschichte des Botanischen Gartens an der Siesmayerstrasse in Frankfurt am Main In Der Palmengarten Band 84 Nr 2 2020 S 114 124 doi 10 21248 palmengarten 549 Marco Schmidt Hilke Steinecke Andreas Konig Elke Brude Klaus Duhr Bernd Jakobus Peter Roth Gisela Hawickhorst Hermine Lotz Winter Meike Piepenbring Wildlebende Arten im Palmengarten und im Botanischen Garten Frankfurt In Der Palmengarten Band 85 2021 S 94 100 doi 10 21248 palmengarten 575 Andreas Groeger Marco Schmidt Spezialsammlungen von gartnerisch wissenschaftlicher Bedeutung 2021 S 110 archive org abgerufen am 15 Januar 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Botanischer Garten Frankfurt am Main Sammlung von Bildern Botanischer Garten Frankfurt am Main Freundeskreis Botanischer Garten e V abgerufen am 20 November 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Joachim Conert Die Geschichte der Botanisch Palaobotanischen Abteilung In Senckenbergiana Biologica Sonderheft C Nr 48 Senckenberg Research Institute and Natural History Museum Frankfurt am Maining Publishing division Frankfurt am Main 1967 S 5 7 Gunter Rosenstock Das Botanische Institut und der Botanische Garten im Jahre 1966 ihre Gebaude Betriebseinheiten und Freilandanlagen In K Egle G Rosenstock Die Geschichte der Botanik in Frankfurt am Main Umschau Verlag Frankfurt am Main 1966 S 57 97 Ferdinand Kramer Das Biologische Camp der Universitat Frankfurt a M In Bauwelt Nr 48 Bauverlag BV GmbH 1957 ISSN 0005 6855 S 1262 1267 Normdaten Korperschaft GND 1037100573 lobid OGND AKS 50 127222222222 8 6583333333333 Koordinaten 50 7 38 N 8 39 30 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Botanischer Garten Frankfurt am Main amp oldid 228183081